lp05 20160821 1464875355 Titel:
Interpret:
Label:
VÖ:

Inhalt:
"Wünsch mir Glück"
Mike Kilian
Killingkilian Records
2. September 2016

1. Einmal mehr
2. Freund oder Feind
3. Kaltes Herz
4. Teuflischer Plan
5. Wir sind einsam
6. Danke
7. Lügen
8. Hilf mir!
9. Echte Freundschaft
10. Wünsch mir Glück
11. Kein Ende
12. Immer eine Wahl





Rezension:
"Wünsch mir Glück" ist der Titel des am 2. September 2016 erscheinenden neuen Albums von Mike Kilian. Es ist inzwischen das fünfte Soloalbum des Tausendsassas aus Berlin. 2002 gründete er sein eigenes Plattenlabel "Killingkilian Records", und so erscheint auch sein neues Album auf diesem. Gemischt wurde es von Produzent Rainer Oleak und es umfasst 12 Songs. Bei einem Blick auf das Cover sieht man jemanden sich balancierend mit Gitarre in der Hand auf einem Seil Richtung Spitze des Berliner Fernsehturms fortzubewegen. Ja ... da wird der Albumtitel wohl schon Programm.

Hört man in das Album rein, hört man sofort eine tolle Gitarre. Sie begleitet den Hörer in verschiedenen Variationen und Kombinationen über das gesamte Album. Einzige Ausnahme und "Fremdklang" ist ein von Rainer Oleak gespieltes Piano, das hier und da zum Einsatz kommt. So kommt die Platte vom Instrumentarium her sehr zurückgenommen daher und ist nach der "N8wache" ein weiteres Mal ein Akustikalbum geworden. Ich mag diese Art Musik sehr, und so kommt auch die tolle Stimme von Mike vollends zur Geltung.

Die Inhalte der Songs sind sehr unterschiedlich. Los geht das Album mit "Einmal mehr". Es handelt von der Angst verletzt zu werden und von der Suche nach einem Weg, sich davor zu schützen. Doch ist dies sicher oftmals schwerer, als man sich wünscht. Sogar dem Traum vom Lottogewinn ist mit "Freund oder Feind" ein Lied gewidmet. Schon lustig sich vorzustellen, wie sich die Dinge dann verändern könnten. Beim nächsten Song hat sich bei mir kurzzeitig eine etwas melancholische Stimmung eingestellt. Doch beim genauen Zuhören schlich sich diese doch wieder. Für mich ist die Grundaussage des Stücks, dass man sich vom Verlassenwerden nicht unterkriegen lassen sollte. Die Zeile, "Solange du nach vorne schaust, wird alles wieder gut", lenkt das Stück dann doch wieder in eine optimistischere Bahn. Der nächste Song auf dem Album "Teuflischer Plan" kommt mit einem Chor und mehrstimmigen Gitarren daher, und in "Wir sind einsam" kritisiert der Sänger, dass viele Leute sich lieber mit ihrem Handy und Facebook beschäftigen, als mit dem Gegenüber reale Gespräche zu führen. Der Song hat mich dann doch etwas nachdenklich gestimmt. Man nimmt es vielleicht doch manchmal für zu selbstverständlich hin, dass die Menschen in der Umgebung da sind. Besonders deutlich wird dies durch die Zeile "Nichts ist für immer, und erst recht nicht wir." Getragen wird das Lied von Rainer Oleaks Piano.
Thematisch fast angeschlossen folgt "Danke", in dem sich Mr. Kilian beim Leben einfach mal bedankt. Von der Melodie her kommt es sehr entspannt rüber. In Song Nummer sieben wird das Lügen thematisiert. Der Refrain, "Immer diese Lügen, dass sich die Balken biegen ...", geht schnell ins Ohr und bleibt auch dort. "Hilf mir" ist ebenfalls ein wenig getragener. In dem Stück geht es darum, dass Engel verschiedener Arten nicht immer zur Verfügung stehen und helfen. Dann sollte man sich auch wieder auf die eigene innere Stärke besinnen. Am Ende ist ein toller Chorgesang zu hören, der ebenfalls von Kilian alleine eingesungen wurde.
"Echte Freundschaft" ist der einzige Song auf dem Album, welcher nicht von Mike selber geschrieben wurde, sondern von seiner "biologisch abbaubaren Band, Uwe Fischer". Da die beiden oft auf der Bühne zusammen spielen lag es nahe, dass auch er einen Song zu der Platte beisteuert. "Weil für mich, weil für dich, weil für uns auf dieser Welt nur noch echte Freundschaft zählt", ist für mich einer der ausdrucksstärksten Refrains der Platte.
Einen kleinen Aussreißer auf dem Album erleben wir soundtechnisch mit dem Titelsong "Wünsch mir Glück". Geschildert wird, was wohl viele schon erlebt haben: man erhofft sich Chancen bei dem anderen Geschlecht, traut sich ewig nicht den ersten Schritt zu tun - und wird am Ende dann auch noch enttäuscht. Es erinnert vom Klang her ein wenig an einen Countrysong.
"Kein Ende" handelt von Tagen, die nie zu Ende gehen sollten und davon, dass man auch - nachdem sie dann irgendwann doch zu Ende gegangen sind - noch davon zehren sollte. Ausklang findet es in einer wunderschönen Symbiose zwischen Gitarre und Piano.
Der letzte Song auf dem Album "Immer eine Wahl" bildet mit einem tollen mehrstimmigen Gesang einen perfekten Abschluss. Eine leicht afrikanische Note kommt auf, ein "Wow"-Effekt stellte sich ein und sorgte für absolute Gänsehaut.

Ich gebe zu, dass ich beim ersten Hören einen zusammenfassend melancholischen Eindruck hatte. Beim genauen Zuhören jedoch bestätigt sich das nicht. Im Grunde ist es eine positive und lebensbejahende Platte. Sie zeigt einmal mehr die Vielseitigkeit eines überzeugenden Künstlers.
(Antje Brandt)



Videoclip:




   
   
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