pv-hg 20130102 2081211585
Label:
Datum:
Best.-Nr.:  
Info:

Titel:

Luxus Musik / Bell Records
03/2010
BLR 50 018
www.luxusmusik.de
 
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Schlechte Zeiten
Sieben lange Tage
Hand in Hand
Auf Achse
Herzlichen Glückwunsch
Hausmann-Blues
Schreck o Schreck
Manta Sally
Nein, ich reg mich nicht mehr auf
Teufelspakt
Die Blumenkinder sind in Rente
Jenseits des Ganges

Paul wer? Keine Sorge, uns ging es genauso, als wir die CD "Herzlichen Glückwunsch" auf dem Schreibtisch vorfanden... Dabei ist Paul Vincent alles andere als ein unbeschriebenes Blatt. Nicht nur, daß er bereits 1975 (!) sein erstes deutschsprachiges Album veröffentlichte (vier sind's mittlerweile) und 2006 sogar für eine deutsche Rockoper verantwortlich zeichnete. Der Gitarrist war auch als Filmkomponist tätig (u.a. die Titelmelodie der TV-Serie "Auf Achse"), stand bei Rockgrößen wie Meat Loaf, Freddie Mercury und Sting in Lohn und Brot, schrieb Songs für andere Musiker (Peter Maffay, Stefan Waggershausen, Ulla Meinecke) und war zwischen 1976 und 1980 Mitglied und Koproduzent von Udo Lindenbergs Panikorchester. Ein "alter Hase" also wie er im Buche steht, dessen Karrierestationen allein für ehrfürchtiges Staunen sorgen und eine Menge Seiten im großen Buch der Rockmusikgeschichte füllen würden.
So einer überläßt natürlich nichts dem Zufall und deshalb ist "Herzlichen Glückwunsch" ganz selbstverständlich ein hervorragend produziertes und kompetent eingespieltes, handgemachtes Rockalbum mit starker Rhytm'n Blues Schlagseite, das mit perfekten Sounds und differenzierten Arrangements zu überzeugen weiß. Die Musik selbst ist klar strukturiert, frisch von der Leber weg gezockt, entspannt und unaufgeregt, doch kraftvoll vorgetragen. Wer hier nicht automatisch mitwippt, muß wohl ein Herz aus Stein haben... Dabei ist "Herzlichen Glückwunsch" nicht nur Seelenmassage und Tanzbeintraining, sondern auch Hirnfutter. Vincent ergeht sich textlich nämlich nicht in den üblichen Rock'n Roll-Klischees, er läßt seine Hörer vielmehr an seinem hintersinnigen und oft sarkastischen Innenleben teilhaben, indem er den alltäglichen Wahnsinn ironisch auf's Korn (und auf die Schippe) nimmt. Auf "Political Correctness" wird erfreulich wenig Wert gelegt, dafür umso mehr auf augenzwinkernden Humor, der aber zu keiner Zeit albern und vordergründig wirkt, sondern auf das berühmte "Zwischen-den-Zeilen-lesen" setzt. Und wenn Paul Vincent mal ausschließlich seine Gitarre ("Auf Achse" als Neuaufnahme, "Manta Sally") oder die Sitar (!) ("Jenseits des Ganges", inkl. Vogelgezwitscher) sprechen läßt, funktioniert die Interaktion auch ohne Worte. Fazit: Rock'n Roll kann manchmal so einfach sein... (kf)

 


   
   
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