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Ein Konzertbericht mit Fotos von Reinhard Baer



Zum Glück bin ich nicht abergläubisch, und so begab ich mich am Freitag den 13. in den Feierabendverkehr der Hauptstadt Berlin, um PANTA RHEI in der WABE im Prenzlauer Berg live zu erleben. Ich durfte ja vor etwa zehn Monaten dem ersten Konzert der Band mit dem vielversprechenden Namen, den schon einmal eine erstklassige DDR-Band in den siebziger Jahren trug, beiwohnen.a 20160516 1503468183 Auf dem Mühlenfest in Königs Wusterhausen präsentierten sich die fünf Musiker auf einer kleinen Bühne erstmals dem Publikum. Dabei war es noch taghell und so kam das Licht der Spots und LEDs kaum zur Geltung. Allerdings hörte man beim ersten Ton schon, dass hier erstklassige Musiker ihr Handwerk feilboten. Ich war gespannt, was sich bei der Band von Henning Protzmann inzwischen getan hat und wie sie heute klingt.

In der WABE störte das Tageslicht im Gegensatz zum Konzert in Königs Wusterhausen nicht, denn der Saal war vollkommen abgedunkelt. Gegen 20:15 Uhr ging auf der Bühne das Licht an und das Konzert begann. Hocherfreut war ich, als ich die drei Mikrofone und Notenständer in der zweiten Reihe auf der Bühne sah. Es ließ sofort den Schluss zu, dass hier nicht nur Henning Protzmann (bass, voc, ld), Matthias Hessel (keyb), Michael Lehrmann (g), Ronny Dehn (dr) und die Sängerin Martina Barta (voc, horn), sondern auch noch die drei Bläser auf der Bühne stehen würden. Und so war es auch. Als Verstärkung hatte man Semjon Barlas (tromp), Stefan Schätzke (sax) und Lars Juling (tb) mit in die WABE gebracht. Den Ton bediente Andy Krause und das Licht lag in den Händen der Techniker des Hauses.

Die Band begann den Abend mit einem instrumentalen Entre. Danach gab es einige soulige Titel wie "What'd I Say" von Ray Charles. Zwischen den Liedern plauderte Henning Protzmann etwas und so erzählte er u.a. auch, warum man für diese Unternehmung wieder den Namen gewählt hat, den schon in den siebziger Jahren die Band trug, an der auch er damals aktiv mitgewirkt hatte. PANTA RHEI ist ja ein Ausspruch des griechischen Philosophen Heraklit und bedeutet "alles fließt". Und diesem Ausspruch folgt die Band und knüpft mit ihrer Musik an das an, was in den 70er und 80er Jahren gespielt wurde - sowohl international als auch in der damaligen DDR. "Auf den Meeren" ist ein Titel von KARAT aus der Zeit, als Henning dort noch mitspielte. Gespielt mit dem Bläsersatz und gesungen von Martina Barta, lässt es diesen auch im Original erstklassigen Titel noch einmal in einem völlig neuen Licht erstrahlen. Die Titelzeile "Blues" gab es an diesem Abend gleich zwei Mal: einmal als "Blues", damals bei PANTA RHEI von Veronika Fischer gesungen, und dann nochmal der "Blues" von KARAT, im Original auf dem Album "Über sieben Brücken". Auch das Stück "Jeden Abend" von LIFT, geschrieben von Michael Heubach, war ein Höhepunkt im Set von Protzmanns Band. Der Titel wurde neu arrangiert und von Martina Barta gesungen. Als LIFT diesen Titel zum ersten Mal spielte, war Martina noch gar nicht geboren. Das trifft übrigens auf fast alle Songs zu, die die Band vorträgt, denn die Sängerin ist noch sehr jung.

b 20160516 1169636636Kurz vor der Pause ging Martina Barta von der Bühne um eine kleine Pause einzulegen und um ihrem Kollegen Henning das Mikrofon zu überlassen. Dieser sang jetzt zwei Titel und nach "Geld und schöne Welt" ging es in die Pause. Etwa einen Meter entfernt von mir hatte kurz vor Konzertbeginn ein Mann Platz genommen, den Henning dann irgendwann als seinen guten Freund und ehemaligen Kollegen Joachim Schmauch vorstellte. Joachim Schmauch spielte in den 70er Jahren ebenfalls bei PANTA RHEI und veredelte die Lieder dort mit seinem Saxophon-Spiel. Schmauch war auch bei der MODERN SOUL BAND und bei KLAUS LENZ aktiv. Mit ihm plauderte ich in der Pause über vergangene Zeiten - heute ist er im Ruhestand.

Nach der Pause ging es zunächst wieder mit einem Instrumentalstück weiter. Danach kam auch Martina wieder auf die Bühne. Die junge Frau hat nicht nur eine hervorragende Jazz-Stimme ... Sie spielt außerdem auch Waldhorn, und das tat sie an diesem Abend bei mehreren Titeln. In der zweiten Halbzeit gab es neben Standardstücken nochmal was von KARAT, nämlich die "Märchenzeit". Ein Stück aus der Anfangszeit der Band, das zu den Lieblingsstücken von Matthias Hessel zählt, warum die Nummer auch mit im Programm ist. Mit "I Don't Need A Doctor" von Ray Charles und "Let The Good Times Roll" von B. B. King näherte sich der Konzertabend dem Ende. Mit "Finis" gab es nochmal einen Titel der alten PANTHA RHEI-Band, den diese damals schon immer als Rausschmeißer bei Konzerten spielte. "Hymn To Freedom" war dann noch eine Zugabe - ohne langes Zögern gleich ans Ende des Konzerts gesetzt. Das Konzert dauerte insgesamt zwei Stunden und hinterließ ein begeistertes Publikum.

Vom Publikum hörte ich - das erlebte Konzert betreffend - viele positive Meinungen. Leider waren in der WABE einige Stühle leer geblieben, was bei der Qualität der dort vorgetragenen Musik eine echte Schande ist. Vielleicht hat sich der Name PANTA RHEI bis jetzt auch noch nicht so richtig herumgesprochen. Ich wünsche der Band jedenfalls,c 20160516 1777704944 dass sich das bei den nächsten Muggen ändern wird und keine Stühle mehr frei bleiben. In Sachen "nächste Muggen" hatte Henning dann noch bekanntgegeben, dass das nächste Konzert der Band schon am kommenden Samstag (21.5.2016) in der Berliner "Urania" stattfinden wird. Dies bereits schon am Nachmittag um 15:00 Uhr. Möglicherweise deshalb, damit man wohl nicht in Kollision mit dem DFB-Pokalfinale am Abend gerät.

Kleine Notiz am Rande: Henning ist etwa 12 Stunden vor dem Konzert zum fünften mal Großvater geworden. An dieser Stelle vom gesamten Team der Deutschen Mugge die herzlichsten Glückwünsche an Opa und Eltern. Später wird Henning dann seinem Enkel erzählen können, dass er am Tage seiner Geburt abends in der WABE gespielt hat.


Setlist:
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Termine:
• 21.05.2016 - Berlin - Urania

Alle Angaben ohne Gewähr!



Bitte beachtet auch:
• Homepage der WABE in Berlin: www.wabe-berlin.de




 
 
 



   
   
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