tp-bhak 20130104 1413560080 Titel:
Label:
VÖ:

Titel:

"Broken Heart auf Kaffeefahrt"
EV
07.05.2009

1. Berlin²
2. Segelblues²
3. Presslufthammer*
4. Navigator²
5. Du machst mich high²
6. Huren von Saint-Denis²
7. Madagaskar*
8. Mister Radio²
9. Kauf mich²
10. Klon²
11. Müll²
12. Broken Heart auf Kaffeefahrt²
13. Mondscheinliebe*

* Text: Thomas Putensen
² Text: Ed Stuhler


Mit "Broken Heart Auf Kaffeefahrt" liegt seit dem 7. Mai 2009 ein Produkt auf den Tischen, auf das wohl schon viele gewartet haben. Nicht allein deshalb, weil es mal wieder eine neue CD des musikalischen Enfant terrible Thomas Putensen ist. Auch weil es eine CD mit dem "Putensen Beat Ensemble" ist, einem der vermutlich besten Orchester seines Genres derzeit in Deutschland. Aber vor allem, weil es eine Live-CD von Thomas Putensen und besagtem Ensemble ist.
Live-CD´s geben Konzertsituationen wieder und gelten somit größtenteils als Dokument der nacherlebbaren Zeitgeschichte, als Momentaufnahme eines einmaligen Ereignisses. Diese CD ist mit Sicherheit genau das. Und gar mehr. Sie ist, auch und besonders nach mehrmaligem Hören, atmosphärisch. Sie trägt etwas in sich, was in dieser Form und in dieser musikalisch ungeheuer häufig überraschenden Konzertwiedergabe einzigartig und unwiederholbar ist. Das liegt nicht nur alleine daran, dass Konzerte des Putensen Beat Ensemble sowieso nie wiederholbar sind und das wiederum nicht nur wegen der ab und an vorkommenden unterschiedlichen Besetzung. Es liegt auch daran, dass man das im Theater Greifswald aufgezeichnete Konzert beim Hören eben richtiggehend nachempfinden kann. Genau diese Momente, genau diese musikalischen Zufälle, genau dieses Timbre in jenem Augenblick, genau dieser Riff, genau diese Spielart, genau jene Improvisation eines Instrumentalisten. Obwohl bedauerlicherweise die mittlerweile schon legendären Ansagen des Masters Of Boddenblues auf dieser CD fehlen.
Überrascht war ich des Öfteren sehr von der stimmlichen und - ja, das kann man sagen - darstellerischen Fähigkeit des Sängers Putensen. Vielleicht achtet man bei einem Konzert immer eher auf das Große und Ganze. Und nun hatte ich das wunderbare Vergnügen, beim mehrmaligen Hören auch viele tolle Details mitzubekommen. Die einem ansonsten vermutlich verloren gegangen wären, die im Großen und Ganzen doch ein wenig untergegangen wären. Die 13 Titel sind höchst unterschiedlich. Ich werde nicht auf diese eingehen, dazu kann man ja sehr gern den Bericht über die CD-Release-Party lesen. Unterschiedlich sind sie in ihrer musikalischen Stilistik. Da bleibt fast kein Genre ungenutzt, Schubladen gibt es gar keine. Unterschiedlich sind sie auch - alles andere wäre ja fatal - in der thematischen Auswahl der Texte, welche bis auf drei von Thomas Putensen getexteten Ausnahmen (siehe Titel-Liste) von Ed Stuhler stammen. Das Sahnehäubchen ist und bleibt die außergewöhnliche Spielart des Putensen Beat Ensemble. Man erfährt vieles über Putensen selbst, auch in den Texten von Ed Stuhler. Vor allem habe ich den Interpreten Thomas Putensen noch nie zuvor in dieser fast wuchtig zu nennenden Vielseitigkeit auf einem Produkt erlebt. Bei Konzerten kristallisierte sich diese schon immer heraus. Und auch dafür bin ich dankbar und es macht mich sogar glücklich, das so wiedergegeben zu... fühlen. "Broken Heart Auf Kaffeefahrt" regt nicht nur zum Nachdenken an, nein diese CD bereitet in allem, was sie an Songs bietet, ein riesiges Vergnügen. Und präsentiert eine musikalisch orchestrale Klangkapazität, wie wir sie in dieser Form wohl schon eine Weile in deutschen Landen vermissen mussten. Habt Ihr schon längere Zeit nicht mehr getanzt zu Hause? Nein? Dann legt diese CD ein und es wird sich ändern. Das verspreche ich Euch.
Fragen, ob wir nach dem Hören dieser CD wissen, wohin die Reise, die alles andere als eine Kaffeefahrt ist, des Thomas Putensen und seines Beat Ensembles gehen wird, sollte man eher nicht. Er wird sich, wie immer, alles offen halten, seine Augen, seinen Sinn, seine hochmusikalischen Ohren. Bedienen kann er wohl alles und das mit einer nahezu bezaubernden, mitreißenden, ansteckenden und ja gar süchtig machenden Unangestrengtheit. Und das ist mal besser so. Wie diese CD beweist.
(Andreas Hähle)

 


   
   
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