torfrock14a 20141111 1001435341 Titel:
Interpret:
Label:
VÖ:

Titel:
"Meisterstücke"
Torfrock
Torfrock (Membran)
31. Oktober 2014

Die Titelliste findet Ihr am Ende der Rezension



Im vorigen Monat fand ich eine E-Mail von der Managerin der Band TORFROCK in meinem Postfach. Ulrike Schreiber teilte in einem Rundschreiben mit, dass die Band aus Norddeutschland nach dreizehn Jahren mal wieder im Studio war, um ein neues Album zu produzieren. Sie kündigte das Erscheinen der Scheibe zum 1. November 2014 an.

Die Mail enthielt einen Link mit der Titelliste und vielen Informationen zum Album. Man konnte jeden der neunzehn Titel anklicken und etwa eine Minute in jeden Song reinhören. Ich hörte kurz rein und bat daraufhin um ein Musterexemplar der Scheibe. Bereits am 1. November lag das in schwarz gehaltene neue Album, welches mich in der Aufmachung an "Back in Black" von AC/DC erinnert, bei mir auf dem Tisch. Es enthält - wie schon gesagt - neunzehn Titel auf zwei CDs verteilt. Verpackt sind diese in einem CD-Cover aus Karton. Als gut und nützlich finde ich, dass die beiden CDs noch zusätzlich in je einem schwarzen Couvert stecken (im Prinzip wie bei Vinyl-Platten), so dass man bei der Entnahme nicht mit den Fingern auf die CDs fassen muss. Im Mittelteil des Covers steckt ein Booklet, welches Fotos, alle Songtexte und weitere Infos zum Album enthält. Die Titelliste ist auf die Rückseite des Albumcovers gedruckt. Was ich allerdings nicht finden kann sind Angaben zu den Kompositionen und Texten. Man weiß zwar, dass bei TORFROCK, wenn es sich nicht um sogenannte Traditionals oder Coverversionen handelt, Raymond Voss die Musik und Klaus Büchner die Texte geschrieben hat, aber das könnte für den einen oder anderen Hörer, der die Band nicht so gut kennt, nützlich sein und hätte durchaus auch hier auf dem Album stehen können.

Nun aber zum Wichtigsten, nämlich was auf dem Album zu hören ist - die Musik. TORFROCK besteht schon seit 37 Jahren und im Laufe dieser Zeit ist eine beträchtliche Anzahl von Titeln entstanden. Natürlich hat sich die Auffassung zu vielen dieser Lieder im Laufe der Zeit etwas verändert, und sie wurden beim Livespiel den Hörgewohnheiten der jeweiligen Zeit angepasst. Hinzu kommt, dass damals bei den ersten Aufnahmen neben den beiden Ur-Torfrockern Klaus Büchner (Gesang, Flöten, Mundharmonika) und Raymond Voss (Gitarre, Gesang) andere Musiker in der Band mitgespielt haben, die heute nicht mehr dabei sind. Heute gehören zu TORFROCK noch Volker Schmidt (Bass, Gitarre, Mundharmonika, Gesang)- seit 2004 dabei, und Stefan Lehmann (Drums, Gesang), seit 2009 bei Torfrock. Beide Musiker prägen somit heute den Sound der Band mit und es schien an der Zeit, eine Reihe der erfolgreichen Songs von damals mit diesen beiden Musikern neu einzuspielen.

Vier der neunzehn Titel des Albums gab es vorher noch nie auf einem anderen TORFROCK-Album und der Titel "Rollos Erleuchtung" ist vollkommen neu. Er erinnert sehr an "Rollos Taufe" aus dem Jahre 1992. Auch "Sangria por favor" lässt Erinnerungen an den Titel "Ein Eimer Sangria" aufkommen. Während letzterer Titel eine echte Ballermann-Nummer ist, wird der neuere Titel im Bossa Nova-Rhythmus gespielt, und das ist auf diesem Album ein Farbtupfer, der für die Band neu ist. Generell kann ich sagen, dass die schon bekannten, älteren Titel des Albums rockiger und frischer als die Originale klingen. Sie klingen so, als ob eine Patina, die sich im Laufe der Zeit angesetzt hat, entfernt wurde, und so klingen die Titel, wie ich nach drei Konzerten, die ich von Torfrock erlebt habe, gut beurteilen kann, auch live. Beim "Trunkenbold" hat es sogar den Anschein, als hätte STATUS QUO mal für einige Takte mitgespielt. Irgendwie klingt es nach "Whatever You Want". Neben den vier Torfrockern waren im Studio noch drei Gastmusiker dabei, welche beim Einspielen der Titel geholfen haben. Carl Lamar spielte Percussion, Martin Büchner Saxophon (CD 2, Titel 7) und Ronnie Meyer ein Gitarrensolo (Titel 9 auf CD 2). Bei drei Titeln tauschten Raymond Voss und Volker Schmidt die Instrumente (Voss spielte Bass, Schmidt spielte Gitarre). Volker Schmidt steuerte noch Sitar-Klänge sowie auf einem Slide-Banjo gespielte Töne bei. Die Stimme von Raymond Voss ist im Laufe der Jahre immer rauer geworden und so wie sie jetzt klingt, ist sie vollkommen. Neben dem gängien TORFROCK-Thema Wikinger kommt das Thema des fiktiven Dorf "Torfmoorholm" etwas kurz. Es wurde nicht ganz vergessen, so wurde mit dem Stück "Torfmoorholm sagt Gute Nacht" auch dieses für TORFROCK so typische Thema mit eingebaut und bildet einen guten Abschluss des Albums

Die neu arrangierten und produzierten Titel, aber auch die bisher noch nicht auf Platte erhältichen Songs (incl. dem neuen Song) machen unheimlich viel Spaß. Sie transportieren die Live-Stimmung der TORFROCK-Konzerte perfekt rüber. Diese CD dürfte so schnell nicht langweilig werden. Ich selbst habe sie mir inzwischen schon mehrmals angehört, und werde das sicher noch öfter tun ...
(Reinhard Baer)

Titelliste:
Zum Vergrößern bitte anklicken

torfrock14b

 


Beitrag kommentieren: Dieses Album oder die Rezension kommentieren? Das kannst Du HIER



torfrock14c 20141111 1171260974

 


   
   
© Deutsche Mugge (2007 - 2023)

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.