friedamatti2016 20160318 1435264221 Titel:
Interpret:
Label:
VÖ:

Inhalt:
"Kleine Dinge"
Frieda & Matti
Hey! Blau
18. März 2016

1. Pleite
2. Praktikant
3. Kontaktgesuche
4. Tausch Computer
5. Unweigerlich
6. Anker-Atze
7. Du Sau!
8. Doofe Trulla
9. Wir ham geredet
10. Aua!
11. Lass mich dir helfen
12. Fisch sucht Fahrrad
13. Ging es nach Darwin
14. Die kleinen Dinge
15. Leidenschaft + Das fängt ja dufte an





Ein Singer-Songwriter-Pärchen der besonderen Art. Mit ihrem zweiten Album "Kleine Dinge" bringen die Berlinerin und der Hildesheimer wieder ein amüsantes, mitreißendes Album, das gute Laune verbreitet.

Frieda und Matti wissen aktuelle Themen ironisch aber ehrlich auf den Punkt zu bringen. Direkt beim zweiten Titel des Albums habe ich mich als ehemalige Journalismus-Studentin wiedergefunden. Mit wenig Berufserfahrung ist man "nach 30 Jahren lernen" trotzdem am liebsten nur als "Praktikant" gesehen. Die zwei Musiker haben ihren musikalischen Weg gefunden, der schwer mit einem Begriff zu beschreiben ist. Schubladen-Denken ist hier nicht und so werden auch verschiedene Musik-Liebhaber auf ihre Kosten kommen. Beeindruckend wie sie ohne Band eine Bandbreite von Jazz und Rock über Pop, Chanson bis zu Country und Ska bedienen können. Dabei wirkt keins aufgesetzt oder erzwungen. Die Lieder vermitteln eine Leichtigkeit und Freude, die neugierig auf eine Live-Impression machen.

Thematisch findet sich auch jeder irgendwo wieder. Dabei darf die Liebe natürlich nicht fehlen: Ob es um die verletzten Gefühle geht, nachdem man betrogen wurde und sich nur noch denkt "Du Sau" oder die Erkenntnis in "Wir ham geredet", dass die Kommunikation ein wichtiger Bestandteil einer funktionierenden Beziehung ist. Auch die helfende Hand - die man benötigt, wenn man sich das manchmal vielleicht auch nicht eingestehen will - besingen sie für schwere Zeiten.
Auch Alltägliches und Aktuelles wird besungen. Die Generation "Beziehungsunfähig" wird besungen, die über verschiedene Wege auf "Kontaktgesuche" ist. "Fisch sucht Fahrrad" greift die Vorurteile und Argumente der Partnersuche auf und nimmt sie aufs Korn. Während man auf der einen Seite versucht, der Umwelt zu beweisen, dass man nicht alleine ist, macht man es sich auf der anderen Seiten doch selbst schwer und sucht in Nichtigkeiten Gründe gegen eine Beziehung. Auch die technische Entwicklung wird beispielsweise in "Tausch Computer" auf die Schippe genommen. Wer hätte denn schon daran gedacht, Ebay mit Google zu erklären ("Ebay ist wie Google nur mit Kaufen.")?
Es sind die kleinen Dinge, die einem beim Hören der CD immer wieder auffallen und "es sind die kleinen Dinge" die die beiden kurz vor Ende besingen. Eine Hommage an die Kleinigkeiten im Leben, die einen glücklich machen. Wir suchen das Glück im Großen, doch so kitschig es häufig auch klingt, "da ist echt was Wahres dran". Diesen Song hätte ich als Abschluss schön gefunden: Harmonisch und friedvoll hätte die CD geendet.
Stattdessen endet es bei Track 15 direkt mit zwei Titeln. "Leidenschaft" und "Das fängt ja dufte an". Dabei muss man aufpassen, dass der letzte Titel nicht untergeht, nachdem eine Unterhaltung auf die "Leidenschaft" folgt. Die Entscheidung erschließt sich mir beim Hören nicht und verwirrt mich ein wenig. Nichtsdestotrotz haben es auch diese Titel verdient, auf das Album zu kommen. Sie spiegeln die Freude am Leben und den benötigten Humor wieder - die man trotz oder gerade wegen der zwischenmenschlichen Unterschiede nie aus dem Blick verlieren sollte.

Insgesamt bringt die CD viel Freude beim Hören. Man könnte sagen, wieder eine deutsche Kombo, die wieder Alltagssituationen auf ironische Art und Weise besingen. Aber dieser Gedanke kommt nur beim Lesen des Pressetextes. Beim Hören vergeht er und man freut sich an den Wortspielereien, findet sich an der ein oder anderen Stelle wieder und muss schmunzeln. An allen anderen Stellen wippt man mit dem Fuß mit oder lauscht den Gitarrenrhythmen. Auch wenn ich mir eine anderes letztes Lied vorgestellt hätte, hatte ich insgesamt viel Spaß mit den 15 Titeln und ertappe mich, wie ich direkt wieder auf "Play" drücken möchte.
(Sarah Müller)



Frieda & Matti live (Medley):






   
   
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