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Wenn man von CITY einmal absieht, bei denen die Geige zwar ein wichtiges Instrument, aber nicht DAS wichtigste ist, gibt es in Deutschland zwei bemerkenswerte musikalische Projekte, in denen die Geige in der Rockmusik an erster Stelle steht. Das eine ist die Band Farfarello aus Leichlingen, und das andere ist Hans die Geige alias Hans Wintoch. Der Geigenvirtuose Hans Wintoch feiert in diesem Jahr sein 35. Jubiläum als Profi-Musiker. Dazu gab es im vergangenen Dezember ein rauschendes Fest im Kesselhaus der Kulturbrauerei Berlin, bei dem viele musikalische Gäste ihr Ständchen auf der Bühne brachten. Hier trafen sich viele Weggefährten und Freunde mit Hans die Geige. Was für eine Zahl… wieder ein "rundes" Jubiläum in diesem Jahr: 35 Jahre. Eine lange Zeit, in der unser Gaststar viele Stationen durchlaufen hat, viele Lieder gespielt hat und in der er vielen Menschen mit seiner Musik Freude bereitet hat. Seine in diesem Jahr erschienene Jubiläums CD "35 Jahre" beinhaltet deshalb auch all die Lieder, die sich seine Fans von ihm gewünscht haben. Der Mann mit der Geige war schon oft bei uns in Form eines "Live-Berichts" auf der Seite zugegen. Doch jetzt wurde es allerhöchste Zeit, ihn auch einmal persönlich einzuladen, um mit ihm gemeinsam sein Jubiläum zu feiern, seine Karriere Revue passieren zu lassen und über Projekte in der Zukunft zu sprechen. Das tat Christian für Euch...
 

 

Hallo Hans, wann genau war bzw. ist Dein Jubiläum eigentlich? Hast Du 1974 oder 1975 als Profi angefangen?
Das ist ganz schwer zu sagen, weil zwischen Prüfung und dem danach erhaltenen Berufsausweis gewisse Zeiträume liegen. Man kann sagen, dass Ende 1974 meine Prüfung war, um als Berufsmusiker arbeiten zu können, und Anfang 1975 ging es dann mit der damaligen Schubert Formation richtig zur Sache.
 
 
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Zu Deinem Jubiläumskonzert im vergangenen Dezember hatten wir auch eine Einladung. Der Abend war sehr kurzweilig und tolle Musiker haben auf der Bühne gestanden. Welche Eindrücke hast Du in Deiner Karriere sammeln können?
Das kann ich relativ schnell beantworten: Im Prinzip sind das 35 Jahre geprägt von unheimlicher Achtung vor einander, Toleranz und zum Teil auch Liebe zu bestimmten Musiktiteln und Achtung gegenüber Musikern. Das ist jetzt das, was die Musiker betrifft. Was das Publikum betrifft… der Spruch ist zwar schon unheimlich alt, aber man kann trotzdem nur sagen: Danke, dass Ihr mir über 35 Jahre die Treue gehalten habt. Es gibt nicht umsonst das Lied "Fans sind eine Macht".

 

Die geballte Ladung musikalischer Größen auf der Bühne war sehr beeindruckend. Wer hat den Abend geplant und organisiert?
Geplant haben das Dani (Hans' Freundin, Anm. d. Red.) und ich. Letztlich auf die Beine gestellt haben das die Kulturbrauerei, Dani und ich. Und dann darf man eins nicht vergessen: Viele Musiker sind selbst mit Ideen gekommen, z.B. haben Dirk Zöllner und Tino Eisbrenner spontan gesagt haben: "Pass auf, wir beiden treten hier heute im Duett auf". Es kamen also auch von den Musikern tolle Ideen und Vorschläge, und das war auch sehr angenehm. Und das heißt für mich, dass euch die Musiker, die ich eingeladen hatte, mit geplant und organisiert haben.

 

Außerdem ist zu Deinem Jubiläum eine CD mit dem treffenden Titel "35 Jahre" erschienen. Wer ist auf die Idee gekommen, die Fans abstimmen zu lassen, was auf Deine Jubi-CD kommt? Du selbst oder die Plattenfirma?
Das ist in diesem Falle etwas schwierig, hier von Plattenfirma zu sprechen. Ich habe ja mein eigenes Label. Da ist es schon schwer zu sagen: "Plattenfirma". Eine "Best of" zu veröffentlichen, wäre etwas schwachsinnig gewesen. Da müsste ich im Laufe der Jahre ja mindestens 12 Hits gehabt haben. In der Instrumentalmusik hat man kaum die Chance, einen Hit zu landen. Das sieht man auch an Andreas Vollenweider oder in den letzten Jahren bei Mike Oldfield. Erst wenn gesungen wird, werden daraus Hits. Und da kamen wir auf die Idee, dass wir zum 35. Bühnenjubiläum eine CD mit dem Titel "35 Jahre Hans die Geige" machen. Danach haben wir uns gefragt: "Welche Titel wollen wir denn auf der CD veröffentlichen?", und da haben ein Kumpel von mir, der Egdor, und die Dani gesagt: "Lass doch die Fans bestimmen, was auf Deine CD kommt". Und so ist das entstanden. Ich finde auch, dass das eine sehr gute Idee war, denn ich hätte nicht gewusst, was man auf so eine Jubiläums-CD mit rauf nehmen muss (lacht).

 

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Du hattest also gar keine Idee, was man auf die CD mit rauf nehmen muss, um jetzt vergleichen zu können was die Fans haben wollten, und was Du auf die CD genommen hättest?
Naja, sagen wir's mal so: Die Ideen decken sich nie! Fans denken und fühlen anders, denn ein Fan ist kein Musikkritiker. Ein Fan ist ein Verbraucher, und für die Fans hat man auch Musik zu machen. Die Musik ist für die Hörer Abwechslung. Die sehen das aus einem ganz anderen Gesichtspunkt als ein Musiker selbst, ein Musikkritiker oder ein Musikfachmann. Diese Meinungen decken sich nicht. Ich will es mal so sagen: 50% der Titel, die mir besonders am Herzen liegen, die sind auf der CD enthalten, und die anderen 50% war mir eigentlich klar, dass die ihren Weg auf die CD finden würden (lacht).

 

Der Album Opener "Unsere Zeit" ist eine Hommage an die Musik aus der ehemaligen DDR. Was begeistert Dich so an dieser Musik, oder ist es bei Dir eher der nostalgische Gedanke?
Über Nostalgie habe ich dabei gar nicht so sehr nachgedacht. Was in dem Titel erwähnt wird, ist ja nicht alles was es gab. Das ist nur ein kleiner Teil. Das wiederum ist aber ein großer Teil meines musikalischen Leben, und darum habe ich vorgehabt, einen Teil davon musikalisch wiederzugeben. Das ist die eine Seite, und die andere Seite ist die, dass vieles an Musik, die aus dem kleinen Land DDR kommt, totgemacht und vergessen wird. Und hier war mein Gedanke, dieses mal anzusprechen und zu sagen: "Das gibt es, das gab es und das wird es weiter geben".

 

35 Jahre Karriere, das ist eine lange und sicher spannende Zeit. Wie und wann genau hast Du die Liebe zur Musik entdeckt?
Jetzt lachst Du sicher gleich: Das erste, was ich im Internat auf einem ganz kleinen Kofferradio unter der Decke, weil es ja verboten war, gehört habe, war eine Sendung in der die Bee Gees auf Platz 2 waren, und die Beatles auf Platz 1. Da stand für mich fest: "Sowas will ich auch machen". Das war für mich einfach Wahnsinn. Dass ich überhaupt zur Musik gekommen bin, habe ich meiner Mutter zu verdanken. Sie war damals Lehrerin, und ihr wurde als seelischer Ausgleich empfohlen, Musik zu machen. Das wusste ich damals aber nicht, denn das habe ich so nicht registriert. Das hat sie mir später erzählt. Jedenfalls hat man ihr eine Geige gegeben, und sie hat Geigenunterricht genommen. Ich war einfach nur neidisch und habe gesagt: "Ich will auch eine Geige". Darauf gab sie mir zur Antwort: "Dann musst Du aber auch etwas machen und üben". Als ich meine Geige dann bekam, musste ich auch machen, was ich versprochen hatte. Das sind die zwei wichtigsten Momente in meinem musikalischen Leben.

 

Also war das eine freiwillige Sache... Du hast Dir also die Geige als Instrument ausgesucht und das Üben tapfer durchgehalten, ja?
Ja, ich wollte die Geige, denn meine Mutter hatte auch eine. Meine Mutter, muss ich einfach mal sagen, war unheimlich clever. Ich wurde nie gezwungen nach dem Motto "Du musst jetzt drei Stunden Geige üben". Sie hat zwar darauf geachtet, dass ich täglich übe, aber wenn ich Fußballspielen wollte, durfte ich auch runter zum Spielen. Und ich habe abends von ganz alleine die Geige in die Hand genommen, und noch eine Stunde geübt, denn ich hatte an dem Instrument auch meine Freude. Das war ganz clever von meiner Mutter, das muss ich ehrlich sagen.

 

Hast Du in Deiner Jugend schon in Bands gespielt, oder war es doch eher ein Orchester, in dem Du aktiv gewesen bist? Denn Geige war damals ja nicht das typische Instrument für eine Rock- oder Beat-Band...
Im Prinzip war das bei mir genau umgekehrt! In der Anfangszeit, als ich noch auf der Musikschule war, und dann auch später auf der Spezialschule, war natürlich neben dem Geigenunterricht auch Orchester angesagt. Das hat mir zwar Spaß gemacht, war aber nicht ganz so mein Ding. Ich habe manchmal das, was wir gerade gespielt haben, gar nicht geübt. Ich habe dann bei der Orchesterprobe so getan als ob ich spielen würde, und habe den Bogen immer 1 - 2 Zentimeter über die Saite gestrichen und tat so, als würde ich mitmachen. Ich wusste ja gar nicht, was ich spielen sollte (lacht). Dummerweise kam ich dann doch mal mit dem Bogen auf eine Saite und es kam ein falscher Ton. Das hat der Orchesterleiter natürlich lokalisiert und gesagt: "Drittes Pult, erste Geigen… spielt Ihr mal die Stelle". Da wurde es mir heiß (lacht). Er hat natürlich schnell gecheckt, wo der Hase lang lief, und hat gesagt: "Na, Hans… willst Du nicht mal alleine spielen", und da habe ich blank gezogen (lacht). Mit Ende meiner Zeit auf der Spezialschule und mit Anfang meiner Zeit auf der Hochschule für Musik, wo für mich praktisch schon feststand, in welche Richtung ich will, gab es natürlich auch die ersten Bands, das ist klar.

 

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Du hast es gerade schon angesprochen: Du hast Ausbildungen an einer Musikschule, an einer Spezialschule für Musik und an der Hochschule Franz Liszt in Weimar genossen. Erzähl uns bitte etwas über Deine musikalische Ausbildung und mit welchem Abschluss Du sie beendet hast.
Soll ich das wirklich beantworten?

 

Ja...
Na gut, dann machen wir das mal (lacht). Also die Musikschule war topp! Das hat richtig Spaß gemacht. Ich wurde dann später an die Spezialschule für Musik delegiert. Meine Zeit auf der Spezialschule für Musik, das lässt sich an der Jahreszahl erkennen, war nicht im gesamtdeutschen Zeitalter. Ich hatte aber trotzdem Interesse an langen Haaren, und habe ab und zu von meiner West-Oma eine Levi's Jeans bekommen. Und das war absolut nicht gern gesehen! Aber überhaupt nicht… Somit wurde ich in der neunten Klasse wegen zu "westlich orientierter Kleidung und zu langen Haaren" der Spezialschule verwiesen. Darum machte ich noch ein Jahr wieder zu Hause an der Musikschule weiter. Und diese Lehrerin an der Schule, vor ihr ziehe ich heute noch meinen Hut, das war Fräulein Madsen, die hat mich dann zur Hochschule für Musik nach Weimar gebracht. Dort war dann der Herr Professor Sannemüller, ein wunderbarer Lehrer, muss ich ganz ehrlich sagen, der mich unterrichtete, und nach drei Jahren gab's einen Unfall mit meiner Band, und dabei kam raus, dass ich nebenbei Rockmusik mache, was damals ebenfalls verboten war. Damals gab es die Tanz- und Unterhaltungsmusik noch nicht. Die gab es erst nach meiner Zeit auf der Hochschule. Mein Professor war davon jedenfalls so enttäuscht, dass er es abgelehnt hatte, mich weiter zu unterrichten. Er meinte: "Hans muss erstmal mit sich selbst klarkommen und erstmal ein Jahr aussetzen. Danach sehen wir weiter". In diesem Jahr Pause habe ich mich erstmal um alles gekümmert, meinen Berufsausweis gemacht und mich nach einer Profi-Band umgesehen. Das meine erste Station war dann im Jahre 1974/1975 - wie vorhin schon erwähnt - die Schubert Formation. Genau in dem Moment erhielt ich auch ein Schreiben mit der Anfrage von der Hochschule, ob ich nicht als Dozent für "Tanz- und Unterhaltungsmusik" dort anfangen wollte. Darüber habe ich mich kaputtgelacht und darauf auch nicht reagiert (lacht).

 

Also war schon zu Studienzeiten für Dich klar, dass es nach dem Studium in die Unterhaltungsmusik gehen würde...
Ja, und auch dadurch, dass ich dafür die ernste Musik benutzt habe. Das ist vielleicht ein bisschen egoistisch, aber warum soll man nicht das nutzen, was man als Grundlage mitbekommen hat. Ich meine, wenn ich irgendwo ein Haus bauen will, und ich finde ein Grundstück, auf dem schon ein wunderbares Fundament steht, warum soll ich das nicht nutzen?

 

Gab es zu Deiner Zeit als Student schon Kontakte zu anderen Musikern, die später erfolgreich im Geschäft waren? Hast Du möglicherweise damals schon Kontakte für die Zukunft knüpfen können?
Ja, da waren z.B. zwei Kambodschaner, mit denen ich zusammen studiert habe. Mit einem von denen war ich sogar zusammen auf dem Internatszimmer. Die beiden haben damals in der Band BAYON gespielt. Bayon gibt es übrigens heute noch, mit Christoph Theusner, dem Chef, und Sonny Teth, der Cello spielt. Sonny hat in New York sogar eine Cello-Schule, das ist also ein richtig guter Mann. Das war für mich ein ganz wichtiger Kontakt, der sogar bis heute noch besteht. Ein weiteres Beispiel ist, leider Gottes nicht mehr am Leben, Herbert Dreilich. Das war aber schon zu meiner Zeit in Halle, als ich Claudius, seinen Sohn, noch im Kinderwagen die Ludwig-Wucherer-Straße hoch und runter geschoben habe, weil Herbert damals Probe mit Panta Rhei, später Karat, hatte. Aber leider hat ihn der liebe Gott schon zu sich geholt.

 

Deine erste Profistation war die von Dir schon angesprochene Sieghart Schubert Formation. Wie kam es dazu?
Der ist clever der Junge, Sieghart Schubert. Es gab eine Band in Halle, die hieß "Rapunzel". Und da gab es noch eine Band in Leipzig, die nannte sich "Feuerkitt". Aus diesen beiden Bands haben sich die besten Musiker zusammengetan. Allerdings lief die Band nicht so gut. Wir waren zwar sehr gute Musiker, aber es lief trotzdem nicht richtig. Was macht Schubi? Sieht sich die Band an, und zieht sich einfach die Besten für seine Band raus, und somit stand die neue Besetzung der Schubert Formation (lacht).

 

Ja, so geht's natürlich auch...
(lacht) Ja genau! Und ich war halt mit unter den Musikern, die sich Schubi ausgesucht hatte.

 

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Welche Erfahrungen konntest Du bei Deiner ersten Station sammeln, und welche Erinnerungen hast Du noch an Deine Zeit bei der Band?
Eigentlich nur gute Erinnerungen, weil ich mit dem Bassisten der damaligen Besetzung, Peter Rasym, noch heute in Kontakt bin. Er ist ja inzwischen bei den Puhdys. Dann kam der Trommler von Karat, Konrad Burkert, zu uns. Von dem habe ich sehr sehr viel gelernt. Schubi selbst kam aus der Jazz-Szene. Auch von Schubi selbst habe ich stilistisch unheimlich viel gelernt, denn er war ein hervorragender Jazzer (Posaune) und kannte sich stillistisch sehr gut aus.

 

Weißt Du eigentlich, was aus Konrad Burkert geworden ist?
Nein, leider nicht.

 

Knapp 3 Jahre später kam Dein Einsatz bei der Gruppe Report gewechselt. Was waren die Gründe für Deinen Ausstieg bei SSF und die Fortsetzung Deiner Karriere bei Report?
Schubi hatte irgendwann schon wieder eine neue Band zusammengestellt, also ein neuer Gitarrist, einen neuen Trommler, usw. Bei der Gelegenheit wurde ich im Prinzip gleich mitgekündigt (lacht). Daraufhin habe ich in Halle die Band Report gegründet. Da wollte ich Schubi die Kante geben, und ihm zeigen, dass es noch eine zweite dufte Band in Halle gibt, außer der Sieghart Schubert Formation (lacht). Da war also auch ein bisschen das eigene Ego mit dabei. Wir haben bei Report das wieder aufleben lassen, was Bayon während meiner Studienzeit gemacht haben. Diese Musikrichtung habe ich wieder aufgenommen.

 

Wie sah die Zusammenarbeit mit den Kollegen bei Report aus?
Es war damals so, dass der Kapellenleiter "das Sagen" hatte (lächelt), und die Musiker sich gefreut haben, dass sie in einer Profiband spielen konnten. Es war bei uns aber kein reines Geschäftsverhältnis, sondern wir waren alle Kumpels. Wir waren jung und hatten alle lange Haare, und auch die Musik hat uns zusammengeschweißt. Es war schon eine gute Stimmung, obwohl hier leider Gottes - oder auch Gott sei Dank - der Spruch zutraf "Viele Köche verderben den Brei". Einer hatte das Sagen, der Rest hatte zu funktionieren. Und wenn das Publikum diese Musik gemocht hätte, hätte das auch funktioniert.

 

Das war auch nur eine kurze Station, denn danach kam Dein Mitwirken bei Stefan Diestelmann, und noch im gleichen Jahr, also 1979, bist Du bei Magdeburg gelandet. Warum war da so eine Rastlosigkeit bei Dir, was die Bands betrifft, in denen Du gespielt hast?
Bei Report ging es finanziell einfach nicht mehr. Wir haben mit der Gruppe einfach nicht genug Geld verdient, um damit klar zu kommen. Dann kam für mich plötzlich das Angebot von einem hochkarätigen und renommierten Gruppe, nämlich der von Stefan Diestelmann. Deshalb habe ich Report aufgelöst und bin bei Diestelmann eingestiegen. Kurze Zeit später kam das Angebot von Magdeburg, und weil mein Herz doch mehr bei der Rock- als bei der Bluesmusik war, ging das sehr schnell, und ich fand mich bei Magdeburg wieder (lacht).

 

Bei Magdeburg hast Du Keyboard gespielt. Brauchte man dort keinen Geiger?
Ich habe dort auch Geige gespielt. Eigentlich sogar mehr Geige als Keyboard. Beim Keyboard bin ich nur eingesprungen, wenn der eigentliche Keyboarder (Werni) mal für die Show quer über die Bühne rannte.

 

Spielst Du außer Geige und Tasteninstrumente noch andere Instrumente?
Klar, Gitarre am Lagerfeuer, da brauch ich mir keinen Kopf zu machen. Und Schlagzeug-Unterricht gebe ich auch, obwohl ich mich als Schlagzeuger niemals auf die Bühne stellen würde. Wenn man von "Instrument spielen können" spricht, dann sollte man bei mir nur die Geige und die Tasteninstrumente nennen, zumal ich auch während des Studiums Geige im Hauptfach und Klavier im Pflichtfach hatte. Der Rest ist für den Hausgebrauch ausreichend.

 

Magdeburg bekam etwas später ein Spielverbot, und die Band stellte geschlossen einen Ausreiseantrag. Was ging damals in Dir vor, als Du diesen Antrag gestellt hast, und Dir sicher auch bewusst war, dass man sich bei den "hohen Herren" jetzt nicht gerade beliebt gemacht hat?
livesw 20130307 1077495763Das ist ein ganz schwerer und ernster Punkt in meinem Leben. Im Prinzip hat die ganze Band einen Ausreiseantrag gestellt. Und ich stand da wie ´ne Flöte. Eine Wohnung hatte ich nicht, ein Telefon hatte ich auch nicht… ich hatte eigentlich gar nichts. Und durch das Verbot von Magdeburg war auch mein Job weg. Es kam dann das Versprechen, dass wir als komplette Band im "Westen" weiterspielen würden, und deshalb habe ich diesen Ausreiseantrag auch mit gestellt. Das ist ein bestimmter Abschnitt meines Lebens, weil ich über den ungern nur ehrlich spreche. Ich tu' das eigentlich immer mit ein paar Floskeln ab… Aber um es mal so zu beantworten, wenn die Frage kommt: Es gab in der Folge einige Gespräche mit den von Dir angesprochenen "hohen Herren". Den habe ich auf ihre Frage, warum ich den Antrag gestellt habe, klipp und klar erzählt, warum sich das bei mir so entwickelt hat. Ich habe denen die Gründe gesagt: "Was soll ich noch hier? Ich habe keine Band, also keinen Job. Ich habe keine Wohnung, ich habe kein Telefon, dass ich mich wenigstens um einen Job kümmern könnte und ich habe auch sonst nichts, und darum braucht Ihr Euch auch nicht zu wundern. Ich habe noch nicht einmal einen Pass, dass ich mir auf der ganzen Welt Sachen ansehen kann, die mich musikalisch weiterbringen, an die ich mich orientieren, und von denen ich was lernen kann". Daraufhin bekam ich zur Antwort: "Was wäre denn, wenn man diese Problematik beseitigen würde?", worauf ich gesagt habe: "Dann hat sich doch für mich auch alles geklärt". Ich habe dann tatsächlich meine Wohnung bekommen, bekam einen Telefonanschluss, ich habe meinen Pass bekommen, und ich hatte gleichzeitig das Angebot von der Gruppe Reform aus Magdeburg. Und damit war - und das klingt jetzt so schön wie im Märchen - für mich die Sache mit dem Ausreiseantrag erledigt, denn die Sachen, die mir gefehlt hatten, habe ich bekommen. Was wollte ich denn dann noch, denn ich hatte keine Gründe mehr für eine Ausreise.

 

Ich sag's mal so: Das sind ja doch recht elementare Dinge, die Dir gefehlt haben. Sind die nicht vorhanden, ist ja auch keine Lebensqualität da.
Richtig! Das sind Grundlagen. Wir haben vorhin ja schon mal über Grundlagen gesprochen. Und das waren Grundlagen für einen Musiker. Es ist dann ja in sich ein völliger Schwachsinn, denn man hatte ja seine Gründe mit dem Ausreiseantrag. Jetzt bekommst Du plötzlich den Pass und Du kannst dort hin, wo Du Dich musikalisch informieren und weiterentwickeln kannst. Warum sollst Du dann Deine Heimat verlassen?! Ich habe nur bestimmte und notwendige Dinge für mich persönlich geklärt.

 

Weitere Stationen von Dir waren die Bands "Kleeblatt" und "Reform". Bitte erzähl uns etwas über die Zeit und wie es zu Deinen Tätigkeiten in den jeweiligen Bands gekommen ist.
Über Reform, und wie ich zu der Band kam, hatte ich ja gerade schon etwas gesagt...

 

Darf ich noch mal kurz unterbrechen... Hat sich der Staat DDR da eingemischt, und der Band "Reform" gesagt: "Ihr nehmt den jetzt", um Dir so einen Job zu verschaffen, oder wie kann man das verstehen?
Nein, das Angebot von Reform hatte ich schon vorher. Das war schon vor meinem Ausreiseantrag im Gespräch. Aber durch den Ausreiseantrag hat die Gruppe Reform von einer Verpflichtung Abstand genommen. Logisch, denn sonst hätte es dort auch Querelen gegeben. Als aber alles erledigt war, und ich meinen Ausreiseantrag zurückgezogen hatte, hat Reform gesagt: "Ok, jetzt nehmen wir den Jungen". Ist doch auch verständlich. Ich wollte dann aber irgendwan nach Berlin. Dort fand alles statt. Fersehen und Radio… alles war in Berlin. Und "Kleeblatt" war eine Band, und da sind wir wieder bei Mike Oldfield und solchen Geschichten, die mich musikalisch unheimlich gereizt hat. Das war auch eine Wahnsinns-Zeit. Wir haben wunderschöne Musik gemacht, und im In- und Ausland sehr viel Erfolg gehabt. Aber der Kapellen-Leiter kam zur Armee-Reserve, und damit hatte sich das erledigt mit der Band. Da hatte ich das Glück, dass Michael Heubach von Lift kam und fragte: "Willst Du nicht mal in einer vernünftigen Band spielen?" da sagte ich "Das hab ich zwar schon, aber ok! Lift interessiert mich sehr". Die hatten auch schöne Balladen, hätten vielleicht aber besser dran getan, ihrem Stil treu zu bleiben (lächelt)...

 

Und so bist Du dann zu einer weiteren Station in Deiner Karriere… zu Lift gekommen?
Ja, als die Frage von Micha Heubach kam.

 

...und warum hielt diese Zusammenarbeit nur ein Jahr?
Die Streitereien innerhalb der Band haben mich genervt. Jeder hat es auf den anderen geschoben, warum man beim Publikum nicht mehr so angekommen ist wie früher. Ich hatte das nicht verstanden, denn die hatten in der Vergangenheit so gute Lieder. Und dann wurde auf einmal alles auf den Kopf gestellt und die Musik sollte modern werden. Das hat aber die Fans von LIFT nicht interessiert. Und darüber haben sich dann einige Kollegen über das "Warum, wieso und weshalb" gestritten. Am Ende kam die große Welle des Kündigens beim Chef von Lift, und somit war die Lift-Ära für mich auch erledigt.

 

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Damit war Lift aber nicht alleine. Auch die Stern-Combo und Elektra haben einen Stilbruch vom Feinsten in den 80ern hingelegt...
Es ist mir absolut unerklärlich, warum das so war... Ich kann es nicht nachvollziehen, und ich verstehe es absolut nicht, was das sollte. Schlimm war das...

 

Man wollte am Puls der Zeit sein...
Ja, mag sein. Aber doch nicht in so, dass man sich selbst dabei kaputt macht.

 

Kurze Zeit später bist Du dann als Solokünstler an den Start gegangen. Was waren die Gründe dafür?
Ich habe eigentlich schon in der Zeit bei Report habe ich schon solo gearbeitet. Ich habe Vorträge zum Thema "Die Geige in der Rockmusik" gemacht. Und damit begann schon parallel meine Soloarbeit. Bei der Soloarbeit gab es nur zwei Möglichkeiten: Entweder es gefällt den Leuten, oder es gefällt ihnen nicht. Dabei konnte man die Schuld nicht auf irgendwen anders schieben, man hat Erfolg oder auch das Gegenteil selbst zu verantworten. Ich kann ja schlecht mit mir selber streiten… das geht nicht (lacht).

 

Auch hier ging es wieder sehr schnell, und die Amiga veröffentlichte mit Dir Deine erste Solo-LP. Wie ist die Schallplatte entstanden, mit wem hast Du daran zusammen gearbeitet, und wie lief die Arbeit im Studio ab?
Dass überhaupt eine LP gemacht werden konnte, war ein Bitten und Betteln. Das muss ich wirklich dazu sagen! Es hieß dann, dass ich die Kosten der Produktion selber tragen muss. Ich hatte schon vorab beim Rundfunk einige Titel produziert. D.h. die waren schon geklärt und auch fertig. Ich habe es dann so gemacht, dass ich die beim Rundfunk bereits produzierten Songs einen Teil der LP ausmachten. Den anderen Teil der LP bildeten dann neu produzierte Titel. Und dafür habe ich die Verbindung zu Sieghart Schubert genutzt, der damals schon in der Nähe von Neustrelitz gewohnt hat. Die Kosten für die andere Hälfte der LP hat die Konzert- und Gastspieldirektion von Neustrelitz übernommen in Form eines Förderungsvertrags. Und eigentlich nur dadurch ist die LP erst zustande gekommen. Komisch, aber wahr. Die Arbeit im Studio hat unheimlichen Spaß gemacht. Schubis Sohn Moritz hat auf meiner LP getrommelt. Rein zufällig waren Tamara Danz und Uwe Hassbecker da gewesen. Da habe ich zu Uwe gesagt: "Nicht nur, dass ich mal Dein Geigenlehrer war, jetzt spielst Du auf meiner LP mal `ne dufte Gitarre ein. Die spielst Du doch ganz wunderbar". Und schon hat er bei einem Titel, "Argus", die Gitarre eingespielt. Das war mehr als hervorragend und hat unheimlich viel Spaß gemacht.

 

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Kannst Du Dich noch daran erinnern, wie die LP bei den Fans und bei den Kritikern angekommen ist?
Ich habe damals Glück gehabt, dass der Barbarossa-Vertrieb, Meister Ocasek, das übernommen hat. Und das ist schon mal sehr wichtig. Von Meinungen der Kritiker weiß ich überhaupt nichts, aus der Richtung habe ich nie etwas gehört. Meine Fans fanden es toll, dass eine Geige in der Rockmusik solistisch was macht. Einen Titel habe ich meinem Sohn Paco gewidmet, und bei dem Song konnte man unten im Zuschauerraum mitwippen. Ich glaube, ich hatte bei dem Album Glück, und habe den Nerv der Fans getroffen.

 

Würdest Du die Platte heute noch einmal so machen, oder würdest Du etwas daran verändern?
(lacht) Das ganze Leben besteht aus Veränderungen! Ich würde es logischerweise verändern, denn es sind so viele Jahre vergangen, und es hat sich in der Musik im Allgemeinen sehr sehr viel verändert. Die Sounds sind viel qualifizierter geworden. Natürlich würde ich die Platte heute anders machen. Drei Ausrufezeichen (lacht)...

 

Wie hast Du die Wendezeit erlebt, und wo warst Du an dem Tag als die Grenzen geöffnet wurden?
Das ganze Dilemma, bevor die Grenzen aufgemacht wurden, habe ich nur im Fernsehen betrachten können. Ich war damals in Australien auf Tournee. Wo ich am Tag der Grenzöffnung war, erzähle ich jetzt hier mal nicht. Ich habe es über das Radio erfahren und bin dann zum Grenzübergang Sonnenallee gefahren. Den Übergang kannte ich von Konzertreisen.

 

Wie war die Zeit kurz nach der Wende für Dich arbeitsmäßig? Bist Du - wie andere Künstler aus dem Osten - auch in ein Loch gefallen?
Ich kann mit Freude sagen, dass ich das kaum bemerkt habe, z.B. auch Dank des Bassisten von Mungo Jerry aus Berlin, Hanno Bruhn, der auch Texte für Frank Zander gemacht hat. Hanno hatte eine Band, die Hanno Bruhn Gang, in der ich auch aktiv war. Ich habe lediglich in einer anderen Band gespielt und meine Solokonzerte zusätzlich gegeben. Insofern ist mir weiter nichts aufgefallen, außer wenn ich in die Ortschaften gefahren bin, wo ich früher gespielt habe: da waren auf einmal irgendwelche "Punika-Oasen" und neue Autohäuser. Ansonsten hatte sich für mich wenig verändert. Ach doch… das Geld, was ich bekommen habe, sah anders aus als vorher (lacht).

 

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Laut Deiner Diskographie hast Du im Jahre 1993 bereits ein neues Album auf den Markt gebracht. Mit welcher Idee und welchen Zielen bist Du damals in den gesamtdeutschen Markt gestartet?
Eine Vinyl-Platte hatte ich ja schon. Die CD war das Novum, und ich musste unbedingt ein Album auf CD haben. Keine Schallplatte mehr… eine CD sollte es sein! Zu der Zeit habe ich mit Uli Werfel zusammen gearbeitet, und das ist für mich ein sehr guter Komponist und Arrangeur. Wir haben drei Instrumental-Titel zusammen gemacht, und ich habe gesagt: "Lass uns das doch als CD machen". Mein Ziel war es, über die Grenzen hinaus bekannter zu werden, und nicht nur in Hamburg, wo ich vorher schon gespielt hatte.

 

Wie ging es dann für Dich in den 90ern weiter?
Wie immer. Im Prinzip kämpfen, Musik machen, freuen… Wenn ich das gefragt werde, sage ich manchmal: "Was denkst Du denn? Arbeiten, Geld verdienen, Einkaufen gehen, Essen, Schlafen, Aufstehen, Arbeiten, Geld verdienen, Einkaufen gehen…(lacht) und sich qualifizieren".

 

Du hast weiter CDs veröffentlicht. Bist Du neben Deiner Arbeit als Solokünstler auch noch in anderen Projekten tätig gewesen?
Ja, ich habe z.B. mit Matthias Reim eine Platte aufgenommen. Auch mit Frank Schöbel. Ich habe mit einigen Leuten zusammen gearbeitet, quasi als Gastmusiker.

 

Im gesamtdeutschen TV und auch im Radio ist es für deutsche Musiker sehr schwer, dort einen Platz zu finden, um sich zu präsentieren. Für ostdeutsche Künstler sogar noch schwerer. Wie begegnest Du dieser Tatsache, und welche Wege hast Du gefunden, den Draht zu Deinen Fans, trotz der sehr schwierigen Umstände in den Medien, nicht zu verlieren?
Man muss es leider so sagen, vielleicht verändert sich das ja noch mal, dass es für ostdeutsche Künstler in den Medien schwer ist. Nirgendwo scheint Platz zu sein. Das ist nun mal so, und damit muss man leben. Es gibt aber noch andere Länder, in denen man spielen, und seine neue Platte präsentieren kann. Es gibt nicht nur Deutschland! Ich bin aber bemüht, über Kontakte zu Kollegen aus dem West-Teil Deutschlands, dass die meine Musik dort irgendwie zu präsentieren, so, dass man auch mitbekommt: "Aha, da gibt's einen Rockgeiger, der kommt aus Sangerhausen und macht ganz dufte Musik". Und dann gibt's ja Leute wie Euch, und da muss ich Euch jetzt mal ein Kompliment machen, die sich um diese Musik kümmern. Und laut Vorwahl kommst Du auch nicht aus Rostock...

 

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Nein, ich wohne im Ruhrgebiet. Bei uns gibt es Kollegen aus vielen Teilen Deutschlands: Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen, Bayern und Berlin.
Kompliment. Also wieder einen Ansatz gefunden, mit dem auch meine Musik bei Euch Gehör findet.

 

Was glaubst du ist der Grund, dass die Medien die Musik aus der ehemaligen DDR ignorieren und die Künstler, die heute noch aktiv sind, selten bis kaum in (gesamtdeutsche) Sendungen einladen?
Das ist ganz normal. Das hat wirtschaftliche Gründe. Du musst davon ausgehen, dass die, die im Westteil ihre Musik verkaufen, es auch weiter tun müssen und auch wollen. Da kann man nicht so ohne weiteres andere Künstler mit dazu nehmen. Es ist wirklich eine rein wirtschaftliche Sache... Jobs, etc.

 

Für mich allerdings kein Grund, eine komplette Kulturlandschaft tot zu schweigen...
Es gibt ja Veranstalter im Ostteil, die diese Kultur noch leben lassen. Aber auch die nehmen mehr und mehr Sachen aus dem Westteil mit ins Programm… Klar! Das ist auch logisch, denn man muss ja auch die Leute verstehen. Die durften das 40 Jahre lang nicht anfassen, also möchten sie das jetzt endlich erleben. Aber der Werdegang ist ja zum Glück auch so, dass die Fans sich schon wieder erinnert haben, dass es neben der Musik aus dem Westen auch die aus dem Osten gab, nämlich die von zu Hause.

 

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Man sieht das auch an unseren Besucherzahlen und am Feedback. Die Musiker und auch wir wären überflüssig, wenn es die Fans nicht gäbe.
So sieht's aus!

 

Du arbeitest jetzt 35 Jahre als Profimusiker. Knapp 15 in der DDR, den Rest im vereinten Deutschland. Wo sind für Dich die größten Unterschiede, und welche Vor- und Nachteile gibt es, wenn man beide Schaffensphasen (Ost und Gesamtdeutsch) vergleicht?
Das ist eine gute Frage…Die Vor- und Nachteile, also die Unterschiede in der Musik, spiegeln sich in der Politik, der Wirtschaft wieder, das ist überall das Gleiche. Es gibt auf beiden Seiten Vor- und Nachteile. Jetzt gibt es nur noch ein Deutschland, und es gibt weitere Vor- und Nachteile. Wenn ich mir die Politik und die Wirtschaft anschaue, bekomme ich manchmal das Grübeln. Andere Sachen finde ich aber wieder gut, und genauso ist das in der Musik.

 

Wann gibt es wieder eine komplett neue CD von Hans die Geige? Ist da schon was geplant?
Ich arbeite bereits an neuem Material, aber wann die neue CD erscheinen wird, das ist noch ein kleines Geheimnis. Da mache ich jetzt hier mal ein kleines Geheimnis draus (lacht). Eines kann ich aber jetzt schon verraten: Es wird rockiger...

 

Ahja... ok! Dann zu was anderem: Mit welchem Künstler würdest Du gerne mal etwas gemeinsam machen, wenn sich Dir die Möglichkeit bieten würde?
Einen von denen werden viele Leute sicher nicht kennen. Das ist Jean Luc Ponty. Das ist ein Künstler, der mich als Partner auf der Bühne wahnsinnig interessieren würde. Ein weiterer Künstler wäre Mike Oldfield, weil uns viele Sachen verbinden, ob es das Alter ist, die Anzahl der Kinder oder die musikalischen Vorlieben. Ein weiterer Traum wäre, und da würde ich richtig glücklich und wahnsinnig werden, wenn das klappen würde, wäre Apocalyptica. Ich muss auch mal sehen, ob ich das nicht irgendwie hinbekomme...

 

Mir würde spontan die Gruppe Farfarello einfallen, denn Eure Musik ist recht ähnlich, denn auch hier steht die Geige im Vordergrund...
Ja, siehste… das wäre auch eine geile Sache! Mensch, daran habe ich vor Jahren mal gedacht, wir kamen aber nicht zu einander. Schade, dass ich selbst vergessen habe, ihn zu erwähnen! Ihm aber nicht sagen… (lacht).

 

Welche Frage hat man Dir in einem Interview noch nie gestellt, die Du aber gerne mal gestellt bekommen, und beantworten möchtest?
Hmm… welche Frage mir in einem Interview noch nie gestellt wurde? Die ist auch nicht leicht, zu beantworten. Mich hat z.B. noch nie jemand gefragt, was ich für ein Lebensmotto habe.

 

Ok... Hans, was für ein Lebensmotto hast Du? ;-)
Ganz einfach: Dass es ein bisschen mehr Fairplay geben sollte. Man könnte aber noch einen kleinen Gag machen: Nach meiner Homepage hast Du mich nicht gefragt, also nach www.rockgeiger.de (lacht)

 

Siehste... jetzt haben wir das auch vom Tisch. Das war's schon mit unserem Interview. Möchtest Du den Lesern noch etwas mitteilen?
Jo, das ist im Prinzip ganz einfach und sogar logisch: Egal wo ich spiele. Kommt vorbei, lasst uns feiern und glücklich sein. Und jetzt kommt einer meiner wichtigsten Sätze: Bleibt einfach alle gesund, denn Gesundheit kann man sich nicht kaufen! Das wünsche ich natürlich auch meinen Liebsten, die Reihenfolge spielt keine Rolle: Meiner Mutsch, meinen Kindern, meiner Dani und ihrer Mum. Und Dir danke ich von ganzem Herzen für das Interview. Macht weiter so!

 

Gern geschehen!

 

Interview: Christian Reder
Bearbeitung: kf, cr
Fotos: Hans Wintoch Pressematerial + Pressematerial, Hartmut Helms, Dietmar Meixner, Petra Meißner

 

 

 


   
   
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