kirchberg2016 20160516 1269110152 Titel:
Interpret:
Label:
VÖ:

Inhalt:
"Wie früher. Nur besser."
Johannes Kirchberg
Dermenschistgut/Broken Silence
6. Mai 2016

1. Es ist, wie du sagst
2. Im Traum nicht mehr
3. Ich dagegen bin dafür
4. Ins Auge gefall’n
5. Wir kochen
6. Die Tiere der Liebe
7. Soviel ist klar (Nr. 3)
8. Hier liegen Sie richtig
9. Zu schön
10. Wo sind wir hingekomm‘
11. Keine Kritik
12. Wie früher. nur besser
13. Übersee





In dem Genre, das Johannes Kirchberg für sich in Anspruch nimmt, tummeln sich natürlich etliche Konkurrenten: Im Musik-Kabarett. Ich staunte nicht schlecht, dass dies bereits seine zehnte CD-Veröffentlichung ist. Da muss also was dran sein. Und es ist viel dran. Mit intelligenten Wortspielereien beweist Kirchberg zum Beispiel in „Ich dagegen bin dafür“ Witz und Charme, zeigt, aus welchem Holz dieses Multitalent geschnitzt ist. Quasi nebenbei ist er noch Theaterschauspieler.

1973 wurde er in Leipzig geboren, studierte an der Hochschule für Musik in Weimar und jetzt kommt’s: Mit IC Falkenberg (Ralf Schmidt) inszenierte er im Theater eine Art Chanson-Musical. Er war auch mal Keyboarder der Underground-Band ANGER 77. Nicht genug, sein Weg als Musik-Kabarettist bildete sich immer mehr heraus. Er interpretierte Erich Kästner, Wolfgang Borchert und Kurt Tucholsky und landete schließlich mit seiner aktuellen Platte beim Klavier-Pop. Das alles muss erst mal einer nachmachen! Mit fröhlicher Lockerheit und dem schon angedeuteten Wortwitz singt sich der Wahlhamburger die oft kleinen Dinge unter dem Motto „Ist die Jugend erst ruiniert, singt sich’s weiter ungeniert“ von der Leber: „Der Kerl, der dich auf Händen trägt, ist ein Mann, der dich auch auf den Arm nehmen kann“. So etwa in dem Stil philosophiert sich Kirchberg kurzweilig, auch unter Verwendung von Paradoxien, durch die gut fünfzig Minuten der Silberscheibe und deutet Verhaltensweisen und Angewohnheiten seiner Mitmenschen auf seine Weise. Auf der Suche nach der Midlife-Crisis. Ob er sie findet – damit muss man sich selbst auseinandersetzen und nicht nur passiv das Füllhorn an Inhalten konsumieren. Und sich darauf einlassen und voll konzentrieren. Schöne balladeske Kompositionen, wie bei „Ins Auge gefall’n“ oder „Die Tiere der Liebe“ sind erholsame Zwischentöne mit überraschenden Gedanken, galaxienweit von Herz-Liebe-Triebe-Einfältigkeiten entfernt.

Bei aller Liebe zur CD – man sollte sich unbedingt auf seiner umfangreichen Tour einen Auftritt reinziehen. Das visuelle Liveerlebnis bedeutet wie immer bei „geborenen“ Künstlern wie Johannes Kirchberg eine weitere Steigerung und Herausforderung. In Abwandlung des Plattentitels „Wie im Studio – nur besser“.
(Gerd Müller)



Videoclip:


   
   
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