Jürgen Kerth & Band live am 21. Mai 2009 in Nossen

 

Bericht: Gundolf Zimmermann
Fotos: Gundolf Zimmermann

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Eigentlich wollte ich zum Männertag eine kleine Konzertpause machen. Wir hatten sowieso eine kleine Familienfeier an diesem Tag, und manchmal verzichte ich da schon auf ein Konzert. Ganz kurzfristig habe ich mich dann aber doch entschieden, nach Nossen ins Kloster Altzella zu fahren. Dort findet nähmlich zur Zeit das 7. Rock- und Bluesfestival statt (21. und 22.05.09). Im Rahmen dieses Festivals sollte am Herrentag nämlich auch Jürgen KERTH spielen, und da Jürgens Auftritt bereits für 16.30 Uhr geplant war, kam mir an der Kaffetafel in den Sinn mal eine Weg-Zeitberechnung zu machen: eine knappe Stunde hin, 2 Stunden Mugge, eine knappe Stunde zurück. Ich könnte also zum Abendbrot zurück sein. Da gab es für mich kein Halten mehr, und schon war ich mit meiner Kalesche auf den Weg ins Kloster Altzella in Nossen.
Als ich ankam, war dort schon ein reges Treiben zu verzeichnen. Das Festival hatte ja bereits gegen 11.00 Uhr angefangen. Ein paar Freunde waren auch schon anwesend. Das Festival war wirklich sehr gut organisiert, hatte sehr günstige Preise und das Publikum war bunt gemischt. Sogar Familien mit Kindern waren anwesend. Obwohl gestern ja Männertag war, sah man trotzdem keine Horden von Volltrunkenen dort. Das war wirklich alles sehr angenehm und entspannt im Kloster Altzella. Toll, was die Leute dort auf die Beine gestellt haben.
Die Veranstalter waren voll im Zeitplan und Jürgen KERTH spielte ab etwa 16.20 Uhr ca. 2 Stunden mit einer Viertelstunde Pause dazwischen. Jürgen KERTH wurde von seinem Sohn Stefan am Bass und Heiko Jung am Schlagzeug begleitet. Die drei Musiker sind gut aufeinander eingespielt, und sie boten auch auf dem Gelände des Klosters Altzella wieder Musik der Spitzenklasse. Schon mit den ersten beiden Titeln "Komm herein" und "Komm zurück" war das Publikum von KERTH und seiner Musik gefangen. Man bedenke dabei, dass es sich hier um einen Festivalauftritt handelte, und das Publikum auch deswegen kein reines KERTH-Publikum war. Doch Jürgen, Stefan und Heiko überzeugten mit musikalischem Können, Leidenschaft und wunderbaren Liedern.
KERTH klingt live nie stereotyp oder abgedroschen. Er spielt seine Solos aus dem Bauch heraus, wie es ihm gerade einfällt. Deswegen klingen seine Songs auch bei jedem Konzert ein wenig anders. KERTH-Musik ist handgemachte Musik mit Seele. Auch bei diesem Konzert war ich wieder total begeistert und fasziniert von dem, was ich hörte und sah. Die Mischung aus Blues-, Reggae-, Jazz-, Soul- und Rockelementen ist ja auch typisch für KERTH und absolut zeitlos. Natürlich spielt KERTH bekannte Lieder wie "Ich liebe die Eine" oder "Oh wie würd ich euch beneiden". Doch auch das grandiose "Gloriosa" erklingt und irgendwie passt das Lied auch hierher, handelt es doch von der Glöcke des Erfurter Doms und in Altzella waren wir ja auch auf dem Gelände eines Klosters. KERTH schlug diesen Bogen von Erfurt nach Altzella geschickt, indem er den Text in der letzten Strophe leicht abgewandelt sang, statt "und die Glocken der ganzen Stadt stimmen da mit ein" sang er "und die Glocken von Erfurt bis Altzella stimmen da mit ein". Höhepunkt für mich war wieder das sehr berührende Lied "Oma hilf". Dieser Text hat es wirklich in sich, weil er eigentlich einen Hilferuf eines einsamen, unverstandenen Kindes darstellt. KERTH ließ die sechs Saiten seiner Gitarre wieder in verschiedenen Spielweisen erklingen und kleidete so nach meinem Verständnis Gefühle wie Freude oder Trauer in Töne.
Natüprlich wollten die Altzellaer und ihre Gäste auch "He, junge Mutti" hören. Auch diesen Wunsch erfüllte der sympathische Erfurter dem begeisterten Publikum. Natürlich forderten die Leute auch noch ein paar Zugaben. Die gab es auch. Doch andere Bands wollten ja auch noch auf die Bretter, und das Trio räumte dann ziemlich schnell die Bühne. Ich machte mich nach der Mugge aus familiären Gründen ganz fix auf dem Heimweg.



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