luxuslaerm2011 20121216 1960134664 Titel:
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"Carousel"
Luxuslärm
Intergroove
16. September 2011

1. Intro
2. Liebt sie dich wie ich?
3. Atemlos
4. Mehr Gewicht
5. An Dich
6. Ich beweg' mich hier nicht weg
7. Carousel
8. Irgendwo da draußen
9. Der beste Tag meines Lebens
10. Über uns der Himmel
11. Du bist schön
12. Weil man es Liebe nennt
13. Lagerfeuer-Song
14. Aus dem Sinn

Über die Gruppe Luxuslärm selbst müssen wir angesichts des heute veröffentlichten Interviews nicht mehr viele Worte verlieren. Die Kapelle um Frontfrau Janine "Jini" Meyer kommt aus meiner direkten Nachbarschaft (Iserlohn) und hat heute ihr drittes Studio-Album in die Läden gestellt. "Carousel" heißt es und bringt 14 neue Songs in bewährter Qualität mit.

Die besorgte Frage, ob und wie die Band ohne ihre drei Gründungsmitglieder Henrik Oberbossel, David Rempel und Eugen Urlacher klingen würde, bekommt nun eine direkte und deutliche Antwort: Satt, rockig, stellenweise dreckig, an anderer Stelle überraschend und doch wiedererkennbar. Die verbliebenen zwei Gründungsmitglieder Janine "Jini" Meyer (voc) und Jan Zimmer (dr) hatten großes Glück mit der Aufnahme von Gitarrist Freddy Hau, Keyboarder Christian Besch und Bassmann David Müller als neue Mitglieder ihrer Band. Wenn "Integration" doch überall mal so gut funktionieren würde wie hier... LUXUSLÄRM hat mit "Carousel" einen weiteren Schritt nach vorne getan. Müßig darüber zu diskutieren, ob das mit den alten Kollegen auch so geklungen hätte, fakt ist, dass die Scheibe ein Hinhörer ist. Texte, mal mit Tiefgang, mal luftig leicht und zum Wegträumen, und Arrangements, die an keiner Stelle Langeweile aufkommen lassen; weder bei den schnellen Songs, noch bei den Balladen. Dem Quintett aus dem Märkischen Kreis ist es gelungen, ihr bisher bestes Album abzuliefern und damit ihre Daseinsberechtigung in Beton zu gießen. Nicht, dass die Vorgänger in irgendeiner Form schlecht wären, aber ihr drittes Album hat doch schon eine bedeutend andere Klasse.
Was bei manch anderer Formation mit Frontfrau schon nach dem ersten Album langweilig zu werden begann, erweckt bei Luxuslärm auch nach dem dritten Album weiterhin Neugier und Lust auf mehr. Besondere Stärke der Kreativabteilung ist die Lust auf Neues, auf Experimente und auf Grenzüberschreitungen. Natürlich ist "Carousel" ein lupenreines Deutschrock-Album, aber zwischen den Zeilen (und manchmal auch genau darin) sind manche interessante Zutaten anderer Richtungen zu hören. Mich persönlich stört inhaltlich eigentlich nur die Vielzahl der "Liebestexte", aber das ist bekanntlich ja Geschmackssache. Viel wichtiger ist aber, dass Luxuslärm sowohl die Sprache der Jugend spricht, als auch die des reiferen Publikums. Die Band erreicht wohl jede Altersklasse. Es wird in Sachen Musik und Inhalt immer von Zeitlosigkeit geredet - hier kann man sie hören.

"Carousel" sollte sich in jedem CD Player drehen, der gute deutsche Rockmusik sonst auch beheimatet. Bei den Pickos (Teenies) wird wohl das Mitwirken von Culcha Candela an einem der Songs ("Mehr Gewicht") ein Freudestrahlen ins Gesicht zaubern. Für mich ist das allerdings nicht das Stärkste und Beste an diesem Album. Wie eben erwähnt, darf sich auch gerne mal das reifere Publikum an Luxuslärm herantrauen, denn die Band macht nicht nur Musik für die BRAVO-Generation. In mir selbst kamen beim Hören der CD immer wieder Gedanken an SILLY mit Tamara Danz hoch. An die Anfangszeit der Band und ihre ersten Songs. Warum weiß ich gar nicht so genau... Ich forsche noch in mir. Trotz der "Ungewissheit": Meine absolute Empfehlung! P.S.: Das Mastering übernahm übrigens ein alter Bekannter: Unser Gast des Monats Juni, EROC.
(Christian Reder)

 


   
   
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