lifthits 20130107 1202468077 Label:
VÖ:
Best.-Nr.:  

Titel:

Sechzehnzehn/Buschfunk
07/2008
BF 05942

· Wenn
· Regentag
· Skandal
· Komm nicht wieder
· Lied zu den Anden
· Komm doch einfach mit
· Jeder Tag ist eine lange Reise
· Musikanten in der Stadt
· Wind trägt alle Worte fort
· Roter Stein
· Mein Herz soll ein Wasser sein
· Soldat vom Don
· Tochter Courage
· Komm heraus
· Der Frieden (Studioversion)
· Sag mir alles
· Immerfort
· Memento Mori

Das Fazit gleich vorweg: Wer sich für die Entwicklung und den Weg interessiert, den der DDR-Beat von seinen Anfängen bis zu seinem Zenit genommen hat, findet auf dieser CD eine ganze Menge relevanter Anhaltspunkte. Wer sich für die Ursprünge speziell von Lift und so namhafter Musiker und Interpreten wie Christiane Ufholz, Dina Straat, Konrad Burkert, Stefan Trepte oder Franz Bartzsch interessiert, ist hier ebenfalls gut aufgehoben und wird vor allem an den Raritäten seine helle Freude haben. Wer allerdings die Dresdner Gruppe Lift für das schätzt, was sie letztlich erfolgreich gemacht hat, nämlich den anspruchsvollen Artrock und die ergreifenden, ausladenden Balladen, wird sich verwundert die Ohren reiben ob dessen, was ihm über weite Strecken der Platte geboten wird und sei gewarnt: Der Jazz- und Bluesrock der Titel 1-7 ist recht sperrig und keine leichte Kost für ein harmoniebedürftiges Gehör. Titel 8 ("Musikanten in der Stadt") hätten wir erst recht niemals mit Lift in Verbindung gebracht, das ist eher Schlagerkost der "Autsch!"-Kategorie.
Wie eine Erlösung kommt da Track 9 daher, das wunderschöne, von Franz Bartzsch gesungene "Wind trägt alle Worte fort", das bis heute nichts von seiner ansteckenden Melancholie verloren hat. Ein Hit für die Ewigkeit. Dazu gesellen sich mit "Roter Stein", "Mein Herz soll ein Wasser sein" und "Soldat vom Don" weitere Highlights der mittsiebziger Artrock-Phase der Sachsen. In diese Phase gehört auch "Tochter Courage", das wir allerdings nicht so gelungen finden.
Anfang der 80er Jahre befand sich Lift in einer Wandlung, die hin zu einer kommerzielleren Ausrichtung tendierte, ohne die Artrock-Wurzeln der Gruppe zu verleugnen. Dabei sind faszinierende Lieder entstanden, für die stellvertretend "Komm heraus" und die Studioversion von "Der Frieden" auf der Compilation stehen.
Danach folgte ab 1984 die komplette Metamorphose zum Pop, die seinerzeit einige bekannte Bands vollzogen (Electra, Stern Meißen, Karussell), die bei Lift aber weniger extrem rüberkam, was hauptsächlich Stimme und Gesangstechnik Werther Lohses zu danken ist, durch die die Band ihren Charakter behielt, während sich ihre Musik kaum noch mit den Großtaten der Vergangenheit messen konnte. "Sag mir alles", "Immerfort" und "Memento Mori" sind gute Beispiele dafür. Im Prinzip schöne Lieder, aber wenn wir uns entscheiden müssen, legen wir doch lieber die "Spiegelbild"-LP auf. Das ist überhaupt eine gute Idee, die wir jetzt gleich in die Tat umsetzen werden! Auf ins "Märchenland"...
Für die CD gilt: Aus musikhistorischer Sicht sehr interessant, geschmacklich aber zumindest toleranzbedürftig. (kf)

 


   
   
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