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Ein Bericht mit Fotostrecke von Reinhard Baer





b 20141209 1078868678Wenn ich heute jemandem erzähle, "Ich gehe demnächst zum Konzert der MODERN SOUL BAND", dann werde ich entweder gefragt, "Wer ist das denn?", oder "Was, die gibt es noch?" Das liegt sicher auch daran, dass die MSB kaum noch außerhalb Berlins Konzerte gibt. Beackern die uns allseits bekannten Kapellen das Land von Nord nach Süd, sieht man die Band von Hugo Laartz nur noch zu ausgewählten Muggen in der Bundeshauptstadt live. Dass es sie aber noch gibt, und dass das auch viele Leute wissen, habe ich am letzten Samstag mal wieder in der Gaststätte 'Neu Helgoland' erlebt. Das Haus war voll, und auch dieses Mal waren an den Autos auf dem Parkplatz nicht nur Kennzeichen aus Berlin und den umliegenden Kreisen zu sehen. Die Leute reisen also auch von weit her an, um die MODERN SOUL BAND live erleben zu können ...

Ich bin eine Stunde vor Konzertbeginn am 'Neu Helgoland' angekommen. Wer früh da ist, bekommt noch einen Parkplatz und einen guten Stehplatz vor der Bühne. Das weiß man, wenn man hier öfter bei Konzerten zu Gast ist und auch, bei welcher Band sich frühes Erscheinen bezahlt macht. Die MODERN SOUL BAND ist z.B. eine dieser Bands, die viel Publikum anzieht. Nachdem ich meinen Arbeitsplatz an der Bühne eingenommen hatte, sah ich MODERN SOUL-Bandchef Gerhard "Hugo" Laartz kommen. Mit den Worten, "Wie Du siehst, ist heute auch jemand von Deutsche Mugge da", begrüßte ich ihn und er meinte, "Ja, ich hab Dich schon gesehen". Wir plauderten noch etwas. Auch Gitarrist Wolfgang "Nick" Nicklisch und Bassist Jörg Dobersch, die "Langholztruppe", wie sie sich scherzhaft selber nennen, sowie Schlagzeuger Mathias Fuhrmann traf ich noch vor dem Konzertbeginn.

Dieser fand pünktlich um 21:00 Uhr statt, und die MODERN SOUL BAND startet mit ihrem Intro in den Abend. Danach kam dann auch Sänger André Siodla auf die Bühne. Die Band spielte einige bekannte Titel aus dem MSB-Repertoire. Fast von Anfang an waren Leute auf der Tanzfläche und tanzten zur Musik. Die Stimmung war klasse, Band und Publikum bildeten sofort eine Einheit. Als der Song "Rolling Man" gespielt wurde, musste Sänger André daran denken, dass er in diesem Jahr einen Motoradunfall hatte. Welch großes Glück, dass er noch auf der Bühne stehen, und für uns die tollen Songs singen kann. Mit "It's Crazy" spielten die Musiker dann einen Titel, den der ehemalige Bassist der Band, Carsten Muttschall, geschrieben hat. Dieses Stück hat einen ganz tollen Bläsersatz, den Ferry Grott (Trompete), D.-Mercedes Wendler (Saxophon) und Dagobert Darsow (Posaune) immer sauber hinkriegen. In der Nummer ist sogar noch Platz für ein Posaunensolo von Dagobert.

a 20141209 1721693339Zwischenzeitlich bewegte sich mal kurz der Vorhang an der Bühnenrückseite und jemand schaute für einen Moment hervor. Danach war nur noch eine Hand zu sehen, die mit einer Mütze winkte. Ernst-Ludwig Petrowsky war eingetroffen und diese Mütze war seine. Bis er seinen Gastauftritt haben sollte, dauerte es aber noch etwas. Zuerst ergriff Hugo nochmal das Wort. Er erinnerte an die Anfangszeit der MODERN SOUL BAND, als man Titel der Band CHICAGO spielte. CHICAGO war neben BLOOD SWEAT AND TEARS eine der ersten Rockbands, bei denen der Bläsersatz zur Musik dazu gehörte, und bei ersterer Band ist es heute noch so. Heute spielt MSB keine Titel mehr von CHICAGO. Das hat den Grund, dass die Gruppe CHICAGO immer noch auf Tour ist und wer will, kann das Original - im Gegensatz zu Zeiten der DDR, als ausschließlich die MODERN SOUL BAND und ganz wenige andere DDR-Rockbands die Musik für das Publikum spielte - nach wie vor live erleben. Über CHICAGO und die Zeit der CHICAGO-Musik bei der MODERN SOUL BAND handelt auch das Lied "Chicago", das wir ebenfalls präsentiert bekamen. Es klingt verdammt nach der amerikanischen Jazzrock-Band ("25 OR 6 TO 4") und Chef Hugo sang die Nummer sogar persönlich. Im Anschluss daran gab es noch das MODERN SOUL BAND-Medley, das eigentlich bei keinem Konzert der Band fehlt. Danach verabschiedete sich die Gruppe in eine kleine Pause.

Die Pause nutzten viele Konzertbesucher, um kurz an die frische Luft zu gehen. Im Saal war es verdammt warm geworden und gerade die eifrigen Tänzerinnen und Tänzer hatten eine Runde Frischluft sicher nötig. Während dessen bereitete Ernst-Ludwig Petrowsky seinen Auftritt vor, der den zweiten Teil des Konzerts einleiten sollte. Petrowsky spielte auf seinem Altsaxophon einen Instrumentaltitel ("One More"), danach kam Uschi Brüning auf die Bühne. Sie sang - begleitet von der MODERN SOUL BAND und Ernst-Ludwig Petrowsky - zunächst zwei bekannte Titel, den "Stormy Monday Blues" und "Georgia". Dem folgte ein weiterer Instrumentaltitel von Petrowsky und anschließend der "Blues für L.", den Uschi Brüning für Ernst-Ludwig "Luten" Petrowsky sang, der ja schließlich auch mit dem "L." im Songnamen gemeint ist. Am Ende dieses musikalischen Blocks mit den Gästen Brüning und Petrowsky gab es mit "Please Come Home" ein Duett von Uschi Brüning und Andre Siodla.

c 20131216 2020056865Nun ging es weiter mit MODERN SOUL BAND pur. Ferry Grott spielte auf der Trompete sein "Casablanca", und als André dann "Walzing Matilda" (auch als "Tom Traubert's Blues" bekannt) sang, gab es für die Bläser etwas weniger Arbeit. Ferry Grott nutzte die Gelegenheit, verließ die Bühne und machte mit einer Dame aus dem Publikum ein Tänzchen. Die Trompete hatte er aber bei sich, denn er musste zwischendurch dann doch mal kurz einen Einsatz spielen. Mit dem Soul-Medley deutete sich wieder einmal das Ende eines MODERN SOUL BAND-Konzerts an, aber Zugaben standen auch auf der Titelliste. Natürlich wurden diese auch noch gespielt, denn immerhin war das Publikum so gut drauf, dass es diese auch verdient hatte. Zu den Zugaben kamen nochmal die beiden Gäste Uschi Brüning und Ernst-Ludwig Petrowsky zurück auf die Bühne. Zusammen spielte man die Songs "Hi-De-Ho" von BLOOD SWEAT AND TEARS und "Bye, Bye". Ich hörte Uschi Brüning am Schluss noch zu Hugo Laartz sagen, "Sowas machen wir mal wieder", und damit meinte sie wohl so ein Konzert wie das am Samstag. Dem Wunsch schließe ich mich gerne an!

Nicht nur wegen der derzeitigen Dauerbeschallung durch die Radiostationen mit jährlich wiederkehrender Standard-Weihnachtsmusik von Bing Crosby, WHAM! oder Mariah Carey in der Adventszeit, tat so ein tolles Konzert der MODERN SOUL BAND richtig gut. Es sind diese kleinen musikalischen Inseln, die einen vom alljährlichen Weihnachts-Trubel ablenken und runterkommen lassen. Man konnte wieder Kraft für die nächste Adventswoche tanken. Deshalb habe ich auf der Fahrt nach Hause auch nicht das Radio im Auto angeschaltet, sondern die CD "40 Jahre Modern SOUL BAND" eingelegt. Was für ein rundum gelungener Abend!

Setlist:
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Bitte beachtet auch:

• Off. Homepage der MODERN SOUL BAND: www.modern-soul-band.de
• Homepage des 'Neu Helgoland' in Berlin: www.neu-helgoland.de




 

   
   
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