beathund 20130103 2071317302 Titel:
Label:
VÖ:

Titel:

"Hund ohne Leine"
CooCoo
11.09.2009

1. Mein wildes Herz
2. Hund ohne Leine
3. Kifkif
4. Super Tuesday
5. Keine kleine Liebe
6. Spree-Athena
7. Proud Now, Baby!
8. Haunted
9. Weißt Du
10. Monsters' Ball
11. Voodoo


Schnappt man sich die neue CD von "Beat'n Blow" und liest zuerst die Credits ohne zu wissen, wer und was hinter dem Bandnamen steckt, wird man sie wohl gleich wieder panisch fallen lassen. Zuviele schlechte Erfahrungen hat man mit Kapellen gemacht, die heute noch mit Trompete, Tuba und anderen Blasinstrumenten auftauchen. Nicht selten trällerten uns ein paar grenzdebile Dauergrinser irgendeinen Müll aus den Bergen vor und wir wandten uns angewidert ab. Aber schon der Name der Band klingt nicht nach Alpenbumms und Hüttengaudi. "Beat'n Blow" heißt die Formation aus Berlin, die dieser Tage ihr viertes Album auf den Markt bringt, das den interessanten Namen "Hund ohne Leine" trägt.
Wer sich auf die Band und ihre Musik einläßt wird es nicht bereuen. Was die neun Musiker der Formation hier verewigt haben, klingt aufregend anders, erfrischend und exotisch. Die Blasinstrumente stehen absolut im Vordergrund und bilden zusammen mit der kraftvollen Stimme der Sängerin Kati LaVoix eine durch Mark und Bein gehende Mixtur aus Folk, Rock, Pop, Jazz und Latinorhythmen. Die Musik ist schwer zu beschreiben, doch wenn man es in nur wenige Worte fassen müsste, würde ein "absolut geil" die treffende Formulierung sein. Die Berliner Band hat die angestaubten und für's Ohr "gefährlich" klingenden Instrumente aus der Abteilung Blas- und Pustefix entstaubt und in die Neuzeit übertragen. Hier klingt, swingt, groovt und knallt es an allen Ecken und Enden. Man hört "Jamiroquai", "Blood, Sweat & Tears" aber auch "Jule Neigel" wie zu ihren besten Zeiten. Um beim Vergleich mit der Neigel zu bleiben: Die Frontfrau der Beat'n Blower hat soviel Kraft in der Stimme, dass es einen förmlich vom Stuhl haut. Eine Überzeugungskraft, die die andere Dame mit dem "Schatten an der Wand" seit einigen Produktionen vermissen läßt. Die Texte - mal deutsch, mal englisch - wissen genauso zu überzeugen, wie die Handwerkskunst der einzelnen Musiker.
Es ist wohl nicht übertrieben wenn man sagt, dass "Beat'n Blow" längst den Sprung nach ganz oben verdient hätte. Soviel Mut, Innovation und Spielfreude wie auf dieser Scheibe findet man auf den Erstlingswerken mancher "hippen" und "trendigen" Chartstürmer leider nicht. Hier wird man fündig. Es wäre der Band zu wünschen, dass sich der eine oder andere Radio DJ mal durchringt und ihre Songs spielt. Verkehrt machen können sie mit der Scheibe jedenfalls nix! Wer dem Rezensenten hierbei nicht über den Weg traut, kann sich von der angesprochenen und angepriesenen Qualität am 11. September 2009 in der Kulturbrauerei Berlin selbst überzeugen. Da wird die Scheiblette vorgestellt und kann dann auch käuflich erworben werden.
(Christian Reder)

 


   
   
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