rela-ewdndlm 20130107 1173992560 Verlag:
Best.-Nr.:  

Eckdaten:

Neues Leben 2008
978-3-355-01751-0

· 253 Seiten
· mit vielen s/w Fotos
· Taschenbuch


Der Verlag über das Buch:
Reinhard "Lacky" Lakomy - eine der schillerndsten und vielseitigsten Persönlichkeiten der DDR-Musikszene, damals wie heute erfolgreich. Ein Einzelgänger, ein Experimentator, ein Querdenker, der Konflikte nie scheute, Erfolge nicht auf bequemen Wegen suchte, seinen Gefühlen traute und folgte. In seiner Autobiografie gibt er streitbar Auskunft über sich und die Menschen an seiner Seite, über seine Arbeit, seine Musik, über Weggefährten und über das Land, in dem seine musikalische Laufbahn begann und seine Lebensvorstellungen geprägt wurden.

Meinung aus der Redaktion:
Man kann von Reinhard Lakomy halten, was man will. Man kann seine Werke gut finden oder auch nicht. Man kann Teile seines künstlerischen Wirkens ebenso lieben, wie man andere haßt. Und man kann ihn als Menschen (insbesondere nach dem Lesen dieses Büchleins) respektieren oder den Kopf über ihn schütteln (was wir zugegebenermaßen nicht selten getan haben). Eines jedoch kann man nicht: Ihm vorwerfen, sich selbst untreu geworden zu sein. Wer sein Buch liest, bekommt Lakomy pur: Authentisch, ehrlich, selbstbewußt und ohne sprichwörtlichem Blatt vor dem Mund. Nein, auf den Mund gefallen ist er wahrlich nicht und so wird mancher ganz schön schlucken ob dessen, was er hier geboten bekommt. Viele Freunde wird er sich damit sicher nicht machen und man wird zuweilen den Eindruck nicht los, daß genau DAS Lakomys primäres Ziel beim Schreiben seiner Autobiografie darstellte. In nahezu jeder geschilderten Episode finden sich namentlich Leute wieder, die kräftig einen eingeschenkt oder auch mal "auf die Fresse gehaun" bekommen. Und seien es auch nur "meine westdeutschen Leser", die per Klammerbemerkung desöfteren darauf hingewiesen werden, daß sie zum Verstehen der Schreibe einen Ossi-Dolmetscher brauchen. Das mag durchaus seine Berechtigung haben, ist auf Dauer aber ein zumindest zweifelhaftes Vergnügen. Das gilt ebenso für Lakomys sarkastisch-ironischen Tonfall, mit dem er seine Lebensgeschichte erzählt und seinen pseudo-philosophischen Schreibstil, den er an diversen Stellen mit grober Gossensprache "würzt". Aber so ist er eben, der Lacky. Er verstellt sich nicht, angelt nicht nach Sympathien, sondern präsentiert sich kauzig, streitbar, kantig, undiplomatisch und ganz und gar nicht fehlerlos. Interessant und lesenswert ist das auf jeden Fall, auch wenn wir am Ende feststellen mußten, daß wir Reinhard Lakomy nun um einiges besser kennengelernt haben, als wir eigentlich wollten... (kf)