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Interview vom 11. Dezember 2019



In der zweiten Dezember-Hälfte ist Christisn Steyer mit dem Berliner Solistenchor wieder auf Tournee. Er feiert damit ein Jubiläum, denn vor genau 20 Jahren präsentierte er erstmals sein ganz besonderes Weihnachstprogramm, in dem er mit seinem Chor alte Weihnachtslieder neu präsentiert.001 20191212 1900268404 Die Wurzeln des Mannes mit der markanten Stimme liegen schon viele Jahre zurück, genauer gesagt in den 60ern. Musikalisch kam er von der Klassik zur Musik für Märchenplatten und zum Chanson, wechselte dann zum Schlager, später zum Jazz und fand über seine andere "Berufung", der Schauspielerei, auch zur Filmmusik, von denen er schon einige geschrieben hat. Dazwischen unternahm er noch einen Ausflug in die Rockmusik, war wenige Wochen Mitglied der Gruppe KARAT um dieses Gebiet aber letztlich wieder zu verlassen. Das Fernsehpublikum kennt Christian Steyer aus zahlreichen DFF-Produktionen wie z.B. einigen Folgen der TV-Serie "Polizeiruf 110" oder als Sprecher der belieben Reihe "Elefant, Tiger & Co", das Kinopublikum aus abendfüllenden Programmen wie z.B. "Die Legende von Paul und Paula", "Die Taube auf dem Dach" oder den "Außenseiter" und der Musikfreund als Begleitmusiker von Frank Schöbel und Mitglied der Uve Schikora Combo. Vieles hat er schon gemacht, aber die Zusammenarbeit mit dem Solistenchor und die Aufführung des Weihnachtsprogramms sind die wohl am längsten andauernden Projekte in seiner Vita. Anlässlich des eben erwähnten Jubiläums hat sich unser Kollege Christian mit seinem Namensvetter aus Berlin getroffen, um mit ihm über die anstehende Tour, die vergangenen 20 Jahre mit den "alten Weihnachtsliedern", seinen Chor und viele andere Stationen seiner langen und spannenden Karriere zu sprechen ...




Im Dezember geht es wieder auf Tour, da präsentierst Du mit dem Berliner Solistenchor alte Weihnachtslieder neu. Insgesamt habe ich acht Termine gefunden. Sind das alle oder kommen noch welche hinzu?
Wir hatten schon vorab einen Termin in Bielefeld, aber das war eher eine interne Geschichte, denn da hatte uns ein Betrieb extra angeheuert. Ansonsten sind das alle Termine.

Wenn ich richtig gelesen habe, ist das Deine Jubiläumstour, denn Du machst das mittlerweile seit zwanzig Jahren.
Das ist richtig. 1999 waren wir zum ersten Mal damit unterwegs. Zwischendurch haben wir zwar ein oder zweimal ausgesetzt, aber im Prinzip ist es das 20.Jahr.

Was war denn damals der Antrieb, ein eigenes Weihnachtsprogramm zu erstellen und damit dann auch aufzutreten? Derer gibt es ja verschiedene und jedes Jahr immer neue.
Da muss ich ein bisschen ausholen. Ich habe für Wolfgang Becker, den Regisseur von "Goodbye Lenin", schon früher Filmmusik geschrieben. Und zwar für seinen Film "Kinderspiele". Sein nächster Film hieß dann "Das Leben ist eine Baustelle", da gibt es Christiane Paul, die die weibliche Hauptrolle spielt. Sie singt in einem Chor, der sich in der Weihnachtszeit in einer Shopping-Mall verdingt. Im Drehbuch steht, sie singen Weihnachtslieder in einer etwas bluesigen Fassung. Also habe ich mir zwei Weihnachtslieder genommen und habe sie bearbeitet. Das war der Anlass, mich weiter mit Weihnachtsliedern zu beschäftigen. Mehr und mehr wurde mir bewusst, worum es in den meisten Weihnachtsliedern eigentlich geht. Es geht um den Mythos, dass Licht aus der Dunkelheit entsteht und Weihnachten somit etwas mit Gegensätzen zu tun hat. In den Liedern kommt das sehr schön zur Geltung. Nimm zum Beispiel "Maria durch den Dornwald ging": Das ist ja kein Sonntagsspaziergang, wenn Du durch den Dornenwald gehst, denn das tut richtig weh. Aber Maria meidet den Weg nicht, sondern sie geht mitten rein, erleidet den Schmerz. Auf einmal beginnen die Dornen wieder zu blühen, was sie schon lange nicht mehr getan haben. Das sind schöne Bilder, die mich begeistert haben, denn es sind ja gleichzeitig auch Mythen, die in den Legenden der Völker wiederkehren. Bevor nämlich der Held die Prinzessin kriegt, muss er erst einmal tödliche Gefahren bestehen. Auch in Beethovens Schicksalssinfonie findet man dieses "Durch Nacht zum Licht"; das hat mich sehr interessiert. Andererseits fand ich die Art befremdlich, wie diese alten Lieder - zum Beispiel auf Weihnachtsmärkten - musiziert werden; mir schien das immer zu lieblich. Das hat mich frustriert und gelangweilt, weil die Lieder nur billig aufgepoppt und aufgepeppt wurden. Es geht aber dabei um etwas tief Menschliches. Im Grunde genommen sind meine Bearbeitungen aus einer inneren Notwendigkeit entstanden, nämlich der Sehnsucht, den ursprünglichen Impuls der Lieder wieder zu spüren. Also suchte ich nach einer Quelle, die diesen Durst stillen kann. Daraus sind die Bearbeitungen entstanden, die ich mit meinem Chor zur Aufführung bringe. Bei den Konzerten erleben wir immer wieder, wie berührt die Zuhörer sind. Aber, letztlich mache ich es für mich selbst, weil ich anderes in den Liedern sehe und höre. Da musste etwas Erfrischendes her. Ich bin Musiker und habe zu oft erlebt, dass Musik mich langweilt. Ich suche in Musik immer etwas, was Körper und Geist bewegt. Das brave Absingen der immer gleichen Chorsätze war für mich schon seit meiner Kindheit zunehmend unbefriedigend. Es mag gefallen, mich aber berührt es nicht. Wenn man aber hört, wie Menschen auf eine ganz andere Art und Weise singen können, wirklich aus der Seele und aus dem Körper heraus, dann fängt auch in mir etwas an zu schwingen. So etwas ist in unserer Kultur leider ziemlich verkümmert, im Allgemeinen wird kaum von innen heraus gesungen. Meinem Chor sage ich: Es geht nicht darum, dass wir das Lied singen, das Lied muss uns singen. Genau das ist unser Anspruch. Man soll sich in die Bilder, die in den Liedern beschrieben werden, reinversetzen können. Es gibt übrigens auch kitschige Weihnachtslieder, mit denen ich gar nichts anfangen kann. In erster Linie trifft das auf die Texte zu. Ein Beispiel dafür ist "Stille Nacht, heilige Nacht". Gegen das Lied an sich will ich gar nichts sagen, es hat fraglos eine große Geschichte und Tradition. Aber der Text des Liedes ist zumindest für mich und mein Programm völlig unbrauchbar. "Holder Knabe im lockigen Haar…" - das ist der reine Kitsch, das löst in mir überhaupt nichts aus. Wenn ich dann aber Textstellen wie diese höre: "Was trug Maria unter ihrem Herzen? Ein kleines Kindlein ohne Schmerzen", dann ist das ein starkes Bild. Was trägt man denn im Herzen? Natürlich das, was einem am wichtigsten ist. Und dieses Kind "unter ihrem Herzen" ist ja ein Symbol für Zukunft. Maria geht durch den Dornenwald und, obwohl sie selbst Schmerzen hat, trägt sie das Kind und beschützt es, sodass es keine Schmerzen erleidet. Sie überträgt den Schmerz also nicht auf die nächste Generation, um dieses Bild mal weiter zu spinnen; ein ganz, ganz starkes Bild.

Deine Begeisterung für diese alten Lieder und alten Texte hört man Dir regelrecht an, auch jetzt noch, nachdem Du das schon zwanzig Jahre lang machst.
Sonst würde ich diese Sachen ja auch gar nicht mehr singen können. Gerade in der heutigen Zeit, wo großer Utopieverlust die Menschheit ergriffen hat, scheint mir, dass man Samen und Keime wie auf Inseln schützen muss. Wo sie jemals Wurzeln schlagen können ist ungewiss, aber sie zu schützen, darauf kommt es an. Für mich ist das eine wichtige Sache. Sich anschauen, sich zuhören, nicht Meinung auf Meinung knallen lassen, das dürfen wir nicht aufgeben. Man muss noch sagen können: "Aha, so siehst Du das". Und man sollte ein offenes Ohr und ein offenes Herz haben, auch mal etwas anderes als nur das eigene Denken gelten zu lassen.

Bei Deinem Programm ist mir noch etwas aufgefallen. Man kennt das ja, es ist Weihnachten, man bringt eine CD auf den Markt und mit dieser CD geht der Künstler bzw. die Band dann auf Tour. Du hast es anders gemacht. Da gab es zuerst das Programm, welches Du live gespielt hast, ehe die CD kam. Warum bist Du diesen Weg gegangen? Musste erst eine bestimmte Routine und Perfektion in den Vortrag gebracht werden, um davon eine CD-Aufzeichnung zu veröffentlichen oder was war der Grund?
Diese Live-CD ist ja schon meine dritte CD. Ich kann Dir aber gar nicht genau sagen, warum ich das so und nicht anders gemacht habe. Ein Lied hatte ich schon vorab fertig, dann waren es drei Lieder und ich fing an, immer weiter zu suchen nach entsprechenden Liedern, die mir geeignet schienen. Wichtig waren vor allem die Texte der Lieder, bei denen sich der Mythos als groß genug erwies. Und so entstand Stück für Stück ein komplettes Programm, welches wir dann zur Aufführung brachten. Ich unterrichte ja noch an der einstigen Jazzabteilung der Musikhochschule Hanns Eisler. An der UdK, vormals HdK, gab es aber auch eine Jazzabteilung. Diese beiden sind ja nun schon seit Jahren zusammengelegt zum Jazzinstitut Berlin. Und dort befragte ich einfach mal ein paar Gesangsstudentinnen und -studenten, ob sie ein solches Programm mit mir machen wollen. Bald darauf gab es auch schon die erste Aufführung. Das war 1999 und fand in der Französischen Friedrichstadtkirche im Französischen Dom statt.

Kann man sagen, dass dieser Chor, mit dem Du unterwegs bist, eigens für diese Sachen entstanden ist?
Dieser Chor ist tatsächlich ein reiner Projektchor, es gibt ihn nur, wenn ich etwas habe. Wir haben zwischendurch auch mal anderes gemacht, zum Beispiel für die Weltausstellung in Shanghai. Auch für Kinofilme haben wir mal was eingesungen. Regelmäßig ist aber, dass wir im Dezember zusammenkommen. Da die Musiker und Sänger alle ihre eigenen beruflichen Verpflichtungen haben, ist es ganz schwer, sie in dieser Zeit zusammen zu bringen. Deshalb ist ein Pool von ca. 25 Leuten entstanden, aus denen ich im besten Fall so 16 bis 17 Musiker zusammentrommeln kann. Und mit denen mache ich dann Jahr für Jahr mein Programm.

Wie gesagt, Du bist seit zwanzig Jahren mit diesen Weihnachtsliedern unterwegs und hast mittlerweile drei CDs am Start. Also dieses Suchen und Finden geeigneter Lieder bricht auch nach zwanzig Jahren nicht ab, oder?
Das ist ein fester Zyklus geworden. Irgendwann kamen mal zwei neue Lieder dazu, aber im Prinzip ist dieser Zyklus abgeschlossen. Ich will natürlich nicht ausschließen, dass irgendwann noch mal ein weiteres Lied dazukommen kann. Aber ich habe die deutschen Weihnachtslieder durchgeschaut und festgestellt, es ist einigermaßen überschaubar, was es da gibt. Vielleicht findet man hier und da noch etwas Regionales, das Verwendung finden könnte, doch eigentlich ist der Zyklus, wie eben schon gesagt, abgeschlossen. Man könnte es sicher ausdehnen auf "Weihnachtslieder aus aller Welt", aber das wäre ein anderes Programm. Wir beschränken uns auf die deutschen Weihnachtslieder und so soll es auch bleiben, um uns vor Augen zu halten, was wir für Traditionen haben. Um Augen, Ohren und Verstand wieder frei und frisch zu machen, habe ich die Lieder auf meine Art bearbeitet, wobei stilistisch hier eine ganze Menge passiert. Es geht von Gregorianischer über Bachsche Anmutung bis in die Neuzeit, also bis hin zu Jazzigem, Groovigem und Gospelsachen. Oft sprechen mich nach den Auftritten Leute an, die sehr berührt sind von dem Gehörten, es fließen auch manchmal Tränen. Sie sagen zum Beispiel: "Da kenne ich diese Lieder nun seit meiner Kindheit, ohne dass ich gewusst habe, was ich da eigentlich singe. Heute habe ich zum ersten Mal gemerkt, worum es geht". Es gibt doch dieses Lied "Josef, lieber Josef mein". Normalerweise ist das eher ein pastorales Eia-Popeia-Lied. Ich hörte mir das in Ruhe an und fragte mich: Was passiert denn hier wirklich? Die Maria hatte also ein Kind gekriegt. Ihr erstes Kind. Sie weiß aber, und Josef weiß es auch, das Kind ist nicht von ihm. In der überlieferten Geschichte kommt es nämlich vom Heiligen Geist. Aber das war mir in dem Moment nicht wichtig. Entscheidend war für mich viel mehr, dass sie Josef trotzdem fragt, ob er ihr hilft und sie unterstützt, denn er ist ihr bester Freund. Er ist sehr unsicher wie er reagieren soll, was ich verstehen kann. Irgendwann macht es dann bei ihm "Klick!" und er sagt sich: Was heißt denn ‚MEIN Kind?' Kann man ein Kind besitzen? Das Kind gehört sich in erster Linie selber und Maria ist die Frau, die ich auf der ganzen Welt am meisten liebe. Ja, ich mache das! Er überwindet also eine Schwelle und es bricht aus ihm heraus: "Gerne, liebe Maria mein, helfe ich Dir wiegen". Dieser Entschluss von Josef, den er erst nach langem Widerstand trifft, hat mich interessiert. Und so bin ich mit all diesen alten Liedern umgegangen. Ich wollte etwas entdecken, was mit uns Menschen heute zu tun hat.

Diese Überlegungen, die Du hast und dieses Weiterdenken in die Lieder hinein, gibst Du das während des Konzertes an Dein Publikum weiter? Redest Du darüber?
Nein, das will ich nicht. Aber die Leute spüren diesen besonderen Geist während des Musizierens. Sie spüren, da passiert etwas ganz Besonders und es ist mehr als eben nur Eia-Popeia. Es stehen große und gewichtige Dinge im Raum, das merkt das Publikum durchaus.

Eine kleine technische Frage: wie lange geht ein solches Konzert von Euch?
Ungefähr eine Stunde und zwanzig Minuten. Oder wie mein Vater immer zu sagen pflegte: fünf Viertelstunden.

Nun wollen wir erfahren, wie Du überhaupt dahin gekommen bist, wo Du heute bist und wie Du Dir Dein Rüstzeug erworben hast. Wenn ich richtig gerechnet habe, hast Du vor 54 Jahren Dein Abitur gemacht und hast dann ein Musikstudium an der Hochschule Dresden begonnen. Stimmt das?
Nicht ganz. Ich begann in Leipzig zu studieren und bin dann mit meinem Professor Amadeus Webersinke, der mich fragte, ob ich mitkommen will, nach Dresden gegangen. Dort habe ich die letzten vier Jahre Klavier studiert.

Nun liest sich das in Deiner Vita so, als wusstest Du von Anfang an, dass Du Musiker werden willst. War es nach der Schule Dein konkreter Berufswusch, Klavier zu studieren und Musik zu machen?
Es war sogar schon seit meiner Kindheit klar, dass ich Musiker werden will. In eine andere Richtung hatte ich niemals gedacht.

War dieser Wunsch eher von der Klassik angetrieben oder doch mehr von der populären Musik?
Es kam schon von der Klassik her. Vor allem interessierte mich Musik von Bach und Beethoven, das waren meine hautsächlichen Antriebe. Bach stand dabei ganz vorne, auch heute noch ist er für mich der Größte. Mein Vater hielt im Sommer öfters Singwochen ab. Da war mal einer dabei, der sang Gospels, in der DDR wurde das Negro Spirituals genannt. Nun hatten wir in den Fünfzigern bei uns in Meißen einen Plattenspieler. Unter anderem war auf einer unserer Platten, die wir aus dem Westen bekommen hatten, das Weihnachtsoratorium mit dem RIAS-Kammerchor drauf. Eine ganz tolle Aufnahme! Und auf anderen waren eben diese Negro Spirituals, die ein in der DDR lebender schwarzer amerikanischer Sänger sang. Er gab kurz darauf sogar Noten unter dem Titel "Amerikanische Neger-Volkslieder" heraus. Er hatte überhaupt kein Problem mit diesem Titel. So wandeln sich die sprachlichen Gepflogenheiten. Die Negro Spirituals haben mich unglaublich berührt. Lies den Begleittext auf meiner CD, da wird sehr genau beschrieben, wie das alles entstanden ist und was meine Befindlichkeiten dabei waren.

Du sprichst eben von der Klassik, die Dich beeinflusst und inspiriert hat. Aber noch während Deines Studiums hast Du an einem Chanson- und Liederfestival teilgenommen und sehr gut abgeschnitten. Hast Du dort nur als Musiker an einem Instrument gesessen oder warst Du auch als Sänger aktiv?
Es waren sogar mehrere Festivals. Meine Lehrerin war damals eine Französin namens Fania Fénelon. Sie war eine unglaubliche Chansonsängerin, die mit 18 Jahren nach Auschwitz kam. Dort hat sie nur deshalb überlebt, weil sie im "Mädchenorchester von Auschwitz" mitspielte und dieses zeitweise sogar leitete. Ihre Geschichte wurde übrigens später als Buch veröffentlicht und auch verfilmt. Fania Fénelon hat meine Begeisterung für Chansons geweckt. So kam es, dass ich mich eine Zeit lang auf diesem Terrain bewegte. Durch die Erfolge im Chanson-Bereich bot mir die Hochschule an, bei einer ihrer jährlichen Inszenierungen mitzumachen, obwohl ich eigentlich Klavier studierte. Diesmal war es ein Musical, bei dem mir eine Gesangsrolle angeboten wurde. Und so stand ich plötzlich nicht als Chansonsänger, sondern auch als Musical-Darsteller auf der Bühne. Das hat mich sehr gereizt und ich war dankbar dafür. Mein Studium ging zu Ende und es stellte sich die Frage: Was mache ich anschließend? Es war jedenfalls für mich keine Perspektive, in der Musikschule als Klavierlehrer oder als Korrepetitor am Theater tätig zu sein. Nein, ich wollte was anderes machen. Also bewarb ich mich an der Schauspielschule.

Da war also Dein Mitwirken an dem Musical die Initialzündung, auch noch ins Schauspielfach zu gehen?
Genau. Das Musical hat diese Entscheidung hundertprozentig beeinflusst.

In den 70er Jahren hast Du auch eine Menge Musik für Film und Fernsehen geschrieben. Was war damals Dein erster Auftrag? Und wie kam es überhaupt dazu, dass man Dich als Film- und Fernsehkomponist beauftragt hat?
Ich habe 1972 in Lothar Warnekes DEFA-Film "Es ist eine alte Geschichte" an der Seite von Katharina Thalbach gespielt. Dort gab es einen Aufnahmeleiter namens Ralf Biok, der wusste, dass ich bereits Musiken für Märchenschallplatten komponiert hatte. Der rief mich an und meinte, Helmut Dzuiba würde gerade wieder einen neuen Kinderfilm machen und sucht dafür noch jemanden, der die Musik schreibt. Dadurch kamen wir zueinander und ich machte für Dzuibas Film "Der Untergang der Emma" meine erste Filmmusik. Das gefiel Helmut Dzuiba so gut, dass er mich immer wieder beauftragte. Natürlich bekamen das auch andere Leute aus der Branche mit und so wurde das per Mundpropaganda weitergetragen und nach und nach fragten mich auch andere, ob ich für sie etwas machen würde. So entwickelte sich das über die Jahre immer mehr und insgesamt waren es wohl ungefähr dreißig Sachen, die ich in dieser Richtung gemacht habe.

Man könnte also sagen, was gut ist, setzt sich durch und braucht keine Werbung.
Stimmt, denn ich habe mich wirklich niemals irgendwo beworben, sondern ich wurde immer direkt angefragt. Das ist übrigens bis heute so geblieben.

Wann genau und auf welchen Wegen bist Du dann Anfang der 70er zu Uve Schikora und dessen Band gekommen? Das war ja dann stilistisch wieder etwas ganz anderes.
Die Verbindung zu Uve Schikora rührt daher, dass seine Band in meinem ersten Film, also "Es ist eine alte Geschichte", mitgespielt hat. Es war nur eine Szene, und zwar eine Tanzveranstaltung, wo die Band einen Auftritt hatte. Bei der Gelegenheit kamen wir ins Gespräch. Etwas später kam von Uve mal eine Anfrage, ob ich nicht irgendwann mal Lust hätte, etwas mit ihnen zu machen. Dazwischen platzte dann allerdings die Gründung von KARAT, was ich natürlich viel reizvoller fand.

Lag zwischen Uve Schikora und KARAT nicht noch die Gründung der Band ETC, die Du gegründet hast?
Nein, das kam erst danach. ETC war ja das Folgeprodukt mit den restlichen Musikern der Schikora Combo, nachdem Schikora weg war. KARAT war quasi das Zwischenstadium..

In diesen vier bis fünf Wochen, die Du nur bei KARAT warst, hast Du einiges miterlebt. Ihr wart schon kreativ tätig, habt bereits geprobt, hattet aber noch keine Auftritte. Hast Du denn von den Songs, die dann später veröffentlicht wurden, etwas selber aktiv mitentwickelt?
Nein, es gab zwar ein Lied, welches ich geschrieben hatte und das wir auch geprobt hatten, das aber dann nicht veröffentlicht wurde. An welchen anderen Titeln ich in welcher Form beteiligt war, weiß ich heute wirklich nicht mehr.

Du hast dann also bei KARAT wieder aufgehört und bist zu Schöbel gegangen, für den Du die Gruppe ETC gegründet hast.
Ja, das stimmt. Nachdem Uve Schikora weg war, haben wir der Band den neuen Namen gegeben.

Bevor wir dazu kommen, habe ich aber noch eine andere Frage. Bevor Du nämlich zu KARAT gekommen bist, war Frank Schöbel 1974 quasi eine Art Delegierter, der zur Fußball-WM in die BRD gereist ist. Warst Du damals mit dabei?
Wenn Du den Auftritt in Frankfurt/Main meinst: ja, da war ich dabei.

Kannst Du Dich noch an diese Reise und das Spektakel im Stadion erinnern?
Na klar. Es war ja ohnehin ein Ding, das wir in den Westen fahren durften. Die Genehmigung zur Reise ist sowieso nur deshalb zustande gekommen, weil die DDR Frank Schöbel und somit auch den Staat DDR in der Welt präsentieren wollte. In diesem Fußball (ein übergroßer Fußball, der sich öffnete, diente den Interpreten als Bühne, Anm. d. Red.) wurde seinerzeit auch nicht wirklich musiziert, sondern es waren alles Playbacks, die da liefen. Ich spielte damals eigentlich die Keyboards, aber leider war bei dem Auftritt kein Keyboard dabei. Also nahm ich kurzerhand eine Querflöte in die Hand, obwohl ich nie zuvor in meinem Leben Querflöte gespielt hatte. Aber für diesen einen Auftritt tat ich einfach mal so, als ob ich es könnte. Das war schon verrückt. Uns war natürlich während unseres Aufenthaltes in Frankfurt/Main auch immer ein Polizist zugeordnet, der uns wohl bewachen und beschützen sollte. Ich weiß zwar nicht wirklich, warum der ständig bei uns war, aber vermutlich war das bei allen ausländischen Delegationen der Fall.

Es gab aber wirklich nur diesen einen Playback-Auftritt im Stadion, oder habt Ihr sonst noch irgendwo gespielt?
Nein, es gab nur den Auftritt im Stadion. Ich durfte also für ein paar Tage die DDR verlassen, um mit einer Flöte NICHT Flöte zu spielen.

Du hast ja parallel zur Musik damals auch fleißig als Schauspieler gearbeitet, unter anderem in den Filmen "Die Legende von Paul und Paula", "Für die Liebe noch zu mager" und in diversen Folgen von "Polizeiruf 110". Wie hat sich diese Filmerei, das Komponieren von Filmmusik und das Musikmachen bei Frank Schöbel unter einen Hut bringen lassen?
Das Filmen stand vor allem 1973 und 1974 im Mittelpunkt. Seit ich dann bei Schöbel war, wurden die Filmrollen seltener. Wir waren ja überall in Osteuropa unterwegs, in Polen, überall in der UdSSR, an der Trasse, aber wir waren auch in Portugal, in Kuba, in Norwegen und in der BRD. Letzteres waren immer ausgesuchte Anlässe. In Düsseldorf spielten wir zum Pressefest der DKP und in Westberlin spielten wir einmal für die S-Bahn. Toll an diesen Reisen war für uns als Musiker, dass wir im Ausland Instrumente kaufen konnten und diese dann irgendwie illegal in die DDR gebracht haben. Letztlich hatte die DDR aber auch ein gewisses Interesse daran, denn dadurch konnten wir besser Musik machen. Das galt weniger für Instrumente, die in der Klassik verwendet wurden, sondern vor allem für Tasteninstrumente wie Keyboards, Orgel, Fender-Klavier und so weiter. Da lag die Qualität der DDR-Instrumente ja meilenweit zurück. Das Komponieren und Spielen der Musiken für die Märchenschallplatten konnte ich nebenbei zeitlich einrichten, das war durchaus möglich. Das Filmen habe ich wieder verstärkt aufgenommen, nachdem ich bei 1979 Schöbel ausgestiegen war.

Wenn man Dir zuhört, wird klar, Du hast in den 70er Jahren eine kompakte Zeit erlebt. Du bist weit rumgekommen, hast viel erlebt und viel gemacht. War das die produktivste und schönste Zeit Deiner ganzen Karriere?
Nein, das würde ich so nicht sagen. Ich bin ja damals nicht bei Frank Schöbel eingestiegen, weil ich ein großer Schlager-Fan war. Eigentlich mochte ich Schlager nicht, aber Schöbel war und ist ein wirklich angenehmer Zeitgenosse. Ich habe ihm auch klipp und klar gesagt, dass ich das in seiner Band für eine gewisse Zeit mache, aber eines Tages wieder weg sein werde. Ich wollte in erster Linie neue Erfahrungen sammeln und ein bisschen raus kommen in die weite Welt. Und vor allem wollte ich mir neue Instrumente beschaffen. Das war ein ganz klarer Antrieb für mich. Außerdem hat man damals bei Schöbel auch ganz gut verdient. Nicht vergessen darf man auch, dass ich ja bei Schöbel auch arrangiert habe, denn bis dato war ich ja nur in der klassischen Musik aktiv gewesen. Auf keinen Fall jedoch wollte ich auf längere Zeit Schlagermusik spielen. Wenn man jung ist, kann man sich schon mal ausprobieren. Später habe ich mich auf meine wirklichen musikalischen Interessen fokussiert, wie zum Beispiel die Sache mit der Weihnachtsmusik oder Märchenschallplatten, für die ich Musik schrieb und arrangiert habe. Diese Dinge lagen mir. Ich habe aber auch Klavierstücke geschrieben, mache musikalisch-literarische Veranstaltungen; ich lese Hörbücher, zu denen ich auch die Musik mache. Das sind so die Dinge, die ich heutzutage liebe. Wenn man älter wird, merkt man, die Lebenszeit ist nicht grenzenlos, weshalb ich lieber das mache, was mir wichtig ist.

Du hast bis 1978/79 bei Schöbel gespielt und bist danach nie wieder mit einer Rock- oder Popband auf die Bühne gegangen. Hat Dir das im Nachgang niemals gefehlt, dieses Herumreisen, dieses bunte Leben, diese Erlebnisse auf der Bühne?
Nein, das hat mir nie gefehlt. Aber es gab ja über die Filmmusiken noch einiges zu erleben. Mich haben dann später mehr die Jazzmusik und das Spielen des Jazzklaviers interessiert. Damit habe ich bis heute immer wieder zu tun. Auch in meinem Weihnachtsliederprogramm sind ja Anlehnungen daran zu finden. Ich bin ohnehin an allem, was aus dieser Richtung kommt und kreativ wirkt, sehr interessiert. Mit einzelnen Musikern und Sängern oder Sängerinnen habe ich nach wie vor viel zu tun und das hält meine Neugier wach. Aber dieses Reisen mit einer Band vermisse ich wirklich nicht. Klar, es war damals eine schöne Zeit, aber das ist vorbei und liegt hinter mir.

Es ist fast genau auf den Tag 30 Jahre her, dass sich die Grenze geöffnet hat. Wo und wie genau hast Du den Mauerfall erlebt?
Da war ich in Berlin-Johannistal. Da ich aber vorher bereits mit Schöbel in den Westen durfte und auch mit einem Freund zusammen in Potsdam Theater gespielt habe und auf Antrag zum Theatertreffen nach Westberlin durfte, war die Grenze für mich schon nicht mehr so ein ganz dichtes Ding wie für die meisten DDR-Bürger. Ich konnte zwar nicht pausenlos hin- und herreisen, aber mit Schöbel oder den Ausflügen zum Theatertreffen konnte ich wenigstens ab und zu mal rüber in den Westen fahren. Deswegen hatte ich nicht diesen ganz großen inneren Druck. Am Abend der Öffnung der Grenze bin ich deshalb auch nicht gleich losgefahren, sondern ich habe mich erst am nächsten Tag ins Gewimmel gestürzt. Aber natürlich hat mich das Ganze sehr bewegt. Auf jeden Fall fand ich es sehr befreiend, dass diese Leute, die in der DDR immer das Sagen hatten und über andere bestimmt haben in einer Art und Weise, die ich auch selber erleben musste, nun plötzlich nicht mehr die Macht hatten, über Karrieren oder einfach das Leben anderer zu bestimmen. Das war eine große Genugtuung für mich. Natürlich fuhr ich dann in der Folgezeit auch viel rüber, denn mein Bruder lebte ja drüben. Aber den Tag an sich habe ich nicht so ekstatisch miterlebt wie viele andere es getan haben. Vielmehr habe ich die Zeit davor intensiv erlebt, als es schon mächtig brodelte im Land. Gerade auch am Deutschen Theater, wo ich damals tätig war, konnte man dieses Brodeln spüren.

Eine Sache muss ich unbedingt noch ansprechen. Das hat zwar jetzt nichts mit Musik zu tun, aber wenn ich diese Frage nicht stelle, werde ich hinterher gehauen. Du bist seit 17 Jahren die Off-Stimme der Sendung "Elefant, Tiger & Co". Das ist sozusagen die Blaupause aller Dokusoaps aus den verschiedenen Zoos, die es mittlerweile gibt. Wie sehr wächst einem so ein Job ans Herz?
Das ist mir wirklich ans Herz gewachsen. Es war anfangs ein ganz normales Angebot, wie es andere auch machen und geplant waren anfangs elf Sendungen von jeweils einer Viertelstunde über den Leipziger Zoo. Der erste Redakteur und die ersten Autoren der Sendereihe waren sehr erstaunt über die Art, wie ich meinen vorgefertigten Text rüberbrachte und meinten: "Ach, so kann man das auch sagen?" Scheinbar hatte ich also irgendeinen Ton getroffen, der gut ankam. Und obwohl ich hier und da mal ein einzelnes Wort und eine Satzstellung des feststehenden Textes geändert hatte, müssen die Verantwortlichen wohl die Texte beim Erstellen ganz anders vor Augen oder in den Ohren gehabt haben, als ich es dann tat. Der Redakteur war in seiner Art sehr offen und frei von den üblichen Klischeevorstellungen, was mir zugutekam, denn man ließ mich machen. Das Resultat war, dass die Einschaltquoten während dieser ersten elf Sendungen total nach oben gingen. Obwohl meine Art zu reden eben nicht dem Klischee entsprach. Es war nicht durchgängig witzig, ich sprach eher langsam und bedächtig, manchmal auch nachdenklich, was scheinbar sehr gut ankam. Daraufhin wagte man den Schritt, die Sendung vom Mittwochnachmittag auf den Freitagabend in die Prime Time zu legen, was auch wieder zu einer deutlichen Steigerung der Zuschauerquote führte. So entstand das Ganze. Vielleicht liegt der Erfolg darin, dass ich eben nicht meinen Text ablese, sondern eher Bemerkungen mache, sehr persönliche Beobachtungen zum Geschehen einfließen lasse ohne dass es belehrend auf den Zuschauer wirkt. Wenn ich mir das recht überlege, hat es auch etwas mit Würde zu tun. Es geht mir um die Würde des Lebens. Ich kann doch nicht wissen, was in einem Tier vor sich geht. Ich weiß auch nicht, was in meinen Mitmenschen vor sich geht. Ich weiß es ja manchmal nicht einmal von mir selber. Diese Erkenntnis war für mich ganz wichtig, denn man verabschiedet sich dadurch von der Klugscheißerei, kann stattdessen genau hinschauen, was gerade passiert. Die Wahrnehmung ist in dem Moment wichtiger als irgendein flacher Gag, wodurch sich der Blick auf das Geschehen immens verändern kann. Genau das sorgt dafür, dass mir diese Sendung so ans Herz gewachsen ist. Für den Zuschauer ist meiner Meinung nach auch weniger meine Stimme das Reizvolle, sondern in erster Linie der Blick, der ihm möglich wird, obwohl das manch einer vielleicht gar nicht bemerkt. Ich würde beispielsweise nie sagen: "Der kleine Löwe, der ist ja so süß…". Das ist schrecklich! Denn in dem Moment, wo ich ihm ein Attribut hinzufüge, manipuliere ich schon das Publikum. Das soll jetzt verstehen, dass der Löwe niedlich ist. Aber wenn ich nur sage: "Der kleine Löwe…", dann bleibt der Rest offen und jeder kann den Löwen auf seine eigene Weise entdecken und bewundern. Und diese Öffnung für die eigene Wahrnehmung halte ich für eine ganz wichtige Sache. Vielleicht kann man eine solche Sichtweise ja auch in den Alltag mitnehmen, denn leider ist es so, dass wir uns oft nicht deutlich genug wahrnehmen, sondern uns nur etikettieren oder gar aufeinander losgehen. Stattdessen könnte man einen Schritt zurücktreten und sagen: "Ich koche auch nur mit Wasser". Denn letztlich hat jeder seine dunklen Seiten und nicht immer sind nur die anderen die Idioten.

Gibt es eigentlich für Dich einen direkten Kontakt zu den Darstellern, die ja allesamt echte Mitarbeiter des Zoos sind? Oder beschränkt sich Deine Arbeit nur auf das Einsprechen der Texte im Studio?
Anfangs fand meine Arbeit tatsächlich nur im Studio statt, aber über die Zeit hat sich das geändert und eigentlich kenne ich mittlerweile alle Pfleger persönlich. Mit einigen bin ich sogar befreundet. Das ist entstanden durch kleine Feierlichkeiten, die der MDR hin und wieder veranstaltet, da lernt man sich kennen, feiert und redet miteinander.

Kommen wir zum Ende unseres Gespräches noch einmal auf die anstehende Tour mit dem Berliner Solistenchor und den Weihnachtsliedern zurück. Was wünschst Du Dir für diese Tour und die acht Konzerte?
Ich wünsche mir, dass Viele die Konzerte mit uns erleben können und dass wir durch die Art, wie wir musizieren, eine Atmosphäre schaffen, in der sich Menschen öffnen oder sich etwas in ihnen lösen kann; dass der eine oder andere das Vertrauen zu sich selbst wiederfindet. Ich hoffe, dass unsere Lieder etwas Tröstliches, etwas Aufbauendes und Ermunterndes in sich haben und dass sich das auf die Zuhörer überträgt.

Gibt es ein Konzert, auf welches Du Dich besonders freust oder gibt es einen Ort, wo Du besonders gerne spielst?
Das hängt viel von den akustischen Möglichkeiten der Orte ab, wo wir spielen. Eigentlich singen wir überall gerne, aber wenn es um die Akustik geht, mag ich zum Beispiel die Segenskirche in der Schönhauser Allee besonders. Das ist eine schöne Anordnung, man hat die Zuhörer ringsherum um sich zu sitzen. Eine Einschränkung müssen wir beim Konzert in Chemnitz machen, da haben wir nämlich nur ein Keyboard zur Verfügung. Natürlich spiele ich lieber am Klavier oder am Flügel. Die Örtlichkeiten in Altlandsberg kenne ich übrigens noch gar nicht; ich bin sehr gespannt und freue mich riesig darauf, denn dort hat man eine alte Kirche zum Konzertsaal umgebaut. Und wir singen auch im Französischen Dom am Gendarmenmarkt, wo unser allererstes Konzert vor 20 Jahren stattfand. Es ist quasi eine Rückkehr zu unseren Anfängen.

Du sagtest eben, Klavier oder Keyboard kommen zum Einsatz. Wäre es denn rein theoretisch möglich, die ganzen Sachen auch mit einer Orgel zu machen?
Nein. Das möchte ich nicht. Es soll schon ein Klavier sein. Bei drei Songs spielt ja auch noch ein Bass mit. Zwei Lieder singen wir a capella, also ganz ohne Instrumente.

Ich wünsche Dir eine tolle Tour mit ganz viel Spaß und vollen Häusern.
Vielen Dank!



Interview: Christian Reder
Bearbeitung: tormey
Fotos: Felix Landbeck, Archiv Christian Steyer