erdmoebelkrokus 20121220 1263792277 Titel:
Label:
VÖ:

Titel:

"Krokus"
edel
September 2010

1. 77te Liebe
2. Arbeiten
3. Fremdes
4. Brasilia
5. Wort ist das falsche Wort
6. Emma
7. Erster Erster
8. Ausstellung über das Glück
9. Krokusse
10. Snoopy T-Shirt
11. Sunrise
12. Das Leben ist schön
13. September Nowak

Erdmöbel? War das nicht der Begriff für einen Sarg damals in der DDR? So jedenfalls heißt eine Band, die in Münster (Westfalen) gegründet wurde und mittlerweile in Köln ansässig ist. Sänger und Komponist Markus Berges und Schlagzeuger Christian Wübben spielten bis 1990 in einer Band namens "The Coffins", was Englisch ist und "Särge" heißt. Soviel also zu der Vermutung, dass "Erdmöbel" ein anderer Begriff für "Sarg" ist. Mit der englischsprachigen Popmusik der Anfangszeit, die die beiden Erdmöbel-Musiker damals noch machten, verschwand auch der englische Bandname, und man wählte für das nächste Projekt einen deutschen Namen. "Erdmöbel" eben! Seit 1995 ist man unter diesem Namen aktiv und erfolgreich. Aber der Name ist gar nicht so wichtig. Wichtiger ist, was dahinter steckt und welche Musik die Herren Berges, Wübben & Co heute machen.

Mit "Krokus" steht seit September das achte Studio-Album der Band in den Läden. Als ich die ersten Töne von der CD gehört habe, erinnerte mich die Musik und die Art des Vortrags von Sänger Markus Berges stark an die der Gruppe Keimzeit und ihrem Sänger Norbert Leisegang. Machart und Anspruch sind aus einer Liga, aber Erdmöbel ist natürlich trotzdem anders und eigenständig.
Handgemachte Musik findet sich auf "Krokus". Schöne Piano- und Gitarrenparts legen sich auf teils muntere, teils finstere Bassläufe und die dabei entstehenden Melodien werden ab und zu mit Streicher- und Bläsereinsatz zu herrlichen Klanggebilden aufgebaut. Locker beschwingt kommen ein paar Titel daher, "Krokus" malt aber auch düstere Klangbilder mit herbstlichem Anstrich. Egal in welcher Stimmungslage die Lieder sind, die satt produzierten Kompositionen werden mit inhaltsreichen und anspruchsvollen Texten zum Hinhören und Interpretieren aufgewertet. Kein Krampf a la Grönemeyer der letzten Jahre, sondern vielmehr Botschaften in verschlüsselten Worten. Mal lyrisch schön, mal bedeutungsschwanger. Einige Lieder erzeugen gute Laune und scheinen vom Komponisten auch so angelegt worden zu sein. Sie werden dem Hörer ofenfertig zum sofortigen "Verzehr" gereicht, der bedingt durch eben beschriebene Zusammensetzung der Songs auf "Krokus" eine Gefühls- und Stimmungsachterbahn durchfährt.

Es bleibt nicht viel, was man den oben verfassten, beschreibenden Worten zu "Krokus" noch hinzufügen müsste. Anspieltipps möchte ich eigentlich keine nennen. Das Album ist vielmehr als Gesamtwerk zu sehen, bei dem es sich verbietet, einzelne "Kapitel" zu entfernen oder hervorzuheben. "77ste Liebe" und "Wort ist das falsche Wort" sind jedenfalls meine "Lieblingskapitel" - vielleicht auch bald Eure?
(Christian Reder)

 


   
   
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