Dan Lucas: "The Long Road" (Album)

lp05 20211115 1000186857VÖ: 22.10.2021; Label: Pride & Joy Music/Soulfood; Katalognummer: 4260432912661; Musiker: Dan Lucas (Gesang, Gitarre, Keyboard), Andrew "The Bullet" Lauer (Bass, Keyboard, Piano), Daniel "Danny Eddy" Krüger (Keyboard, Piano, Hammond), Sebastian Berg (Schlagzeug), Noah Fischer (Saxophone bei "Memories"), Tom Leonhardt (Gitarre bei "I Can't Believe It"), Frank Nimsgern (Solo-Gitarre bei "The Long Road"), Frank Schimann (Solo-Gitarre bei "Somebody Loves You"), Marc Smith (Schlagteug bei "You Reap What You Sow"); Bemerkung: CD im Jewel-Case inkl. Booklet mit Abdruck der Songtexte;

Titel:
1985 • The Long Road • Memories • Forget You • Somebody Loves You • What´s Left • Can´t Leave It • A Place In My Heart • Sunshine • In The Save Harbor • You Reap What You Sow (Bonus Track)


Rezension:
Als Fan der Musik von DAN LUCAS muss man schon eine Menge Geduld mitbringen. Nach der Veröffentlichung seines Albums "News" im Jahre 1996 bekam man lange Zeit keine weiteren Neuigkeiten von ihm, denn er setzte seine Anhänger auf kalten Entzug. Seit dieser Platte ist kein weiteres Album mehr erschienen und wer nicht unbedingt im Bereich des Coverrock unterwegs war, hat auf ein mediales und bühnentechnisches Lebenszeichen des in Falkensee im Havelland geborenen Sängers vergeblich gewartet. Erst 2018 tauchte er plötzlich wieder auf und machte als Teilnehmer und späterer Gewinner der ersten "The Voice Senior"-Staffel landesweit von sich reden. Er sang die Konkurrenz, die wahrlich nicht schlecht war, mit Leichtigkeit an die Wand und begeisterte das Publikum, die Jury und die Kritiker gleichermaßen mit seiner Stimme und der Art, wie er sie richtig in Szene zu setzen weiß. Seine Version des John Farnham-Klassikers "You're The Voice" hinterließ allüberall bleibende Spuren und großen Eindruck. Eine nach dem Sieg angekündigte neue Platte kam aber irgendwie dann doch nicht, womit wir wieder beim Thema "Geduld" wären. Die Warterei auf neuen Stoff aus dem Hause Lucas hat aber ein Ende, denn Ende Oktober ist das Album "The Long Road" im Handel erhältlich. Das Erste nach einem Vierteljahrhundert Wartezeit …

"The Long Road" wird von Dans Plattenfirma "Pride & Joy Music" als sehr persönliches Soloalbum angekündigt, und das wird bereits mit dem ersten Song auf der CD, "1985", in vollem Umfang bestätigt. Der Musiker beschreibt darin die Situation im Jahre 1985, als er seine Band während einer Tour in der BRD verließ und eine geeignete Situation zur Flucht nutzte. Er kehrte seiner Heimat DDR so den Rücken, um sein Glück im anderen Teil Deutschlands zu suchen. Dort, wo alles so fremd und anders als daheim war. Im Refrain heißt es dann auch, "My Passport is blue | And Everything Is New". Die mittels dieses Stücks transportierten Gefühle bringt DAN LUCAS glaubhaft rüber und hat sie musikalisch mit einer eingängigen Rocknummer ummantelt. Ein starker Auftakt.
Ein Touch Country, etwas Folk und eine Menge Rock erwartet den Hörer im Titelsong "The Long Road". Die treibende Nummer spricht die Tänzer unter uns an und bildet eine geeignete Grundlage für die Befriedigung des Bewegungsdrangs. Ganz nebenbei sorgt das Stück für eine ganze Menge guter Laune.
Dies tut auch das Lied "I Can't Believe It", das in Sachen Rock im gleichen Fahrwasser unterwegs ist und mit ordentlichem Einsatz von Stromgitarren mächtig am Ohr des Konsumenten zupft.
Eng verwandt mit diesem Lied ist der letzte Song auf der CD, "You Reap What You Sow", der uns zum Abschluss nochmal gitarrenmäßig eins zwischen die Hörner gibt und zeigt, woher dieser DAN LUCAS musikalisch eigentlich kommt.
Zwischen diesen doch sehr lauten Tönen und flotten Beats zeigt sich der Künstler mit Balladen wie "Memories", "A Place In My Heart" oder "Somebody Loves You" auch von seiner leiseren Seite, macht dabei von seiner Vorliebe für die Beatles kein Geheimnis und transportiert damit ebenso Persönliches und offen Gefühle wie schon beim Opener. Und das genauso überzeugend wie in "1985", was die immer wieder aufkommende Gänsehaut beim Zuhören seines Vortrags immer wieder nur bestätigt.
Wer noch einen weiteren Beweis für die Wandelbarkeit und den Facettenreichtum des DAN LUCAS braucht, bekommt diesen dann beim Hören der Songs "Sunshine" und "In The Save Harbor", mit denen sich der Musikant im Pop-Bereich bewegt und auch damit hohe Haltungsnoten einfahren kann. Er liefert für jeden Anlass den richtigen Ton und das auf einem sehr hohen Niveau.

Wer sich das neue Album von DAN LUCAS zulegt, kann sich einer reichhaltigen Mischung aus melodischer und zeitloser Rockmusik in verschiedenen Aggregatzuständen sicher sein. Der blonde Musiker und seine Studioband operieren in Sachen Arrangements im Old School-Bereich, will heißen, dass der Klang der 80er und 90er ins heute transferiert wurde. Musik ohne Haltbarkeitsdatum, über der eine unverwechselbare Stimme thront, die auch aus solchen Liedern große Nummern werden lässt, die ohne sie vielleicht 08/15-Songs geworden wären ("What´s Left"). Bleibt zu hoffen, dass man nicht wieder so lange auf neue Töne von DAN LUCAS warten muss und dass ein möglichst breites Publikum das verlockende Angebot, seine Lieder auf CD nach Hause zu holen, auch annehmen wird.
(Christian Reder)





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