HAUSBOOT am 10. November 2018 in Berlin

 

Ein Bericht mit Fotos von Reinhard Baer

 

Als ich am Samstag auf die Zufahrt zum Restaurant "Neu Helgoland" in Berlin fuhr, glich der Weg einer Ameisenstraße. Im Gänsemarsch gingen zahlreiche Leute, die von der Bushaltestelle kamen, in Richtung Gaststätte und ich hatte großes Glück,a 20181114 1698879882 auf Anhieb noch einen freien Parkplatz zu bekommen. Beim Betreten des Saals war dieser wieder richtig voll und die noch freien Tische waren reserviert. Dabei war es noch fast eine Stunde Zeit bis zum Veranstaltungsbeginn.

Über den Musiker Tino Eisbrenner muss ich hier wohl nicht viele Worte verlieren. Er steht mit seinen Programmen regelmäßig im "Neu Helgoland" auf der Bühne und viele meiner Kollegen (und auch ich selbst) haben schon Interviews und Konzertberichte - auch von anderen Veranstaltungsorten - veröffentlicht. An diesem Abend stand er zusammen mit Heiner Lürig als HAUSBOOT auf der Bühne, und mit ihm hat Eisbrenner unter diesem Namen schon zahlreiche Songs und zwei Alben erarbeitet. Lürig und Eisbrenner lernten sich in den neunziger Jahren über Heinz-Rudolf Kunze kennen und kamen überein, einige Songs gemeinsam zu schreiben. Heiner Lürig war zu dieser Zeit noch als Komponist, Musiker und Produzent für Heinz-Rudolf Kunze tätig, aber auch Stücke anderer Interpreten tragen seine Handschrift. Im Jahre 2008 war das Ergebnis dieser Zusammenarbeit das erste von den zwei erwähten Alben, nämlich "Strom ab". Aus der weiteren Zusammenarbeit entstanden so viele Songs, dass sie 2017 mit "Fluss der Zeit" ein weiteres HAUSBOOT-Album veröffentlichen konnten. Aus dem Material dieser beiden CDs gestaltete sich das Programm dieses Abends im "Neu Helgoland" und pünktlich um 20:00 Uhr ging es los.

Mit Eisbrenner und Lürig standen zwei weitere Musiker auf der Bühne, die Tino dem Publikum auch nach zwei oder drei gespielten Titeln vorstellte. Heiner Lürig spielte Gitarre, Mandoline, Piano und Glockenspiel, und sang mit im Background. Background sangen auch die beiden anderen Musiker und das waren am Bass Oliver Siegmann und am Piano, Akkordeon sowie der Gitarre Alejandro Soto Lacoste. Tino Eisbrenner selbst steuerte neben seinem Gesang noch die Gitarre, Mundharmonika und Trommel bei. René Niederwieser war der Mann für den guten Ton, das Licht und den Bühnennebel, und saß am anderen Ende des Saales.

b 20181114 1546527638Die ersten beiden Titel, die die vier spielten, waren vom Album "Strom ab" und heißen "Wegen Dir" und "Eisernes Reich". Der zuletzt genannte Song war auch schon in anderen Programmen von Tino Eisbrenner zu hören. Neben einer eingängigen Musik - teils Chanson, teils Country und Folk - ließen die Texte aufhorchen. Da ging es zum Beispiel darum, dass der Straßenmusikant, an den alle achtlos vorbeigehen, mal ein großer Star war ("Du gehst Vorbei") oder ein fiktives Textkonstrukt, in denen Figuren wie "Doctor Roberts", "Sgt, Pepper" oder "Nowhere Man" aus BEATLES-Texten originell und lustig eingebaut waren ("Sgt. Pepper meint"). Da wird das HAUSBOOT zum gelben Unterseeboot und Pepperland kommt auch darin vor. Lustig geht es in "Französisch" zu und der insgesamt eher bittere Titel "Barfuß in Kakteen" veranlasste die Leute sogar, den Refrain mitzusingen. Vorher gab es aber noch "Wenn der Abspann läuft" und man hätte denken können, der Abend geht an dieser Stelle zu Ende. Aber es folgten noch einige Titel.

Etwa neunzig Minuten spielte das Quartett - und das ohne Pause - Titel die überwiegend mit tieferen Gedanken versehen sind und auch politische Inhalte transportieren. Zwischendurch gab es lustige Bemerkungen und Anekdoten von Tino Eisbrenner. Schließlich hieß es dann aber im Song "Polaroid", "Hat mich gefreut, doch nun wird es Zeit, ich hab noch was anderes vor ..." Und das war der Abgesang für den offiziellen Teil, und die Musiker gingen von der Bühne um nach reichlich Beifall seitens des Publikums doch noch einmal wiederzukommen. Mit dem "Friedenslied" ging es weiter, und dann gingen die vier Musiker runter in den Saal um mit dem Publikum direkten Kontakt aufzunehmen. Anschließend kehrte die Band aber nochmal auf die Bühne zurück um dort noch einen allerletzten Titel als Zugabe zu geben. Eisbrenner, Lürig, Siegmann und Lacoste machten sich nach ihrem definitiven Abgang hinter der Bühne kurz frisch und kamen nun noch zurück in den Saal. Am Einlass konnte man die beiden HAUSBOOT-CDs kaufen und wenn man wollte auch Autogramme von den Musikern geben lassen.

Wie wohl bei so manchem Konzertbesucher auch, lief dann in meinem Auto auf der Rückfahrt die CD "Fluss der Zeit" als Nachschlag zum gerade Erlebten. Dabei lief dieser tolle Abend nochmal vor meinem inneren Auge ab. Das war für mich sicher nicht das letzte Mal, dass ich HAUSBOOT besucht und live erlebt habe.c 20181114 1123612995 Spätestens in einem Jahr wird es wieder soweit sein, denn die Band möchte am 9. November 2019 mit einer neuen CD und einem neuen Programm ins "Neu Helgoland" zurückkommen. Zu Hause angekommen sichtete ich bereits meine Fotos, und kurz nach 24:00 Uhr schickte ich eine E-Mail an Tino, um ihm zum Geburtstag zu gratulierte. Alles Gute für Dich und Dein HAUSBOOT. Möge es noch möglichst lange auf dem "Fluss der Zeit" unterwegs sein ...




Setlist:
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Termine:
• 16.11.2018 - Singwitz - Kesselhaus Lager
• 16.02.2019 - Freyburg - Mumm
• 24.02.2018 - Osterrode - Stadthalle
• 01.03.2019 - Burgewitz - Klubhaus
• 03.05.2019 - Glauchau - Stadttheater
• 20.09.2019 - Fritzlar - Kulturscheune

Alle Angaben ohne Gewähr!



Bitte beachtet auch:
• Off. Homepage von Hausboot: www.hausbootmusik.de
• Homepage vom Neu Helgoland in Berlin: www.neu-helgoland.de











   
   
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