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Ein Konzertbericht mit Fotos von Antje Brandt


Es gibt im Volksmund einen Spruch, der heißt "60 Jahre und kein bisschen leise", und bezieht sich auf Menschen, die ihren 60. Geburtstag feiern, aber wegen ihrer Kraft, Ausdauer und Kreativität längst nicht zum alten Eisen gehören. Dass dem auch wirklich so ist, bewies der hallenser Liedermacher PAUL BARTSCH mit einem Konzert anlässlich seines 60. Geburtstages am vergangenen Sonntag.b 20140708 1398477510 Kommen durfte grundsätzlich jeder, der Lust und Zeit hatte, denn die Karten waren frei erhältlich. Die Kulisse für diese besondere Mugge bot das altehrwürdige Steintor Varieté in Halle. Dieser Ort wurde sicher nicht zufällig für die Feierlichkeit ausgewählt, denn seit über 20 Jahren schreibt Paul Bartsch die Texte für die schon legendäre Weihnachtsrevue des Steintor Varietés.

PAUL BARTSCHs Kollege HARTMUT RESZEL, mit dem er zusammen die eben erwähnte Weihnachtsrevue schreibt, eröffnete den Abend mit einem tollen Klavier-Intro. Nach einer kleinen Ankündigung durch RESZEL kam dann der "Zirkustiger", wie sich PAUL BARTSCH selbst nennt, auf die Bühne. Passend zum Spitznamen trug er eine schwarz-gelb gestreifte Mütze und einen schwarz-gelb gestreiften Schal. RESZEL und BARTSCH spielten dann auch als Eröffnungslied den gleichnamigen Song, "Zirkustiger". Anschließend kam dann auch Pauls Begleitband auf die Bühne. Diese besteht aus

Thomas Fahnert (Gitarren, Gesang)
Sander Lueken (Keyboards, Gesang)
Gerd Hecht (Bassgitarren)
Ralf Schneider (Schlagzeug, Percussion)

a 20140708 1838545254Bei der Begrüßung des Publikums kündigte Paul bereits an, dass er den ersten Teil des Abends mit seiner Band bestreiten würde, nach einer kurzen Pause käme er mit geändertem Line Up zurück. Auch der Auftritt einiger Gäste wurde dem Publikum an dieser Stelle versprochen.

Im Verlauf des Abends wurde das Publikum sogar zu einer kleinen Reise eingeladen. Und zwar mit dem "Toskana-Blues". Dass Paul stolz auf seine beiden Enkel ist, wurde während des gesamten Abends immer wieder deutlich. Besonders beim Vortrag des Stücks "Häuschen im Grünen". Darin finden Pauls Enkel schon Erwähnung, die es zum Zeitpunkt des Schreibens allerdings noch gar nicht gab. Die beiden Kleinen durften an dem Abend natürlich auch nicht fehlen, und sie machten sich hin wieder auch bemerkbar. Wer sich daran stören würde, so Paul mit einem Augenzwinkern, würde es mit ihm zu tun bekommen. Schließlich gehörten sie ja dazu. Besonders an so einem Abend.

Seit seiner Studienzeit in Weimar gehört für Paul die Gruppe RENFT zu seinem Leben dazu. So findet sich auch auf jeder seiner Platten ein Song der Leipziger Kultband, die er auf seine ganz persönliche und eigene Weise dafür neu aufgenommen hat. Umso schöner, dass Christian "Kuno" Kunert (Ex-RENFT) am Sonntagabend die Zeit und den Weg gefunden hat, um dem Konzert nicht nur beizuwohnen, sondern auch aktiv mitzuwirken. Kuno hielt eine längere Rede auf Paul. Eine Laudatio, gespickt mit allerlei Witz und Anekdoten.c 20140708 1314791533 Da es Kuno gesundheitlich nicht allzu gut geht, war sein Auftritt in Halle nicht selbstverständlich. Ebensowenig, dass er dann auch noch zur Gitarre griff und zwei Lieder sang. Der erste Song war "Bäng Bäng" aus den 80ern. Dies kam beim Publikum super an. Bei seinem Auftritt "missbrauchte" er Paul sogar kurzzeitig als Adjudanten, und ließ sich von ihm assistieren. Den wirklich grandiosen Abschluss des Gastspieles bildete ein gemeinsamer Song, nämlich "Irgendwann werd' ich mal" von der Gruppe RENFT. Dieser ging in die Version von PAUL BARTSCH & BAND über, womit Kuno von der Bühne verabschiedet wurde.

Dann kam die schon angekündigte Pause. Doch auf Musik musste auch während dieser 20 Minuten nicht verzichten werden. Im Foyer wartete Dirk Schäfer mit Begleitung. Früher war er erfolgreicher Boxer, heute verdingt er sich als einer der bekanntesten Straßenmusiker Deutschlands. Dargeboten wurden unter anderem Songs von Bob Dylan - einfach toll!

War der erste Teil geprägt von älteren Stücken, ging es nach der Pause mit Liedern der aktuellen Scheibe "Tanzende Hunde" weiter. Auf der Platte gibt es mit Michael "Leo" Lehrmann (ehemals bei der Veronika Fischer Band, Stern Meißen und REFORM aktiv) einen tollen Gastmusiker. Auch er fand an diesem Abend den Weg nach Halle, und begleitete im zweiten Teil des Konzerts die Kollegen aus Pauls Band bei vielen Stücken.d 20140708 1375017553 Dabei war die langjährige Freundschaft zwischen Paul und ihm deutlich zu spüren. Ebenfalls bei einigen Liedern im zweiten Teil war Meinhart Prkno (Hot Strings) als Gast dabei. Gespielt wurden nun Lieder wie z.B. "Butje", "Nie zu spät", "Noch nicht alles", "HimmelReich" und einige mehr.

Mit "Diese Kinder" wagte sich PAUL BARTSCH das erste Mal an ein Kinderlied. Sicherlich ein emotionaler Moment für den Liedermacher, denn neben den Enkeln waren natürlich auch seine beiden Kinder anwesend. Das folgende Lied "Wenn wir wirklich wollen" schrieb PAUL BARTSCH für ein Liedermachertreffen in Trier. Sein Anspruch beim Schreiben des Stücks war, dass der Song einen Bezug zu Trier und gleichzeitig auch zu Bob Dylan haben sollte. Dylans "Times are a-changing" stand dafür Pate. Beeindruckend an der Nummer ist der Einsatz einer Mundharmonika. Dies funktionierte vor Ort beim Liedermachertreffen so gut, dass das Stück also den Weg auch auf die Platte und an diesem Abend auf die Bühne schaffte. Bei "Was könnten wir" überzeugte Michael Lehrmann vollends an der Gitarre. Ein wenig erinnerte mich sein Spiel an das von Carlos Santana. Mit "Der Bordkapelle Schluss" wollte die Kapelle eigentlich auch den Abend beenden. Doch das Publikum forderte doch noch eine Zugabe. Das Lied "Beinahe die Ewigkeit" - gemeinsam mit Michael Lehrmann und Meinhart Prkno gespielt - bildete dann den endgültigen Abschluss.

e 20140708 1094909672Nicht nur der Frontmann und Sänger PAUL BARTSCH überzeugt - auch jeder Musiker seiner Band. Sander Lücken und Thomas Fahnert zeigten z.B., dass sie nicht nur ihre Arbeitsgeräte beherrschen, sondern dass sie ihren Frontmann auch gesanglich unterstützen können. Eine sehr harmonische Konstellation! Ralf Schneider scheint bei Konzerten hinter seinem Schlagzeug immer in eine ganz eigene Welt zu entschwinden, so vertieft ist er in die Musik, und Gerd Hecht am Bass ist offenbar der stille Beobachter, dem man den Spaß an seinem Job aber trotzdem ansieht. Wenn man die Männer abseits der Bühne beobachtet, erkennt man sofort die tiefe Freundschaft, die in all den Jahren entstanden ist. Auch ein tiefer Respekt voreinander wird deutlich. Kein Wunder also, dass es auf der Bühne so gut zusammen passt.

Vielen Dank für einen tollen und kurzweiligen Abend, lieber Paul, und nachträglich auch auf diesem Wege nochmals die herzlichsten Glückwünsche von uns allen!



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Termine:

• 12.07.2014 - Bremen - Stadtteilfest Walle
• 13.07.2014 - Bremen - Stadtteilfest Walle
• 03.08.2014 - Nürnberg - Bardentreffen 2014
• 15.08.2014 - Merseburg - Willi-Sitte-Galerie
• 23.08.2014 - Zscheiplitz bei Freyburg/Unstrut - Klosterkirche
• 28.09.2014 - Merseburg - Willi-Sitte-Galerie

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere Termine und Infos auf Pauls Homepage.



Bitte beachtet auch:

• Off. Homepage von Paul Bartsch: www.zirkustiger.de




 
 

   
   
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