"Tribute to Unplugged" im Maschinenhaus
zu Berlin am 27. März 2010
(u.a. mit String Theory, Indigo Rush, Avalon Park, Paul Neuf, u.v.a.)
Fotos: André Serfas
![]() |
Bei "unplugged" fallen mir ganz spontan Konzerte diverser Bands ein, die unter diesem Namen und unter der Regie eines großes Musiksenders gelaufen sind. Einige von ihnen sind regelrecht legendär geworden. Welche Faszination von dieser Konzertreihe ausgeht, ist gar nicht so leicht zu beantworten. Vielleicht wird es - wie so oft in der Kunst - gerade dann interessant, beraubt man die Künstler der Hilfsmittel derer sie sich für gewöhnlich bedienen. Manch generierter "Superstar" würde ganz schön alt aussehen, würde man von der wunderschönen Gesangsaufnahme alle technischen Helferlein ausschalten. Je weniger Effekte und Soundaufhübscher zwischen Mikrofon und Lautsprecher geschaltet sind, desto mehr ist vom eigentlichen Talent des Interpreten zu hören. Eine einfache Rechnung, bei der sich die Spreu vom Weizen trennt. So werden bei einem unplugged-Konzert nur akustische Instrumente verwendet und auf das "Einstöpseln" elektrischer Hilfen gänzlich verzichtet. Lediglich der Größe des Publikums angemessen erfährt die Musik eine dezente Verstärkung. Eine besondere Herausforderung also für Musiker, die sich dieser Aufgabe stellen, und auch ein besonderer Spaß die Titel so zu arrangieren, dass sie auch unter diesen Bedingungen eine gute Figur machen. Für den Zuhörer ist es die Gelegenheit seine Lieblingsmusik aus einer völlig neuen Perspektive zu erleben und mit den Musikern enger zusammen zu rücken, gerade so, als würde man mit ihnen am Lagerfeuer oder im Wohnzimmer sitzen.
Aber genug der Theorie. Das Rockbüro Berlin hat mit der Konzertreihe "Tribute to unplugged" genau diese Idee wieder aufgegriffen. Damit wird nicht nur an die großartigen Konzerte erinnert, die jeder von uns vielleicht noch im Ohr hat. Bands haben hier die Gelegenheit zu zeigen, was sie können. Letzten Samstag sind insgesamt acht Bands diesem Aufruf gefolgt. Es gab ein munteres Stelldichein in dem eigens hierfür hergerichteten Maschinenhaus. Die Bühne glich einem gemütlich eingerichteten Wohnzimmer mit Stehlampen, Sofas und Sesseln, in denen sich die Musiker wie zu Hause fühlen konnten. Auf ein Schlagzeug wurde vollends verzichtet. Dafür standen genug Gitarren in den Haltern, die nur darauf warteten gespielt zu werden.
String Theory zogen mit ihrer siebenköpfigen Besetzung als erste in das Wohnzimmer ein. Was man dann zu hören bekam waren perfekt arrangierte Stücke mit gekonnten Gitarrensolis und wunderbaren mehrstimmigen Gesängen. Die Stimmung im Publikum kann man durchaus als ausgelassen bezeichnen. Wie bei einer riesigen Party, bei der Fans und Bands gleichermaßen ihre Musik feierten. Natürlich war das Maschinenhaus rappelvoll. Hauptsächlich wurden eigene Stücke der Bands dargeboten. Einige Ausnahmen gab es natürlich. So brachten Avalon Park eine wirklich prima gemachte Version von "Wild Horses" zu Gehöhr. Rockiger wurde es mit "Rockin' in the free world" und der Saal hat getobt bei einer Akustik Version von "T.N.T.", die so garantiert noch niemand gehört hat. Besten Dank hierfür an Indogo Rush.
"Sie und Sie" verteilten ihre gerade frisch aufgenommene CD unter dem noch anwesenden Publikum. So konnte jeder auch noch was mit nach Hause nehmen. Die Zusammenfassung könnte also lauten: Fünf Sterne Menü mit fünf Stunden Musik und acht Gängen, in denen jeder auf seine Kosten gekommen, und mit Sicherheit auch jeder satt geworden ist. Zumindest bis zum nächsten Mal, den 23. April im Maschinenhaus...
Die Bands...
String Theory
![]() |
![]() |
Ann J. von Offmyway:
![]() |
![]() |
Avalon Park:
![]() |
![]() |
Indigo Rush:
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
Paul Neuf
![]() |
![]() |
Infected Paradise
The Perfect Pineapple
Sie sind sie