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Bericht:
Steffen Huth

Fotos:
Volker Tonn,
H.-Joachim Lingelbach


"Ich und der (Dorf)Rock..."
oder: RENFT und Schmadebeck - eine alte Liebe rostet nicht

Seit RENFTs erstem Auftritt beim Dorfrock in Schmadebeck sind viele Tränen zu Flüssen geworden und doch waren es immer besondere Konzerte. So zum Beispiel war das Konzert 1996 der Grundstein dieser langen Musikreihe in Schmadebeck. 1999 hieß die Band dann plötzlich "Monsters Renft". Legendär wäre es fast 2005 geworden, als der letzte Versuch eines Veranstalters unternommen wurde, die originale 70er Jahre Kapelle komplett auf die Bühne zu bekommen. Alle hatten zugesagt, doch leider starb damals Jochens Mutter und der alte Jenny erlitt einen Rückfall seiner Krebserkrankung, so dass beide nicht kommen konnten. Pjotr überlebte dieses Konzert ganze 4 Monate und auch Cäsar weilt heute nicht mehr unter uns. So kam der Versuch vom Veranstalter Rüdiger Kropp ein Jahr zu spät, aber RENFTs "Child in Time" begleitet mich seit diesem Konzert mein ganzes Leben.

2012 sollte es wieder etwas Besonderes werden. RENFT hatte SILLYs erfolgreichen Komponisten und Keyboarder Ritchie Barton eingeladen, damit er einige Stücke am Keyboard begleitet. RENFT mit Keyboard als zusätzlichem Instrument seit Jahren wieder auf der Bühne zu erleben, lockte 800 Zuschauer in die Schmadebecker Endmoränenlandschaft, wo es pünktlich um 19.00 Uhr mit HIGH PINK losging.

Schon letztes Jahr durften die Jungs um Frontmann Paul Wolter den Dorfrock eröffnen und der Zuschauer musste heute gestehen, dass die Band eine positive Entwicklung genommen hat. Musikalisch wesentlich weiter entwickelt, spielten sie die Klassiker des Rock'n Roll vor einem dankbaren Publikum rauf und runter. Durchwachsen war mal wieder die Bühnenpräsens der Band. Während Paul Wolter eine geile Bühnenshow abzog, standen seine Musikerkollegen wie erstarrt auf der Bühne. Das geht beim nächsten Mal bestimmt besser, und wenn Paul seine Stimme auch noch trainieren lässt, könnte die Band eine Zukunft erwarten.

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HIGH PINK durften auch etwas länger spielen, weil es langsam aber sicher durchsickerte: "Monster ist nicht da". RENFT hatte keinen Frontmann, der steckte noch im Stau. Nach dieser Botschaft gleich eine weitere von Hiob: "Der diesjährige Dorfrock wird wohl der letzte sein"! Raunen und Entsetzen machte sich breit, und Cheforganisator Rüdiger Kropp musste viele Fragen beantworten. "Naja", sagt er, "so ein Dorfrock zu veranstalten ist immer ein großer Aufwand, den man neben seiner beruflichen Tätigkeit auch noch bewältigen muss." Und zwinkernd fügte er hinzu: "Wir werden auch nicht jünger, was man ja auch bei RENFT sieht. Aber heute sind ja schon wieder 800 Leute gekommen..."

Da war es aber besser, dass Monster auf der Bühne erschien, sein Mikro einstöpselte und los gings mit "So starb auch Neruda". RENFT war heute besonders gut aufgelegt. Monster war gut bei Stimme, Delle kraftvoll und Pitti gigantisch sicher und zuverlässig an der Gitarre. "Das wievielte Mal spielen wir hier?", fragte Monster und das Publikum antwortete wahrheitsgemäß mit "Vier". Dann fragte Monster, ob die Puhdys auch schon mal hier gewesen wären, und vereinzelt ertönten Pfiffe in Anspielung an den wenig schmeichelhaften Auftritt der Band beim Dorfrock 2004. Hier in Schmadebeck hat RENFT die Nase vorn, hier sind sie die Nummer eins des Ostens.

Und dann kam er auf die Bühne, Pittis Freund Ritchie Barton. Frenetisch gefeiert spielte er am Bühnenrand die Songs, die man von RENFT im Keyboardgewand kennt. Beispielsweise kam "Die Flut" durch Ritchies Dazutun ganz anders von der Bühne. Der Song baute sich einfach mehr auf. Und Monster war in Hochform, und als dann Ritchie das Intro von "Child in Time" anspielte, sollte der Abend doch eigentlich noch einmal von vorn beginnen.

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Dann kam Rüdiger Kropp, zusammen mit einigen Mitgliedern von der Landprojektgemeinschaft "Hügelland Schmadebeck e.V.", auf die Bühne und bedankte sich bei allen Helfern, Sponsoren und Freunden, die jedes Jahr immer wieder mitgeholfen haben, dieses Event auf die Beine zu stellen und dem Dorfrock eine überregionale Bekanntheit zu verschaffen. Die Fans kamen diesmal beispielsweise aus Brandenburg, Magdeburg, Leipzig, Dresden und zwei Männer sind gar per Rad aus der Hauptstadt gekommen.

"Das Schöne, was man als Veranstalter erleben darf, ist das Kennenlernen der Musiker. Es sind die meisten ganz feine Leute und der Ritchie ist ein ganz besonders Feiner", verriet mir Rüdiger Kropp nach dem Konzert, und mein Nachbar sagte zu mir: "Vor 40 Jahren hab ich Renft auf dem Alex in Berlin erlebt. Und heute, 40 Jahre später, sind sie immer noch großartig. Ich habe jetzt eine Menge Renftmusik im Herzen."

FOUR ROSES spielten den Absacker des Abends. Sie coverten quer durch die Rock`n Roll-Zeiten, professionell und gut, wie man das eben beim Dorfrock in Schmadebeck gewohnt ist. Und wer nun wissen will, ob es nächstes Jahr weitergeht mit dem Schmadebecker Dorfrock, der soll sich den ersten Freitag im Juli des Jahres 2013 im Kalender frei halten.

 


Bitte beachtet auch:
- Off. Homepage von RENFT: www.renft.de
- Off. Homepage der FOUR ROSES: www.fourroses.de
- Homepage des Dorfrock Schmadebeck: www.kroepeliner.de/dorfrock
- Facebook-Seite des Dorfrock Schmadebeck: HIER klicken

 



Live-Impressionen:
 
 

   
   
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