lp04 20150624 1630407735 Titel:
Interpret:
Label:
VÖ:

Titel:
"Auf die Plätze, fertig, los"
Wirtz
Wirtz Musik/Tonpool
19. Juni 2015

1. Auf die Plätze, fertig, los
2. Mantra
3. Regentropfen
4. Du fährst im Dunkeln
5. Aus versehen
6. Wir
7. Viel Glück
8. Freitag Abend
9. Ich weiß es nicht
10. Wenn du willst
11. Sehnsucht
12. Das nächste Mal





Ich muss zugeben, dass auch mir bis vor Kurzem Daniel Wirtz eher unbekannt war. Sub7even kannte ich noch aus meiner Teenie-Zeit. Danach verlor ich ihn doch aus den Augen, bis mich meine bessere Hälfte auf seine Musik stieß. Also war es Pflichtprogramm, "Sing meinen Song" auf VOX zu gucken. Spätestens hier überzeugte er mich restlos. Wer denkt, dass der Mann mit Bart und Tatoos fehl am Platz war, der irrt gewaltig. Er bewies Woche für Woche, dass er zu Recht dabei war. Der Sendung war es auch zu verdanken, dass der erste Kaufversuch der CD in einem Elektronikmarkt mit den Worten, "Die ist vergriffen", gnadenlos scheiterte. Sicher ist der Zeitpunkt nicht unglücklich gewählt, gerade zu so einem Zeitpunkt eine neue Platte auf den Markt zu bringen. "Auf die Plätze, fertig, los" erschien bereits am 19. Juni.

Los geht es auch mit dem Titel, der dem Album seinen Namen gibt. Es ist ein grandioser Opener für die CD. Eine schnelle Nummer, die gleich ins Ohr geht und bei der der Text hängen bleibt. Sicher auch geeignet, um ein Konzert zu eröffnen. Die Nummer strahlt eine unheimliche Kraft und ein Selbstbewusstsein aus.
Mein Highlight und absoluter Ohrwurm auf dieser CD ist "Mantra", welches es als nächstes auf die Ohren gibt. Eine Zeile, die ich genial finde, ist, "So bleib ich wohl mein ärgster Feind, als auch meines Glückes Schmied". Die Grundaussage des Songs ist wohl, dass man nur Veränderung erreicht, wenn man sich auch auf diese einlässt.'
"Regentropfen" ist der nächste Titel. Beginnend mit einem Beat, der sofort in den Fuß geht und einen den Takt mitstampfen lässt. Hier ist meine Lieblingszeile, "Du siehst, es lässt sich nicht vermeiden, auch zwischen Regentropfen zu unterscheiden." Die Botschaft, dass scheinbar Gleiches eben manchmal doch unterschiedlich sein kann.
"Du fährst im Dunkeln" überzeugt mit einer tollen Gitarre. Der Song sagt aus, dass man das Leben nicht nur auf der Überholspur führen sollte, sondern hin und wieder auch mal rechts ran fahren und sich umsehen sollte, was um einen geschieht.
"Aus Versehen" beginnt ebenso mit einer super gespielten Gitarre. Hierbei handelt es sich um einen Trennungssong, der nicht ganz so netten Art und Weise. Eine sehr deutliche Wortwahl, wie es eben typisch für Wirtz ist, unterstreicht das Anliegen des Künstlers.
Darauf folgt "Wir". Ebenfalls eine Nummer mit Tempo. Allerdings konnte ich hier mit dem Text leider nicht so richtig etwas anfangen.
Ein etwas ruhigerer Song folgt mit "Viel Glück". Es ist auch ein Titel, der von einer Trennung handelt. Diesmal aber eher in dem Sinne, dass man manchmal jemanden gehen lassen muss, auch wenn man noch sehr an der Person hängt. Das Lied zeigt einmal mehr, wie tiefgründig der Herr Wirtz sein kann.
"Freitagabend" - schon der Titel des Stücks spricht Bände. Einfach den Freitagabend genießen, mal "die Sau raus lassen" und erst am Montag die Rechnung dafür bezahlen. Eine super Hymne zum Start ins Wochenende.
"Ich weiß es nicht" erzählt von einem klassischen Filmriss. Woher soll man denn nach einer langen Nacht auch noch wissen, was da genau passiert ist und wer noch dabei war. Hier wird der Hangover zum Lied gemacht.
In "Wenn du willst" besingt Daniel Wirtz, was er bereit wäre für seine Partnerin zu tun beziehungsweise an sich zu ändern.
"Sehnsucht" hat eine tolle, eingängige Melodie als Grundlage, auch wenn ich ebenfalls hier mit dem Text nicht allzu viel anfangen kann.
Den Abschluss bildet "Das nächste Mal". Diese Nummer ist etwas ruhiger und getragener, doch auch diese Gangart steht Herrn Wirtz sehr gut. Manchmal braucht es eben einen Versuch mehr, damit etwas richtig klappt und funktioniert.

Da Daniel Wirtz nun breites, mediales Interesse erfährt, kommt von manchen "Fans" aus der Anfangszeit die Kritik auf, dass seine Musik heute gar nichts mehr mit dem aus der früheren Zeit zu tun hat. Das kann schon allein dadurch widerlegt werden, dass das Album ja bereits geraume Zeit vor Ausstrahlung der Sendung entstand. Bis zur endgültigen Veröffentlichung dauert es ja nun mal. Es ist eher so, dass er sich Dank seines eigenen Lables Wirtz-Musik von den ganz großen Plattenfirmen losgesagt hat und darum auch mehr Selbstbestimmung hat. Es ist wohl kaum jemandem zu verdenken, dass er nun Möglichkeiten sucht, sein Publikum soweit es geht zu erweitern und so seine Musik einer breiten Masse zu präsentieren. Vor allem aber: Sich auch weiterzuentwickeln! Deswegen ist er sich keinesfalls untreu geworden oder gar dem Mainstream zuzuordnen. Wirtz steht nach wie vor für ehrliche, direkte Texte mit einer Melodie, die ins Ohr geht. Auf gar keinen Fall sollte man ihn als oberflächlich und als Typen einordnen, der nur draufhauen will. Die Texte haben durchaus einen tiefen Sinn. Man muss sich eben die Zeit nehmen und richtig zuhören, was er zu sagen hat. Auch wenn ich persönlich nun nicht Zugang zu jedem Song gefunden habe, finde ich die Platte sehr gelungen und kann sie absolut empfehlen. Eines der guten Rock-Produktionen, das Lust auf mehr macht.
(Antje Brandt)



 

 

Hörprobe: "Mantra" (Auszug)





   
   
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