eb-ez 20130102 1831619730

Label:
Datum:

Titel:

 AFM Records
16/04/2010

 

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Böse Mädchen
Eiszeit
Bombe
Gothkiller
Die Engel
Segne deinen Schmerz
Amok
Dein Weg
Supermodel
Der Hauch des Lebens

 

 

Wir waren extrem gespannt auf das neue Eisbrecher-Album und haben laut mit den Hufen gescharrt, als es angekündigt wurde. Immerhin hatte uns die letzte Scheibe ("Sünde", 2008) sehr viel Freude bereitet und ihr großer Erfolg sprach dafür, daß wir damit bei weitem nicht alleine dastanden. Die Erwartungen an den neuen Streich "Eiszeit" waren also hoch und die gleichnamige Vorabsingle im März steigerte sie noch, denn die beiden enthaltenen Songs schürten die Hoffnung auf ein neuerliches Highlight durchaus. Erfüllt hat sie sich letzten Endes leider nicht ganz. "Eiszeit" wirkt zwar schon wie der kleine Bruder von "Sünde", erreicht deren Klasse aber viel zu selten. Statt unbeschwerter Frische, gepaart mit ironischen, feinfühligen Texten scheint Eisbrecher anno 2010 mehr auf kommerzielle Tauglichkeit und Genre-Klischees Wert gelegt zu haben. Die Songs sind zwar nach wie vor sehr wuchtig produziert, erscheinen dennoch weitgehend glatt gebügelt und rund geschliffen und weichen wenig von ausgelutschten Herz-Schmerz-Themen ab. Damit unterscheidet sich das bayerische Duo kaum noch von typischen Genre-Kollegen und gibt seinen vor zwei Jahren erlangten Sonderstatus unserer Meinung nach allzuleicht preis. Das ist schon ein bißchen schade. Andererseits verbietet es sich jedoch definitiv, "Eiszeit" als Enttäuschung anzusehen, denn die CD enthält mit dem Titelsong, "Amok" und "Supermodel" immerhin drei Schwergewichte, die die Tradition von "Sünde" fortsetzen und ihr absolut ebenbürtig sind! Hier fügt sich der intelligente lyrische Sarkasmus und der ausgefeilte NDH-Donnersound in Verbindung mit den eingängigen Melodylines zu einem explosiven Gemisch, das die heimische Stereoanlage erzittern läßt und ein zufrieden-hämisches Grinsen in unsere Gesichter zaubert. Auch "Segne deinen Schmerz" paßt noch in diese Kategorie. Insofern ist "Eiszeit" am Ende eine zwiespältige Angelegenheit. Kein ausgesprochener Reinfall aber auch kein absolutes Glanzlicht. Möglicherweise hatten wir auch nur zu konkrete Ansprüche, wer weiß das schon... Der kommerzielle Augenblicks-Erfolg wird sich jedoch sicher einstellen, das ist gewiß. Aber der ist ja bekanntlich nicht alles. (kf)

 


   
   
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