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Ein Bericht von Madline Roselt mit Fotos von Madline Roselt & Marie Schulz



Ich habe von vielen Bekannten und Freunden gehört, dass im Tivoli in Freiberg (Sachsen) bei Konzerten von gewissen Künstlern wohl die beste Stimmung herrschen soll. Und so verschlug es mich am Samstag den 15. Dezember 2018 zu einem Musiker, der weit über 40 Jahre im Musikgeschäft tätig ist. Es war MASCHINE mit Band und seinen Gästen, die im Laufe des Abends dem ganzen Konzert einen besonderen Schliff verliehen.a 20181218 1940701904 Meine erste Reaktion als ich hörte, dass Maschine ein Winter-/Weihnachtsalbum auf den Markt bringt, war ziemlich gespalten. Ich bin kein großer Fan von Weihnachtsliedern und werde es wohl auch nie werden. Ebenso konnte ich mir nicht vorstellen wie dies klingen soll. Die Weihnachtsalben der Puhdys habe ich auch nie gehört und hatte somit keine Vorstellung, wo die musikalische Reise hingehen soll. Als ich mir aber sein Album "Alle Winter wieder" wieder und wieder anhörte, packte mich die Lust, diese Lieder auch einmal live zu erleben. Gesagt, getan. Da stand ich nun, im berühmt berüchtigten Saal im Tivoli, indem die Puhdys am 19. November 1969 ihren ersten Auftritt hatten. Was muss das wohl für ein besonderer Ort für Maschine sein, waren meine ersten Gedanken.

Pünktlich um 20:00 Uhr ging es los. Die ersten Takte des Titels, der dem Album auch seinen Namen gab, fielen und das fast ausverkaufte Haus stand und applaudierte. Die Stimmung war mit dem ersten Ton da, was ich so noch nicht bei den bisher besuchten Konzerten von Maschine erlebt habe. Das war also die eingangs schon angesprochene "magische" Stimmung im "Kreissaal" der Puhdys, wie Maschine es während des Konzerts erwähnte. Ich war begeistert, wie schnell das Publikum mitklatschte und aus voller Brust mitsang. Schon beim zweiten Lied "Bilder die man nie vergisst" und dem dritten "Sommer und Winter" konnte ich zwei Haken auf meiner Wunschliste, "Songs die ich live hören will", setzen. Diese beiden Lieder kristallisierten sich beim mehrmaligen Hören des Albums als die Lieder heraus, die für mich etwas Besonderes haben.

Mit einem leicht stolzen Grinsen kündigte Dieter "Maschine" Birr die 10-jährige Gina-Sophie Gaebelein an. Sie spielt die Geige bei dem Lied "Ein Fenster in der Stadt" und singt ebenfalls mit. Wahnsinn mit welcher Ausstrahlung und welchem Selbstbewusstsein sie auf der Bühne stand und wie ein Profi performte. Das war echt großes Kino. Als Special Guest betraten nach "Ein Fenster in der Stadt" Ginas ältere Schwester und ihre Mutter die Bühne. Natürlich spielten die drei auch ein Lied zusammen. Dafür verließen alle Musiker die Bühne und übrig blieben die Geschwister mit ihrer Mutter, die am Keyboard von Marcus Gorstein Platz nahm. Sie spielten "Ave Maria". Das Publikum war ganz gespannt und lauschte den Klängen der Geigen von den Jungtalenten.

"Arbeiter und Bauernstaat, City, Puhdys und Karat." Mit diesen Worten kündigte Maschine ein Lied an, welches kurz angespielt werden sollte. Dabei ließ sich erahnen, welches es sein könnte, wenn sogar Uwe Hassbecker zu der Geige greift. Da kann es nur ein Lied geben, in dem die Geige vordergründig eine Rolle spielt.b 20181218 1597478039 Die Rede ist von City mit "Am Fenster". Maschine gab einen Akkord vor und die Menge jubelte. Die berühmte Melodie erklang seitens Gina-Sophies und Uwes Geige und endete mit lauten Zugabe Rufen. Mit "Der alte Wolf" ging es weiter. Meiner Meinung nach ein ganz starker Song auf seinem Album, der live noch einmal einen Tick mehr Energie bekam und nun ebenso zu meinen Favoriten zählt.

"Jedes Jahr stellt sich die Frage, was schenke ich zu Weihnachten." Ein paar Vorschläge liefert der Song "Geschenke", den Maschine mit Tobias Künzel aufnahm. Der Prinzen-Sänger betrat, vom Applaus des Publikums getragen, die Bühne. Diese Kombination konnte ich mir anfangs überhaupt nicht vorstellen. Passen diese Stimmen überhaupt zueinander? Wie soll das klingen? Tja, was soll ich sagen, es klang verdammt gut. Dieses Lied bringt einen zum Schmunzeln. Nicht nur auf der CD, sondern auch live wie ich bemerkte. Tobias nutzte die Zeile "[…] und ein Buch von Heinrich Heine" zum Anlass das kleine Gitarrensolo von Hassbe anzukündigen. Mit "Ein Weihnachtslied", welches Tobias Künzel alleine sang, gefolgt von "Merry Christmas" und "Halleluja" aus dem Album "Dezembertage" der Puhdys, wurden ruhigere Klänge angeschlagen. Maschine stellte seine großartige Band nach dem Lied "Weihnachten war damals so spektakulär" vor. Er begann mit dem "jungen und wilden" Schlagzeuger Felix Lehrmann, der jedes Mal ordentlich für Wums bei den Konzerten sorgt. Gefolgt von seinem Vater an der Gitarre Michael Lehrmann, der mit Maschine, nachdem die Puhdys das erste Mal aufgehört haben, bei MASCHINE UND MÄNNER schon mit von der Partie war. Für die tiefen Töne verantwortlich ist bei dieser Tour Simon Pauli. An den Keyboards befand sich der Produzent des Albums, Marcus Gorstein. Ebenso wurde mit einem sehr langen Applaus Uwe Hassbecker, der nicht nur die Gitarre, sondern auch die Geige mehr als hervorragend beherrscht, vom Publikum gefeiert.

Ich wartete an diesem Samstagabend schon sehnsüchtig auf "Matrosenweihnacht" mit Kerstin Ott, welches für mich ein etwas anderes Weihnachtslied neben "Sommer und Winter" ist. Natürlich spalteten sich, wie auch bei "Geschenke", die Meinungen im Voraus. Und genau aus diesem Grund war ich mehr denn je gespannt, wie es denn live klingen würde. Für mich stellte sich heraus, dass ich es live genauso mag wie auf der CD. Um 21:22 Uhr - nach dem Lied "Auf das Leben", welches von der "Neubeginner"-Platte stammt - gab Maschine eine Pause von ca. 15 Minuten durch. Ich war erst einmal verdutzt, bemerkte aber im Nachhinein, dass das Publikum schon 15 Songs genießen durfte und es sollten noch einmal 14 weitere folgen. Mit "Das neue Jahr ist da" ging das Konzert gegen 21:45 Uhr weiter.c 20181218 1605895582 Und jetzt stand das Publikum durchweg. Viele kamen aus den hinteren Reihen vor und stellten sich direkt vor die Bühne. Nicht nur den Fans gefiel es, sondern auch Maschine wirkte sichtlich gelöst und entspannt. Im Anschluss folgte "Das große Finale". Ich war anfangs sichtlich verwirrt, da für mich die Reihenfolge der Lieder im Hinblick auf den Sinn der Texte nicht passte. Im Nachhinein war das dennoch ziemlich clever, denn die folgenden Lieder waren dann keine mehr vom Winter-/Weihnachtsalbum, sondern querbeet gemischt.

Als meine Ohren die Klänge von "Deine Stille" erreichten, schüttete mein Körper sehr viele Glückshormone aus. Das Lied hat es tatsächlich auf die Setlist von der Tour geschafft. Somit bot sich für mich die Gelegenheit, das Talent von Uwe an der Geige nochmals auf mich wirken zu lassen, wie damals bei der "Neubeginner Tour" Anfang 2017! Doch ganz ehrlich, was wäre ein Maschine-Abend im Tivoli ohne die Hits aus dem Film "Die Legende von Paul und Paula"? Für den ein oder anderen Fan wohl keiner und genau aus diesem Grund folgten diese Titel. Mein persönliches Highlight war hingegen der zweite Auftritt von Tobias Künzel und Maschine. Sie sangen erst "Lebenszeit" und dann "Alles nur geklaut" zusammen. Der Saal bebte förmlich und man sah nicht nur dem Publikum die Freude an. Auch bei Maschine konnte man in seinen Augen deutlich erkennen: ihm macht das hier auf der Bühne mehr als Spaß. Mit solch einer Energie habe ich ihn noch nicht gesehen. Die Version von "Alles nur geklaut" haute mich um. Die Mischung aus eigenen Liedern und denen der Gäste war gut durchmischt ausgewählt. Und wenn man dachte, der Abend kann doch gar keine Überraschung mehr bringen, täuschte man sich. Als Maschine "Das Buch" als letztes Lied auspackte, hüllte sich der Saal mit einem Gefühl ein, welches ich nicht mit Worte beschreiben kann. Das muss man einfach erlebt haben. Welche Bedeutung dieses Lied für den ein oder anderen im Publikum hatte, verstehen wahrscheinlich nicht viele. Ich wagte einen Blick durch die Reihen und sah, dass viele sich in den Arm nahmen, die Augen schlossen und an alte Zeiten dachten.

Mit einem tobenden Applaus und den Worten "Maschine, Maschine, Maschine" gefolgt von "Zugabe, Zugabe, Zugabe" als die Musiker von der Bühne gingen, neigte sich der Abend dem Ende zu. Maschine ließ seine Fans nicht lange warten und sang noch drei weitere Lieder. "Alt wie ein Baum" sang er nicht, denn das übernahm für ihn das Publikum. Ein ganzer Saal sang den wohl bekanntesten Hit der Puhdys. Unfassbar und immer wieder schön. Natürlich kam die Hymne "Hey, wir woll'n die Eisbärn sehn" ebenfalls. Und zu guter Letzt eins der emotionalsten Lieder für Maschine und Fans - "Was bleibt". Die nächsten vier bis fünf Minuten überzog eine Gänsehaut meinen Körper.d 20181218 2081706993 Besser kann man ein Konzert nicht beenden. An diesem Abend vergab Maschine so viele Glücksmomente und bekam ebenso viele vom Publikum wieder zurück. Am meisten wohl aber bei dem lauten Mitsingen von "Was bleibt". Damit gaben sie dem an diesem Abend so gelösten und mehr als glücklichen Maschine wirklich das Gefühl zurück, das etwas bleibt, nämlich er und seine Musik. Die Musiker verließen nach dem Geigensolo nach und nach die Bühne. Das Publikum sang weiter, auch als Maschine von der Bühne ging. Übrig blieb für ein bis zwei Minuten der Gesang der Fans: "Was bleibt, was uns bleibt, sind Freunde im Leben - Und MASCHINE!"

Für mich ist abschließend zu sagen: jeder kann und soll sich seine eigene Meinung zu diesem Album bilden. Nicht jedem muss es gefallen, warum auch, jeder hat einen eigenen Musikgeschmack. Was ich aber mitbekommen habe ist, dass Maschine Freude beim Spielen dieser Songs hat und er gibt auf den Konzerten ein klein wenig rockige Weihnachten mit. Ich war mehr als begeistert von dem Konzert. Gerne denke ich an den ein oder anderen Moment zurück. Die Freude und den Spaß, den Maschine von der Bühne ausstrahlt, war und ist einfach nur schön anzusehen. Es ist beeindruckend, dass er mit 74 Jahren immer noch so viel Energie hat und diese mit seinen Fans teilt. Chapeau!




Konzert-Termine

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Alle Angaben ohne Gewähr! Weitere Infos auf Maschines Homepage


Bitte beachtet auch:
• Off. Homepage von Maschine: www.dieter-maschine-birr.de
• Interview mit Maschine zum Album und mehr: HIER




 
 
 
 

   
   
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