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001 20130104 2065336208Die Seilschaft, 1992 im Proberaum gegründet, nahm mit Gundermann ab 1993 mehrere Studioalben auf ("Der7te Samurai", "Frühstück für immer", "Engel über dem Revier"). Eine Mischung aus Rock, Folk und Singer-Songwriter-Tradition ließen auch die gemeinsamen Konzerte in den folgenden Jahren immer wieder ein kraftvolles und positives Erlebnis werden. Zu den Highlights dieser Zeit gehören auf jeden Fall das legendäre Unplugged-Konzert mit Silly im Potsdamer Lindenpark oder die Konzerte im Vorprogramm von Bob Dylan und Joan Baez. Auch nach dem Tod Gundermanns 1998 sind immer wieder weitere Aufnahmen auf CD und DVD erschienen, auf denen Songs seine Geschichten erzählen und von der Energie dieser Seilschaft künden. So hatte die Band mit Mario Ferraro und Michael Nass nicht zuletzt auch zwei weitere Komponisten, die gemeinsam mit Gundermann Lieder schrieben und sich teilweise auch für die Produktion verantwortlich zeichneten. Seit dem "Tribut an Gundermann-Konzert" 2008 in der Berliner Columbiahalle, in der diese Band als "Gundermanns Seilschaft" nach Jahren wieder gefeiert wurde, gab es immer wieder Pläne für einen Neustart. Jetzt endlich ist es soweit! Die Seilschaft wird am 15. April in Berlin im "Fritzklub im Postbahnhof" und am 16. April im Leipziger Anker konzertieren. Mit dabei sind:
 

Tina Powileit (dr, perc)
Michael Nass (key, acc)
Mario Ferraro (g)
Andy Wieczorek (voc, sax, fl, harp)
Christian Haase (voc, g)
Christoph Frenz (b)

Mit Tina Powileit, Michael Nass und Christian Haase trafen sich vor einigen Tagen Andreas Hähle (Interview) und Patti Heidrich (Fotos) zu einem ausführlichen Gespräch über ihren außergewöhnlichen Neubeginn. Sie trafen dabei auf aufgeräumte und fröhliche Menschen, die Lust hatten, sehr viel über ihre Arbeit preiszugeben und auch über Künftiges plauderten, obwohl sie selbst noch nicht wissen, wie sich das gestalten wird...






nass 20130104 1931856912Wer von Euch ist denn auf die Idee gekommen, die Seilschaft wieder zusammen zu knüpfen?
Tina Powileit: Wir alle.
Michael Nass: Wir haben eine sehr lange Zeit ohne diesen Gedanken zugebracht, weil wir uns einfach nicht an dieses Thema getraut haben. Das war für uns eine Art Heiliger Gral, an den man nicht rühren sollte. Zudem haben wir uns natürlich alle an anderen Projekten beteiligt. Und dann ist ja auch noch zu bedenken, dass wir alle von der Seilschaft nicht solche tollen Sänger sind, um zu meinen, wir drücken uns einfach mal die Lieder drauf und machen dann einige Konzerte. Das alles hat sich erst ergeben, als es 2008 eine Anfrage gab, beim Gedenk-Konzert für Gerhard Gundermann mitzumachen. Wir wussten von vornherein, dass das ein toller Abend in der Columbiahalle wird. Dadurch haben sich die ersten Gedanken für das jetzige Projekt zusammengesponnen. Da war der Umstand, dass Tina Powileit schon eine Zeitlang mit Christian Haase musikalisch unterwegs gewesen ist, unter anderem auch mit einigen Gundermann-Titeln im Gepäck... Aus diesem Anlass heraus hatten wir gedacht, wir sollten das einfach mal probieren. Wir wollten auch spüren, wie sich das anfühlen würde. Und wissen, ob das überhaupt geht. Das Gedenk-Konzert für Gundi war dann wunderbar. Man kann das ja auch auf der DVD sehen. Es war einfach ein toller Abend. Dann war eine Zeitlang Ruhe. Aber wir haben uns überlegt, wie könnte man das Projekt über das eine Konzert hinaus weiter versuchen. Wir haben uns immer mal wieder getroffen und über dieses Thema gesprochen. Wie wir das zeitlich hinbekommen würden, in welchem Verhältnis man dieses Projekt fortführt, wie die Band heißen könnte, welche Titel man spielen sollte, was man nicht machen sollte... Das dauert auch bis zum heutigen Tage an. Wir haben die letzten Tage ja im Proberaum zugebracht und an dem Programm gefeilt.

 

Wie fühlt sich das denn an, wenn Ihr probt?
Michael Nass: Es fühlt sich richtig gut an.

 

002 20130104 1895332743Was wären denn das für Sachen, von denen Ihr denkt, dass man sie nicht machen sollte bei diesem Projekt?
Christian Haase: Aus dem Kondolenzbuch vorlesen.
Michael Nass: Wir werden auf keinen Fall versuchen, eine Kopie der Konzerte von vor 15 Jahren herzustellen. Zum Beispiel mit denselben Ansagen und Zwischentexten, vielleicht noch mit demselben Sprachduktus, wie er so typisch war für Gerhard Gundermann. So wie es anfänglich auch die "Randgruppencombo" versucht hat. Das wollen wir nicht. Wir wollen die Musik zu neuem Leben erwecken, mit unseren Mitteln und Möglichkeiten. Mit Christian Haase. Mit seiner Art, die Gundermann-Lieder zu interpretieren. Mit unserer Art, sie zu spielen. Das wird nie deckungsgleich sein. Aber wir wollen ja auch kein Wachsfigurenkabinett ausstellen. Man soll das alles auch anfassen dürfen.

 


Es ist also keine Kopie der "Seilschaft" von der "Seilschaft" selber, sondern ein eigenes neues Projekt?

Christian Haase: Definitiv.

 

Wie seid Ihr auf Christian Haase gekommen?
Michael Nass: Durch Tina.
Tina Powileit: (lacht) Wie ich auf Christian gekommen bin? Ich war noch nie auf Christian!
Christian Haase: Mensch Tina, das bezog sich jetzt auf die "Seilschaft". Also nicht darauf, wie wir beide zusammen gekommen sind.
Tina Powileit: Ich erzähl doch mal die ganze Geschichte. Ich hatte, ich weiß gar nicht mehr woher, von Haase haase 20130104 1891166099gehört. Ich selbst kannte ihn noch nicht, als ich irgendwann einmal von ihm zu einem Konzert eingeladen wurde.
Christian Haase: Stimmt, du bist mal plötzlich bei einem Konzert im "Tränenpalast" aufgetaucht.
Tina Powileit: Ich glaube, die Ute Donner (eine Berliner Malerin und Gundermann-Fan) hat dich mal empfohlen. Im "Tränenpalast" hat der Christian Haase mit seiner damaligen Band ein Gundermann-Programm gemacht. Und dort haben wir uns das erste Mal richtig kennen gelernt.
Christian Haase: Das war 2004, glaube ich.
Tina Powileit: Wir waren uns sofort sympathisch und hatten seitdem den Kontakt zu einander gehalten. Er kam ja auch auf mich zu, als würden wir uns schon jahrelang kennen.
Christian Haase: Dabei war ich total aufgeregt.
Tina Powileit: Na, ich auch. Ich wusste gar nicht, wie ich ihn begrüßen sollte. Er sagte einfach: "Hallo Tina!"
Christian Haase: Das erschien mir auch als die logischste Variante.
Tina Powileit: Danach haben wir viel miteinander telefoniert und uns gegenseitig besucht. Irgendwann hat Haase mich gefragt, ob ich nicht Lust hätte, in seiner Band mitzuspielen.
Christian Haase: Nicht ganz. Da war vorher noch die andere Geschichte. Ich habe nämlich überlegt, ob Tina nicht Lust haben würde, die letzten Gundermann-Titel, die wir noch im Programm hatten, mit zu trommeln. Dabei haben wir das erste Mal zusammen Musik gemacht. Wenn auch ausschließlich Gundermann. Und weil sich das für mich gut anfühlte und ich ohnehin Lust hatte, mehr musikalisch nach vorne zu gehen, habe ich erst daraufhin gefragt. Aber... sie hat "Nein" gesagt.
Tina Powileit: Dann hat er mich ein Jahr lang ungelogen immer wieder gefragt. Dann habe ich ihm meine Bedingungen gestellt und dann erst sind wir richtig zusammengekommen. Die Bedingung war: Nur, wenn wir keine Gundermann-Lieder spielen.
Michael Nass: Ach so? Und das hast du auch durchgezogen?
Tina Powileit: Eisenhart. Nur Haase-Titel.

 

003 20130104 1087581110Aber das ist doch gar nicht mehr so.
Tina Powileit: Doch, das ist immer noch so. Wir haben... ach doch... einen Gundermann-Titel zusammen gespielt, das war der "Zweitbeste Sommer". Und das, weil er in so einer Variante auch vorher nie aufgeführt wurde.
Christian Haase: Das war auch für meine eigene Persönlichkeitsentwicklung absolut gut.
Tina Powileit: Es hätte nichts gebracht. Es hätte Haase nichts gebracht und es hätte uns als Band nichts gebracht.
Christian Haase: Vielleicht hätte es kurzfristig etwas für's Portemonnaie gebracht, aber nur kurzfristig.

 

Christian Haase gilt ja landauf landab als einer der besten Gundermann-Interpreten. Aber eine direkte Berührung mit Gerhard Gundermann hattest Du doch gar nicht gehabt, oder?
Christian Haase: Nein, ich habe ihn nie live gesehen.
Michael Nass: Ich finde, das ist auch das Gute daran. Weil es dadurch vielleicht nicht in die Nähe dessen rückt, etwas imitieren zu wollen oder zu müssen. Der Umgang mit dem von Gundermann geschaffenen Material ist vielleicht dadurch auch etwas lockerer und unverkrampfter als eventuell in manch anderen Fällen.

 

Kann man davon ausgehen, dass Ihr als "Seilschaft" auch nicht das musikalische Material kopiert, sondern dass Ihr es eher etwas verändert habt?
Michael Nass: Das kann man so nicht sagen. Denn es gibt ja nichts zu kopieren, weil das Material ja von uns ist. Jedenfalls das Meiste von dem, was wir spielen werden. Wir spielen natürlich aus allen Zeiten etwas. Das Meiste aber aus der "Seilschaft"-Periode. Und die "Seilschaft" sind ja wir. Ich spiele dasselbe Keyboard, welches ich damals gespielt habe und Tina spielt auch noch dasselbe Schlagzeug.
Christian Haase: Da darf ich mal von außen betrachtet sagen: Das denken die aber nur. Natürlich spielen sie das, was sie früher gespielt haben. Aber sie spielen es ja größtenteils aus der Erinnerung heraus. Das ist ja nicht so, dass sie sich mit einer CD hinsetzen und sich die Lieder da raus hören. Sie denken, sie spielen dasselbe, aber da ist ja ganz viel passiert in den Jahren, die dazwischenliegen. Da ist bei manchen Titeln schon ein ganz anderer Groove.

 

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Mit dem Namen des Projektes gab es ja auch eine kleine Konfusion. Erst gab es "Gundermann´s Seilschaft", jetzt nur noch "Seilschaft". Womit hängt das denn zusammen?
Michael Nass: Darauf gibt es mehrere Antworten. Die offizielle lautet, dass es mehrere Medien gibt, die diesen Namen tragen. Es gibt da zum Beispiel den Verein und eine Band. Beide machen ja auch Veranstaltungen. Wir wollen unsere Sachen machen und nicht verwechselt werden. Es gibt auch vom Verlag, von der Produktionsfirma das Ansinnen, das säuberlich zu trennen, obwohl wir 2008 auf der DVD und auf der CD noch als "Gundermann´s Seilschaft" genannt werden. Wir nennen uns ab sofort nur "Seilschaft". Mit dem Zusatz "von Gundermann", aber im Prinzip sind wir nur die "Seilschaft".

 

Ich finde, das bringt nichts Negatives mit sich, ich halte das eher sogar für passender und richtiger.
Christian Haase: Genau. Es hieß ja früher auch schon immer "Gundermann & Seilschaft" und da Gundermann nun leider nicht mehr lebt, ist halt die "Seilschaft" übrig. Und damit ist es auch nur die "Seilschaft".
Michael Nass: Wir können uns dadurch auch etwas freier bewegen, was das Repertoire betrifft.

 

Ihr macht, soweit ich informiert bin, erst einmal nur zwei Konzerte. Erst einmal?
Michael Nass: Wir machen...ja und erst einmal... die anstehenden zwei Konzerte. Wir freuen uns auch sehr darauf. Für uns ist das eine sehr große Sache und wir proben wie die Teufel. Ich gebe zu, wir sind auch schon heftig aufgeregt. Und dann wollen wir weiter schauen. Es gibt auch Überlegungen in die Richtung weiterer Veranstaltungen, aber die sind noch nicht so sehr auf dem Teller, dass man sie laut herausschreien kann. Wir denken auf jeden Fall darüber nach.

 

Also die Möglichkeit besteht, obwohl Ihr alle in verschiedenen Unternehmungen zu tun habt?
Michael Nass: Das ist ja eben auch das Schwierige. Jeder hat sein eigenes Projekt und das muss man ja auch erst einmal unter einen Hut kriegen. Dann ist es eine Frage des Terminkalenders. Das ist gar nicht so einfach. Ich bin viele Wochen in Köln mit einer ganz anderen Band unterwegs. Haase ist mit seiner Band unterwegs, dabei auch Tina. Die beiden Jungs von "Polkaholix" fahren von Norwegen bis Lissabon. Das muss man erst einmal alles zusammen basteln und wenn es dann ein Angebot gibt für eine Veranstaltung mit der "Seilschaft", muss dieses ja auch noch passen. Das ist eine anspruchsvolle Aufgabe und unser Manager, der André Kemnitz-Voigt, muss das alles irgendwie und wie auch immer organisieren.

 

tina 20130104 1856136089Ihr sagt, Ihr spielt verschiedene Epochen. Habt Ihr das Konzert selbst chronologisch aufgebaut?
Michael Nass: Nein, das ist ja keine Inszenierung, sondern einfach nur ein Konzert.
Christian Haase: So wie man sich das vorstellt. Es fängt an und es hört auf. Eine Inszenierung wollten wir nicht.
Michael Nass: Die Menschen sollen sich lediglich erfreuen und sich an die wunderschönen Lieder erinnern. Wir wollen gar nichts mit einem erhobenen Zeigefinger machen oder Geschichtsunterricht geben. Das fänden wir unpassend.

 

Ich kann mir vorstellen, dass es Fans gibt, die so etwas erwarten.
Michael Nass: Derartige Gedanken oder Wünsche können und wollen wir nicht erfüllen.
Tina Powileit: Diejenigen, die so etwas erwarten, kennen sich damit vielleicht wesentlich besser aus als wir selbst.

 

Gibt es außerhalb der "Seilschaft" noch weiterführende Gedanken, mit Eurem Gast-Sänger Christian Haase weiter zu machen?
Christian Haase: Wir haben uns jetzt auf den Weg gemacht, gemeinsam Musik zu machen. Und jetzt machen wir das Gundermann-Programm. Sollten wir dabei feststellen, dass wir weiterhin darüber hinaus Freude miteinander haben, dann könnte es sein, dass wir das vielleicht sogar tun. Aber das liegt nicht, um Micha zu zitieren, auf dem Teller.
Michael Nass: Wir haben ja auch erst einmal einen sehr großen Haufen an Arbeit vor uns. Und den möchten wir jetzt abarbeiten. Erst einmal geht es darum, Gundermann so auf die Bühne zu bringen, wie wir uns das vorstellen.

 

004 20130104 1933920343Das Material von Gerhard Gundermann ist ja abgeschlossen. Irgendwann gab es mal ein letztes Lied. Soweit ich hörte, gibt es aber noch eine Menge an Texten von ihm, die noch niemand musikalisch angefasst hat. Gibt es bei Euch Überlegungen, Euch daran zu wagen?
Michael Nass: Diese Frage stellt sich ganz einfach nicht. Weil wir erst einmal das anstehende Projekt machen. Das sind die kommenden zwei Konzerte und vielleicht noch anschließende Konzerte in den nächsten zwei Jahren. Alles andere, was kreativ sein bedeutet, das können wir leider derzeit nicht beantworten. Das können wir uns selbst auch nicht beantworten. Zudem ist es ja auch so, dass die Texte von Gerhard Gundermann jemandem gehören. Wir könnten nicht darüber verfügen, wie wir wollen. Selbst wenn ich das will und sogar eine Idee dafür habe, muss ich ganz respektvoll damit umgehen. Es kann aber sein, wir sitzen in drei Jahren wieder zusammen und dann sagen wir dir, "He, wir haben gerade eine tolle neue Gundermann-Platte gemacht".

 

Gibt es den Plan, von diesen beiden Konzerten oder in Verbindung damit ein Produkt zu erstellen, eine CD oder eine DVD?
Michael Nass: Erst einmal geht es darum, zwei tolle Abende zu machen. Alles andere wäre jetzt auch zu viel an Denkerei für uns. Wenn das weitergeht, ist vieles andere mit Sicherheit möglich.
007 20130104 1000345526Christian Haase: Du musst dir das so vorstellen: Diese Band ist im Moment eine Projekt-Gruppe und das Projekt bis Frühjahr heißt: Wir spielen zwei Konzerte, eines in Berlin und eines in Leipzig, mit Gundermann-Liedern. Danach ist dieses Projekt abgeschlossen. Dann werden wir entweder getrennte Wege gehen oder wir stellen fest, dass es uns soviel Spaß gemacht hat, dass wir ein nächstes Projekt angehen.

Michael Nass: Wir sind auch sehr in andere Projekte involviert, Christian Haase veröffentlicht im Herbst eine Platte, ich veröffentliche in diesem Augenblick mit BAP eine Platte, die "Polkaholix" spielen gerade eine Platte in ganz Europa. Wie du siehst, gibt es so viele verschiedene Baustellen. Und wir treffen uns zwischendurch und versuchen dabei, unserem Hobby zu frönen.

 

Macht es das für Euch schwierig, wenn Ihr bereits im Vorfeld wisst: Da kommen ganz verschiedene, mitunter einander widersprechende Erwartungshaltungen auf Euch zu.
Michael Nass: Das macht es nicht schwierig. Ich freu mich einfach drauf. Das kann ja auch ganz spannend werden, wenn man weiß, die Leute gehen da hin, vielleicht wirklich mit völlig unterschiedlichen Erwartungen und am Ende kommt da eventuell etwas ganz anderes heraus.

 

Seht Ihr Euer Projekt auch als Möglichkeit, Gundermann-Lieder Menschen nahezubringen, die vielleicht noch gar keine Berührung mit diesen hatten?
Christian Haase: Na klar. Für Leute, die die Band nicht kennen und die Gundermann nicht kennen, aber vielleicht etwas darüber lesen und neugierig werden und ins Konzert gehen, kann das wirklich eine neue und schöne Erfahrung sein. Überhaupt glaube ich nicht, dass jemand, der sich eine Karte für dieses Konzert kauft und dorthin geht, dies mit der Absicht tut, sich hinterher das Maul zu zerreißen. Sondern doch eher, weil er davon ausgeht, dass ihm dieser Abend etwas gibt. Ich denke, dass alle, die zu diesem Konzert kommen, am Ende zufrieden nach Hause gehen wollen.
Michael Nass: Das versuchen wir zu erreichen.
Christian Haase: Es liegt doch alles auf der Hand. Die "Seilschaft" ist eine Band, die durch Gundermann bekannt geworden ist. Die "Seilschaft" spielt Gundermann. Jeder weiß, dass Gundermann tot ist und dass er nicht da sein wird an diesem Abend. Also wird doch sicherlich niemand da hin gehen wollen, um mit dem exakten Gundermann-Feeling nach Hause zu gehen, das er vor etlichen Jahren einmal hatte. Das würde auch gar nicht funktionieren. Ich hoffe zum Beispiel auch sehr, dass einige "Polkahlix"-Fans dorthin gehen, um zu schauen, was ihre Musiker noch so machen.
008 20130104 1124940954Michael Nass: Genauso wünsche ich mir, dass viele BAP-Fans aus Berlin und Leipzig kommen, um sich anzuschauen, was da passiert. Und so mit Gundermann vertraut gemacht werden, wenn sie ihn nicht bereits kennen. Die BAP-Leute sind ja auch Leute, die etwas mehr textbezogen sind. Das wären doch tolle Synergie-Effekte. Vielleicht passiert ja so etwas an dem Abend.

 

Es wäre, so gesehen, ja auch eine Möglichkeit, mit der "Seilschaft" mal in Köln aufzutreten.
Tina Powileit: Absolut.
Michael Nass: Wer weiß. Wenn am 15.4. alle "Kölle Alaaf" schreien, dann weißt du, was gerade passiert.

 

Aus diesem Anlass bitte noch einmal die Termine.
Christian Haase: Am 15.4. in Berlin. Im Postbahnhof. Und was wirklich wichtig ist für den 15.4.: Der erste Ton erklingt um 20.00 Uhr. Wir fangen pünktlich an. Der zweite Termin ist am 16.4. im "Anker" in Leipzig. Und auch dort fangen wir pünktlich an.

 

Wir werden am 15.4. vor Ort sein und über das Konzert berichten. Vielen Dank für das Gespräch und weiterhin viel Spaß bei Euren Proben und natürlich vor allem auch bei den beiden anstehenden Konzerten.

Interview: Andreas Hähle
Bearbeitung: kf, cr
Fotos: Patricia Heidrich, Pressefotos Band
 
 
 
 

   
   
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