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Ein Bericht von Rüdiger Lübeck mit Fotos von Rüdiger Lübeck
(alle Livebilder) sowoe Pressematerial (Fotos in der Überschrift)

 

 

a 20130222 2066540895Der Lindenpark bestuhlt und Stoppok unbebrillt - das sollten dann aber auch die einzigen Besonderheiten dieses Abends bleiben. Gut, es war ein Dienstag, und man musste sich schon ziemlich strecken, um pünktlich um bereits 20.00 Uhr (!) im heimischen Lindenpark aufzuschlagen.

 

Der Meister ist derzeit solistisch im Lande unterwegs, wie offenbar generell zu dieser Jahreszeit. "Smash Hits" - so der Titel der Tour. Wir werden sehen, was es damit auf sich hat. Doch den Anfang machte zunächst Sebel van der Nijhoff, sonst als Gitarrist und Hammond-Organist fester Bestandteil in der Band des Stefan Stoppok, und zuletzt auch im Vorprogramm von LUXUSLÄRM zu sehen. Ja, der Mann versteht es wohl, die Zuschauer anzuheizen, und dürfte sicher auch als Hauptact keine schlechte Figur abgeben.

 

"Bevor die Hölle hier losgeht / Und keiner mehr weiß, wo er stand / Sag deinem Arsch Auf Wiedersehn / Und küß deiner Liebsten die Hand" - mit diesem Einstieg begrüßte uns sodann der wie immer in karierten Hosen, geblümten Hemd und bunten Schuhen eingepackte Stoppok, umrahmt von allerlei bereit stehenden Saiten- und Zupfinstrumenten. "Frisch renoviert" aus dem 2003er Album "Bla-Bla Nonstop" und das 1997er Stück "Leise" folgten nahtlos. Es brauchte ein wenig, um warm zu werden und den berühmten Draht zum Publikum zu finden, was wohl auch daran lag, dass man auf die nicht minder als die Musik berühmten Weisheiten des gebürtigen Hamburgers eine Weile warten musste. "Ich wohne noch bei Mutti, die wiederum auch noch bei ihrer Mutti wohnt. Das ist Tradition in unserer Familie. Und meine Kinder wohnen schließlich auch bei ihren Müttern...".

 

Mich persönlich fasziniert insbesondere - und da weiß ich mich bestimmt nicht allein - der famose und geradezu verausgabende Umgang Stoppoks mit Gitarre, Waldzither oder auch dem, das ein Journalist unlängst als Bonsai-Banjo bezeichnete. Phasenweise wähnt man gar die komplette Band auf der Bühne, derart filigran versteht es der Künstler, mit Unterstützung des Fußschlagwerkes in teilweise irrwitziger Geschwindigkeit die Läufe zu zelebrieren. Wenn dazu dann auch noch Texte kommen, die wie "Arsch auf Eimer" passen, ist's perfekt! Stoppok dazu: "In erster Linie muss meine Musik erdig und authentisch sein. Sie soll ein spontanes Gefühl einfangen, ebenso wie der Blues. Irgendwann kommt im Zusammenspiel mit den Texten plötzlich guter Rock heraus, vereint mit den Elementen Folk und Blues. Die Idee für einen Song beginnt bei mir mit der Melodie, die durch die Aneinanderreihung von Worten entsteht. Ich bemühe mich dabei, nicht abgehoben und verdreht zu texten, einfach so wie ich und meine Umgebung zu sprechen und zu singen." Wohl wahr!

 

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Und dann hatte er - gewohnt schnodderich und mit Pfeffer - doch noch einiges zu erzählen. Geschichten von früher, vom ersten Plattenvertrag zum Beispiel und den ersten 20.000,- DM, denen weitere folgen sollten. (Dass er dann irgendwann Probleme mit dem Finanzamt bekam, verschwieg er am Dienstag. HIER hat er es UNS aber gebeichtet ...)

 

Mit der dem Merchandising-Stand ausdrücklich zugestandenen obligatorischen Pause war dann auch bereits das Ende der vorbereiteten Playlist erreicht. Fortan ging es spontan weiter - will heißen: jeder durfte seine Lieblingstitel wählen, also sowohl Stoppok selbst, als auch das Publikum, als auch Stoppok selbst. Und Stoppok selbstverständlich nicht zu vergessen... In der Gunst der Zuschauer standen übrigens "Cool durch Zufall", "Aus dem Beton" und natürlich die "Dumpfbacke" ganz hoch im Kurs. Gerade bei letzterer war ich dann doch erstaunt ob der Textsicherheit vieler (denen es man vorher gar nicht angesehen hat). Die Familie war spätestens nun also beieinander.

 

Drei Kracher vom letztjährigen "Grundblues 2.1"-Album (Rezension hier: HIER) waren zu meiner großen Freude dabei, und mit den Zugaben "Learning by burning", bei dem das Auditorium einmal mehr seine vereinten Sangeskünste beweisen sollte, "Viel zu schön" und dem wundervollen Holger Biege-Cover "Annabell" sagte er Tschüß, der Stoppok.

 


Bitte beachtet auch:
- off. Homepage von STOPPOK: www.stoppok.de
- Homepage vom "Lindenpark" Potsdam: www.lindenpark.de

 


 

Live-Impressionen:
 
 

   
   
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