redelv 20121204 2072923447 Art.:
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Kinofilm
Rockstar, Cowboy, Sozialist
Dean Reed: Der rote Elvis

Deutschland 2007 · 90 min
DigiBeta HDV · Farbe · Dolby DR

www.theredelvis.com

Isabel Allende Bussi, Celino Bleiweiß, Peter Boyles, Egon Krenz, Maria Moese, Armin Mueller-Stahl, Wiebke Reed, Günther Reisch, Will Roberts, Maren Zeidler


Info:  Dokumentation über das widersprüchliche Leben des amerikanischen Sängers und Schauspielers Dean Reed, der sich 1986 in der DDR das Leben nahm.
Leopold Grün portraitiert den faszinierenden Quertreiber und balanciert dabei geschickt die Episoden aus. Neben Armin Mueller-Stahl äußern sich u.a. der Regisseur Günther Reisch und Isabel Allende.
"Der rote Elvis" ist ein einfühlsamer und zugleich kritischer Dokumentarfilm über eine zeitgeschichtliche Ausnahmeerscheinung zwischen Erfolg und Tragik, politischem Engagement und Naivität. Die Filmmusik macht dabei die Erinnerung und die Utopien des "roten Elvis" nicht nur greifbar, sondern zeigt sie auch in ihrer emotionalen Lebendigkeit.

Redaktion "Ostrockforum":  Wir sind beileibe keine Filmkritiker, sondern stehen vielmehr den visuellen Medien in Sachen Musik ablehnend oder zumindest zweifelnd gegenüber. So war unsere Einstellung auch zu diesem Film anfangs eher skeptisch. Doch erfreulicherweise erwiesen sich sämtliche Befürchtungen schnell als gegenstandslos. Der "Vorzeige-Ami der DDR" wird hier nämlich nicht einmal mehr dazu instrumentalisiert, den real existierenden Sozialismus propagandistisch an den Pranger zu stellen - die Macher von "Der rote Elvis" sind stattdessen darum bemüht, ein möglichst realistisches und sachliches Bild der Persönlichkeit Dean Reeds zu zeichnen. Sie tun das ausschließlich in Bildern und Aussagen von Zeitzeugen - ohne Kommentar und Wertung. Die bleiben dem geneigten Zuschauer überlassen, der auf diese Weise erkennt, daß es wenig Sinn hat, die Welt in Schwarz und Weiß einzuteilen, da es nur allzuviele Grautöne dazwischen gibt. Für diese stand Dean Reed symbolisch: ein hoffnungsloser Idealist, energetisch und kämpferisch nach außen - oft zerrissen und ziellos im Inneren. Er ergriff offen Partei für die Unterdrückten dieser Welt und gegen jede Ungerechtigkeit und war doch selbst ein hochsensibler und launischer Mensch mit Fehlern und Schwächen. Deshalb ist der Titel "Der rote Elvis" auch ein wenig fehl am Platze, denn Reed hatte wohl mehr mit John Lennon als mit dem King Of Rock & Roll gemein.
Das wichtigste an diesem Film ist, daß es ihn gibt. Er erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit (einige wichtige Episoden aus dem Leben des "American Rebel" wurden ausgespart), sondern konfrontiert gezielt mit Widersprüchen, ohne den Menschen Dean Reed dabei abzuwerten oder zu verurteilen. Das macht ihn wertvoll und empfehlenswert. Unser Fazit: Unbedingt anschauen, es lohnt sich! (kf)

Anmerkung: Der Film wurde auf der diesjährigen Berlinale uraufgeführt. Einen genauen Termin für den Kinostart gibt es noch nicht. Wir halten Euch diesbezüglich auf dem Laufenden.

 


   
   
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