![]() Bericht:
Volker Tonn Fotos: Volker Tonn, Pressematerial |

Den Auftakt machte pünktlich um 19:00 Uhr der Jugendchor THE GOLDEN VOICES aus Fürstenwalde mit "People Help The People", bevor ANDREAS HÄHLE als Moderator die Gäste begrüsste. Mit "Halleluhja" und "We Are The World" folgten noch zwei weitere Stücke, vorgetragen von THE GOLDEN VOICES. Die fünf Mädels und zwei Jungs haben gute Stimmen, konnten ihr Potenzial vom Keyboard unterstützt, aber nicht so recht zur Geltung bringen. Die Auswahl der Titel war sicher dem traurigen Anlass geschuldet. Ich fand die drei ausgesuchten Stücke zu getragen und zu wenig positiv in die Zukunft gerichtet für den Beginn der Veranstaltung, wo alles noch nicht recht zur Ruhe gekommen war.

Die Sonne war inzwischen untergegangen und es gab ein paar vereinzelte Regentropfen, welche die schwülwarme Luft in keinster Weise abkühlten. Im Saal wurde es nun dunkler und die spärliche Beleuchtung der Bühne änderte sich leider nicht. Nach einem kurzen Gedichtvortrag sagte ANDREAS HÄHLE nun das Duo CARMEN ORLET & HUGO DIETRICH an, die nun ein paar Stücke aus ihrem aktuellen Liederprogramm vortrugen: "Entschuldigt bitte, dass ich da bin", "Männer und Frauen" (im Original von Gundermann), "Lied von den Kranichen", "Marvins Eltern" und "Flieg" (Silly). Carmens klare Stimme und die von Hugo filigran gespielte akustische Gitarre bilden eine wunderbare Einheit, zu welcher Hugo auch immer wieder seine Gesangsstimme zusätzlich besteuert.
Mit einem weiteren Gedicht, "Alles ist gut", mit satirisch-bissigen Untertönen, überbrückte ANDREAS HÄHLE nun die kleine Umbauphase um dann JAN PREUSS UND DIE GEHEIME GESELLSCHAFT auf der Bühne zu begrüssen. Der Texter und Sänger Jan Preuß wird von einer kleinen Combo begleitet, deren auffälligstes - und meiner Meinung nach wichtigstes - Mitglied

Weitere Mitstreiter sind derzeit
Funky K. Götzner (Perc, Cajon)
Hugo 'Ingo' Dietrich (g) und
Steffen Rose (key)
Die meisten Texte sind doch ziemlich tiefsinnig und bedürfen des mehrfachen Höhrens, um sie in Gänze zu erfassen. Gespielt wurden die Titel "Die schwarze Galeere", "Wie ein Fluss", "Du schwebst", "Egal, wo du bist", "Einmal Venus und zurück", "Traumtänzer" und "Wir sind die Helden von morgen". Ich hatte inzwischen mehrfach die Gelegenheit, Jan Preuß mit seiner "GEHEIMEN GESELLSCHAFT" als Gäste bei verschiedenen Veranstaltungen zu erleben und werde nun erst so langsam warm mit seiner Musik, weil ich nun auch weiß, was mich erwartet und ich mich darauf einstellen kann. Die Komplexität des doch scheinbar so einfachen Vortrags hatte mich beim ersten Mal ziemlich überfahren, und es war noch gar nicht so mein Fall. Das hat sich gründlich geändert. Beim letzten Stück wurde Jan Preuß von zwei Sängerinnen der GOLDEN VOICES unterstützt. Mitglieder dieses Chores waren auch für den Backgroundgesang der aktuellen CD "Wie ein Fluss..." engagiert.

Nach gut 20 Minuten Pause stellte ANREAS HÄHLE das Projekt vor, welches mit dem Erlös dieses Konzerts unterstützt werden soll: Ein als gemeinnütziger Verein geführter Ponyhof in Dresden-Gohlis, der behinderten und sozial benachteiligten Kindern den Umgang mit den Ponys ermöglicht, und damit in weitestem Sinne therapeutisches Wirken und die Vermittlung sozialer Kontakte betreibt. Daran anschließend wurde von ANDREAS HÄHLE der junge Liedermacher WILLY CZUCH aus dem Nachbarort Fürstenwalde vorgestellt, der sich zu meist eigenen englischsprachigen Texten mit der akustischen Gitarre selbst begleitet. Von der Stimme und den Fähigkeiten im Gitarrenspiel war ich richtig angetan. Mir kam der erste Vortrag "Save Us" allerdings etwas gehetzt vor. Der nächste Song "Change My Haircut" war schon deutlich entspannter im Vortrag. Eine Coverversion des musikalischen Vorbilds JAMES HARPER mit dem Stück "Faded" durfte nun auch nicht fehlen. "Hate Guys" war wieder aus eigener Feder, genauso wie "Truth Be Told", welches den kurzen aber feinen Vortrag von WILLY CZUCH beendete. Von diesem aufstrebenden jungen Mann wird man in Zukunft sicher noch hören.

Fast übergangslos übernahmen nun AKKI SCHULZ mit seinem Kontrabass und JOHN BANSE mit der akustischen Klampfe die dämmrige Bühne, um drei Titel von JOHN zu präsentieren: "Übers Meer", "Zu dir" und "Sternenfänger". Die Texte sind im Wesentlichen auf JOHNs Seefahrterlebnisse bezogen. Es ist schon erstaunlich, welche Wirkung drei einfache Akkorde entfalten können, wenn eine markante Stimme, die zugleich rau und sanft ist, die Melodieführung übernimmt. Die Akkorde der Gitarre wirken fast wie die gleichförmige Dünung einer ruhigen See, und der Kontrabass zaubert ein paar Gischtkronen aus der brodelnden Tiefe auf die Wellenkämme. Insgesamt eine sehr stimmungsvolle Vorstellung, mit der man uns Zuhörer in die zweite Pause entließ.
Nach ein paar Minuten frischer Luft und erneuter Präparierung der Bühne setzten nun die TON STEINE SCHERBEN FAMILY oder einfach die SCHERBENFAMILY zum Endspurt des Abends an. Die SCHERBENFAMILY besteht aus Urgesteinen der TON STEINE SCHERBEN, die sich immer wieder neu und in verschiedenen Bestzungen formieren und sich gerne auch Gäste dazu einladen. Am Samstag bestand die Besetzung aus
Kai Sichtermann (b)
'Funky' K. Götzner (cajon) und
Marius del Mestre (g, voc)

Unbeeindruckt von den tropischen Temperaturen wurden nun die Titel "Wenn die Nacht am tiefsten ist" und "Keine Macht für Niemand" gespielt. Dann verstärkten AKKI SCHULZ mit seinem Kontrabass und ANJA HAWLITZKI mit der Bratsche das Trio. Zunächst mit dem Titel "Der Traum ist aus", dann bei "Junimond". Bei "Halt dich an deiner Leibe fest" kam ANJAs Bratsche ganz besonders gut zur Geltung. Die restlichen Titel bestritt das "Familien-Trio" wieder alleine: "Land in Sicht", "Wir müssen hier raus", "Menschenfresser" und zum Schluss das unvermeidliche "König von Deutschland", mit einem leicht aktualisierten Text.
Aber natürlich gab es noch ein fulminantes Finale, wo sich die "GEHEIME SCHERBENGESELLSCHAFT" zum jammen des Stücks "Allein machen sie dich ein" zusammenfand. Für "S.N.A.F.T."

Leider haben "Die Scherben" mit RIO REISER viel zu früh ihre treibende Kraft verloren und man könnte versucht sein zu sagen, dass die SCHERBENFAMILY zu ihrer eigenen Coverband wurde. Aber allein schon die anhaltende Aktualität der Texte verbietet so eine Schlussfolgerung. Die Interpretation ist so frisch und die Intonation von MARIUS so intensiv, dass man RIO REISER kaum vermissen würde, wenn man es nicht besser wüsste. Der ständige Wechsel im Zusammenspiel mit Gastmusikern bringt auch immer wieder neue Facetten zutage, so dass es nie zwei Mal dasselbe ist.
So ging kurz nach Mitternacht ein denkwürdiges Konzert in der Provinz zu Ende und JAN PREUSS bedankte sich noch mal bei allen Mitwirkenden und dem Publikum für das Durchhaltevermögen und den Erlös der Veranstaltung.
Bitte beachtet auch:
- Off Homepage von Jan Preuß: www.jan-preuss-und-die-geheime-gesellschaft.de
- Off Homepage von The Golden Voices: www.goldenvoices.de
- Off Homepage von Hugo Dietrich: www.hugo-sunshine.de
- Off Homepage von Carmen Orlet: www.carmen-orlet.de
- Off Homepage von Manfred Maurenbrecher: www.maurenbrecher.com
- Off Homepage von John Banse: HIER klicken
- Off Homepage von Akki Schulz: www.akkischulz.de
- Off Homepage von Ton Steine Scherben: www.scherbenfamily.de
- Off Homepage von Andreas Hähle: www.andreas-haehle.de
- Homepage vom Ulmenhof in Steinhöfel : www.ulmenhof-steinhöfel.de