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Gunnar Spies

 

von der Gruppe

 

MIA.

 
 
Die Band Mia. sind Mieze Katz (Gesang), Andy Penn (Gitarre), Ingo Puls (Gitarre, Horn, Keyboard), Robert „Bob“ Schütze (Bass) und Gunnar Spies (Schlagzeug). Sie befindet sich bereits im 11. Jahr ihres Bestehens. Nicht zuletzt auch wegen der ständig neuen und trendsetzenden Töne der Kapelle, zählen die fünf Musiker aus Berlin noch zu den "jungen" Bands des Landes. Die jüngsten Erfolge zeigen eindeutig, dass viele Leute offensichtlich auf Musik "Made by Mia." gewartet haben. Doch die Anfänge der Band um die Sängerin Mieze Katz waren alles andere als einfach. Gegründet als Schülerband im Jahre 1997, war für die Musiker von Anfang an klar, dass sie professionell Musik machen wollen. Die erste Single (damals noch in Englisch) mit dem Titel "Sugar My Skin" dümpelte weitestgehend ungehört in der Indi-Ecke. Im Jahre 2001 gibt es einen Wechsel am Schlagzeug. Für Hannes Schulze sitzt jetzt Gunnar Spies an den Drums. Ob das der Auslöser war, wissen wir nicht, und wird uns sicher auch niemand beantworen können. Aber nur ein Jahr später nimmt plötzlich eine größere Hörerschaft Notiz von Mia., und der Erfolg nimmt Einzug. Die Single "Alles neu" erklimmt die Single-Charts und kommt bis auf Platz 78. Das dazugehörige Album "Hieb & Stichfest" kommt in den Album-Charts sogar auf Platz 43. Das ist jetzt sechs Jahre her und Mia. ist inzwischen eine etablierte Band mit zahlreichen Erfolgen. Es ist viel passiert: Mit dem Song "Hungriges Herz" nahm Mia. am Vorentscheid für den Eurovision Song Contest teil, das 2006er Album "Zirkus" wurde mit Gold ausgezeichnet und sein Nachfolger "Willkommen im Club" steht seit kurzer Zeit in den Regalen der Plattenläden. Die neue CD wurde von uns bereits vor ihrem Erscheinen vorgestellt und rezensiert. Über sie und viele andere Dinge wollten wir uns mit Mia. unterhalten. Diese Gelegenheit bekamen wir am 24.09.2008 bei einem Treffen mit dem Schlagzeuger Gunnar Spies...
 

 

Hallo Gunnar, willkommen bei Deutsche Mugge, und herzlichen Glückwunsch zu diesem gelungenen, neuen Album!
Ja, danke sehr!
 
 

Besagtes Album heißt „Willkommen im Club“ und steht seit ein paar Tagen in den Läden. Kannst Du den Leuten, die es noch nicht kennen, etwas darüber erzählen?
Ja, kann ich… Uns geht es ein bisschen wie Euch: Wir finden das Album auch ganz toll (lacht). Wir haben uns bei keinem Album vorher schon so mit der fertigen Wunschvorstellung beschäftigt, wie bei diesem. Wir haben es bei den Platten davor wirklich so gehalten, dass wir die Stücke, die wir gemacht haben, bis zur letzten Sekunde offen gehalten haben. Wir hatten es immer so gemacht, dass wir dem Song kurz vor Schluss das verpassen, was ihn ausmachen soll, also wo er hingehen soll. Bei „Willkommen im Club“ war es so, dass wir uns beim Album-machen, bzw. auch schon davor, viel darüber unterhalten haben und sicher waren, dass wir schon in der Song-Skizze festlegen, wohin die Reise gehen soll, wie das Stück laufen soll, was es für ein Song werden soll, wie es sich anfühlen soll, usw. Im Hinblick auf das Album war es so, dass wir letztes Jahr im September in Hamburg zusammen saßen, und uns darüber unterhielten, was wir von diesem Album wollen. Da war uns schon klar, dass wir eine Platte machen wollen, auf die man tanzen kann, die mit Clubmusik, und nicht ausschließlich mit Techno, Hip Hop und R’n’B zu tun hat. Sie sollte aber schon etwas von der Vielfalt der Clubmusik, die man heute antrifft, haben. Es ging ums Tanzen und darum, Euch tanzen zu lassen. Und ich glaube, das ist uns ganz gut gelungen.

 

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Wer hat bei Euch die Ideen zu neuen Songs und Sounds, wer für die Texte?
Jeder von uns schreibt Songs. Wir sind da völlig dezentral organisiert, d.h. wir haben keine Songschreiber-Diktatur in der Band. Da schreibt also wirklich jeder von uns. Das führt natürlich auch dazu, dass so ein Albumschreibeprozess sehr unruhig ist. Es kommen wirklich viele Skizzen von jedem einzelnen Bandmitglied zusammen, man sitzt dann da zusammen und muss sich zu jedem Songentwurf verhalten. Dazu kommt, dass die einzelnen Entwürfe und –skizzen der einzelnen Bandmitglieder unter Umständen sehr verschieden sind. Und gerade wenn man ein Album macht, von dem man will, dass es quasi wie aus einem Guss klingt, muss man auch sehr sehr viel von diesen Entwürfen aussortieren. Wir haben diesmal wirklich unheimlich viel zur Seite gelegt und aussortiert. Wenn diese Songskizzen dann aber in einem Stadium sind, dass man sie auch wirklich schon vorspielen kann, dass man also auch als Zuhörer erkennen kann, worum es da geht, dann landen die alle bei der Miez (Mieze Katz). Sie ist quasi diejenige, die sich mit den Songentwürfen noch weiter beschäftigt und dann letzten Endes auch entscheidet, ob das ein Song wird oder nicht, weil sie entweder dafür einen Text im Kopf hat, einen Text entstehen lässt oder eben auch nicht.

 

Wie ist die Scheibe entstanden? Wie lange habt Ihr mit Songwriting verbracht, und wie lange seid Ihr im Studio gewesen um die CD fertig zu stellen?
Jeder von uns schreibt ja sowieso, einfach für sich, Musik. D.h., die Songs die auf der CD sind, können schon aus den letzten 1 ½ Jahren, oder auch aus den letzten 2 Jahren sein. Bei mir ist es z.B. so, dass ich zu Hause bin und eine Idee habe, diese dann abspeichere und wenn es aktuell wird, und es heißt „Hey Jungs, bringt mal neue Song-Ideen an, wir wollen ein neues Album machen“, hole ich sie hervor und beschäftige mich wieder mit der Idee. So oder so ähnlich ist das bei den anderen sicher auch.
Konkret angefangen zu arbeiten haben wir im letzten Jahr im September. Ziemlich zeitgleich vor einem Jahr haben wir uns alle gemeinsam als Band in Hamburg getroffen, haben uns dann hingesetzt und uns darüber unterhalten, was wir von dem Album wollen. Angefangen aufzunehmen haben wir im Oktober. Wir haben zum ersten Mal in unserer Geschichte auch live aufgenommen. Dafür waren wir im „Tritonus“-Studio in Berlin, und haben dort Anfang Oktober die ersten fünf Titel aufgenommen, von denen auch zwei Stücke wirklich so auf dem Album gelandet sind, wie wir sie da aufgenommen haben. Dann kam bei dem Titel „Kapitän“ noch ein Sequenzer dazu, aber im Großen und Ganzen ist der Song da so drauf, wie die Band ihn dort im Studio aufgenommen hat. Den Rest der Titel haben wir dann nicht live aufgenommen, sondern die sind dann in dem R.O.T.-Studio vom Noah hier in Berlin-Mitte entstanden. Dann sei noch erwähnt, dass wir keine Band sind, die am Stück arbeitet. Das ist ja das klassische Modell, wo sich eine Band drei Wochen in ein Studio einschließt und eine komplette CD fertig stellt. Das ist bei uns nicht so. Dazu kommt, dass wir mitten in der Entstehungsphase des Albums auch noch im Ausland gespielt haben. Wir haben im letzten Jahr, Ende Oktober/Anfang November, in China gespielt. Danach sind wir auf die andere Seite des Globus' gefahren und haben in Südamerika gespielt. Wir kamen also nicht dazu, kontinuierlich am Album weiter zu arbeiten, was aus unserer Sicht aber gar nicht so schlimm war. Wir haben dann den Rest der Zeit bis Weihnachten im Studio verbracht. Ich bin meistens der erste der anfängt und seinen Teil auf die Skizze trommelt. Die Arbeiten an der CD mit allem Drum und Dran haben sich dann wirklich bis Ende Mai hingezogen.

 

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Die Singleauskopplung „Mein Freund“ erreichte in Deutschland Platz 15 und war somit – was die Chartnotierung betrifft – die bisher erfolgreichste Single. Wurde das schon gebührend gefeiert?
Ja, wir haben das zur Kenntnis genommen. Es ist ja auch super, wenn man in den Charts vorkommt und dort eine Rolle spielt, es ist aber nicht der Arbeitsmaßstab für uns, wenn wir da rangehen und eine Platte oder einen Song machen. In erster Linie geht es bei jedem einzelnen Song und bei jeder Platte darum, unsere fünf eigenen Befindlichkeiten zufrieden zu stellen. Das ist an sich schon schwer genug, weil wir fünf unterschiedliche Typen sind und fünf verschiedene Neigungen und Spezialgeschmäcker haben. Da ist es gar nicht so einfach, eine Platte zu machen, die uns allen Fünf gerecht wird. Und weil wir gerade damit alle Hände voll zu tun haben, ist es nicht so, dass wir beim Musikmachen an die Charts denken. Was nicht heißt, dass wir uns nicht trotzdem darüber freuen. Aber wir haben es – um ehrlich zu sein – bis jetzt noch nicht gefeiert.

 

Ihr setzt Euch da also nicht unter Druck, und geht die Sache entspannt an. Kann man das so sagen?
Was heißt „entspannt“? Ich meine, seinen eigenen Ansprüchen zu genügen ist ja nicht unbedingt entspannend. Das ist letztlich vielleicht sogar schwieriger und eine größere Drucksituation, als wenn man sagt: „Wir möchten jetzt mit dem nächsten Album gerne in die Top 10 kommen“. Ich finde es aus meiner Sicht als Musiker sehr viel schlüssiger und logischer zu sagen, man hat die Verpflichtung mit seiner eigenen Musik seinen Ansprüchen zu genügen und alles andere, was dann kommt, ist Belohnung und die Kür. Damit muss man sich beschäftigen, wenn man Musik macht.

 

Alle Eure Alben sind bisher auf CD und auch auf Vinyl erschienen. „Willkommen im Club“ gibt es auch auf Schallplatte...
Ja, das ist richtig. Es gibt eine ganz kleine Auflage, so ca. 1500 Stück. Ich weiß nicht, ob es noch welche gibt. Es ist ein Doppel-Vinyl geworden, was auch ganz lustig ist, denn wenn man die reine Spielzeit des Albums betrachtet, hätte man das gut und gerne auch auf eine einfache Vinylscheibe pressen können. Aber dadurch, dass das dann viele Leute auch wirklich auflegen wollen, bot es sich an, es so zu machen. Denn wir wissen ja alle, dass die Innenrillen nicht so gut klingen wie die Außenrillen.

 

Hat das einen besonderen Grund, warum Ihr noch auf das gute alte „schwarze Gold“ zurückgreift und Eure Alben darauf veröffentlicht?
Ja, wir haben einen sehr starken Bezug zur Club-Musik. Wir hatten eigentlich schon immer einen sehr starken Club-Kontext, also von Anfang an. Wir haben auch schon immer sehr sehr viel und nachhaltig in Clubs stattgefunden. Wenn wir jetzt z.B. international unterwegs sind, nennen wir es „Club-Sets“. Wir spielen dann halt eine Stunde lang wirklich die tanzbarsten und knackigsten Stücke, die es so von uns gibt. Mit dieser Anbindung zum ganzen Club-Kontext und natürlich auch zu unseren Freunden und Bekannten hier in der Berliner Club-Szene drängt es sich natürlich auf, dass man solche Sachen auf Vinyl erhältlich macht, zumal wir ja auch selber Remixe für andere Künstler machen, bzw. Leute von uns Remixe machen, die dann auch auf Vinyl erscheinen. Es ist interessant, dass Du das fragst, denn ich bin mir dieser Besonderheit gar nicht so bewusst, denn für mich ist das etwas ganz Normales. Ich kann mir das gar nicht vorstellen, das nicht so zu machen… Man könnte vielleicht auch sagen, dass es zu unserem Selbstverständnis gehört.

 

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Eine Tournee zum Album wird es auch geben. Kannst Du uns darüber schon etwas erzählen? Wann geht’s los und was erwartet die Leute?
Es geht am 21. November los. Wir sind natürlich bundesweit unterwegs, wir spielen in Ostdeutschland z.B. in Leipzig, Dresden, Magdeburg, Erfurt und natürlich Berlin. Der Auftritt in Magdeburg ist eines der früheren Konzerte. Das ist ganz lustig, denn wir haben die letzte Tour, die „Zirkus-Tour“, in Magdeburg begonnen und haben dafür sogar noch einen Tag in Magdeburg geprobt. Diesmal geht es in Osnabrück oder Münster los und Magdeburg ist gleich der zweite oder dritte Termin. D.h. also, die Magdeburger kommen wieder in den Genuss – wenn es denn einer ist, hoffe ich – die Frühphase der Tour erleben zu dürfen, und die Erfurter – wie bei der letzten Tour auch – kommen in den Genuss, die Spätphase der Tour erleben zu dürfen. Und vielleicht gibt es ja auch manche Leute, die Lust haben, uns zweimal zu sehen. Zumindest wenn man vom Fach ist und sich ein bisschen auskennt, ist es interessant zu sehen, wo da die feinen Unterschiede liegen und was sich im Laufe der Tour so eingeschliffen hat. Wir planen auch wieder mit einem spektakulären Bühnenbild, also einem Hingucker, sag ich da immer… Das muss bei uns einfach sein. Wir sind gerade in der Planung und schauen, was wir da machen können. Das wird auf jeden Fall eine große Rolle spielen. Auf der letzten Tour war ja ein Trapez dabei, und die Miez war oben am Trapez und so weiter… Aber wie auf jeder Tour steht die Musik wieder eindeutig im Fokus. Es ist auch eine Riesenaufgabe, einerseits das neue Album zu präsentieren, was bedeutet, dass man gar nicht drum herum kommt, das komplette Album im Set einzubauen. Andererseits haben wir noch drei weitere Alben im Gepäck, und wollen keines davon mutwillig vernachlässigen. D.h. also, es wird bereits jetzt schon um die Setlist heftigst gestritten (lacht). Wir hoffen aber trotzdem, dass wir uns einigen können. Wir sind jetzt mit der Festival-Saison durch. Am nächsten Wochenende spielen wir noch mal in Dessau, in Wismar und ein Radiokonzert in Saarbrücken, fahren dann nächstes Wochenende nach Paris, spielen dort im „Le Zénith“, und befinden uns ab 5. oder 6. Oktober in der Probenphase für die Tour. Wir haben somit also vom 06. Oktober bis zum 21. November Zeit, das, was wir ab dem 21.11. auf die Bühne bringen wollen, zu proben. Wir sind aber auch vom Sommer schon eingespielt und haben vom neuen Album nur zwei Stücke noch gar nicht gespielt. Ich hab ein gutes Gefühl, dass wir das fristgemäß schaffen und die Leute, die schon zum Magdeburg-Konzert kommen, eine Show sehen, die sich gewaschen hat.

 

Wir drücken auf jeden Fall die Daumen und wünschen für die Tour alles Gute…
Ja, vielen Dank. Da geht es dann auch hauptsächlich um die Gesundheit. So lange wir alle gesund sind, kann uns da gar nichts passieren.

 

Wie definierst Du die Musik von MIA. Es ist immer wieder zu lesen, Ihr macht „Elektro-Pop-Punk“. Steht diese Aussage für die neue CD auch noch?
Ach weißt Du, wir sind diejenigen, die die Musik machen, und Ihr und alle anderen Hörer seid diejenigen, die die Musik gerne benennen dürfen. Das kann jeder so machen, wie er will. Ich habe genug damit zu tun, diese Musik mit zu erstellen. Ich mache das sehr gerne, mir macht das sehr großen Spaß. Ich weiß auch, dass uns hin und wieder die ein oder andere „Schublade“ hilft, ich selbst kann das aber nicht so gut einordnen. Ich weiß auf jeden Fall, dass wir eine Band sind, die – wie ich schon sagte – einen ganz starken Bezug zur Clubmusik hat, eben zu elektronischer Musik. Wir sind aber trotzdem auch eine Band, die mit Hand und Fuß arbeitet. Es gibt genügend Mia-Songs, die an der Gitarre entstanden sind, und es gibt eine Menge Mia-Songs die mit Gitarre, Bass und Schlagzeug funktionieren. Ich finde wichtig, dass sich so was nicht ausschließen lässt. Entscheidend ist, dass es bei uns keine Berührungsängste gibt. Das kann man auf jeden Fall über uns sagen.

 

Du bist der letzte Musiker, der zur aktuellen MIA.-Besetzung gestoßen ist. Du bist seit 2001 dabei. Wie kam es, dass Du Hannes Schulze am Schlagzeug abgelöst hast?
Das ist eine lustige Geschichte… Es gibt ja eine Person, die bei der Zusammenstellung der Band eine große Rolle gespielt hat. Eigentlich eher unfreiwillig, weil sie weder im Hauptberuf noch im Nebenberuf Musik macht. Das ist Sarah Kuttner, die hat damals Robert und Ingo auf der einen Seite und Andy und die Miez auf der anderen Seite irgendwie zusammengebracht und hat dieses Treffen moderiert. Durch diese Kontaktherstellung haben die sich jedenfalls getroffen und angefangen Musik zu machen. So ging das los. Was mich betrifft war das so... also ich erzähl das jetzt mal aus meiner Sicht: Ich habe 1989/90 angefangen Musik zu machen. Ich bin in Frankfurt/Oder groß geworden und Ende `91 wegen dem Zivildienst nach Berlin gezogen, und habe dann hier in den verschiedensten Bands gespielt und auch für andere Leute im Studio was aufgenommen. Man kann also sagen, dass ich vor meiner Zeit bei Mia. schon reichlich in Deutschland, Österreich und der Schweiz unterwegs war. Irgendwann im Herbst 2001 hat mir dann ein befreundeter Produzent, mit dem ich heute noch Kontakt habe und ziemlich viel unterwegs bin, erzählt: „Hey, da gibt’s 'ne Berliner Band, die heißt Mia. Die suchen einen Schlagzeuger“. Er selbst hatte diese Anfrage über Sarah Kuttner bekommen, weil die sich untereinander auch kannten. Er kannte also Sarah, die waren irgendwie zusammen weg oder haben sich getroffen… wie auch immer… und da fragte sie ihn: „Mensch Jörn, Du kennst doch auch so viele Musiker. Wie sieht’s denn aus, kennst Du nicht einen guten Trommler? Freunde von mir haben 'ne Band mit der sie jetzt richtig durchstarten wollen, und die suchen schon Ewigkeiten nach einem neuen Schlagzeuger.“ Der Hannes war quasi Gründungsmitglied, ist dann aber aus was weiß ich für Gründen ausgestiegen. Meistens heißt das heute ja „musikalische Differenzen“. Und danach war es in der Band sehr unruhig. Es gab da sehr lange keinen festen Trommler. Jedenfalls hat mich das schon interessiert und Jörn gab mir dann die Kontaktdaten von Andy. Das war ganz lustig, denn der wohnte bei mir um die Ecke in Berlin-Mitte, damals noch bei seinen Eltern. Ich bin dann dahin gegangen, da machte mir so ein junger Bengel die Tür auf und drückte mir eine CD in die Hand. Ich hab die dann mit nach Hause genommen und fand das Ganze irgendwie gar nicht so toll, und dachte: „Neee, das ist irgendwie nicht meine Tasse Tee. Das mach’ ich nicht“. Ich wollte mich zwar musikalisch immer auch weiterentwickeln, umorientieren und verschiedene Sachen ausprobieren, aber hier hatte ich am Anfang echt das Gefühl: „Das ist nichts für mich“. Dann traf ich Jörn, den Produzenten, der mir den Kontakt besorgt hatte, drei oder vier Tage später wieder, und er fragte mich wie’s denn gelaufen sei. Ich sagte dann: „Du Jörn, ich glaub, ich mach das nicht. Das läuft mir nicht rein“. Dann hat er mich daran erinnert, dass ich doch sowas eigentlich schon öfters gesagt hatte und meinte dann so: „Gunnar, Du bist immer wenigstens einmal mit so einer Band in den Proberaum gegangen und hast vor Ort geguckt, wie’s ist.“ Ich dachte dann, dass man es ja mal drauf ankommen lassen könnte. Inzwischen lief dummerweise die CD bei mir nicht mehr. Das war eine kopierte CD und mein Player wollte die dann irgendwann nicht mehr abspielen. D.h., ich kannte die ganzen Songs gar nicht mehr, und hab mich dann so mehr „Naja, wir können uns ja mal zu einer Probe treffen“-mäßig verabredet. Jetzt gar nicht so super-enthusiastisch, sondern eher „Mal gucken“ und „Wahrscheinlich sowieso nicht“. Dann bin ich zum Proberaum in Pankow gefahren, den ich erst gar nicht gefunden habe. Ich kam deshalb auch 15 Minuten zu spät und die anderen waren sauer. Vorweg erzählte ich, dass ich mich nicht vorbereiten konnte, da die CD mit den Songs bei mir nicht mehr lief und ich die Titel nicht mehr im Kopf hatte. Dann ging bei allen schon so die Kinnlade runter, und die dachten wohl: „Scheisse, der nächste Idiot der hier ankommt.“ Man hatte vorher bei der Suche nach einem Schlagzeuger wohl schon mit sehr illustren Leuten zu tun. Das ist wohl so, wenn man händeringend und schnell einen Musiker sucht. Vielleicht hat es auch nur mit Schlagzeugern zu tun, ich weiß es nicht. Dann haben wir aber doch angefangen zu spielen, und die Probe lief wirklich erstaunlich gut. Es sind auch relativ klare Songs gewesen. Man konnte sich prima denken, wo die Höhepunkte sind, wenn man sich ein bisschen mit Musik auskennt. Es spielte eigentlich gar keine so große Rolle mehr, dass ich die Songs nicht kannte. Es war mit 1 ½ Stunden zwar eine sehr kurze aber hoch energetische Probe, und ich musste mich danach echt selbst korrigieren. Während dieser Probe habe ich schon gemerkt, dass es eine Band ist, die weiß was sie tut und die mit absolutem Herzblut bei der Sache ist. Da war Energie, da war Wut, da war Kraft. Ich hab gemerkt: „Die wollen was…“. Das hat mich extrem beeindruckt, was dazu führte, dass ich mich zu noch einer Probe habe breitschlagen lassen. Und wie das dann so ist, wurden aus einer Probe mal schnell zwei, drei Proben. Das nächste Konzert von denen war dann auch gleich eine Woche später, und die haben mich gefragt: „Könntest Du nicht…?“. So ging das dann los. Und irgendwann haben sie mir das Messer auf die Brust gesetzt und gefragt: „Was ist denn jetzt? Bist Du dabei oder nicht?“. Da war es aber eigentlich schon klar, da ich durch die ganzen Proben und Konzerte das Songmaterial, das Umfeld, aber auch die einzelnen Bandmitglieder an sich kennen gelernt hatte. Ich hatte gemerkt, die sind zwar alle ein paar Jahre jünger als man selbst, aber das ist eine intakte und gut funktionierende Band. Das sind alles Leute die was können, was wollen und mit denen man was machen kann. Das waren alle vier, wie sie da waren, einfach super Typen. So bin ich da also quasi reingerutscht und seit Ende 2001 Schlagzeuger bei Mia.

 

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Spielst Du eigentlich immer noch neben MIA. in einer Coverband?
Nein, das war wirklich nur ein Projekt für drei Konzerte. Und zwar war das mit dem Andy von Mia. und ein paar anderen Leuten von Berliner Bands zusammen. Das war eher so eine Schnapsidee. Die Coverband heißt „Bad Saalschlacht“ und hat alle möglichen Coversachen gespielt. Hauptsächlich Sachen aus den 90ern, ein paar Sachen aus den 80ern, auch ein paar aktuellere Sachen, aber immer so ein bisschen anders gemacht. Das war ein Projekt vor zwei Jahren. Wir haben alle leider sehr wenig Zeit, noch andere Sachen neben Mia. zu machen. Ich bin auch immer bemüht Kontakt zu Kollegen von früher zu halten, oder immer mal wieder flexibel zu sein um für jemand anderen was aufzunehmen, aber das ist echt schwierig. Ich habe dieses Jahr einmal geschafft, für eine Berliner Band was zu machen. In den Jahren davor war ich bei der Produktion des Soloalbums von Elke Brauweiler, der Sängerin der Band Paula, dabei. Die hat ein Soloalbum mit Coverversionen von französischen Chansons gemacht, das heißt „Twist a Saint Tropez“. Da habe ich zwei oder drei Stücke getrommelt. Am besten ist es, wenn die Leute mich anrufen und mich so fragen: „Ey Gunnar, kannste morgen…?“ Dieses drei oder vier Monate im Voraus Planen funktioniert bei mir sowieso nicht, weil uns dann doch immer irgendwas dazwischen haut. Aber so ganz kurzfristig, das haut oft hin…

 

Welche musikalischen Vorbilder gibt es bei Dir und Deinen Kollegen?
Das ist sehr vielfältig. Es ist auch so, dass wir aufgrund unseres Alters als Musiker unterschiedliche Sozialisierungsmodelle erfahren haben. Dazu kommt, dass wir alle einen sehr vielfältigen Musikgeschmack haben. Für mich eine der wichtigsten Einflüsse überhaupt und überhaupt eine der wichtigsten Erfahrungen, die dazu geführt haben, dass ich Musik mache, habe ich meinem Bruder zu verdanken. Der ist einige Jahre älter als ich und hat mir 1981 die Amiga-Pressung von AC/DC’s „Highway To Hell“ geschenkt. Das ist eine Platte, die mich über Monate, wenn nicht sogar Jahre nicht losgelassen hat. Das war für mich die erste wirklich große Initialzündung in meinem Kopf im Zusammenhang mit Musik. Ich kann mich daran noch gut erinnern und habe das noch so richtig plastisch vor mir: Ich habe die Platte aufgelegt, die Musik ging los und da hat sich irgendwas in meinem Kopf verändert. Also ich stehe jetzt hier vor meinem CD-Regal, und wenn ich bei A anfange, finde ich wie gerade erwähnt AC/DC, Beastie Boys, Blumfeld, Johnny Cash, The KLF, Henry Mancini, Mano Chao, Metallica, die Pixies, die übrigens auch sehr wichtig für mich waren, dann geht’s weiter mit Public Enemy, Smashing Pumpkins, Radiohead… das ist was, was auf Andy genauso zutrifft, nur dass dann bei ihm irgendwie nicht acht CDs von Sonic Youth oder sechs CDs von Pavement stehen… wir liegen geschmacklich sehr beieinander. Robert, unser Bassist, ist ein ganz ganz großer Fan von Muse, also auch so ein Fan der ersten Stunde. Er ist aber auch so ein Typ der Musik hört, die ausschließlich nach seiner Geburt entstanden ist. Das ist bei mir anders, ich hab hier Sachen von Led Zeppelin und Henry Mancini, aber auch eine kleine Klassik-Ecke. Robert ist in der heutigen Indie-Szene verwachsen. Die Miez hört ganz spezielle Musik. Im Moment sehr viel Klaviermusik, sie entdeckt gerade den Jazz für sich. Sie kriegt aber auch über uns sehr viel andere Sachen mit, weil wir untereinander auch Musik austauschen. Und Ingo ist bei uns derjenige, der altersmäßig die Brücke zu mir schlägt. Ingo ist drei Jahre jünger als ich, also 34, und hat einen ähnlichen Musikgeschmack wie ich. Und das obwohl er nicht aus Frankfurt/Oder kommt, sondern aus Hamburg (lacht). Bei dem sieht es im CD Regal eigentlich ähnlich aus wie bei mir.

 

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Eine Frage, die Ihr sicher schon öfters gestellt bekommen habt: Warum singt Ihr auf deutsch?
Ich glaube, das war das Naheliegendste. Es stimmt auch nicht ganz, denn es gibt Mia.-Songs oder Teile davon, die englisch sind. Es ist ja auch total interessant, sich mit anderen Sprachen zu beschäftigen. Das war bei uns schon immer so und wird auch immer so sein, dass wir viel im Ausland unterwegs sein wollen und auch sind, so dass wir Sachen teilweise auf Japanisch, Spanisch, Russisch oder Chinesisch versuchen zu übersetzen. Das Spiel mit der Sprache und der Spaß daran sind sehr präsent. Aber ich glaube, dass die Entscheidung, deutsche Texte zu machen, auch damit zusammen hängt, dass es ganz einfach die Muttersprache ist und dass man wusste, dass man da am präzisesten und unmittelbarsten ausdrücken kann, was man denkt, fühlt und was man sagen will.

 

In Eurem Bandnamen befindet sich am Ende ein Punkt. Auf den legt Ihr großen Wert, nicht wahr? Was bedeutet der Bandname incl. dem Punkt überhaupt?
Als der Bandname ausgewählt wurde, war ich nicht mit dabei. Ich kann es gar nicht genau sagen, aber der Bandname Mia. bedeutet in erster Linie gar nichts großartig. Es ist keine Abkürzung für irgendwas, und es gibt keine tiefere Bedeutung. Der Punkt ist deshalb da, weil man betonten wollte, dass das jetzt der Bandname ist… „Punkt, Aus und fertig“. Außerdem hat er auch eine optische Funktion, weil das ganze Logo und der Schriftzug dadurch noch eine Balance bekommt.

 

Wenn Du in die aktuellen Charts reinschaust: Was davon gefällt Dir gerade besonders?
Ich hab’ die aktuellen Charts gerade gar nicht im Kopf. Natürlich gefällt mir unsere Platte, muss ich leider sagen (lacht)… Ich habe mir gestern die neue Metallica gekauft!

 

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Und? Lohnt sich die Anschaffung?
Ähm… Ja, ich finde, die kann was! Ich muss aber dazu sagen, dass ich mir lange keine Metallica-Platte mehr gekauft habe. Hier stehen die Alben bis zu „Metallica“, danach bin ich ausgestiegen. Wann kam das „schwarze“ Album raus?

 

1991!
Aha… Also habe ich mir nach 17 Jahren mal wieder eine Metallica-Platte gekauft. Die sind ja zwischendurch ganz schön abgebogen, soviel hat sich aber gar nicht verändert. Eigentlich ist da alles beim Alten. Metallica ist eine Riesenband, eine Monsterband… eine der geilsten Bands, die es überhaupt gibt. Aber vom Hocker gehauen hat die neue CD mich bis jetzt noch nicht, aber ich habe es zur Kenntnis genommen, und es braucht sicher auch noch ein bisschen. Ich muss sagen, dass ich das erste Stück („That Was Just Your Life“, Anm. d. Red.) beim ersten Hören sehr mochte, aber dass ich „The Unforgiven III“ überhaupt nicht brauche. Nicht, dass ich nichts mit Balladen anfangen kann, aber das wirkt auf dieser Platte ein bisschen wie reinoperiert, weil das Album ansonsten eine ganz andere Attitüde hat.

 

Ich nenne Dir jetzt ein paar Stichworte. Bitte antworte spontan, was Dir dazu einfällt:
Ok...

 

Ostrock: …hat für mich natürlich eine Rolle gespielt, denn damit bin ich groß geworden. Dazu habe ich aber ganz bewusst keinen großartigen Bezug. Natürlich kannte man Puhdys, Karat und so, aber der wichtigste Impuls, der für mich damals da war, waren die sogenannten „anderen Bands“. Das fand’ ich gut und wichtig, dass das irgendwann dann auch medial in der DDR berücksichtigt worden ist und stattgefunden hat. Denn es hat ja auch stattgefunden und war für viele Leute superwichtig. Es war erstaunlich, wie lange das ignoriert worden ist.

 

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Syksy: Ja, genau! Meine erste Band… also nicht meine erste Band, sondern die erste Band mit der ich unterwegs war. Das ist auch eine Platte, die ich nach wie vor ganz gerne höre. Man schwelgt dann natürlich auch in Erinnerungen, wenn man sich anhört, wie man 1992 geklungen hat. Ich steh’ dazu und weiß, dass es das Beste war, was wir damals machen konnten. Das ist mit wahnsinnig vielen Erinnerungen und Personen wie Lutz Schramm und einer Zeitung, wie es damals die NME Message war, verbunden. Das ist wie so eine Tür, die da aufgeht…

 

Dein erster Tag in einem professionellen Studio: Das kann ich Dir genau sagen. Das erste war so ein kleines Studio für junge Bands. Das war das Masterix-Studio in Berlin-Hohenschönhausen. Ich weiß gar nicht, ob es das überhaupt noch gibt (Ja, das gibt es noch. Es ist am Geraer Ring 2, Anm. d. Red.). Aber mein erster Tag in einem wirklich professionellen Studio war im Music Lab Berlin am Tempelhofer Ufer bei Harris Johns, wo wir das Syksy-Album aufgenommen haben. Das war natürlich geil! Das war ein großer Aufnahmeraum, eine Riesenkonsole, eine fette Bandmaschine und natürlich das Wissen, dass da jemand ist, der schon mit der Creme de la Creme der Anfang der 90er in Deutschland unterwegs befindlichen Metal-Bands wie z.B. Sepultura, Sodom und Kreator gearbeitet hat. Das war eigentlich ein reines Metal-Hardcore-Studio, weil Harris so’n Typ ist, der so eine Musik gemacht hat. Das Gute war, dass wir mit Syksy davon soweit gar nicht weg waren und somit auch ein wenig von der Erfahrung von Harris profitieren konnten. Obwohl er unsere Platte gar nicht aufgenommen hatte, sondern nur immer mal wieder rein kam und das Ganze überwacht hat. Die Aufnahmen hatte Simon, sein damaliger Assistent und ein guter Freund von mir, gemacht. Wir waren damals froh, dass wir da aufnehmen durften. Mein erster Tag in einem professionellen Tonstudio war total GEIL!

 

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Vorbilder: Ja, gibt es reichlich. Da fällt mir spontan Phil Rudd von AC/DC ein, der für mich eine starke Orientierung war. Wenn man sich mit ihm und AC/DC ein bisschen beschäftigt merkt man schnell, dass das ein Typ ist, der nur das Nötigste macht. Deswegen ist er so geil, wie er ist. Und genauso mach ich das auch. Ich hab keine Lust, mich als Solist in den Vordergrund zu spielen, sondern die Funktion, als Schlagzeuger die Band nach vorne zu bringen. Und zwar so, dass es groovt und an der richtigen Stelle knallt. Es gibt ganz ganz viele andere tolle Schlagzeuger… Manu Katché z.B…. alles großartige Musiker. Da würde ich mir die Hände brechen, wenn ich so was spielen würde. Davor habe ich einen Riesenrespekt. Ich würde irgendwann, wenn ich älter bin, auch gerne mal in einer Jazzband spielen. Aber die Schlagzeuger, von denen ich am meisten benutzt habe bzw. die für mich stilprägend in Bezug auf meine Musik waren, sind es eben die, die eher weniger als viel spielen.

Bankenkrise: Damit habe ich nichts zu tun. Ich lege mein Geld konservativ an. Ich habe auch nicht so viel Geld zum Anlegen übrig. Ich habe einen kleinen Sohn, d.h. es geht sowieso immer irgendwie durch. Es ist aber eine gute Chance für die ganze Welt mal durchzuatmen und sich darüber klar zu werden, dass die Gesetze des Kapitalismus nicht zu behandeln sind wie Naturgesetze, dass es im Moment zwar kein anderes Verwertungs- und Verteilungssystem gibt das irgendwie funktioniert, dass das aber nicht heißt, dass dieses System perfekt ist und man da nicht auch noch nachjustieren kann.

Fußball: Ich habe gestern DFB-Pokal geguckt. Es ist witzig, denn ich interessiere mich wahnsinnig für Fußball. Ich versuche auch so wenig wie möglich Fußballspiele im Fernsehen zu verpassen, habe aber keine Fanbindung an irgendeine Mannschaft. Meinen alten Heimatverein, den FC Vorwärts Frankfurt, gibt es nicht mehr. Für die Berliner Vereine hege ich überhaupt keine Sympathien, weder für die Hertha noch für Union. Für den BFC schon gar nicht. Wenn Du mich so fragst: Ich mag die Gladbacher. Ansonsten interessiere ich mich absolut für Clubfußball, die Champions-League finde ich irre interessant und bin diesbezüglich immer gut informiert und am Start.

Abschließend noch eine Frage: Ihr habt für Eure neue CD auch ein neues Bandlogo gewählt. Es sieht aus, wie der Ausschlag bei einem EKG. Ähnlichkeiten mit dem Logo der Band „MIT“ rein zufällig oder hat man sich davon inspirieren lassen?
Wenn es Ähnlichkeiten gibt, sind sie zufällig! Wir nennen das neue Logo „Die Welle“. Die Welle ist eigentlich in Anlehnung an das NASA-Logo entstanden. Da kam die Idee her. Dazu kommt, dass nicht wir (die Band) die Welle gemacht haben, sondern Ina und Simon, unsere großartigen Grafiker, und die haben sich davon inspirieren lassen.

Ich danke Dir für das Gespräch und die Zeit, die Du Dir genommen hast. Wir wünschen Euch alles Gute und maximale Erfolge…
Vielen Dank. Wir würden uns außerordentlich freuen, Euch auf unseren Konzerten zu begrüßen, und das so zahlreich wie möglich. Neben Bankenkrise, Musikindustriekrise und neben allen anderen Krisen und komischen Dingen in der Welt ist es toll, dass wir einen Beruf haben, wo es noch so was Echtes gibt, wie ein Konzert. Man stellt sich hin, baut eine Bühne auf, man macht einen Soundcheck, geht auf die Bühne und gibt ein Konzert. Es ist schön, wenn viele Leute kommen… das heißt nicht, dass ein Konzert gleich besser ist, nur weil viele Leute kommen. Aber natürlich freuen wir uns, wenn möglichst viele Leute da sind. Das ist etwas Unmittelbares und Echtes, was man mit vielen Leuten gleichzeitig teilen kann. Eine digitale Welt, wie sie jetzt ist, braucht so was wie Konzerte. Also kommt alle zu unseren Konzerten.

 

Interview: Christian Reder
Bearbeitung: kf, cr
Fotos: Pressematerial Mia., Columbia, R.O.T.