beatgoesbuch 20140405 1717120388 Titel:
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"The Beat Goes On - Kalendarium toter Musiker"
Manja Ebert, Stefan Hauser, Milan Tillich, Oliver Höckner
Suhrkamp
18. August 2013

496 Seiten, gebundene Ausgabe/Hardcover, ISBN-13: 978-3518464564




Kritik ist nutzlos ...
Es gibt durchaus einen besseren Zeitvertreib, als sich mit dem Tod von Musikern zu beschäftigen. Viel lieber hört man doch deren Musik und behält sie so in Erinnerung, wie sie noch in der Blüte ihres Daseins auf der Bühne standen oder uns von Plattencovern entgegen lächelten. Aber wie das Leben eben so ist, verlässt uns der eine oder andere Musiker - mal plötzlich und unerwartet, mal auf tragische Weise nach langer Krankheit - denn auch Musiker sind normale Menschen und somit sterblich, auch wenn es immer wieder Fans gibt, die das nicht wahrhaben wollen. Wenn man aber auf dem Laufenden bleiben will, wäre so ein Kalender ganz nützlich, mit dessen Hilfe man keinen wichtigen Todestag mehr vergessen kann. Die siebte Ausgabe eines solchen Kalenders gibt es schon seit dem Sommer 2013 im Fachhandel. Allerdings sind wir erst im Zuge der CD-Vorstellung von KARUSSELL am vergangenen Dienstag (1.4.) auf dieses kleine Büchlein aufmerksam geworden, weshalb unsere Vorstellung nun mit fast 3/4-jähriger Verspätung erscheint.

Eigentlich ist alles Wichtige zu dem Kalender schon gesagt, denn im Vorwort melden sich die Macher des Kalendariums selbst zu Wort. "Dies ist ein Kalender und als solcher zu benutzen. Er ist darüber hinaus ein Nachschlagewerk und behandelt Musiker und der Populärmusik Nahestehende, die i.d.R. nach 1945 gestorben sind. Alles ist streng subjektiv, Kritik daher nutzlos." Was soll man noch mehr dazu schreiben? Drum fasse ich mich zur Abwechslung mal kurz: Es ist tatsächlich ein Kalender, in dem man seine Notizen machen und Termine eintragen kann. Am Ende einer jeden Seite ("Kalenderblatt") befindet sich eine Übersicht über an diesem Tag von uns gegangenen Rocker, Popper, Blueser, Jazzer, Folker und anderer Musiker und Macher, incl. eine Angabe der Art und Weise, wie sie von der Welt gegangen sind. Am Anfang einer jeden Woche gibt es einen "Death Of The Week", eine Geschichte zu einem einzelnen, inzwischen schon verstorbenen Musiker/Musikerin. Am Ende des Jahres, also am Ende des Kalenders, war noch reichlich Platz für eine alphabetisch sortierte Übersicht aller Verstorbenen. So muss man nicht nur Tag für Tag schauen, wem man gerade gedenken muss, sondern kann hinten stöbern, wer, wann, wo und wie die Welt bereits verlassen hat. Verpackt ist das Ganze in einer Art "Gebetbuch": klein, handlich, in Leinen gebunden, mit goldener Prägeschrift bedruckt und mit einem Lesebändchen verziert. Bilder hat der Kalender natürlich keine. Außerdem sollte man sich an diesem oder jenen Tag nicht allzu viel vornehmen, denn manche Kalenderseite ist schon mit Sterbedaten so voll, dass man kaum noch Platz hat, seine Termine zu notieren.

Kritik an diesem Kalender ist nutzlos, wie uns das Autorenteam gleich auf den ersten Seiten wissen lässt. Ich wüsste auch gar nicht, was ich an dem Werk kritisieren sollte. Im Gegenteil: Mir wird es ein hilfreicher Begleiter sein. Das ist mal Fakt. Statt Kritik gibt's dafür Lob für diese umfangreiche Ausarbeitung, die Idee und den Sinn dahinter. Es ist NICHT als scherzhafte Unterart des Genres "Kalender" veröffentlicht worden, sondern ein mit viel Liebe zum Detail und Respekt vor den darin enthaltenen 1.900 prominenten Namen erstelltes Buch in qualitativ hochwertiger Aufmachung. Eigentlich sollte sowas in keinem Haushalt, der sich für Musik interessiert, fehlen. Also ab in den nächsten Buchladen!
(Christian Reder)


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