Die Beatleuchter: "Unser Leuchtturm" (Album)

sonst01 20221215 1925140936VÖ: 16.12.2022; Label: Pink Pearl Music; Katalognummer: 9509784343224; Musiker: Jürgen "Matko" Matkowitz (Gitarre, Programming), Michael Barakowski (Gesang), Dieter "Quaster" Hertrampf (Gesang), Uwe Geißler (Bass), Michael Hoffmann (Schlagzeug); Musik: Jürgen "Matko" Matkowitz (bis auf "Peter Gunn" [Henry Mancini] und "Nussknacker" [Tschaikowsky]); Texte: Jürgen "Matko" Matkowitz, Rita Paul (die englischen Texte der PRINZIP-Songs); Bemerkung: CD im aufklappbaren Digipak inkl. Booklet mit Begleittexten und Fotos von "Leuchtturm in Flammen"/"Warnemünder Turmleuchten". Das Album ist bei der Veranstaltung vor Ort oder per Mail bei der Plattenfirma () zu beziehen ;

Titel:
"Unser Leuchtturm", "Mach die Augen zu", "Peter Gunn", "All unser Leben", "Strings And Chiors Over Rainbow", "Der Nussknacker", "I Love It", "Inferno", "So viele Sterne", "Dream Of Dream", "Ride On Our Cloud", "Unsere Zeit", "Closer Your Eyes" (PRINZIP), "Stormy Winds" (PRINZIP), "I Need You" (PRINZIP), "Sieben Meter Seidenband" (PRINZIP), "Mama" (PRINZIP), "Abschied des Musikanten" (PRINZIP), "Unser Leuchtturm (Karaoke-Version)"


Rezension:


Neues von Jürgen Matkowitz und PRINZIP
Der Veranstaltung "Warnemünder Turmleuchten" haben wir es zu verdanken, dass wir nochmal ein musikalisches Lebenszeichen von Jürgen "Matko" Matkowitz und seinen Projekten und Gruppen wie z.B. PRINZIP bekommen. Für diese Veranstaltung entstand nicht nur das Lied "Unser Leuchtturm", sondern auch die Gruppe DIE BEATLEUCHTEN, bei denen bekannte Kollegen wie Quaster (ex PUHDYS) und Dietmar Ränker (BERLUC) mit von der Partie sind. Die von Rollo (Hansa-Hymnen-Ikone) gesungene Ballade kommt in einer Art Shanty-Rock-Sound daher, sollte qualitativ aber keineswegs in die SANTIANO-Schublade geworfen werden, und wurde in zwei verschiedenen Fassungen eingespielt, denn zur normalen gibt es auch eine Karaoke-Version zum selber singen. Die Macher des "Warnemünder Turmleuchten" waren von dem Titel jedenfalls so angetan, dass sie sie auf CD haben wollten. Und diesen Wunsch hat "Matko" ihnen mit der hier nun vorliegenden Scheibe erfüllt.

Um eins vorweg zu nehmen: Das Frontcover-Motiv und der Titel dieser CD sind ungeschickt gewählt und eher irreführend. Man liest den Namen DIE BEATLEUCHTER als Interpret und ein Foto des Ensembles, doch die sind nur mit einem Song auf dieser 19 Titel umfassenden CD vertreten. Eigentlich handelt es sich bei diesem Album um eine Werkschau von Jürgen "Matko" Matkowitz, dem Gründer und der Seele von PRINZIP. Was heißt "eigentlich"? Es ist SEINE Werkschau!

Das Programm startet mit der eingangs näher beschriebenen Nummer, und endet auch mit dieser, nämlich der Instrumental-Version von "Unser Leuchtturm". Dazwischen gibt es reichlich auf die Ohren, denn "Matko" ist in all den Jahren seiner Karriere musikalisch weit herum gekommen. Fans von "früher" warten ja schon lange auf ein Comeback seiner Band PRINZIP, aber anders als andere Kollegen, hat er den Geist dieser Rockband ruhen lassen und ist somit der Gefahr, einen Mythos zu zerstören, aus dem Wege gegangen. Schade für uns, dass wir alle vergeblich auf ein Comeback gewartet haben, aber gut nachvollziehbar die Gedanken des Bandchefs zum Thema. Dennoch ruhen noch Schätze der Band in den Archiven, denn Produktionen aus der Endzeit der DDR sind bisher nie auf irgendeiner CD oder Platte gelandet.

In den End-80ern folgte bei PRINZIP Michael Barakowski als direkter Nachfolger von Sänger Ralf "Bummi" Bursy, und mit ihm gab es diverse Produktionen, die nun endlich das Licht der Welt erblicken. "Close Your Eyes", "Stormy Winds" und "I Need You" heißen drei dieser Lieder, die "Matko" seinerzeit selbst aufgenommen und produziert hatte, und die man hier nun erstmals zu hören bekommt.
"Close Your Eyes" ist eine Ballade mit einem unglaublich scharfen Gitarren-Solo im Mittelteil, bei der der leider schon verstorbene Michael Barakowski stimmlich absolut brillieren kann. Von der Machart her lässt es sich wohl am besten mit "Wind Of Change" der SCORPIONS vergleichen, allerdings gab es das damals noch gar nicht. Ist Meine & Schenker womöglich ein Demo hiervon zugespielt worden, und die haben hier abgeguckt? ;-) "Matko" spielte das Stück in den letzten Jahren bei seinen Auftritten bei seiner Laser-Show "Pyro Games" und erntete danach immer wieder Anfragen, auf welcher Platte man dieses geniale Lied finden könne oder wo es zu bekommen sei. Bisher musste er immer sagen: "Nirgendwo". Jetzt hat er für die interessierten Leute eine neue Antwort.
"Stormy Winds" ist dagegen eine amtlich hämmernde Hardrock- wenn nicht sogar Heavy Metal-Nummer, die ebenfalls wieder von Michael Barakowski gesanglich sachgerecht umgesetzt wurde. Die Rhythmus-Abteilung gibt einen straffen Beat und eine hohe Schlagzahl vor, und auch "Matko" geizt hier wieder nicht mit fulminanten Gitarren-Ausflügen. Einfach nur fett!
Das dritte "neue" Stück namens "I Need You" gehört in die Kategorie Hard Rock-Stampfer, bringt eine spannende Hookline, dezent gesetzte Keyboard-Parts und auch hier wieder Barakowskis Reibeisenstimme mit, und muss sich in Sachen internationale Standards der damaligen Zeit nicht hinten anstellen.
Insgesamt wäre interessant gewesen, wie diese Titel im direkten Vergleich mit Ende der 80er angesagten Bands dieser Spielart wie z.B. HELLOWEEN, ACCEPT oder WARLOCK abgeschnitten hätten. Das Zeug, ihnen Paroli zu bieten, hätten diese Stücke jedenfalls gehabt.
Zu diesen für unsere Ohren unbekannten Tönen der PRINZIP'ler hat "Matko" noch drei bekannte, aber überarbeitete Stücke der Band dazu gestellt. So gibt es eine alternative Fassung von "Sieben Meter Seidenband", die "Matko" selbst als die "Brutalo Version" des Klassikers bezeichnet, und die dem sowieso schon rockigen Original in Sachen Druck, Rock und Lautstärke noch eins obendrauf setzt. Mehr noch … Mit Michael Barakowski als Sänger wird der Nummer noch eine weitere Geschmacksnote verpasst, die ihr besonders gut zu Gesicht steht. Auch die Stücke "Abschied des Musikanten" und "Mama" finden sich auf der CD wieder und werden dem Hörer in je einer leicht veränderten und remasterten Fassung gereicht. Das zuletzt genannte Stück ist in Gedenken an "Matkos" alten Bandkollegen und Kumpel Ralf "Bummi" Bursy, der Anfang dieses Jahres gestorben ist, mit auf dieses Album genommen worden. Es war Bummis Lieblings-Song aus dem PRINZIP-Repertoire, das er immer sehr gerne sang. "Matko" verbeugt sich auf diesem Wege nochmal vor Bummi. Damit ist der PRINZIP-Block auf dieser CD abgeschlossen.

Vorher kommt man bereits in den Genuss der Musik, die "Matko" bei seinen APOLLO art of laser & fire-Programmen live spielt. Dabei handelt es sich mit Ausnahme vom "Peter Gunn"-Thema und Tschaikowsky verrocktem "Nussknacker" um Matkowitz' Eigenkompositionen, die mit viel Klassik und E-Gitarren-Sound in Szene gesetzt wurden. Man muss sich beim Hören die Laser-Show und das Feuerwerk, mit denen der Musiker diese Lieder bei den Live-Events choreografiert, dazu vorstellen. Alles zusammen genossen muss das ein absolut geiles Erlebnis sein, das man bekanntermaßen auch bei dem Shows von "Matko" beim "Warnemünder Turmleuchten" jedes Jahr erleben kann.

Wer "Matko" mit dieser Musik und dem neuen Stück gerne mal live erleben möchte, kann dies am 1. Januar in Warnemünde bei besagtem "Warnemünder Turmleuchten" tun. Dort tritt er mit den BEATLEUCHTERn, allerdings ohne "Quaster" aber dafür mit Tom Flügge am Bass, vor 90.000 Zuschauern am Leuchtturm auf und präsentiert in der Haupt-Show das Stück "Mach die Augen zu", das an zweiter Stelle und von Tom Flügge gesungen auf diesem Album hier zu finden ist. Bei dieser Veranstaltung macht "Matko" zudem die Laser-Show und das Feuerwerk und übergibt den Machern der Veranstaltung 100 dieser CDs, die sie verkaufen und den Erlös für den Erhalt des Leuchtturms nutzen können. Eine feine Sache …

Es ist nicht bekannt, in welcher Auflage diese CD gepresst wurde, aber wer sich selbst oder guten Freunden zu Weihnachten eine Freude bereiten will, sollte nicht lange warten. Wenn nur ein Teil der 90.000 Besucher in Warnemünde eine CD haben wollen, dürfte die ruck zuck weg sein … wie die berühmten warmen Semmeln.
(Christian Reder)









   
   
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