farfarellozeit 20151227 1180653735 Titel:
Interpret:
Label:
VÖ:

Titel:
"Zeitzone"
Farfarello
Farfarello Records
Dezember 2015

1. Weckruf
2. Potsdamer Platz
3. Karpaten
4. Zwischen den Welten
5. Serenade
6. ZeitZone
7. Lichtgestalten
8. Am See
9. Klassikulus
10. Pulsar
11. Stolperfalle
12. Dämmerung
13. Wüstenschiff
14. Fragil





Ganze fünf Jahre haben die Fans der Gruppe FARFARELLO auf ein neues Album warten müssen. Viel Zeit haben sich Mani Neumann und Ulli Brandt für ein neues Werk genommen, dass unter dem Namen "Zeitzone" jetzt das Licht der Welt erblickt. Auf insgesamt 14 neue Lieder darf man sich freuen und wir stellen Euch die Platte jetzt vor.

Der Entschluss, dass es ein neues Album von FARFARELLO geben würde, fassten Uli Brandt und Mani Neumann Anfang des Jahres 2015. Der Titel "Am See" war zu diesem Zeitpunkt bereits fertig. Er entstand schon vier Jahre zuvor bei einem Aufenthalt in Oberschlesien. Die Band saß damals an einem Waldsee voller Karpfen, und unter dem Eindruck dieses Naturerlebnisses "...hing das Stück schon an der Angel". Alle anderen Lieder des neuen Albums entstanden erst in diesem Jahr. Dabei griff Mani Neumann beim ersten gemeinsamen Ideensammeln mit Ulli Brandt nicht etwa zur Geige, um neue Songskizzen entstehen zu lassen, sondern zur Gitarre. "Die Geige kam dann später", gibt er Details zur Entstehung preis. Die ersten Stücke, die dabei entstanden, waren "Serenade" und "Zwischen den Welten". Weitere Kompositionen entstanden zusammen mit Urs Fuchs, dem Bassisten, in der Trio-Besetzung. Als die Ideen umgesetzt und die Skizzen fertig waren, ging es für die Aufnahmen der Songs nach Mainz ins Studio von Heiko Schulz, einem alten Freund der Band. Mani beschreibt den Entstehungs- und Aufnahmeprozess mit den Worten, "Ulli ist einfach genial. Keine Minute ohne durchbrechende Ideen, genauso wie Heiko, Urs Fuchs und José. Bei ihm war es immer der erste Take - das macht ihm auch so schnell keiner nach!" Nach den Aufnahmen ging es an den Feinschliff. Das Mastern übernahm EROC, bei dem wir von Deutsche Mugge gerade in diesem Sommer noch eine gemeinsam Radiosendung in seinem Studio in Breckerfeld aufgenommen hatten. Da müssen wir uns mit dem Trio wohl die Klinke in die Hand gegeben haben, denn die drei FARFARELLOs machten sich ebenfalls auf den Weg in EROCs Studio, um dort die letzten Arbeiten am Album, das sogenannte Mastern, vornehmen zu lassen. Das Ergebnis am Ende des Tages ist "Zeitzone", ein für die Band ganz typisches Instrumental-Album. War auf dem Vorgänger "Glück" noch Dia Zimmermann bei einigen Songs als Sängerin zu hören, verzichtete man dieses Mal auf Gesang. Der Hörer soll sich wohl wieder seine eigenen Inhalte schaffen, also das eigene Kopfkino anlaufen lassen, während er den Liedern lauscht. Dafür bediente man sich in der Entstehungsphase anderer Stilmittel und Elemente, um die eigene Musik tiefer und nachhaltiger werden zu lassen. So setzte die Band bei drei Stücken mit den Jungen Sinfonikern der Düsseldorfer Tonhalle unter Leitung von Ernst von Marschall ein ganzes Orchester ein, lud das aus Solingen stammende Hardenberg Streichquartett für gemeinsame Aufnahmen ins Studio ein und nahm zum Verfeinern des eigenen Sounds beim Arrangement u.a. mit Melotron, Flöten, Cello und sogar einer Bodhran (eine irische Rahmentrommel) weitere Instrumente hinzu. Und dass hier Ideen weitergesponnen, innere Eingaben umgesetzt und die Musik mit viel Liebe zum Detail ausgefeilt wurde, hört man den Liedern auch an. Auch das eben von mir beschriebene Starten des Kopfkinos funktioniert sehr gut, denn auf "Zeitzone" treffen klassische Einflüsse auf moderne Grooves, die vielschichtig arrangiert zu kleinen, instrumentalen Soundtracks für die innere Leinwand geworden sind. Erhabene und ausdrucksvolle Melodien treffen auf treibende und schwungvolle Momente. Die Songs sind abwechslungsreich und beinhalten zahlreiche Augenblicke, die besonders und manchmal auch staunenswert sind. Immer wieder erwischt man sich dabei, anerkennend mit dem Kopf zu nickend, während man in die einzelnen Kapitel (Lieder) der Geschichte ("Zeitzone") eintaucht und sich von den Musikern und ihrer großartigen Kunst mitreißen lässt.

Die fünf Jahre Wartezeit haben sich gelohnt. "Zeitzone" ist ein absolut gelungenes Album, das rundum zu gefallen weiß. Auch wenn "Glück" ebenfalls ein sehr gutes Album ist, mag ich persönlich die instrumentalen Songs der Band lieber. Darum ist das neue Werk auch eine Klasse für sich, das vom ersten bis zum letzten Ton richtig viel Spaß macht. Jeder der drei Stammmusiker - Neumann an der Geige, Brandt an der Gitarre und natürlich Fuchs am Bass - zeigt hier nicht nur die eigene Gabe und das große Talent an den jeweiligen Instrumenten, sondern Neumann und Brandt, die alle Songs des Albums selbst geschrieben haben, auch den Ideenreichtum, der nach mehr als 30 Jahre Bandarbeit nach wie vor in ihnen steckt. Wer auf der Suche nach tiefgehender und qualitativ hochwertiger Musik aus dem Bereich Klassik, Pop und Rock ist, kommt an FARFARELLO sowieso nicht vorbei. Jetzt, mit der neuen CD im Gepäck, erst recht nicht mehr. Pflichtanschaffung!
(Christian Reder)




   
   
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