Joachim Witt am 29. April 2014 in Berlin

 

 

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Ein Konzertbericht von Antje Brandt mit Fotostrecke von Sandy Reichel
+ Videoclip zu "Mein Herz" am Ende der Seite


... ein lauer Frühlingsabend, als ich mich auf den Weg zum Columbiaclub in Berlin machte. Der Auftakt zu Joachim Witts "Neumond"-Tournee stand dort auf dem Programm. Ein wenig war ich doch gespannt, wie es dem "Goldenen Reiter" heute so geht und wie er sich mit seinem neuen Programm auf der Bühne präsentiert. Beim Betreten des Columbiaclub fiel sofort ein gut sortierter Merchandising-Stand ins Auge.a 20140502 1249633474 Dieser fand regen Zuspruch, denn es wechselten einige T-Shirts den Besitzer. Auch für das leibliche Wohl war ausreichend gesorgt. Wer etwas zeitig dran war, konnte das tolle Wetter noch im clubeigenen Biergarten genießen. So konnte man durchaus entspannt in den Konzertabend starten.

Um 21:00 Uhr ging es mit dem Vorprogramm und der Band LEICHTMATROSE los. "Astronaut" wurde als erster Song gespielt. Begonnen hat dieser mit einer Art Sprechgesang. Das Lied "Dalia Lama" folgte, ebenso "Sexy ist tot" und die aktuelle Single "Johnny". Mit "Ich hab dich bloß" begaben sich die LEICHTMATROSEn in das ruhige Fahrwasser der Liebeslieder. Als Abschluss gab es den Song "Graben". Eigentlich sollte dazu auch Joachim Witt für ein Duett auf die Bühne kommen. Warum dies dann doch nicht geschah, blieb ein Geheimnis.

Die Musik der Gruppe LEICHTMATROSE lässt sich in Richtung Alternative Rock einordnen. Von den Texten her passten sie halbwegs zu Joachim Witt, allerdings hat der gute Mann dann doch etwas mehr Tiefgang als die Jungs. Leider waren beim Auftritt der LEICHTMATROSEN sowohl der Gesang als auch die Instrumente teilweise übersteuert. Was die Musik an sich angeht, so ist diese - wie zum Glück alles - Geschmackssache. Das vom Publikum keine Zugaben verlangt wurden, lag sicher nicht nur an der ersehnten Frischluft.

In der 20-minütigen Umbaupause konnte man diese einatmen. Das war auch vonnöten, denn teilweise war es in dem kleinen Club doch sehr stickig. Nach der Pause gab es zunächst ein tolles Intro zu hören. Um 22:00 Uhr betrat Joachim Witt zu den Klängen dieses Intros dann die Bühne. Er verschwendete keine Zeit. Sogleich ging es mit dem Song "Aufstehn" vom neuen Album "Neumond" los. Nach dem Eröffnungs-Titel entlud sich sofort frenetischer Applaus - Joachim Witt wurde begeistert von seinen Berliner Fans willkommen geheißen. Das Stück "Die Erde brennt" (ebenfalls vom neuen Album) folgte übergangslos. Dabei animierte Meister Witt das Publikum zum Mitmachen. "Unglaublich, dass Ihr alle gekommen seid. Das ist ja nicht selbstverständlich. Wir werden einen tollen Abend haben!" - mit diesen Worten begrüßte Witt die anwesenden Konzertbesucher im sehr gut gefüllten Clumbiaclub. Als Mindblower wurde das ältere Stück "Bis ans Ende der Zeit" angekündigt. Das Lied "Es regnet in mir" kann gut und gerne als Autobiografie Witts gesehen werden, und so räumte der Sänger auch ein, die Situation selbst zu kennen, in der man im Leben an einem Scheideweg steht.

Nach diesem intimen Einblick folgten als neue Stücke "Strandgut" und "Ohne Dich". Das folgende "Dein Lied" wollte Witt nach eigener Aussage eigentlich nicht spielen. Aber seine Band und Freunde hätten ihn dann wohl doch davon überzeugt, es mit ins Programm aufzunehmen. Belohnt wurde diese richtige Entscheidung von einer absolut guten Stimmung vor der Bühne. "Obwohl es draußen so schön ist, seid ihr alle hergekommen. Das finde ich großartig!" Diese Ansage war die passende Überleitung zum "Frühlingslied". Zum Abschluss des Songs gab es eine stimmige Gitarre und dazu ein geniales Keyboard auf die Ohren. Während des Songs verließ Witt die Bühne. Lautstark verlangte das Publikum nach mehr. Mit "Gloria" kam er dieser Bitte sehr schnell nach, und bei "Königreich" erreichte die Stimmung ihren absoluten Höhepunkt.c 20140502 1864471821 Als kleine Coverversion gab es das Stück "Bataillon d'Amour", im Original von der Gruppe SILLY, zu hören. Dieses Lied hat Witt 2000 als Single veröffentlicht und in sein Repertoire aufgenommen. Dabei erwähnte Joachim Witt, dass die SILLY-Musiker Uwe Hassbecker und Ritchie Barton, die selbst längere Zeit in seiner Begleitband spielten, an diesem Abend als Gäste anwesend waren. Wie bereits angesprochen, ist alles Geschmackssache. Joachim Witts Version des SILLY-Klassikers hat meinen Geschmack leider nicht getroffen. Aber trotzdem war diese Version typisch Witt. Der 1998er Erfolgstitel "Die Flut", den er einst zusammen mit Heppner veröffentlichte und zum Hit machte, folgte sogleich. Im Anschluss stellte der Musiker seine Band vor und bedankte sich beim Publikum. Damit verabschiedete er sich ein weiteres Mal von der Bühne.

Als Zugaben folgten "Super gestört und super versaut" und "Eisenherz", Lieder aus Joachims Bayreuth-Phase. Nach dem letzten Ton griff der Meister zu seiner Gitarre und spielte einen Akkord an. Sofort war zu erkennen, dass dieser zu Witts wohl größtem Hit "Der goldene Reiter" gehörte. Das gesamte Publikum stieg sofort ein und sang mit. Dass dies Joachim Witt nicht immer ins Konzept passte und er kurz Unmut äußerte, weil das Publikum zu früh weitersang, fällt wohl unter "künstlerische Eigenheit". "Herbergsvater" bildetet dann das endgültige Ende.

Die Songs des gerade erschienen Albums "Neumond" fügen sich prima in die musikalische Welt des Joachim Witt ein. Seine Handschrift ist deutlich erkennbar. Aber auch die alten Hits erfreuen sich bei den Fans noch großer Beliebtheit. Trotz des Termins unter der Woche und der späten Stunde war der Columbiaclub rappelvoll. Dass dies für die arbeitende Bevölkerung nicht die beste Konstellation ist, lässt sich denken. Ungeachtet dessen haben sich viele davon nicht abschrecken lassen, Joachim Witt und seinen Musikern den Tourauftakt unvergesslich zu machen. Stimmlich hat der Mann vollends überzeugt. Der Ton und das Licht sind im weiteren Verlauf der Tour allerdings noch ausbaufähig.

Der Auftritt von Witt selbst ging über zwei Stunden. Zwischendurch merkte er an, dass er uns gerne in den neuen Tag begleiten möchte. Dies hat er mit der Länge des Konzertes locker geschafft. Von der Bandbesetzung her brauchte Witt nicht viel, und auch die Show war minimal gehalten. Auf eine ausgefeilte Show kann er auch getrost verzichten, denn überzeugt hat er auch ohne. Ein toller Abend war es auf jeden Fall!



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Termine:

• 02.05.2014 - Magdeburg - Altes Theater
• 03.05.2014 - Dresden - Alter Schlachthof
• 06.05.2014 - Hamburg - Markthalle
• 07.05.2014 - Mannheim - Alte Seilerei
• 08.05.2014 - Aschaffenburg - Colossaal
• 09.05.2014 - Leipzig - Haus Auensee
• 10.05.2014 - Köln - Live Music Hall
• 15.05.2014 - München - Backstage Halle
• 16.05.2014 - Kaiserslautern - Kammgarn
• 17.05.2014 - Bochum - Matrix

Alle Angaben ohne Gewähr! Nähere Infos auf der Homepage von Joachim Witt.


Bitte beachtet auch:

- Off. Homepage von Joachim Witt: www.joachimwitt.de




Fotostrecken:

 
Vorprogramm: Leichtmatrose
 
 
 
Joachim Witt & Band
 
 
 
 
 
 
Videoclips:
 
"Mein Herz" (off. Video)



   
   
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