rosenstolz2008 20130107 1568995850 Label:
ISBR:
VÖ:

Titel:

Universal
1776638-9
2008

1. Ich bin mein Haus
2. Gib mir Sonne
3. Blaue Flecken
4. Irgendwo dazwischen
5. Kein Lied von Liebe
6. Wie weit ist vorbei
7. An einem Morgen im April
8. Unerwartet
9. Bist du dabei
10. Herz schlägt auch im Eis
11. Wann kommst du
12. Die Suche geht weiter


Mit dem Auftauchen von Bands wie Juli, Mia. oder den Helden (und auch durch das fulminante Comeback von NENA), die im Schlagersound mit "Schlagertexten" die Hitparaden und die Gehörgänge der Zielgruppe zwischen 13 und 33 erreichten, wurde plötzlich "Schlager" landesweit salonfähig und bekam sogar einen neuen Namen: Deutscher Pop.
Zum Deutschen Pop zählen auch Rosenstolz, die dieser Tage ihr neustes Album mit dem Titel "Die Suche geht weiter" veröffentlicht haben. Dabei ist Rosenstolz schon weit länger aktiv als die eingangs erwähnten Bands. In den 90ern nahm Rosenstolz allerdings kaum einer ernst, schob sie leider allzu oft (teilweise zu Unrecht) in die Schlagerecke ab und verband mit dem Bandnamen nur den "letzten Platz beim Vorentscheid". Auch ihnen gelang vor einigen Jahren der Brustlöser, nicht erst seit der Single "Liebe ist alles" und dem dazu passenden Album "Herz". Plötzlich waren sie in aller Munde und Ohren. Ebensolange wie die Kritik an Rosenstolz nahezu komplett verstummt ist, ist auch das Wort Schlager kein Schimpfwort mehr. Wie sich die Zeiten und der Massengeschmack doch plötzlich ändern können. Dabei war Rosenstolz schon immer weit mehr als nur Schlager. Zumindest was die allgemeine Definition dieses Wortes betrifft. Viel zu anspruchsvoll war die Musik und die Texte... auch schon in den 90ern!
Kommen wir nun zum brandneuen Album der Rosenstolz'ler. Unsere Redaktion kam bereits im Juli in den Genuss, die Songs von "Die Suche geht weiter" zu hören. Damals schon versank unsere Petra, die der Albumpräsentation beigewohnt hat, vor Begeisterung und stellenweise Rührung in den Sesseln des "Babylon" in Berlin. Der neue Silberling hat es wieder Mal in sich! Eine CD mit Titeln, die so kraftvoll und gleichzeitig so zerbrechlich sind, dass man sie am liebsten umarmen möchte und sofort ins Herz schließt. Wer die CD noch nicht gehört hat, ist aber sicher an der Single "Gib mir Sonne" nicht vorbeigekommen. Der Song ist nicht nur der Titeltrack zur TV-Serie "Anna und die Liebe" (Sat 1), sondern scheint der neue Liebling der Radiostationen zu sein; so oft und gut platziert läuft er derzeit in vielen Stationen des Landes. Der Titel ist melancholisch schön und eine Hymne an die Liebe (von denen das Duo ja reichlich im Programm hat). Obendrein ist die Singleauskopplung ein regelrechter Ohrwurm, der zumindest mir beim ersten Hören schon nicht mehr aus dem Kopf ging. Auch mit den anderen Titeln des Albums kann Rosenstolz komplett überzeugen. Es gelingt Anna und Peter wieder einmal 12 Popperlen auf die Musikhörerschaft loszulassen, die bleibenden Eindruck hinterlassen. Musikalisch kommt die Scheibe in modernem Sound daher, mit teils elektronischen, teils akustischen Elementen arrangiert. Zum Tanzen, zum Träumen, zum Relaxen oder einfach nur zum Berieseln lassen. Das Ganze ergänzt (bzw. erweitert) durch AnNa's unnachahmlicher Stimme, die die Rosenstolz-Musik zu etwas ganz besonderem macht. Rosenstolz überzeugt durch Experimentierfreude. Die Titel klingen anders und doch nach Rosenstolz. Sie sind frisch und lassen den Hörer tatsächlich schon beim ersten Hören nicht wieder los. Lange Rede - kurzer Sinn: Gute Musik, deutsche Texte, jeder einzelne Titel hitverdächtig.
Schön an "Die Suche geht weiter" ist nicht nur die tolle Musik alleine, sondern auch die Tatsache, dass es jetzt wohl auch den letzten Kritiker verstummen lassen wird, der der Kapelle einen solchen Nachfolger zu "Das große Leben" ganz sicher nicht zugetraut hätte. "Die Suche geht weiter"? Doch wonach suchen die beiden noch? Was soll man hier noch besser machen?
(Christian Reder)

 


   
   
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