000 20130222 1261304318 

Ein Bericht mit Fotos von Reinhard Baer

 

 

Karat rocken das Theater "Die Wühlmäuse"
Bin ich eigentlich schon mal an einem Montag zu einer Mugge gegangen? Ich glaube kaum, denn in der Regel findet sowas ja immer an einem der Wochenend-Tage statt, aber das KARAT-Konzert sollte in dieser Woche eben an einem Montag sein. Ich war bereits für 18:00 Uhr mit der Band KARAT im Theater "Die Wühlmäuse" in Berlin verabredet. Um diese Zeit ist der Soundcheck erledigt und wir hatten ausreichend Zeit noch einige Fotos von der Band zu schießen,a 20130222 1430578280 bevor sich die Musiker dann für ihren Auftritt rüsten, welches um 20:00 Uhr beginnen sollte. Von zu Hause losgefahren bin ich aber schon kurz nach dem Mittag. Wenn ich schon mal in der Nähe des Funkturms und der Messe bin, könnte ich doch gleich nochmal ein paar Fotos von der legendären Deutschlandhalle machen, denn der Abriss dieses Gebäudes ist ja nun beschlossene Sache. Am 3. Dezember wird das Dach gesprengt. Danach erledigen die Abrissbagger den Rest.

 

Nun aber wieder zurück zu KARAT, die ja am Abend in den "Wühlmäusen" ein Konzert geben sollten. Ich stand schon um kurz nach 17:00 Uhr vor dem Eingang am Theodor-Heuss-Platz und konnte auch rein. Im Foyer hörte ich, wie die Band im Saal probte. Mehrmals wurde "Magisches Licht" begonnen, wieder aufgehört, nochmal angefangen. Schließlich ging ich vom Foyer in den Saal, setzte mich in den Zuschauerraum und sah und hörte einfach nur zu. Die Band und der Tontechniker, welcher oben irgendwo über dem Rang saß und ab und zu auch mal nach unten kam, hatten alle Hände voll zu tun, bis am Ton und am Sound alles stimmte. KARAT hatte an diesem Abend etwas ganz besonderes vor und dafür wurde auch geprobt. Doch dazu später mehr. Als dann mit dem Sound, dem Ton und den Instrumenten alles zu stimmen schien, standen Claudius, Bernd, Christian, Martin und Micha für ein paar Fotos zur Verfügung. Danach gingen die fünf Musiker sich frisch machen und noch etwas essen. Die Stärkung und noch einen Moment der Ruhe vor so einem Konzert muss sein. Eine Weile blieb ich noch allein im Saal zurück, aber dann wurde es 19:00 Uhr und allmählich füllten sich die Reihen mit Zuschauern.

 

An dieser Stelle vielleicht kurz einige Infos zum Veranstaltungsort. Das Theater "Die Wühlmäuse" gehört Dieter Hallervorden und hier finden vor allem Kabarett-Veranstaltungen statt. Der Saal hat 516 Sitzplätze, davon 454 im Parkett und 62 im Rang. Die Gruppe KARAT gastiert hier nunmehr seit 2001 regelmäßig immer zwischen Mitte und Ende November. Didi Hallervorden und die Band hatten sich im Jahre 2000 auf der EXPO in Hannover kennengelernt, und da entstand die Idee der Karat-Konzerte in den "Wühlmäusen". Allerdings war es für die Band im letzten Jahr aus Termingründen nicht möglich, hier zu spielen. Aber dieser "Aussetzer" soll eine Ausnahme bleiben, wie Claudius Dreilich dem Publikum später an diesem Abend versicherte. Das ist auch gut so, denn KARAT spielen hier immer vor ausverkauftem Haus. So auch in diesem Jahr, denn die Karten für dieses Konzert waren schon seit längerer Zeit komplett vergriffen.

 

b 20130222 1125272440Es wurde 20:00 Uhr, die Türen zum Saal waren geschlossen, das Licht ging aus, auf der Bühne gingen die Spots an und alles hüllte sich in Nebel. Schließlich dröhnte die Musik aus den Lautsprechern und als erster betrat Schlagzeuger Michael Schwandt die Bühne. Eine kurze Verbeugung und dann setzte er sich an sein Schlagzeug und begann zu spielen. In diesem Moment kamen auch Gitarrist Bernd Römer, Keyboarder Martin Becker, Bassist Christian Liebig und Sänger Claudius Dreilich auf die Bühne. Der erste Titel des Abends war "Tanz mit der Sphinx", gefolgt von "Gewitterregen", "Hab den Mond mit der Hand berührt" und "Jede Stunde". Die Bühne war vollkommen eingenebelt und der Nebel nahm immer die Farbe des gerade gestrahlten Lichtes an. Natürlich hatte Claudius zwischenzeitlich das Publikum begrüßt. Nach dem Titel "Schwanenkönig" setzte sich Bernd mit seiner Gitarre auf einem Hocker, Martin saß am Keyboard, die anderen drei Musiker machten eine kurze Pause, denn für das nun folgende Stück brauchte es nicht die komplette Besetzung. In passendes Licht getaucht zelebrierte nun Gitarrist Bernd Römer den Instrumentaltitel "Musik zu einem nichtexistierenden Film". Ich kann nur sagen: ganz große Klasse! Genau wie der nächste Titel "Albatros". Dass es dem Publikum ebenso gut gefiel wir mir, war am stürmischen Jubel abzulesen... Danach war 20 Minuten Pause, die Zuschauer gingen an die Theke im Foyer oder besuchten den Merchandising-Stand, der von Christians Freundin Jana betreut wurde. Die Musiker gönnten sich eine kurze Erholung für die zweite Halbzeit, denn sie hatten noch viel vor!

 

Nach der Pause begann der zweite Teil des Konzerts mit der eingangs schon erwähnten Überraschung: Claudius erklärte dem Publikum, was jetzt geschehen sollte. Er erzählte, dass es viele Musiker-Kollegen gibt, die sogenannte Unplugged-Konzerte geben oder auf Unplugged-Tour gehen. Aber statt rein akustisch zu spielen, sind die Gitarren oftmals an Verstärkern angeschlossen, und so richtig unplugged ist das dann alles gar nicht. Die KARAT-Musiker wollten jetzt mal zeigen, dass auch sie unplugged spielen können - und zwar RICHTIG! Bernd, Martin und Christian kamen mit akustischen Gitarren auf die Bühne, und diese waren tatsächlich nicht an Verstärker angeschlossen. Sie setzten sich auf bzw. an die Bühnenrampe, Claudius ging vor die Bühne und Micha kam mit einem Tamburin ebenfalls nach vorn. Jetzt passierte das, was ich schon bei den Proben vor dem Konzert erlebt hatte. Die drei Gitarristen begannen zu spielen und Claudius sang den "Schwanenkönig" - und das ohne Mikrophon in den Saal hinein! Ich muss ehrlich sagen, dass ich bei der Probe echt Zweifel hatte, ob das dann, wenn der Saal mit Zuschauern gefüllt ist, auch überall zu hören sein würde. Aber die Leute waren ganz leise und die Idee der Band ließ sich perfekt umsetzen. Claudius hatte sein Mikrofon während er sang in der Hand, hielt es aber nach unten.c 20130222 1365873091 Als Bernd dann sein Gitarrensolo spielte, hielt Claudius das Mikro an die Gitarre, denn das hätte man sonst ohne Verstärkung sicherlich nicht überall hören können. Natürlich kann man so etwas nur in einer Räumlichkeit wie hier im Theater spielen. In der O2-World oder gar bei Open-Air-Konzerten ist sowas nicht möglich - und ein ganzes Konzert so zu bestreiten sicher auch nicht.

 

Die nächsten beiden Titel "Magisches Licht" und "Blumen aus Eis" wurden auch etwas verändert gespielt, nämlich ohne E-Bass und E-Gitarre - statt dessen mit Akustik-Bass und mit akustischer Gitarre. Beide diesmal aber an Verstärkern angeschlossen. Bernd und Christian saßen während der Songs auf Hockern. Sowohl der akustische Teil als auch der eben beschriebene waren äußerst gelungen und fügten sich in das Konzertprogramm hervorragend ein.

 

Danach ging es wieder "regulär" mit dem gewohnten Karat-Sound und mit den Titeln "Mich zwingt keiner auf die Knie", "In deiner Galerie", "Narrenschiff" und "Der blaue Planet" weiter. Mit "Steh wieder auf" erklang erstmalig an diesem Abend ein Titel vom aktuellen Karat-Album "Weitergehn". Nach dem "Blues" fragte Claudius das Publikum, ob es mit ihm gemeinsam "Über sieben Brücken" singen wolle und stimmte den Klassiker sofort an. Es muss an dieser Stelle wohl nicht extra erwähnt werden, dass sich das Publikum nicht lange bitten ließ... Mit diesem wohl bekanntesten Titel der Band sollte das Konzert dann zu Ende gehen. Natürlich war das noch nicht das Ende, denn es wurden noch drei Zugaben erklatscht. Claudius ließ es sich an dieser Stelle nicht nehmen, sich noch bei der Crew zu bedanken. Das Theater "Die Wühlmäuse" stellt sowohl logistisch als auch tontechnisch für die fleißigen Helfer im Hintergrund eine besondere Herausforderung dar, die sie wieder mal mit Bravour gemeistert hatten. Mit "Weitergehn" gab es schließlich das zweite neue Lied des Abends und gleichzeitig den Titelsong des aktuellen Albums. Ihm folgte anschließend noch der "König der Welt" und als dritte Zugabe ein Song, den es an diesem Abend schon mal in abgewandelter Form gegeben hatte: "Magisches Licht" im Original-Arrangement. Mit den letzten Tönen dieses Klassikers endete dann auch das Konzert.

 

Die Musiker gingen von der Bühne, und das Publikum verließ den Saal. Neben dem Merchandising-Stand war ein langer Tisch für die Autogrammstunde aufgebaut worden. Nachdem sie sich etwas frisch gemacht hatten, nahmen Claudius, Bernd, Christian, Martin und Micha dort Platz und hatten nach dem Musizieren noch mit Schreibarbeit allerhand zu tun.d 20130222 1093692696 Einige Konzertbesucher ließen sich CDs, Bücher oder DVDs signieren, andere nahmen eine Autogrammkarte mit. Ich sah auch Leute, die ganze Plattensammlungen von Karat mitbrachten und sich darauf Autogramme schreiben ließen. Die fünf Musiker waren noch eine Weile von Fans umringt und in Gespräche vertieft, bis dann irgendwann alle langsam den Heimweg antraten. So ging für mich und auch für viele andere, die das Konzert besucht hatten, ein toller Abend zu Ende. Draußen war es inzwischen sehr kalt geworden - es gab Nachtfrost (im Gegensatz zum Theatersaal, wo während des Konzerts förmlich die Luft brannte). Bevor ich den Heimweg antreten konnte, musste ich für den klaren Durchblick mittels Scheibenkratzen aber zuerst noch ein paar "Blumen aus Eis" entfernen...

 


Die Setlist:
Tanz mit der Sphinx
Gewitterregen
Hab den Mond mit der Hand berührt
Jede Stunde
Schwanenkönig
Falscher Glanz
Musik zu einem nichtexistierenden Film
Albatros
- Pause -
Schwanenkönig (akustisch)
Magisches Licht (akustisch)
Blumen aus Eis
Mich zwingt keiner auf die Knie
In meiner Galerie
Das Narrenschiff
Der blaue Planet
Steh wieder auf
Blues
Über sieben Brücken
Zugaben:
Weitergehn
König der Welt
Magisches Licht

 


Bitte beachtet auch:
- off. Homepage von KARAT: www.karat-band-de
- Homepage von den "Wühlmäusen": www.wuehlmaeuse.de
- Portrait über die Gruppe KARAT: HIER

 


 

Live-Impressionen:
 
 
 
 
 

   
   
© Deutsche Mugge (2007 - 2023)

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.