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Ein Bericht mit Fotos von Reinhard Baer



a 20210719 1186176571Nun geht es wieder los: die im vorigen Jahr begonnene Veranstaltungsreihe mit "Musik auf dem Festplatz". Dort wo neben dem Theater Karlshorst wochentags Markt stattfindet, soll das weitergeführt werden, was im vorigen Jahr begonnen und Corona- bedingt unterbrochen wurde.

Gegen 19:00 Uhr hatten sich am letzten Samstag zahlreiche Karlshorster und sicherlich auch angereistes Publikum eingefunden, um die MODERN SOUL BAND zu erleben. Als ich auf dem Festplatz eintraf, suchte ich zunächst vergeblich die Bühne. Dort gab es nämlich keine Bühne im eigentlichen Sinne, sondern nur einen Pavillons, der zu ebener Erde stand. Darunter, teilweise daneben und davor stand das Bandequipment. Ich traf als erstes den Bandfrontmann und Sänger Dirk Lorenz und fragte ihn, wie er denn da seinen berühmten Luftsprung am Ende des Konzertes machen wolle. Er meinte, dass das diesmal wohl ausfallenm würde. Aber er hatte da ja noch zwei Stunden Zeit, um sich was zu überlegen.

Kurz darauf eröffnete Mario Rietz, Vorsitzender des Vereins Theatergasse für ALLE e. V., den Abend. Dieser Verein veranstaltet die Konzertreihe in Kooperation mit dem Jazztreff Karlshorst. Mario hatte eine Elektro-Gitarre bei sich. Nicht um darauf zu spielen, sondern sie dem Publikum vorzustellen. Dabei handelte es sich nämlich um ein Versteigerungsobjekt, das am 8. Oktober, zum Ende der Veranstaltungsreihe, ersteigert werden kann. Die Gitarre sollte bis dahin von allen hier auf dem Festplatz auftretenden Künstlern signiert werden. Dann ergriff der Bezirksbürgermeister vom Berlin-Lichtenberg, Michael Grunzt, das Wort und eröffnete dann zusammen mit Mario Rietz den Abend.

Kurz nach 19 Uhr erklang das Intro der MODERN SOUL BAND und flott ging es weiter mit vielen Hits der seit über 50 Jahren bestehenden Band. Dirk Lorenz am Gesangsmikrofon legte sich voll ins Zeug. Mit "Soultime", "Alles auf Start", "Himmel und Hölle", "Wir machen Party",b 20210719 1146493763 "It's Crazy" und anderen bekannten Titeln heizte er dem Publikum ein. Eine kurze Pause für die Stimme gab es, als Ferry Grott auf der Trompete seine Version des CITY-Titels "Casablanca" spielte. Fast mitten auf der Tanzfläche stehend spielte er und sprach seinen Text.

Nach etwa einer Stunde machte die Band eine kurze Pause, bevor es mit dem Programm weiter ging.. In dieser Zeit gingen Leute vom Bürgerverein durch die Menge und baten um Spenden, die den Unwettergeschädigten im Westen des Landes zu Gute kommen sollten. Es kam an diesem Abend eine stattliche Summe für den guten Zweck zusammen. In der zweiten Halbzeit des Konzertes wurde ein- oder zwei Mal das Zwischenergebnis der Spendensammlung bekannt gegeben.

Die MODERN SOUL BAND wurde 1968 vom Bandchef "Hugo" Laartz gegründet. 2018 feierte die Band ihr 50- jähriges Bestehen mit einem Konzert in der Kulturbrauerei in der Schönhauser Allee. Heute gehören zur Band neben dem Gründer und Keyboarder Gerhard "Hugo" Laartz und dem Sänger Dirk Lorenz noch Wolfgang Nicklisch an der Gitarre, Jörg Dobersch am Bass, Matthias Fuhrmann am Sclagzeug und die Bläserfraktion Stefan Bohm an der Posaune und Ferry Grott an der Trompete. Seit dem Ausstieg von D.-Mercedes Wendler gibt es keinen festen Saxofon-Spieler mehr. Hier in Karlshorst hatte man sich Frank Fritscch von den ZÖLLNERN ausgeliehen. In den über 50 Jahren haben viele teils bekannte oder auch nicht mehr so bekannte Musiker in der MODERN SOUL BAND gespielt, so z. B. Conny Bauer, Gunther Wosylus (später Puhdys), Hansi Biebl, Eberhard Klunker, Regine Doberschütz, Klaus Nowodworski, Christian Liebig (heute KARAT), Gisbert Piatkowski (heute RENFT), Joachim Schmauch- u.v.a.m.

c 20210719 1100412985Nicht nur vor der deutschen Wiedervereinigung hat die Band Titel produziert, auch nach 2000 entstanden neue Lieder. In "Chicago" erzählt man, dass die Band früher Titel von CHICAGO gespielt hat. Heute tun sie das nicht mehr, denn man kann in Konzerte von CHICAGO gehen oder deren Musik anderweitig Konsumieren. Zu DDR-Zeiten ging dies live ja nicht. Lustig ist auch der Text von "Sommer in Berlin", den MODERN SOUL auch an diesem Abend spielte. Es war schönes Wetter am Samstag, aber nicht so warm dass wie es im Text lautet: "Opa trennt sich vom Gebiss, weil er unter'm Gaumen schwitzt" - und auch Oma zog auch nur im Song die Unterhosen aus. Natürlich durften das Soulmedley mit Titeln wie "When A Man Loves A Women", "Dock Of The Bay" und "Give Me Some Lovin'" sowie "Mr. Wonder"nicht fehlen. Sänger Dirk Lorenz lief mit dem Mikrofon eine Runde durchs Publikum und kam außer Atem wieder Zurück.

Was wurde denn nun mit dem Luftsprung? Der wurde nur angedeutet, hätte sowieso kaum jemand gesehen. Mit "Bye Bye" ging das MODERN SOUL BAND-Konzert nun zu Ende. Es war inzwischen 22.15 Uhr und immer noch hell draußen, Darum wurde bei dieser Mugge auch kein zusätzliches Licht benötigt.

Am 14. August spielt Henning Protzmanns PANTA RHEI hier in Karlshorst. Henning hatte ich vor dem MSB-Konzert getroffen, und er erzählte mir davon. Auch Michael Lehrmann sah ich auf dem Platz und ebenfalls Dirk Zöllner, der seinen Saxophoniten nach dem Konzert wohl gleich wieder mit nach Hause nehmen wollte. Die MODERN SOUL BAND kann man wieder am 11. Dezember in der Gaststätte Neu Helgoland erleben. Hoffentlich muss man bis dahin nicht mehr 1,50 Meter Abstand halten oder gar die lästigen Masken tragen.



Bitte beachtet auch:
• Off. Homepage der Modern Soul Band: www.modernsoulband.de




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