wolfmirror 20121216 1428720029 Titel:
Interpret:
Label:
VÖ:

Titel:

"Mirror"
Marcus Wolf
Occupancy 1
04. März 2011

1. Smile Where You Stand
2. Signs
3. Pretend
4. Seconds
5. Give Back To You
6. Mirror
7. All There Is To Say
8. Little Wing
9. For All
10. Higher
11. Where It Takes Us
12. Island Time
13. Better Than You

Mir war Marcus Wolf als erstklassiger Gitarrist der David Garrett Band aufgefallen. Aufgewachsen in Long Island, New York studierte er am State University of Fredonia-College in New York; auch klassische Gitarre unter James Piorkowski. Des Weiteren nahm er Unterricht bei Benjamin Verdery, ein sehr bekannter klassischer Gitarrist, welcher an der Yale Universität unterrichtet. Nach dem Studium jedoch spielte Marcus überwiegend Rock'n'Roll auf der elektrischen Gitarre, zog für einige Zeit nach Miami wo er in verschiedenen Bands spielte, kehrte aber dann nach New York zurück. 1999 gründete er "Occupancy1", sein privates Label mit Aufnahmestudio und Produktionsfirma, wo er seine eigene Musik komponiert und produziert. Viel Gelegenheit zum klassischen Gitarrenspiel hatte er nicht und so nahm das Schicksal eine durchaus erfreuliche Wendung als er zum ersten Mal einen Klassikkünstler kennenlernte: David Garrett, der gerade in den Electric Lady Studios in New York das Stück "Thunderstruck" aufnahm. Die Klimaanlage in dem Studio war ausgefallen. Es wurde richtig heiß in den Räumlichkeiten, so dass alle Türen geöffnet wurden und man hören konnte, was in den Nachbar-Studios gespielt wurde. Aber erst im März 2009, durch die Empfehlung von Ben Butler, einem Freund und ebenfalls Gitarristen wurden ernsthafte Gespräche mit David Garrett geführt, die letztendlich dazu führten auf der für Herbst 2009 angekündigten Tournee zu spielen.

Marcus Wolf ist aber nach wie vor auch als Solo-Künstler tätig und hat sein drittes Album namens "MIRROR" herausgebracht. Die beiden zuvor veröffentlichten Alben sind SEASIDE und SHALLOW BREATH. Aufgrund seines exzellenten Gitarrenspiels dachte ich, es würde sich bei MIRROR um ein Rock Album handeln. Nun, der erste Song auf dem Album "Smile Where You Stand" geht auch richtig ab. Wer nun dachte (wie ich), dass es so rockig weitergeht, wurde eines besseren belehrt, denn das zweite Lied "Signs" ist ein ruhiges Stück mit sehr schöner Lyrik, angenehm zu hören. Es folgt ein sehr eingehendes Lied namens "Pretend" mit wundervollen Gitarreneinsätzen; eine wohltemperierte Arbeit. "Seconds" der vierte Song auf dem Album hat einen fantastischen Text, einen sehr ausgewogenen Sound und schöne Stimmenarrangements. Das Lied hatte ich mir gleich mehrfach angehört um jedes Detail des Textes mitzubekommen; exzellent!
Bei "Give Back To You" hat mir das Zusammenspiel von Gitarre und Piano gut gefallen. Diese Art des Arrangements ließ das traurige Lied noch ein wenig trauriger werden; das Piano angenehm im Hintergrund. Eine sehr sauber gespielte Ballade.
Mit dem Titelsong "Mirror", "All There Is To Say" und "For All" folgen ebenfalls ruhige, ausgewogene Stücke. Und dann, was für eine Überraschung! Der nächste Song "Higher" hat mich anfangs ein wenig irritiert, weil ich nicht wusste wohin mich dieses Lied musikalisch führen würde. Der Song baut sich immer weiter auf, von einem sehr ruhigen Stück zu einem richtig guten Gitarren-orientierten Song. Hier zeigt sich deutlich das große musikalische Können von Marcus Wolf. Einfach wunderbar! Eines meiner Lieblingsstücke auf dem Album.

Gefolgt wird dieses Stück von "Where It Takes Us" und "Island Time". Wer nun denkt, das war das letzte Lied: Wieder falsch gedacht! Das letzte Stück steht nicht auf dem Cover: "Better Than You" geht richtig ab; ein fantastischer Beginn mit richtig hartem Sound, der mein Herz höher schlagen lässt; richtig ordentlicher Gitarren-Rock'n'Roll; wow! Für mich ist dieser Song einfach richtig gut.
Ein Stück habe ich mir bis zum Schluss aufgehoben, obwohl es Lied Nr. 8 auf dem Album ist: "Little Wing" von Jimi Hendrix, eingespielt mit David Garrett an der Violine. Eigentlich kann man dieses Lied nicht kommentieren. Zwei großartige Künstler wagen sich an einen großartigen Klassiker. Ein Song bei dem Jimi Hendrix Vorreiter gewesen ist, ist eine Herausforderung für jeden Gitarristen; eine Herausforderung mit der Marcus Wolf kein Problem hat. Anfangs habe ich bereits erwähnt was für ein exzellenter Gitarrist er ist, der Beweis ist "Little Wing".

Als Fazit kann man sagen, eine saubere Produktion eines erstklassigen Musikers. Das Gitarrenspiel ist nicht aufdringlich, was häufig bei anderen Produktionen der Fall ist. Dadurch wird die Musik nicht überladen. Ein klarer Sound und vielfältige Songs, mit zum Teil sehr tiefgründigen Texten. Schade, dass die Texte nicht auf dem Cover abgedruckt sind. Wie mir der Künstler aber versicherte werden alle Texte auf seiner Website "occupancy1.com" in Kürze zu finden sein. Hört mal rein - es lohnt sich.
(Marion Mikos)

 


   
   
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