Tommy Finke: "Ein Herz für Anarchie" (CD Album)

finke2017 20170728 1268500249VÖ: 29.07.2017; Label: Retter des Rock Records/Broken Silence; Katalognummer: 01501; Kompositionen: Tommy Finke; Texte: Tommy Finke; Bemerkung: CD Album in Plastikhülle (Jewel-Case) mit Booklet inkl. aller Texte und Infos zum Album;

Titel:
Ein Herz für Anarchie • Der Himmel über Berlin • Strukturwandel • Die Revolution • 9-Volt-Blockbatterien • Zerbrechlich • Lavendel • Bei lebendigem Leibe verpennen • Jüngstes Gericht • David Bowie • Das nächste Jahrhundert • Halt Dich an Deiner Liebe fest


Rezension:
Tommy Finke - der Name sagte mir bislang gar nichts. Wenn man für ein Musikmagazin hin und wieder schreiben darf, ist dies nicht ungewöhnlich. Also, auf Play gedrückt und aufmerksam gelauscht.

Im ersten Moment erinnerte mich die Musik an eine Mischung aus BOSSE und Rio Reiser. Gerade bei dem Opener "Ein Herz für Anarchie" war für mich eine Verbindung zu BOSSE gleich da. Melancholisch, ruhelos und rastlos. Es hat auch etwas junges und wildes, was der gebürtige Bochumer nun auf Platte veröffentlicht hat. Wie meist bei melancholischen Texten erfasst man den Sinn oftmals erst nach mehrmaligem Hören. Dies gelang mir bei manchen Stücken auch. Bei anderen jedoch weniger. Mit Zeilen wie, "In der Mitte fehlt der Fluss...", konnte ich z.B. recht wenig anfangen.
Ohne Zweifel vermag er mit seinen Worten schöne Bilder zu malen. Wie in dem Song "Zerbrechlich": "Zerbrechlich wie der zarte Duft einer Sommernacht". Herausgestochen hat auf der Platte für mich das Lied "Lavendel". Darin geht es um Liebeskummer, den wohl jeder schon mal erlebt hat. Hier war für mich alles stimmig: Melodie, Text, transportierte Stimmung - alles perfekt.
Der Song "David Bowie" ist eine Ehrerbietung an den verstorbenen Sänger, der wohl ein großes Vorbild von Tommy Finke ist. Doch eine Zeile wie, "...warum David Bowie schon und nicht erst Justin Bieber?" finde ich doch ziemlich geschmacklos.
Allein von dem Albumtitel her, wissend, was Anarchie bedeutet, hätte ich mir mehr rebellisch anmutende Stücke vorgestellt. Doch "oh oh oh"-Gesänge und sanft-weichgespülte Melodien passen dazu kaum.

Insgesamt empfand ich die Platte von den Melodien her als sehr hektisch. Als Hörer fühlte ich mich da regelrecht getrieben. Vom textlichen her sind gute Sachen dabei. Sicherlich gibt es auch hier etwas Luft nach oben. Die Liebeslieder sind top, der Rest eher Flop.
(Antje Brandt)




   
   
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