Count Jaye & The Hard Beats: - "Hippo
Russian Pickle Giant Blue Disguise" (Album)


lp11 20190707 2001806829VÖ: 09.08.2019; Label: Recreation Records (UK); Katalognummer: n.n.b.; Musiker: Count Jaye alias Jens Müller (alle Instrumente, außer ...), Chuckee Nepomuceno (Gitarre), Nuno Bettencourt (Gitarre, Chorgesang), Christian Paul Lagahid (Trompete), Rio (Chorgesang), Andy Chester (Chorgesang), Adam Marsland (Chorgesang), Michelle Omba (Chorgesang), Jan Kristel & Andree Vonn (Chorgesang), Roger Joseph Manning jr. (Chorgesang); Bemerkung: Vorab digital als Stream & Download erschienen (im Juni 2019). Ab August 2019 auch physisch als CD erhältlich. Mit den musikalischen Gästen Andy Chester (My Computer), Roger Joseph Manning jr. (Jellyfish), Nuno Bettencourt (Extreme) u.v.a.;

Titel:
Silly Spill (feat. Chuckee Nepomuceno & Michelle Omba) • Big TV Star • You'll Never Guess What Happened Today • Oh My Love • Them Instead • You Imagined Something Else (feat. Adam Marsland) • We • Come Over Here (feat. Nuno Bettencourt) • Not Cry (feat. Michelle Omba, Jan Kristel & Andree Vonn) • But I Love You (feat. Rio) • Seven Other Lessons • I Do


Rezension:
Wie sieht's aus? Mal wieder richtig Bock auf puren und unverfälschten Rock? Mit echten Gitarren - laut und krachend - und echtem Schlagzeug? Sich rockmusikalisch einfach mal wieder eins zwischen die Hörner geben zu lassen, dabei nicht großartig nachdenken zu müssen aber trotzdem gut ernährt zu werdeen? Dann habe ich hier heute etwas für Euch: Das neue Album von Jens Müller aka "J" (ehemals DIE ANDEREN), der seit einigen Jahren unter dem Namen Count Jaye in der Welt unterwegs ist. "Hippo Russian Pickle Giant Blue Disguise", so der leicht zu merkende Titel des neuen Werks, in das wir vorab schonmal ein Ohr halten durften …

Der Sound der Scheibe hat ordentlich Druck. Die Lieder fordern förmlich dazu auf, den Lautstärkeregler der Anlage in Richtung Maximum zu drehen. Es geht hier mal laut, mal leise zur Sache und die Musik klingt angenehm frisch. Ein bisschen Soundgarden hier, ein bisschen Audioslave dort, dazu eine Prise Green Day und natürlich die wichtigste Zutat: Das musikalische Verständnis und die Ideen von Count Jaye, der scheinbar mit der Gitarre in der Hand zur Welt gekommen zu sein scheint. Der Song "Big TV Star", in dem es inhaltlich um die lügenden Medien geht, sei mal als Beispiel genannt, denn hier rappelt es ordentlich und Jens gibt dem Affen gehörig Zucker. Ein geiles Gitarrensolo inklusive, lässt der Künstler mit dieser Nummer keine Frage offen und der Dinge ihren Lauf. Etwasm gemäßigter geht es in "Seven Other Lessons" zu, aber nicht was den Einsatz der Stromgitarre betrifft. Und wer sich bis dahin noch fragte, was es mit dem Albumtitel auf sich hat, höre hier mal genauer hin. Ebenfalls zur flotteren Art gehört "Them Instead". Aber Count Jaye kann auch ruhiger. "But I Love You" ist eine schöne Ballade, ein langsamer Schleicher, der die Bezeichnung "Kuschelrock" im Gegensatz zu manch anderem Gesülze auf gleichnamiger Sampler-Reihe ohne Frage verdient hat. Auch hier verliert sich der Musiker wieder in einem weiteren schönen Gitarrensolo. In der gleichen Tradition ist "Come Over Here" gemacht. Ebenfalls ruhig und entspannt dahin gleitend, aber ohne seine rockmusikalische Herkunft zu verbergen. Nicht zuletzt sorgt auch hier wieder ein Gitarrensolo, bei dem Slash sicher etwas neidisch auf die Finger des Jens Müller schauen würde, für die benötigten Special Effects, die so ein Song benötigt um sich von anderen zu unterscheiden. Etwas heraus sticht der Song "Do Not Cry", der eher vom Klavier getragen und durch den Einsatz eines Kinderchores auffällig wird. Dies hat auch seinen Grund, denn wie Jens verriet, schrieb er dieses Lied für seinen Sohn, der über Ostern zu früh geboren wurde und nur zwei Tage überlebte. "Da kamen schon unerwartete Emotionen auf. Plötzlich war ich Papa, und konnte nichts machen. Dann ist der kleine in unseren Armen eingeschlafen", beschreibt er die Situation. Ein wunderschöner Titel, dem man die Gefühle nach dieser Tragödie gut ablesen kann.

Zu den Inhalten der anderen Songs, die allesamt auf Englisch sind, wollte Jaye nicht allzu viel sagen. Es sei nichts "Ernstzunehmendes", über das er da singe. Es geht mal um Beziehungen, ein anderes Mal können auch mal Aliens ein Thema sein. Bis auf die beiden näher vorgestellten Songs also eher was, wo man sich einzig und allein der Musik hingeben und nur genießen kann. Und mit diesen wenigen Worten könnte man das neue Album von Count Jaye auch direkt auf den Punkt beschreiben. Starten, zuhören, an der einen Stelle mal so richtig abgehen, an anderer Stelle mal entspannt die Augen schließen. Egal, welche Nummer man hier ansteuert, es ist die reinste Form der Rockmusik, die es hier zu hören gibt. Handgemacht, ehrlich und aus purer Lust entstanden. Dazu zeitlos und deshalb auch unabhängig von irgendwelchen Trends. "Hippo Russian Pickle Giant Blue Disguise" passt perfekt in die Musikwelt und wartet nur darauf, von möglichst vielen Leuten entdeckt zu werden. Im Moment gibt es das Werk leider nur digital als Download und Stream. Im August wird es dann physisch auf CD in den Handel kommen. Eine Auflage auf Vinyl ist nicht geplant. Wer sowas aber vermisst, bekommt beim Opener "Silly Spill" zumindest das warme Knistern einer Schallplatte digital dazu gemischt. Soll ja keiner leer ausgehen hier, nicht wahr?
(Christian Reder)





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