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Interview vom 2. Dezember 2022



Simone Kotowski ist für uns längst keine Unbekannte mehr, auch wenn sie hier jetzt zum ersten Mal mit einem Interview und einer CD-Vorstellung (siehe HIER) in Erscheinung tritt. Immer wieder stand sie in den letzten Jahren auf einer der Bühnen, vor der auch einer unserer Kollegen Fotos machte und hinterher für unser Musikmagazin über das darauf Gesehene und Gehörte schrieb. Nun wurde es aber höchste Zeit, dass die Tochter von Henry Kotowski (u.a. SPUTNIKS) endlich mal selbst zu Wort kommt. Dies tut sie gerade mit ihrem ersten Album "Sister" und an dieser Stelle besonders in einem Gespräch mit unserem Kollegen Christian, der mit ihr u.a. auch über das genannte Album plauderte ...




Du bist schon eine Weile als Musikerin aktiv, trotzdem ist erst jetzt Dein Debüt-Album erschienen. Warum hast Du Dir damit so lange Zeit gelassen?
Nun, in erster Linie aus finanziellen Gründen. Da ich keine Plattenfirma habe, habe ich fast alles selbst finanziert. Und Dank der guten Kehrseite des Lock Downs bekam ich eine Förderung von der GVL im Rahmen des Neustart Kultur. Zuerst wollte ich eine EP aufnehmen, doch als ich die Zusage für die Förderung bekam, war die Entscheidung für ein Album klar. Ich habe viele Jahre im "Schatten" gelebt und hatte schon längst resigniert, was große Ziele im Musikgeschäft anbelangt. Ich hatte schon kurz vor der Wende 1989 mit Matthias Schramm, dem ehemaligen SILLY-Bassisten, Aufnahmen für ein Album gemacht. Aber dann fiel die Mauer und er hat sich anderweitig orientiert. Nach weiteren Castings in den Jahren nach der Wende, in denen ich immer nur ein kleines Stück weiter aber nicht bis zum Ziel kam, habe ich dann den "Kopf in den Sand gesteckt". Enttäuschungen und Schicksalsschläge hatten mich zurückgeworfen und gelähmt. Doch als mein Vater starb, wusste ich, ich muss weitermachen.
 
 
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Simone beim Release-Konzert zu "Sister" im Oktober 2022 (Foto: Steffen Wollmann)


Nun wird man von der Prominenz auf der Scheibe ja förmlich erschlagen. Waldi Weiz, Eberhard Klunker, Ferry Grott, Andy Wieczoreck, Nick Nicklisch … Hab ich noch jemanden vergessen?
Michael Lehrmann, Tina Powileit, Bernd Bangel, Axel Stammberger, Thomas Braun und Tobias Unterberg.

Waren die Kollegen für die musikalische Begleitung Dein persönlicher Wunsch oder hat jemand, der genau wusste, dass die Herrschaften für Deine Musik die richtigen Töne treffen würden, die Besetzung für Dich zusammengestellt?
Ich wusste genau, was und wen ich wofür wollte.

Seid Ihr für die Aufnahmen der Songs mit mehreren Leuten ins Aufnahmestudio gegangen oder hat jeder Einzelne seinen Teil für sich eingespielt und die Parts wurden am Ende im Studio zusammen gemischt?
Teils, teils. Mit meiner Band war ich im Studio bei Ferry, also mit Tina Powileit und Michael Bahlk am Kontrabass. Einige Gitarristen sind dann einzeln vorbeigekommen und Micha Lehrmann hat z.B. im Home-Studio eingespielt - wie auch andere, die weiter weg wohnten oder auch aus Abstandsgründen nicht kamen.
 
 
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Wie lange haben die Arbeiten an dem Album "Sister" gedauert?
Fast ein Jahr.

Der Name Ferry Grott ist ja hier schon gefallen. Er war auch Produzent des Albums. Hast Du Dich voll und ganz auf sein Können und sein Verständnis von Sounds verlassen, oder hast Du da auch ein Wörtchen mit gesprochen?
Ich habe so einige Wörtchen mitgesprochen. Ferrys Handschrift erkennt man an den Dance-Grooves. Da habe ich mich gern drauf eingelassen, zumal ich auch gern tanze. Bei den anderen Songs hatte ich schon genauere Vorstellungen. Zur Verbesserung einiger Sounds und zum Mastern habe ich dann nochmal zu meinem Co-Produzenten Lutz Kessler (Amy Music) gewechselt.

Neben vielen eigenen Liedern gibt es eine ganze Reihe Coversongs auf der CD zu hören. Haben diese eine besondere Bedeutung für Dich oder sind es Stücke, die Dir von der Umsetzung und vom Gesang her einfach nur sehr gut liegen?
"Smoke on the water" war z.B. so eine alte Cover-Idee von mir mit diesen harmonischen Veränderungen und dem Samba- Groove am Ende. Und "Es gibt Momente" ist so ein Song, den ich immer toll fand. Für das Cover habe ich von Hansi Biebl persönlich die Erlaubnis bekommen.
 
 
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Foto vom Cover-Entwurf (Schankfotografie/Simone Kotowski PR)


Das Lied "Jeder Tag mit Dir" ist eine Komposition Deines Vaters Henry Kotowski. Warum hast Du ausgerechnet dieses Lied für Dich ausgewählt?
Es ist ja immer die Idee von der eigenen harmonischen "Umstrickung", die einen packt oder nicht. So war es auch hier. Dann natürlich das Thema Herzschmerz, was jeder schon mal erlebt hat. Und "Trag' meinen Ring" habe ich auf der CD ja auch gecovert. Das hat mein Vater in den 70ern wie ein junger Gott gesungen und ganz viele Brautpaare haben es sich zur Trauung gewünscht. Leider hat er es nicht komponiert.

Hartmut Königs "Sag mir wo Du stehst" zählt ja eher zu den Liedern, die einen politischen Anstrich haben. Fiel die Wahl deshalb auf diese Nummer, weil Du die Gedanken dazu teilst oder weil es wieder mal an der Zeit ist, seinen Standpunkt zu bestimmten Dingen deutlich auszusprechen?
Ich finde, es ist immer die Zeit, seinen Standpunkt zu bestimmten Dingen deutlich auszusprechen, ohne dass man in eine Ecke gedrängt wird. Meine Kollegen haben mir anfangs einen Vogel gezeigt wegen dieses Covers. Ich bin ein Kind der DDR und war nie mit diesem Regime konform, doch erkenne ich, wenn ein Text immer noch aktuell und eine Hookline gut ist. Dann habe ich die Erlaubnis bekommen, an diesem Text drei Worte zu ändern, und schon wurde daraus ein Beziehungsthema ("... Du kannst nicht bei ihr und bei mir genießen.") Und der Bossa Nova, hatte sich mir hierfür förmlich "aufgedrängt" mit dieser wundervoll jazzig-smoothen Trompete dazu.

Das dem Album seinen Namen gebende Lied "Sister" hat eine besondere Hintergrundgeschichte. Möchtest Du sie den Lesern gern erzählen?
Mit diesem Lied suche ich meine Schwester. Es geht um das Thema Zwangsadoptionen und vorgetäuschte Säuglingstode in der ehemaligen DDR. 1968 hat meine Mutter im Krankenhaus Köpenick ein Mädchen geboren, welches zunächst vollkommen vital war. Dann nahm man es ihr weg und sagte ihr später, es sei plötzlich verstorben. Man hätte es zum Kinderkrankenhaus Lindenhof gebracht und hätte dort nichts mehr tun können. Dann schob man meiner Mutter ein Schriftstück unter die Nase, drängte sie in ihrem Schockzustand zur Unterschrift und nahm es ihr wieder weg. Meine Mutter kam ohne Baby nach Hause ... Erst durch die Sendung AKTE SPEZIAL auf SAT 1, Folge "Die gestohlenen Kinder der DDR", sind wir darauf aufmerksam geworden, dass dies ein großes Thema und ein dunkler Fleck in der DDR- Geschichte war. Es gibt über 3.000 gemeldete Fälle; das hat die Interessengemeinschaft für gestohlene Kinder der DDR (Iggkddr.de) registriert. Ich habe dann dort Kontakt aufgenommen. Wir glauben, dass meine Schwester lebt - irgendwo auf dieser Welt. Über die Facebook-Gruppe des iggkddr haben sich tatsächlich schon Geschwister und Kinder nach über 30 Jahren gefunden.
 
 
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Simone und ihre Band (Simone Kotowski PR)


Können wir an dieser Stelle und mit diesem Interview vielleicht sogar helfen, die Schwester zu finden?
Das wäre schön. Je mehr es hören und lesen, umso besser. Man kann mich gern per Mail anschreiben oder über die FacebookGruppe "Betroffene von DDR-Zwangsadoption/Säuglinstod" gehen.

Mit "Schau in den Fluss" ist ein Lied enthalten, zu dem unser Freund und Kollege Andreas Hähle den Text schrieb. Ist der Text noch zu Andreas' Lebzeiten direkt für Dich entstanden oder hast Du ihn Dir aus seinem Fundus an bisher noch unvertonten Texten ausgewählt?
Ich glaube, es muss 2016 gewesen sein, als ich Andreas bat, mir einen positiven Text zu schreiben, der vom Nach-Vorn-Schauen handelt. Wir hatten früher schon an Texten gearbeitet. Dann schickte er mir "Schau' in den Fluss" und mir fiel sofort eine Melodie dazu ein.

Ein weiteres eigenes Lied von Dir ist "Ich und Du" mit einem Text von Sylvia Kling. Bitte erzähl doch auch etwas zu diesem schönen Stück.
Ich habe Sylvia über Facebook kennengelernt und wir waren gleich auf einer Welle. Sie bot mir an, einen Text zu schreiben. Da bat ich sie um das Thema Sehnsucht nach Geborgenheit, aber dennoch frei sein - verbunden mit dem Älterwerden. Ich nenne es scherzhaft das "Wechseljahreslied", weil es auch ein bißchen launisch ist. Die Musik fiel mir auch ziemlich schnell dazu ein. Und ich finde, das einfühlsame Saxophon von Andy Wieczoreck setzt dem Song die Krone auf.

Du scheinst musikalisch scheinbar nicht auf einen Stil fixiert zu sein, denn wenn man sich das alles anhört, was auf "Sister" enthalten ist, wandelst Du sowohl im Lateinamerikanischen Bereich (Samba) ebenso souverän wie im Jazz und Pop. Gibt es gar noch weitere Spielarten, die Du hier nur nicht mit auf die CD genommen hast?
Naja, früher habe ich auch mal Country-Musik gemacht, aber jetzt zieht es mich eher in die Jazz- und Soul-Richtung.
 
 
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Simone bei einem gemeinsamen Auftritt mit Bernd Bangel im November 2009 (Foto: Redaktion)


Wie werden diese Lieder auf die Bühne gebracht? Wirst Du sie allein am Klavier präsentieren oder sind auch Konzerte mit einer Band geplant?
Möglichst mit meiner Band: Tina Powileit (Cajòn), Ferry Grott (tp), Michael Bahlk (Kontrabass) und Melanie Schley (Backing Vocals). Aber auch mit kleiner Besetzung (Duo, Solo) ist einiges möglich.

Ich hatte vorhin ja schon Deinen Vater, Henry Kotowski, erwähnt. Du kommst also aus einer musikalischen Familie. Wieviel Einfluss hatte Dein Vater denn auf Deine Berufswahl, also darauf, dass Du heute auch in der Musikwelt unterwegs bist?
Ich bin ein Scheidungskind, aber als "Papakind" habe ich immer den Kontakt zu meinem Vater gehalten; auch, weil ich so wie er auf der Bühne stehen wollte. Doch meinen Weg habe ich mir eher allein gesucht. Mein Vater hat mich allerdings, bevor er 1984 in den Westen ging, bei einem Kollegen in seiner Tanzband "untergebracht".

Du bist 1963 in Berlin geboren, hast quasi die 70er und 80er hautnah erleben dürfen. Was aus dieser Zeit hat Dich musikalisch geprägt, was waren Deine Vorbilder und welche Musiker und Bands hast Du damals gehört?
Bei uns zuhause liefen die Radiosender AFN, RIAS und BFBS - und auch bei meinem Vater. Als Schulkind habe ich oft heimlich unter meiner Bettdecke AFN mit meinem Kofferradio gehört. Da liefen die Jacksons, Earth Wind & Fire, Kool & the Gang und Steely Dan. Das hat mich umgehauen. Und Stevie Wonder hörte ich das erste Mal bei meinem Vater auf der LP "Songs in the key of life". Da war ich hin und weg.

Du hast später ein Musikstudium absolviert. War der Beruf der Musikerin von Anfang an das Ziel oder gab es einen anderen Berufswunsch?
Schon im Kindergarten wollte ich Sängerin werden - später auch mal Dolmetscherin. Aber ich habe drei Berufe: Musikerin, Musiklehrerin, Heilpraktikerin. Nach der Wende habe ich sogar noch eine Umschulung zur Rechtsanwaltsfachkraft gemacht. Und ich gebe jetzt Tanzunterricht, weil ich immer schon gern getanzt habe. Ich bin außerdem als Musiklehrerin in Kitas tätig, also mache musikalische Früherziehung, obwohl ich das Wort nicht mag. Es nennt sich "KITAMUSIK".

Dein Papa war ja als Musiker aktiv und hat die guten und weniger guten Seiten des Jobs erlebt. Hat er Dir Tipps mit auf den Weg gegeben, Dir vielleicht sogar davon abgeraten, in die gleiche unruhige See zu stechen wie er?
Da ich nicht bei ihm aufgewachsen bin, eher nicht.
 
 
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Simone mit ihrem Vater Henry Kotowski im Neu-Helgoland in Berlin (Foto: Redaktion)


Dein Lebenslauf beinhaltet die Worte "div. Bandprojekte" und deutet an, dass Du hier und da schon als Mitglied eines Ensembles aktiv warst. Kannst Du da vielleicht ein paar Namen nennen, wo Du überall schon Deine Spuren hinterlassen hast?
Ich war Gastsängerin bei der MODERN-SOUL-BAND, der KÖSTRIZER JAZZBAND und den SPUTNIKS, bei denen ich auf dem Jubiläums-Album einige Songs eingesungen habe. Diesen Sommer hatte ich gerade einen Auftritt auf der Insel Rügen zusammen mit Manuel Schmid und der STERN-COMBO MEISSEN. Zu Lebzeiten von Reinhard Fißler, dem ehemaligen Sänger von STERN MEISSEN, habe ich auch auf seinem Album mitgewirkt und wir hatten so mach schöne Session zusammen. Hauptsächlich hatte ich immer ein eigenes Cover-Bandprojekt (auch als Duo), womit wir früher in allen "Eierschalen" in Berlin und deutschlandweit gespielt haben. Dann habe ich neun Jahre mit dem Sänger und Gitarristen Bernd Bangel (ehem. BABYLON, HOLGER-BIEGE-BAND) musiziert. Das passte stimmlich sehr gut zusammen. Der Christmas-Song "Christmas Star" ist zusammen mit dem Gitarristen Reinhard Tesch von der Band METROPOL entstanden. Und ein Liebhaberprojekt von mir ist die Steely-Dan-Coverband DEELY STAN, bei der ich derzeit singe und Piano spiele.

Du bist aber darüber hinaus künstlerisch auch anderweitig aktiv, denn auch als Schauspielerin kann man Dich sehen. Wie bist Du denn in dieses Fach gekommen?
Das Schauspiel liegt gerade ein wenig auf Eis. Aber es hat mich immer interessiert, besonders komödiantische Rollen. Das habe ich von meinem Vater geerbt. Wir haben viel zusammen gelacht, denn er war ein Clown. So bin ich über den Tipp einer Bekannten mal in einen Schauspiel-Workshop gegangen und bekam dann eine Rolle in einem Theaterstück. Die Rolle der "Eva mit dem Colt" in Dea Lohers "Henriette Blauhaar - Hoffnung der Frauen" war eher eine skurille Rolle. Es war eine tolle Erfahrung neben einigen anderen kleinen Rollen beim TV.
 
 
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Simone und Bernd Bangel zu Besuch bei Reinhard Fißler (Foto: Redaktion)


Ferner ist zu lesen, dass Du Chor-Synchron für die Animationsfilme "Horton hört ein Huh" und "Rio" gemacht hast. Was kann man sich darunter vorstellen, und wie bist Du dazu gekommen?
Das war Gesangssynchron. Wir standen als Chorsänger im Berliner Synchron-Studio und haben dann die Gesangsstellen im Film eingesungen und gesprochen. Ich bin dazu über einen lieben Kollegen gekommen, der damals dort Aufnahmeleiter war. Es hat riesen Spaß gemacht. Leider ist diese Quelle versiegt.

Du hast das gerade schon erwähnt und in Deiner Vita bin ich auch über den Namen Modern Soul Band gestolpert. In welcher Form hast Du dort denn mitgewirkt?
Ich habe als Frontsängerin bei einigen Konzerten mitgewirkt. Hat Spaß gemacht, da ich ja auch auf Big-Band-Sound stehe.

Dein Album "Sister" ist nicht die erste Veröffentlichung, die von Dir erschienen ist, denn mit der Maxi-Single "Mitternachtsengel" kam 2016 bereits eine CD heraus. Für die, die diese Single nicht kennen, also auch für mich: Würdest Du uns wohl etwas darüber erzählen? Was kann man da hören und gibt es diese noch irgendwo physisch zu kaufen?
"Mitternachtsengel" ist quasi eine Aufarbeitung eines alten Themas. Lange Zeit hatte ich das Gefühl, dass mir jemand an meiner Seite fehlt. Damit meine ich jetzt nicht einen Partner. Während einer Therapie stellte sich heraus, dass es mein leiblicher Bruder gewesen wäre, der abgetrieben worden war. Er ist mein Mitternachtsengel. Dazu habe ich ein 2016 ein Video gedreht, was man bei Youtube sehen kann. Die Maxi-Single mit 3 Versionen kann man bei mir bestellen, da es keinen Vertrieb gibt.




Ich fragte gerade bewusst nach "physisch", denn Du bietest Deine Musik auch digital im Netz als Streaming an. Fühlt man sich als Künstlerin da nicht etwas unwohl, dass man heute an dieser Art der Veröffentlichung scheinbar nicht mehr vorbei kommt und seine hart erarbeitete Kunst als "wertloses" Format, das man nicht in die Hand nehmen kann, anbieten muss? Oder bist Du gar jemand, der das Streamen als Vorteil für Eure Zunft ansieht und es befürwortet?
Ich finde es kaum wertschätzend und keinesfalls angemessen, dass Künstler ihre geistiges Gut so an Streaming-Dienste verschleudern müssen. Das muss sich ändern! Für den Künstler muss mehr dabei unterm Strich herauskommen, dann ist es ok. Aber ich will mit meiner Musik die Menschen weltweit erreichen, da bleibt mir wohl nichts weiter übrig.

Kommen wir zum Schluss noch zu der Frage, wohin die Reise gehen soll. Wen möchtest Du mit dem Album erreichen und was wird in Zukunft noch von Dir zu erwarten sein?
Ich möchte gern die Herzen der Menschen erreichen und erfolgreiche Touren mit meiner Band machen - auch international, denn mein Album ist ja international. Als nächstes möchte ich ein Jazz-Album und eins für Kinder aufnehmen.
 
 
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Simone beim Release-Konzert zu "Sister" im Oktober 2022 (Foto: Steffen Wollmann)


Ich danke Dir für das Interview. Möchtest Du abschließend noch ein paar letzte Worte an die Leser richten?
Ich wünsche allen viel Freude mit meiner Musik und friedliche Weihnachten! Glaubt an Euch selbst und lasst Euch nicht verbiegen. Ich habe es zu lange getan. Vielleicht schreibe ich ein Buch darüber.

Vielleicht kann man Dich vorher aber noch live irgendwo erlegen. Was sind die nächsten Termine?
SIMONE KOTOWSKI & BAND ist mit Gästen am 24. Februar 2023 im Berliner "Neu-Helgoland" zu sehen und DEELY STAN ft. Simone Kotowski live am 10. Februar 2023 an gleicher Stelle.



Interview: Christian Reder
Fotos: Simone Kotowski privat, Steffen Wollmann, Jacky Jazzpics, Schankfotografie, Redaktion