bjs-srul 20140326 1679062800 Titel:
Interpret:
Label:
VÖ:

Titel:
"Stecker rein und los"
Big Joe Stolle
EV
03/2014

01. Mein Bruder Blues (3:25)
02. Verkaufe meine Seele (3:13)
03. Lass Dich nicht fallen (3:40)
04. Gesehen im Kaffeehaus (3:39)
05. Endlich Party (3:28)
06. Whisky (2:55)
07. Boogieman (5:04)
08. Verheiratet sein (2:32)
09. Ins Paradies (3:09)
10. Bye Bye Blues (2:47)
11. Das Leben ist wie ein Boogie (3:06)





Rezension:
Als Musikliebhaber sieht man einer jeden Neuerscheinung gestandener Größen seines bevorzugten Genres nicht nur mit oberflächlichem Interesse, sondern mit Spannung und regelrechter Neugier entgegen. Wenn die letzte Plattenveröffentlichung dann auch noch eine gefühlte Ewigkeit zurückliegt, gilt dies natürlich umso mehr.

Bei Blues-Urgestein Eberhardt Stolle gab es das letzte Lebenszeichen dieser Art trotz steter Bühnenpräsenz vor inzwischen sage und schreibe 15 Jahren. Jetzt hat sich "Big Joe" doch noch mal aufgerafft, und es kann vorweggenommen werden, dass diese Idee eine uneingeschränkt Sachgerechte war! Wer das Schwergewicht schon einmal live erlebt hat, weiß um die immense Spielfreude Stolles und seiner Mannen, und insbesondere auch um seine unbestrittenen Qualitäten als Mundi-Spieler. Als quasi kleinen Ausschnitt dieser Performance kann nun das seit dem 17. Februar erhältliche Album "Stecker rein und los" betrachtet werden, und die Betitelung ist durchaus Programm. Wie ein roter Faden zieht sich das Lebensgefühl eines Musikers, dem der Blues mit all seinen Facetten immer noch in den Adern pulsiert, durch das gesamte Werk.

Mit Ausnahme zweier Reminiszenzen an seinen alten Freund CÄSAR ("Mein Bruder Blues", "Whiskey") entstammen alle Songs seiner Feder, ebenso die (ausnahmslos deutschen!) Texte. Dabei erwartet den Hörer grundsolide Handwerkskunst, angereichert um diese oder jene Anekdote, die das Leben so schreibt. Ausgerechnet der letztes Song bringt das Credo wohl am Trefflichsten auf den Punkt: "Das Leben ist wie ein Boogie - mal beschissen, manchmal hart, aber schön". Wenn uns mit der Platte denn eine "Message" mit auf dem Weg gegeben werden soll, dann diese.

Im Interview mit Deutsche Mugge (HIER) verriet uns der Künstler, dass zwei Jahre an dem Album gearbeitet wurde. Und auch die zuweilen augenzwinkernden Texte sind durchaus authentisch, etwa bei "Verheiratet sein", "Ins Paradies" oder auch "Boogieman". Stolle schreibt nicht, um die Musik mit Text auf-, sondern auszufüllen. Diese Glaubwürdigkeit ist ein weiteres Pfund, das die Konkurrenz gelegentlich vermissen lässt.

Die gut 37 Minuten laufende Scheibe umfasst insgesamt 11 Songs und wurde als "Low Budget Production" eingespielt, was man ihr jedoch nicht anmerkt. Also einmal mehr nichts zu mosern. Allenfalls die Tempi der Aufnahmen erscheinen im direkten Vergleich zur Live-Performance bisweilen etwas gezügelt, ja fast zahm. Im Konzert schaltet er dann doch gerne noch mal ein, zwei Gänge hoch. Ein Grund mehr, dem Treiben bei der nächsten sich bietenden Gelegenheit beizuwohnen.
(Rüdiger Lübeck)


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