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Ein Bericht mit Fotos von Gundolf Zimmermann





Am 18. September 2015 erschien das neue ROCKHAUS-Album "Therapie" (Rezension siehe HIER) und am Freitag, den 2. Oktober 2015 startete im "Alten Schlachthof" zu Dresden die Tour zum Album. Bis zum 21. November wird die Band kreuz und quer durch den Osten des Landes unterwegs sein. Ich denke, die ROCKHAUS-Fans werden die eine oder andere Mugge in ihrem jeweiligen Einzugsbereich schon finden. Das Konzert in Dresden war nicht ausverkauft, aber doch ganz gut besucht. Für die Mitglieder des Fanclubs gab es obendrein vorab ein Treffen mit der Band, und selbstverständlich haben die ROCKHAUS-Mannen auch ihr Merchandising aktualisiert.

Unsere geliebten CRAZY BIRDS wurden relativ kurzfristig (im Verlauf dieser Woche) als Vorband gebucht und sie heizten den Laden auch ganz ordentlich an. Manche sind bestimmt erstarrt als Basser Tom Vogel spitzbübisch verkündete, "Wir sind ROCKHAUS und wir spielen nur eigene Songs. Einschleimen mit Cover-Mugge haben wir nicht nötig". Ja, der Humor der CRAZY BIRDS hat schon was ;-)a 20151005 1367011614 Angie, Tom, Sergio und Ecki kamen aber sehr gut beim Publikum an. Das hat man auch nicht aller Tage bei einer Vorband. Gitarrist und Sänger Sascha "Sergio" Aust(-ino) hatte am Freitag übrigens tatsächlich auch Geburtstag. Dass Ecki Lipske aber schon so alt ist, dass auf seiner Autoheckscheibe "Abi 1938" steht, ist natürlich nur ein Gag des vorlauten Bassisten Tom. Die CRAZY BIRDS spielten ungefähr 50 Minuten und boten dem Publikum einen Querschnitt ihres Programms. Dabei griffen sie tief in die Trickkiste und wählten die Songs auch so aus, dass alle Gesangstalente ihr Können unter Beweis stellen konnten. Tom Vogel röhrte zur Begrüßung "Are You Gonna Go My Way" von Lenny Kravitz und Sascha Aust knallte gleich den "Summer of '69" von Bryan Adams hinterher. Angela "Angie" Ullrich heizte als singende Drummerin den ROLLING STONES-Song "Beast of Burdon" neues Leben ein. Beim jüngeren Publikum kamen insbesondere die beiden KINGS OF LEON-Hits "Use Somebody" und "Sex on Fire" an. Die Silberrücken der Generation 50+ freuten sich hingegen mehr über "Whole lotta Rosie" von AC/DC, Tom Pettys "Into the Great Wide Open" sowie "Purple Rain" von Prince. Es war zwar ein kurzes CRAZY BIRD-Set, aber es war absolut knackig und als Einstimmung auf den ROCKHAUS-Abend genau richtig.

Anschließend wurden die Herren Mike Kilian (Gesang, Gitarren), Herr Petereit (Leadgitarre, Gesang), Carsten "beathoven" Mohren (Tasteninstrumente, Gesang), Reinhardt "Maxs" Repke (Bassgitarre, Gesang) und Michael "HeinzAngel" Haberstroh (Schlagzeug) jubelnd empfangen. Viele Fans hatten ja auch seit Wochen auf diesen Abend gewartet. Die Band hielt sich auch nicht lange bei der Vorrede auf und startete gleich mutig mit einem Block brandneuer Lieder vom Therapie-Album ("Gegenverkehr", "Sieg", "Hier und wir"). Frontmann Mike Kilian meinte dazu später in einer Ansage sinngemäß, dass viele, die ROCKHAUS von früher kennen, sich sicher gefragt haben, was die da vorne für ein Zeug spielen. Aber auch die "Altfans" kamen im Verlaufe des Abends noch auf ihre Kosten. Von den neuen Liedern sind bei mir auch noch "Gift", "Ein Wunder" und "Kaleidoskop" hängen geblieben. Während andere Bands verschämt immer nur drei oder vier Stücke von ihrer neuesten Veröffentlichung spielen, gab es bei ROCKHAUS eben eine volle Kelle.b 20151005 1540957138 Im Vergleich zur Studioveröffentlichung entfalten die neuen Lieder live nach meinen Geschmack eine noch bessere Wirkung. Na gut, ich bin sowieso ein Live-Junkie und mag es halt gerne etwas ruppiger und urwüchsiger, und genau das bekomme ich bei ROCKHAUS eben live am besten. Dabei ist das Album aber beileibe nicht schlecht, aber ich musste mich da langsam herantasten und hineinhören. Es ist schon ein eher ungewöhnliches Hörerlebnis. Aber mit jedem Durchhören blieben auch mehr Details hängen.

Natürlich haben die Herren um Mike Kilian auch noch etwa "Treibstoff"-Material nachgeladen (z.B. "Wir", "Blutrot", "Chaos") und auch aus dem "Positiv"-Scheibchen wurden ein paar Lieder gespielt ("In deinen Augen", "Mit jeder Träne", "Seelenverwandte"). Aber ich als über 50 Jahre alter "Silberrücken" bekam meinen Ohr-gasmus besonders bei den alten Hits. Gerade bei Liedern aus "I.L.D."-Zeiten kann Sänger Mike Kilian seine gesanglichen Stärken nach meinem Eindruck am besten ausspielen. Die Platte ist und bleibt für mich auch ein Meilenstein der deutschsprachigen Rockgeschichte. Es ist doch nahezu sensationell, dass im Konzert Lieder wie "Hör zu", "Bleib cool", "Träume, Träume", "Mich zu lieben" oder "Rettung" so frisch und unverbraucht klingen. "Gefühle" ist immer noch DER absolute Hammer für mich, kommt in meiner persönlichen Favoritenliste gleich nach "I.L.D.". Da bekommt der alte Mann immer noch Gänsehaut, wenn der Kilian loslegt und sich immer mehr in das Lied (bzw. in beide Lieder) reinsteigert. "I.L.D." bekam diesmal einen Interessanten Vorspann, denn ein Fan machte seiner Liebsten von der Bühne runter einen Heiratsantrag.

ROCKHAUS rockte den Laden mit den neuen und mit den alten Songs gnadenlos gut. Im Vergleich zum Konzert Ende August in Görlitz (Bericht siehe HIER) wurde die Setliste natürlich ganz schön umgekrempelt und mit Songs von der neuen Scheibe aufgefrischt. Leider fiel dieser Aktualisierung auch der phantastische und emotional an die Nieren gehende Titel "Nur ein Traum" von der 1990er Scheibe "Gnadenlose Träume" zum Opfer.c 20151005 2099410117 Ich fand das schade. Insgesamt haben die Jungs aber die Balance zwischen alten und neuen Liedern ganz gut gehalten. Die Stimmung in der Halle war besonders bei den alten Hits wirklich super. Auch bei den neuen Liedern wie "Gegenverkehr" oder "Kaleidoskop" waren viele Konzertbesucher schon textsicher. Für meinen Geschmack hätten es aber insgesamt auch ein, zwei, oder drei Lieder mehr sein können.

Ganz toll war natürlich das kraftraubende Schlagzeugsolo von HeinzAngel. Der Mann donnerte damit wirklich so manchen Möchtegern-Weltklasse-Drummer in Grund und Boden. Später stellte Herr Haberstroh dem Publikum auch noch die gesamte Crew vor. Auch das ist beispielhaft, denn was wäre die Band auch ohne die fleißigen Helfer an Ton, Licht, Merchandising und im Management. Damit der ROCKHAUS-Laden funktioniert, sind eben mehr als die fünf Musiker notwendig. Auch den aktiven Fanclub "Gnadenlose Träumer" zähle ich dazu, denn die Jungs und Mädels scheinen mir doch für ihre Lieblingskapelle ganz ordentlich Betrieb zu machen, und das nach meinem ganz persönlichen Eindruck auch offensichtlich ohne Selbstdarsteller und ohne niveaulose Tiefflieger.

Ich kann euch aber die aktuelle ROCKHAUS-Tour wirklich empfehlen. Mit Power und Spielfreude rocken die Musiker in den nächsten Wochen bestimmt auch jede Hütte von Rostock über Döbeln bis Pirna und Berlin. Viel Spaß dabei.


Termine:
• 09.10.15 - Magdeburg - Feuerwache
• 10.10.15 - Halle/Saale - Objekt 5
• 16.10.15 - Potsdam - Lindenpark
• 17.10.15 - Döbeln - KL17
• 18.10.15 - Leipzig - Moritzbastei
• 23.10.15 - Rostock - Ursprung
• 24.10.15 - Greifswald - Sankt Spiritus
• 25.10.15 - Stralsund - Kulturschmiede
• 06.11.15 - Cottbus - Bebel Club
• 07.11.15 - Gera - Sächsischer Bahnhof
• 13.11.15 - Annaberg Buchholz - Alte Brauerei
• 14.11.15 - Pirna - Q24
• 19.11.15 - Fürstenwalde - Kulturfabrik
• 20.11.15 - Schwerin - Speicher
• 21.11.15 - Berlin - Kesselhaus

Alle Termine ohne Gewähr! Nähere Infos auf der Homepage von Rockhaus



Bitte beachtet auch:
• Off. Homepage von Rockhaus: www.rockhaus.net
• Portrait über Rockhaus bei Deutsche Mugge: HIER klicken




Fotostrecke:


 
 
Vorprogramm CRAZY BIRDS:
 
 
 
 


Hauptprogramm ROCKHAUS:

 
 




   
   
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