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Ein Bericht mit Fotos von Reinhard Baer




Das "Neu-Helgoland" war am vergangenen Samstag bis auf den letzten Platz ausverkauft. Hans Wintoch, oder besser bekannt als HANS DIE GEIGE, hatte das Restaurant am Müggelsee als Auftaktort für seine Jubiläumstour "50 Jahre Rockgeiger" gewählt. Auf der Bühne standen neben einem Mikrofon auch noch eine Bassgitarre, ein Keyboard und ein Schlagzeug. Es hieß ja in der Ankündigung vielversprechend, dass an diesem Abend auch Gäste dabei sein werden. Wer, das blieb noch ein Geheimnis, aber eben beschriebene Ausstattung auf der Bühne machte bereits neugierig.


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Hans Wintoch hat Musik von der Pike auf gelernt, hat schließlich an der Hochschule für Musik in Weimar studiert und 1973 sein Studium in den Fächern Geige/Klavier abgeschlossen. Eine Laufbahn als Orchestermusiker schlug er aber zum Verdruss seiner Dozenten nicht ein, sondern widmete sich fortan der "Unterhaltungsmusik". Seine Profilaufbahn startete vor genau 50 Jahren, nachdem er zuvor schon in Amateurbands mitwirkte. Es dauerte aber noch knapp zwei Jahre, bis er in der ersten namhaften Kapelle seine Spuren hinterließ, denn im Jahre 1975 stieg er bei der SIEGHART-SCHUBERT-FORMATION ein. Diese Band, damals mit HOLGER BIEGE als Sänger, hatte im selben Jahr mit dem Titel "Sommer Adé" einen Hit in den DDR-Medien. Weitere musikalische Stationen von Hans Wintoch waren dann die Bands MAGDEBURG (heute wieder die KLOSTERBRÜDER), REFORM, KLEEBLATT und LIFT. Seit 1983 ist er als Solokünstler unterwegs, und als solcher stand er auch an diesem Abend auf der Bühne.

Mit seinem virtuosen Geigenspiel begeisterte er am Samstag gleich zu Beginn sein Publikum und dies dankte ihm mit viel Beifall. Mit Klassikern aus der Rockmusik wie "Bohemian Rhapsody" von QUEEN oder Werken aus der Klassik wie "Die Moldau" von Smetana zeigte er sein Können auf der Geige dann auch auf anderen Gebieten. Dass Hans zudem auch gut singen kann, bewies er unter anderem mit Songs wie "Dust In The Wind" von KANSAS, "Up Where We Belong", im Original gesungen von JOE COCKER und JENNIFER WARNES, aber auch eigene Titel hatte er im Repertoire. Seine Frau Dani steuerte das Licht auf der Bühne und am Mischpult lag der Sound wieder in den Händen von René Niederwieser.


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Nachdem Hans gefühlt fast eine Stunde sein Publikum allein unterhalten hatte, kam er auf seine Gäste zu sprechen. Wer kann das wohl sein? Nachdem die PUHDYS 2016 ihr Abschiedskonzert gegeben hatten, hat ihr Schlagzeuger Klaus Scharfschwerdt 2018 sein Projekt SCHARFSCHWERDTS NEULAND gegründet, bei dem Hans als Geiger und Sänger mitwirkte. Das Quartett veröffentlichte eine CD, dann verlor es seinen Namensgeber und Schlagzeuger. Klaus weilt nun leider nicht mehr unter uns und damit ruht auch sein Projekt. Das Jubiläumskonzert des Rockgeigers war nun eine gute Gelegenheit, das "Neuland" wieder aufleben zu lassen. Klaus Scharfschwerdt hatte zu Lebzeiten schon jemanden benannt, der ihn auch mal am Schlagzeug vertreten kann. Es ist ein "Kumpel aus Thüringen" und guter Freund von Klaus, und der nahm jetzt am Schlagzeug Platz. Sein Name: Ralf Pestel. Zu NEULAND gehört auch Sylvia Eulitz und sie spielt Cello. Gitarre und Keyboard werden von Thomas Glatzer bedient, und einen Bassisten hat man inzwischen in Hans Glatzer gefunden. Er ist der Sohn von Thomas, ganze 17 Jahre jung und das drückt ganz nebenbei den Altersdurchschnitt auf der Bühne um einiges. Ebenfalls zu NEULAND geholt wurden die Geiger Attila Radna (ansonsten bei einer Irish Folk- Band), Ally Storch (von der Band SUBWAY TO SALLY) und von SILLY Uwe Hassbecker. Von der Bühne ergoss sich jetzt ein Gewitter aus Geigen, Cello und den übrigen Instrumenten, sowie dem Gesang von Hans Wintoch. Ich muss ehrlich sagen, über NEULAND hatte ich schon viel gehört, mich aber mit der Musik noch nicht eingehend befasst. Das war bis Samstag eine echte Wissenslücke! Irgendwann war dann aber die Titelliste abgearbeitet und nach einer Zugabe, nämlich einer äußerst beeindruckenden Version des Songs "Mädchen mit Perlen in Haar" von Omega, verabschiedeten sich die Künstler von der Bühne.


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Das Publikum verließ allmählich den Saal. Auf Facebook erfuhr ich am nächsten Tag, dass Hans noch eine stattliche Torte überreicht bekam, die er auch gleich angeschnitten hat. Eine tolle Geste, so finde ich. Das Team vom "Neu-Helgoland" hat an diesem Abend Schwerstarbeit geleistet. Ein volles Haus und dann Tabletts mit Essen und Getränken schleppen um jedeln im Saal zufrieden zu stellen … das verdient Hochachtung. Ebenso, wie auch der Rockgeiger Hochachtung verdient hat. 50 Jahre auf der Bühne muss man erst mal schaffen. Nach 50 Jahren auch noch die Hütte so voll zu kriegen , ist auch kein Selbstläufer. Alles Gute!



Termine:
• 10.03.2023 - Ribbeck - Waschhaus
• 18.03.2023 - Basdorf - Petticoat
• 31.03.2023 - Dresden - Ostermesse
• 06.04.2023 - Castrop-Rauxel - Brauhaus Rüttershoff
• 19.05.2023 - Hönow - Frühlingsfest
• 20.05.2023 - Jena - geschSpa
• 27.05.2023 - Dresden - Unterirdische Welten
• 10.06.2023 - Paaren-Glien - Brandenburghalle

Tour wird fortgesetzt. Alle Angaben ohne Gewähr!







 
 

   
   
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