Ein Konzertbericht von Antje Brandt mit Fotos von Patricia Heidrich
Am Abend des 5. Dezember machte ich mich zur Mercedes-Benz-Arena Berlin (vormals o2-World) auf. Mit PUR lud eine der erfolgreichsten deutschen Bands zum Tourauftakt ein. Diese steht ganz unter dem Zeichen des am 18. September erschienenen Albums "Achtung". Bei der Ankunft an der Arena sah ich noch lange Schlangen am Einlass warten. Und dies, obwohl ich zeitlich doch etwas spät dran war.
Bereits im Vorfeld wurde darum gebeten, möglichst auf Rucksäcke und Taschen zu verzichten. Es wurde auch darauf hingewiesen, dass sich die Besucher auf sehr gründliche Einlasskontrollen einstellen sollten. Doch trotz der intensiveren Kontrollen ging der Einlass überraschend schnell. Einen kleinen Tribut forderte dies allerdings: der Beginn des Konzertes verzögerte sich um eine Viertelstunde. Wurde dies zunächst geduldig abgewartet, hörte man nach und nach doch energische Forderungen aus dem Publikum nach der Band.
Die Bühne stand in der Mitte der Halle, darüber eine Art Würfel mit vielen Monitoren. So wurde gewährleistet, dass wirklich jeder zumindest ein bisschen was von dem Geschehen auf der Bühne sehen konnte. Um 20:15 Uhr war es dann soweit: Nebelschwaden deuteten auf den bevorstehenden Beginn des Konzertabends hin. Mit einem Knall und kleinem Feuerwerk ging es dann endgültig los, und mit "Wer hält die Welt" startete das Konzert mit dem ersten Song aus dem neuen Album. Einen Besuch im "Heimwehland" später nahm sich Sänger Hartmut Engler Zeit, die anwesenden Fans zu begrüßen. Doch bevor er überhaupt etwas sagte, genoss er sichtlich den Applaus und die Begeisterung der jubelnden Menge. "Ihr seid irre, das wird ein toller Abend", war dann seine Reaktion darauf. Dass dem zum Schluss auch so sein sollte, kann bereits jetzt verraten werden. Kurz erinnerte er sich auch an das letzte Konzert der Combo in Berlin zurück. Es war nämlich nicht irgendein Konzert, sondern das 1000., welches zur Krönung des Jubiläums am 2. März 2013 in der ehemaligen o2-Wolrd aufgezeichnet wurde.
Hartmut ist ja bekannt, wenn nicht gar verschrien, für seine "Jumdeidadidei"-Gesangseinlagen. Bei dem Song "Vergess Dich" wurde gezeigt, dass das die Fans allerdings wenig störte und sie sich sogar gern vom Frontmann als Chorleiter dirigieren ließen. Hauptsächlich wurden - na klar - die Songs des neuen Albums gespielt. Doch es gibt ein paar Klassiker aus der über 30-järigen Bandgeschichte, die auf keinem Konzert fehlen dürfen. So zum Beispiel "Freunde" von dem 1990er Album "Unendlich mehr". Da wurden wirklich alle Sitzplätze ebenfalls zu Stehplätzen, und es wurde ordentlich gefeiert.
Was mir bei diesem Konzert positiv aufgefallen ist: es ging politischer zu als bei den letzten Touren. Die Band bezog Stellung. Im Portfolio befinden sich zwei Songs, die sich eindeutig gegen bestimmtes Gedankengut und unbedingten Gehorsam wenden, nämlich "Bis der Wind sich dreht" und "Neue Brücken". Zu ersterem kam Herr Engler in einem langen Ledermantel auf die Bühne. Er bedankte sich bei den Fans für's Zuhören und sagte, dass die Auswahl der Songs für die Setliste auch nach persönlichen Befindlichkeiten erfolgte und dass es Zeit sei, Stellung zu beziehen. Mir persönlich hat das sehr gut gefallen. Denn genau das macht für mich PUR aus, die Mischung zwischen wundervollen Liebesliedern und auch das Anpacken von heißen Eisen.
Apropos Liebeslieder: Davon gab es natürlich auch welche zu hören. Unter anderem "Gemeinsam" (ebenfalls auf der aktuellen Scheibe), welches mein persönliches Highlight des Abends wurde. Zugegeben, da gibt es eigentlich zwei. "Wenn sie diesen Tango hört" darf da nicht unerwähnt bleiben. Dieses Mal war es nämlich noch emotionaler. Auf dem neuen Album gibt es mit Dank "Anni" eine Vorsetzung der Geschichte der Frau aus "Wenn sie diesen Tango hört". Diesen Song hatte Hartmut Ende der 80er Jahre für seine Eltern geschrieben, als es seinem Papa gesundheitlich sehr schlecht ging. Er stellte sich vor, wie es wäre, wenn er gar nicht mehr nach Hause käme. So entstand der Song. Dieses Jahr nahm Engler an "Sing meinen Song" teil, wo Daniel Wirtz nach seinen Worten den Song auf ein neues Niveau gehoben hätte.
Dadurch bekam er aber auch das Gefühl, dass die Geschichte noch nicht zu Ende erzählt sei. Zu Ehren des 90. Geburtstages seiner Frau Mama entstand dann der zweite Teil. Der Refrain wurde am Ende vom Tango gespielt, und um den Zusammenhang zu unterstreichen, wurde ein Bild von Hartmut und seiner Mama eingeblendet. Die Reaktion des Publikums war einfach grandios. Sichtlich gerührt stand der Frontmann auf der Bühne und war, was selten passiert, sprachlos. Schön war auch, dass zu diesem Moment die Besetzung auf der Bühne minimal war.
Kurze Zeit später gab es dann auch auch ein tolles Akustik-Medley zu hören. Auch dabei kam das Publikum in Feierlaune. Gesucht wurden "Indianer", und es gab eine Einladung in das "Abenteuerland". Wenn "Funkelperleaugen" angestimmt wird wissen erfahrene Fans, dass Hartmut auch hier wieder zum Chorleiter wird. Das funktioniert so gut, Gotthilf Fischer würde vielleicht neidisch werden. So auch an diesem Abend. Dann war erstmal Schluss, die Band ging von der Bühne. Doch die Abstinenz währte nicht lange. Nachdem lautstark "Zugabe"-Rufe aus den Reihen der Fans erklangen, kamen sie für einige Zugaben wieder auf die Bühne zurück.
"Manchmal wenn ich traurig bin ..." und "Lena" gab es jetzt auf die Ohren. "Ihr seid wahnsinnig, Dankeschön", so Englers Reaktion auf die Begeisterung der Fans. Bei der dritten Zugabe "Ein graues Haar" legten die Fans noch eine Schippe drauf, was die Stimmung anging. Dann ging die Band ein weiteres Mal von der Bühne. Aber auch dieses Mal kamen sie schnell wieder ... nun in roten Shirts gekleidet, auf denen der Name der Stadt und "Achtung" stand. Die Shirts gab es dann auch am Fanstand zu kaufen. Bevor es mit Musik weiterging erzählte Hartmut, dass 14.000 Fans anwesend waren und die Halle somit ausverkauft war. Tatsächlich konnte ich nur einige wenige freie Plätze ausmachen.
"Drachen sollen fliegen" und "Hab mich wieder mal an dir betrunken" waren dann die endgültig letzten Zugaben. Zu dem Partyhitmix von PUR gönnten es sich die Musiker, zusammen mit ihren Fans zu feiern und warfen lustige große Bälle in die Menge. Auch zwei Songs, die nicht von PUR stammen, fanden ihren Platz an diesem Abend. Doch welche es waren, möchte ich an dieser Stelle nicht verraten. Es war ein rundum gelungener Konzertabend. Die Akustik war super, die zeitweise eingespielten kleinen Filme waren toll. Auf eine ausgefeilte Show kann, abgesehen von wenigen Effekten, getrost verzichtet werden. Das Publikum stand bei einigen Songs komplett, eben auch die Leute auf den Sitzplätzen. Es kam zeitweise ordentlich Partystimmung auf.
Wer gerne mochte, konnte einen USB-Stick erwerben, auf dem das Konzert zum Nachhören abgespeichert war. Auch sonst gab es allerlei Fanartikel, die die Herzen erfreuen dürften. Wer jetzt ebenfalls gerne PURen Musikgenuss erleben möchte, hat dazu noch reichlich Gelegenheit. Der erste Teil der Hallentour dauert zwar nur noch wenige Konzerte, doch geht es damit im Frühjahr weiter. Im Sommer folgen einige Open Air-Termine. Mein Fazit, nicht ganz ohne Gänsehaut: PURlin, das war toll!
Bereits im Vorfeld wurde darum gebeten, möglichst auf Rucksäcke und Taschen zu verzichten. Es wurde auch darauf hingewiesen, dass sich die Besucher auf sehr gründliche Einlasskontrollen einstellen sollten. Doch trotz der intensiveren Kontrollen ging der Einlass überraschend schnell. Einen kleinen Tribut forderte dies allerdings: der Beginn des Konzertes verzögerte sich um eine Viertelstunde. Wurde dies zunächst geduldig abgewartet, hörte man nach und nach doch energische Forderungen aus dem Publikum nach der Band.Die Bühne stand in der Mitte der Halle, darüber eine Art Würfel mit vielen Monitoren. So wurde gewährleistet, dass wirklich jeder zumindest ein bisschen was von dem Geschehen auf der Bühne sehen konnte. Um 20:15 Uhr war es dann soweit: Nebelschwaden deuteten auf den bevorstehenden Beginn des Konzertabends hin. Mit einem Knall und kleinem Feuerwerk ging es dann endgültig los, und mit "Wer hält die Welt" startete das Konzert mit dem ersten Song aus dem neuen Album. Einen Besuch im "Heimwehland" später nahm sich Sänger Hartmut Engler Zeit, die anwesenden Fans zu begrüßen. Doch bevor er überhaupt etwas sagte, genoss er sichtlich den Applaus und die Begeisterung der jubelnden Menge. "Ihr seid irre, das wird ein toller Abend", war dann seine Reaktion darauf. Dass dem zum Schluss auch so sein sollte, kann bereits jetzt verraten werden. Kurz erinnerte er sich auch an das letzte Konzert der Combo in Berlin zurück. Es war nämlich nicht irgendein Konzert, sondern das 1000., welches zur Krönung des Jubiläums am 2. März 2013 in der ehemaligen o2-Wolrd aufgezeichnet wurde.
Hartmut ist ja bekannt, wenn nicht gar verschrien, für seine "Jumdeidadidei"-Gesangseinlagen. Bei dem Song "Vergess Dich" wurde gezeigt, dass das die Fans allerdings wenig störte und sie sich sogar gern vom Frontmann als Chorleiter dirigieren ließen. Hauptsächlich wurden - na klar - die Songs des neuen Albums gespielt. Doch es gibt ein paar Klassiker aus der über 30-järigen Bandgeschichte, die auf keinem Konzert fehlen dürfen. So zum Beispiel "Freunde" von dem 1990er Album "Unendlich mehr". Da wurden wirklich alle Sitzplätze ebenfalls zu Stehplätzen, und es wurde ordentlich gefeiert.
Was mir bei diesem Konzert positiv aufgefallen ist: es ging politischer zu als bei den letzten Touren. Die Band bezog Stellung. Im Portfolio befinden sich zwei Songs, die sich eindeutig gegen bestimmtes Gedankengut und unbedingten Gehorsam wenden, nämlich "Bis der Wind sich dreht" und "Neue Brücken". Zu ersterem kam Herr Engler in einem langen Ledermantel auf die Bühne. Er bedankte sich bei den Fans für's Zuhören und sagte, dass die Auswahl der Songs für die Setliste auch nach persönlichen Befindlichkeiten erfolgte und dass es Zeit sei, Stellung zu beziehen. Mir persönlich hat das sehr gut gefallen. Denn genau das macht für mich PUR aus, die Mischung zwischen wundervollen Liebesliedern und auch das Anpacken von heißen Eisen.
Apropos Liebeslieder: Davon gab es natürlich auch welche zu hören. Unter anderem "Gemeinsam" (ebenfalls auf der aktuellen Scheibe), welches mein persönliches Highlight des Abends wurde. Zugegeben, da gibt es eigentlich zwei. "Wenn sie diesen Tango hört" darf da nicht unerwähnt bleiben. Dieses Mal war es nämlich noch emotionaler. Auf dem neuen Album gibt es mit Dank "Anni" eine Vorsetzung der Geschichte der Frau aus "Wenn sie diesen Tango hört". Diesen Song hatte Hartmut Ende der 80er Jahre für seine Eltern geschrieben, als es seinem Papa gesundheitlich sehr schlecht ging. Er stellte sich vor, wie es wäre, wenn er gar nicht mehr nach Hause käme. So entstand der Song. Dieses Jahr nahm Engler an "Sing meinen Song" teil, wo Daniel Wirtz nach seinen Worten den Song auf ein neues Niveau gehoben hätte.
Dadurch bekam er aber auch das Gefühl, dass die Geschichte noch nicht zu Ende erzählt sei. Zu Ehren des 90. Geburtstages seiner Frau Mama entstand dann der zweite Teil. Der Refrain wurde am Ende vom Tango gespielt, und um den Zusammenhang zu unterstreichen, wurde ein Bild von Hartmut und seiner Mama eingeblendet. Die Reaktion des Publikums war einfach grandios. Sichtlich gerührt stand der Frontmann auf der Bühne und war, was selten passiert, sprachlos. Schön war auch, dass zu diesem Moment die Besetzung auf der Bühne minimal war.Kurze Zeit später gab es dann auch auch ein tolles Akustik-Medley zu hören. Auch dabei kam das Publikum in Feierlaune. Gesucht wurden "Indianer", und es gab eine Einladung in das "Abenteuerland". Wenn "Funkelperleaugen" angestimmt wird wissen erfahrene Fans, dass Hartmut auch hier wieder zum Chorleiter wird. Das funktioniert so gut, Gotthilf Fischer würde vielleicht neidisch werden. So auch an diesem Abend. Dann war erstmal Schluss, die Band ging von der Bühne. Doch die Abstinenz währte nicht lange. Nachdem lautstark "Zugabe"-Rufe aus den Reihen der Fans erklangen, kamen sie für einige Zugaben wieder auf die Bühne zurück.
"Manchmal wenn ich traurig bin ..." und "Lena" gab es jetzt auf die Ohren. "Ihr seid wahnsinnig, Dankeschön", so Englers Reaktion auf die Begeisterung der Fans. Bei der dritten Zugabe "Ein graues Haar" legten die Fans noch eine Schippe drauf, was die Stimmung anging. Dann ging die Band ein weiteres Mal von der Bühne. Aber auch dieses Mal kamen sie schnell wieder ... nun in roten Shirts gekleidet, auf denen der Name der Stadt und "Achtung" stand. Die Shirts gab es dann auch am Fanstand zu kaufen. Bevor es mit Musik weiterging erzählte Hartmut, dass 14.000 Fans anwesend waren und die Halle somit ausverkauft war. Tatsächlich konnte ich nur einige wenige freie Plätze ausmachen.
"Drachen sollen fliegen" und "Hab mich wieder mal an dir betrunken" waren dann die endgültig letzten Zugaben. Zu dem Partyhitmix von PUR gönnten es sich die Musiker, zusammen mit ihren Fans zu feiern und warfen lustige große Bälle in die Menge. Auch zwei Songs, die nicht von PUR stammen, fanden ihren Platz an diesem Abend. Doch welche es waren, möchte ich an dieser Stelle nicht verraten. Es war ein rundum gelungener Konzertabend. Die Akustik war super, die zeitweise eingespielten kleinen Filme waren toll. Auf eine ausgefeilte Show kann, abgesehen von wenigen Effekten, getrost verzichtet werden. Das Publikum stand bei einigen Songs komplett, eben auch die Leute auf den Sitzplätzen. Es kam zeitweise ordentlich Partystimmung auf.
Wer gerne mochte, konnte einen USB-Stick erwerben, auf dem das Konzert zum Nachhören abgespeichert war. Auch sonst gab es allerlei Fanartikel, die die Herzen erfreuen dürften. Wer jetzt ebenfalls gerne PURen Musikgenuss erleben möchte, hat dazu noch reichlich Gelegenheit. Der erste Teil der Hallentour dauert zwar nur noch wenige Konzerte, doch geht es damit im Frühjahr weiter. Im Sommer folgen einige Open Air-Termine. Mein Fazit, nicht ganz ohne Gänsehaut: PURlin, das war toll!
Termine:• 09.12.2015 - Köln - Lanxess Arena
• 11.12.2015 - Hamburg - Barcleycard Arena
• 12.12.2015 - Mannheim - SAP Arena
• 13.12.2015 - Stuttgart - Schleyerhalle
• 16.12.2015 - Halle/Westfalen - Gerry Weber Stadion
• 18.12.2015 - Dortmund - Westfalenhalle
• 19.12.2015 - Dortmund - Westfalenhalle
• 20.12.2015 - München - Olympiahalle
• 02.04.2016 - Düsseldorf - Mitsubishi Electric Halle
• 03.04.2016 - Lingen - Emslandarena
• 05.04.2016 - Magdeburg - GETEC Arena
• 06.04.2016 - Braunschweig - Volkswagen Arena
• 07.04.2016 - Bremen - ÖVB Arena
• 09.04.2016 - Aurich - Sparkassen Arena
• 12.04.2016 - Erfurt - Messehalle Erfurt
• 14.04.2016 - Rostock - Stadthalle Rostock
• 16.04.2016 - Zwickau - Stadthalle Zwickau
• 17.04.2016 - Leipzig - Arena
• 22.04.2016 - Aschaffenburg - f.a.n. Frankenstolz Arena
• 23.04.2016 - Fulda - Esperantohalle
• 25.04.2016 - Fürth - Stadthalle Fürth
• 26.04.2016 - Kempten - bigBOX
• 28.04.2016 - Bayreuth - Oberfrankenhalle
• 29.04.2016 - Kassel - Rothenbachhalle
• 30.04.2016 - Frankfurt/Main - Jahrhunderthalle
Alle Termine ohne Gewähr. Weitere Termine und nähere Infos auf der bandeigenen Homepage.
Bitte beachtet auch:
• off. Homepage von PUR: www.pur.de
Fotostrecke:
