nakedcrack 20150104 1755713634 Titel:
Interpret:
Label:
VÖ:

Titel:
"A Crack In The Brick"
NAKED!
Setalight
23. Mai 2014

1. Action Now
2. Mad Men
3. Stop Pretending
4. Drain
5. She’s Got A Hold On Me
6. Jobbles
7. Ain’t Nothing
8. Long Enough
9. You Know
10. Stop Thinking





Seit Ende August des gerade vergangenen Jahres 2014 steht sie bei mir im Schrank, und landet hin und wieder sogar im CD-Player, die Debut-CD der Berliner Band NAKED! "A Crack In The Brick" wurde bereits am 23. Mai 2014 veröffentlicht. Die freien Tage zum Jahreswechsel und auch die guten Vorsätze für das neue Jahr veranlassen mich, in die Scheibe nun endlich etwas genauer reinzuhören und eine kurze Rezension zu verfassen.

Wenn man die CD zum ersten Mal in den Player schiebt meint man, da stimmt etwas nicht, denn es knistert. Beim genauen Hinhören merkt man, dass die ersten Klänge an das Aufsetzen einer Plattennadel auf eine Vinyl erinnern sollen. Das ist so gewollt, denn die folgende Musik versetzt einen zurück in die 60er Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Was veranlasst eine junge Band, sich dem Sound der goldenen Beat-Ära zu verschreiben? Meine Recherchen im Internet führten zu keiner Antwort auf diese Frage. So muss ich damit auskommen, was mir vorliegt, nämlich die CD.

"Action Now" heißt das erste Stück. Eine Nummer, die mit einem rockigen Gitarren-Riff a la THE WHO eingeleitet wird. Ein straighter Rhythmus zieht sich durch das gesamte Stück und der Refrain ist mit mehrstimmigen Background-Gesängen versehen, gefälliger Sixties-Rock eben. Doch was passiert da ab Minute 2:35? Diese Sounds gab es in den Sixties noch nicht. Hier erklingt plötzlich für ganze 15 Sekunden reinster Garagen-Punk. Tolle Idee!

Nicht nur das Einstiegs-Riff von "Mad Man", nein der komplette Song erinnert sehr stark an die Musik der Pilzköpfe aus Liverpool. Hübsch anzuhören, wenn man diesen Sound mag. Gefällig locker geht es mit "Stop Pretending" in Richtung Pop weiter. Das macht in kleinen Clubs, in denen getanzt werden kann, sicher viel Spaß. Doch gibt es die heute noch?

"Drain" ist eine Ballade mit einem sehr schönen Satzgesang. Ich vermeide, einen Vergleich mit einer der Bands aus den Sechzigern zu ziehen. Auf Anhieb würde mir da mindestens eine einfallen. Doch irgendwie wäre das unfair, denn schließlich bin ich mit der Musik jener Jahre aufgewachsen.

Umso mehr erstaunt es mich, mit wie viel Geschick die Jungs aus Berlin eigene Songs im Stil der guten, alten Beatmusik geschrieben haben. SEAN PEPPER (Gesang, Gitarre), SEBASTIAN Q-BECK (Gitarre, Gesang), JOHNNY LEE (Bassgitarre, Gesang) und LIX FRANTIX (Schlagzeug) erzeugen mit ihrer Mischung aus Mersey-Beat und Rock'n'Roll äußerst authentisch den Sound jener Zeit. Ihr Credo lautet: "Nackter Rock'n'Roll ist immer noch die ehrlichste Musik!". Das beweisen sie mit ihrer CD eindrucksvoll, und dafür gebührt ihnen Anerkennung.

Die Singleauskopplung "She's Got A Hold On Me", im Stil der frühen BEATLES, ist sehr eingängig und auch die folgenden Stücke sind schön anzuhören. Toll arrangierte Satzgesänge werden von treibenden Schlagzeugsounds und prägnanten Gitarrenriffs unterlegt. Im letzten Stück "Stop Thinking" höre ich nochmals eine gekonnte Mischung aus dem Sound der Sixties und dem Britpop der frühen 90er Jahre. Davon hätte es für meinen Geschmack etwas mehr sein können.

Das Knistern einer Schallplattenauslaufrille und das Abheben des Tonarms beschließen diese Reise in eine längst vergangene Musikepoche, die man hin und wieder mal unternehmen sollte. Die CD macht auf jeden Fall Laune und lädt ein, die Band live erleben zu wollen. Den Jungs von NAKED! bleibt jedenfalls zu wünschen, dass sie mit dieser Musik ein breites Publikum finden mögen
(Bodo Kubatzki)




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Videoclips:


"Long Enough"


"She's Got A Hold On Me"




   
   
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