Country | Folk | Rock
 • Andreas "Hugo" Höhne (voc, g, harp, u.a.) • Dietmar "Diete" Bernhardt (back-voc, bg, g, perc, u.a.) Weitere Musiker/Gäste: • Peter Gottschall (g) † 2012 • Thomas Wagner (voc, g) • Peter Sandkaulen (g) |
Bandgeschichte
Die beiden Bandgründer Andreas "Hugo" Höhne und Dietmar "Diete" Bernhardt kannten sich bereits seit ihrer Kindheit, sie hatten schon als Kinder zusammen gespielt und auch gemeinsam Gitarrenunterricht genommen. Höhne und Bernhardt gründeten in ihrer Jugend ihre ersten Beat-Bands, z.B. das ANDROMEDA SEXTETT, JOLANAS und FORMATION 3. Mit der letztgenannten Gruppe konnten die Musiker auch kleine Erfolge feiern.
Die FORMATION 3 galt als harte Band und spielte Coverversionen von Jimmy Hendrix-, CREAM- oder LED ZEPPELIN-Songs. Ab 1972 und 1973 studierten beide Musiker Ökonomie bzw. Betriebswirtschaft. Gegen Ende des Studiums spielten Höhne und Bernhardt bereits unter dem Namen FLOX in einer Duo-Besetzung zusammen. Im Laufe der Zeit kamen noch ein Schlagzeuger, ein Organist und mit Michael Barth (vormals SATORI) noch ein weiterer Gitarrist hinzu. Musikalisch orientierte man sich damals schon in Richtung American Folk-Music. Als "Hugo" und "Diete" das Studium im Jahre 1975 und 1976 abgeschlossen hatten, traten sie am 7. März 1976 erstmals öffentlich als ANDREAS HÖHNE & CO. auf. Dieser Auftritt war gleichzeitig ihr Vorspiel für die Einstufung, bei der sie ihre Spielerlaubnis erwarben.
In der Zeit danach tourte die Band landauf und landab. HÖHNE & CO wurden über ihre Live-Konzerte relativ schnell bekannt. Dies lag u.a. auch daran, dass das Duo eine Musikrichtung spielte, die außer ihnen zu der Zeit in der DDR keine andere Musikgruppe gespielt hat: American Folk-Music. In ihrem Programm befanden sich Songs von Bob Dylan, Cat Stevens, Pete Seeger, Joan Baez u.a., die sie zu zweit nachspielten. "Hugo" sang, spielte dazu Mundharmonika und eine 12-saitige Gitarre, während "Diete" Bass spielte und die Percussions beisteuerte. Eines der Markenzeichen von HÖHNE & CO war von Anfang an eine große Feuerwehrpauke mit dem Bandlogo drauf, die "Hugo" vor seinen Füßen stehen hatte. Er gab mit der Pauke den Rhythmus vor, und "Diete" lieferte mit seinen Percussion-Instrumenten den Gegenrhythmus dazu. Andreas "Hugo" Höhne war für die gesamte musikalische Ausrichtung bei HÖHNE & CO zuständig - er suchte die Songs aus, die live gespielt wurden, er schrieb die Titellisten (Setlists), machte eine ganze Zeit lang fast allein auch die Moderationen während der Shows und schrieb die eigenen Songs für die Band.
Ab Juli 1976 stiegen die beiden Musiker ins Profilager auf und konnten ihre Musik hauptberuflich machen, allerdings nicht ohne die Auflage, nebenher Musik zu studieren. Dabei wurden HÖHNE & CO damals auch von der Konzert- und Gastspieldirektion in Dresden unterstützt. Mit dem vorläufigen Berufsausweis in der Tasche ging's weiter. Das Instrumentarium wurde erweitert, so gab es neben der eben schon erwähnten 12-saitigen Gitarre bald auch eine 26-saitige! Banjo, Mandoline, Waschbrett und diverse andere "klappernde" Instrumente kamen dazu. Eigene selbst geschriebene Songs, wie z.B. "Dieselqualm und Straßen ohne Ende", "Frühling '61", "Bauleute" oder "Strandgut" entstanden. Diese Songs wurden allesamt im Sender "Radio DDR" im Studio Dresden, das damals im Hygienemuseum untergebracht war, produziert.
Auch Live-Mitschnitte von ihren Konzerten wurden im Rundfunk gespielt. Als Auszeichnungen konnten sich die beiden Musiker u.a. beim IV. Interpretenwettbewerb der Unterhaltungskunst im Jahre 1978 ein Diplom des Ministers für Kultur erspielen. Neben HÖHNE & CO nahmen an der Veranstaltung z.B. auch Holger Biege (Silbermedaille), Ute Freudenberg & Elefant (ebenfalls eine Silbermedaille), Roland Neudert, Angelika Mann und Dagmar Gelbke teil. Das erworbene Diplom hatte für "Hugo" und "Diete" zur Folge, dass sie nach dem Wettbewerb von den Kulturoberen gefördert wurden. Noch im gleichen Jahr nahm die Gruppe am "Soli Beat 1978" teil und wurde Stammband im Palast der Republik. Dort sind HÖHNE & CO in den Jahren danach hunderte Male aufgetreten und waren dort sogar einmal Gastgeber vom "Festival des politischen Liedes" ...
HÖHNE & CO nahmen u.a. auch an Wettbewerben teil, bei denen das Publikum entscheiden musste, welche Band mit ihrem Live-Auftritt bei ihnen am besten ankam. "Diete" erzählte im Interview mit Deutsche Mugge im Mai 2009, dass HÖHNE & CO bei solchen Wettbewerben grundsätzlich alle dominiert haben. Die einzige Band, die damals besser beim Publikum ankam, war die Gruppe LIFT in der Originalbesetzung mit Zachar und Pacholski. Das war bei einem Konzert in der "Krone" zu Bautzen am 15. Oktober 1978, einen Monat vor dem tragischen Unfall der Gruppe LIFT, bei dem Zachar und Pacholski tödlich verunglückten und Michael Heubach schwer verletzt wurde.
In den Jahren ihres Bestehens, hatte die Gruppe HÖHNE & CO drei Gastmusiker. Einer war der Gitarrist Peter Sandkaulen, der vorher bei electra und LIFT spielte. Nach seinem Ausstieg bei LIFT trat er für eine Zeit lang mit HÖHNE & CO auf. Dies brachte der Band einen mächtigen Schub nach vorn, denn Sandkaulen war damals einer der besten Gitarristen in der DDR und das Konzertpublikum stürmte die Säle, wenn HÖHNE & CO mit Sandkaulen für ein Konzert angekündigt waren. Ein weiterer Gastmusiker war Peter Gottschall aus Weimar, der eine relativ lange Zeit bei HÖHNE & CO mitspielte. Die Zusammenarbeit endete mit einem Fluchtversuch Gottschalls, der daraufhin ins Gefängnis kam. Später wurde Gottschall mit Frau bei einem Austausch in die Bundesrepublik "abgeschoben" und ließ sich in der Nähe von Ulm nieder, wo er selbst Instrumente baute und die Marke "FUNNELbody-Advanced Guitar Technology" schuf. Im Jahre 2012 verstarb Gottschall in seiner Wahlheimat Uttenweiler. Der dritte Gastmusiker war Thomas Wagner, der im Jahre 1980 den Part des Sängers übernahm und auch Gitarre spielte. Er kam von der Gruppe EXPRESS und nutzte HÖHNE & CO als Sprungbrett für eine eigene Karriere. Sein "Aufenthalt" dauerte nur ein knappes halbes Jahr, in dem die Gruppe kurzzeitig auch als HÖHNE WAGNER & CO auftrat.
Die Gruppe war - wie schon beschrieben - sehr erfolgreich. Und so war es nur eine Frage der Zeit, wann auch HÖHNE & CO in der DDR eine eigene Schallplatte aufnehmen konnte. Der Erfolg war so groß, dass man an ihnen irgendwann nicht mehr vorbei kam. Das Duo begann, in den AMIGA-Studios in der Berliner Brunnenstraße eine LP aufzunehmen. "Hugo" und "Diete" waren bereits dort und hatten angefangen zu produzieren, als der DDR-Cheftexter Kurt Demmler während einer Aufnahme erschien. "Diete" erzählte in eben erwähntem Interview auch, dass Demmler der Band einige Texte vorlegte, die sie vertonen und mit auf ihr Album nehmen sollten. Die beiden Musiker fanden sich in den Texten jedoch nicht wieder und lehnten es ab, sie zu verwenden. Damit hatte sich die Produktion der LP erledigt, denn Demmler kegelte HÖHNE & CO wegen ihrer Weigerung, seine Texte zu verwenden, quasi raus. So blieb die Gruppe bis zu ihrer Auflösung ohne eine Veröffentlichung - weder auf Single noch auf einer Kopplung ist eines der Lieder veröffentlicht worden! Alle Aufnahmen schlummern wahrscheinlich noch im Rundfunkarchiv oder wurden zu DDR-Zeiten vernichtet.
Die gescheiterte Plattenproduktion war dann auch der Anfang vom Ende der Band. In dieser Zeit wechselte die Gruppe ihren Stil und schwenkte vom Folk zur Country- und Western-Musik. Die Country-Musik war in der DDR zu diesem Zeitpunkt noch völlig neu und hatte es bis dahin nicht "Made in GDR" gegeben. Sie rückte im Programm von HÖHNE & CO immer mehr in den Vordergrund, und verdrängte die bisher gespielten Folk-Songs. In ihren Konzerten wurde die "neue" Musik mit Dias von Städten und Gegenden in Nord-Amerika, die auf eine große Leinwand projiziert wurden, visuell unterstützt. Dias, auf denen Orte zu sehen waren, die die Menschen im Publikum zur damaligen Zeit nicht besuchen konnten. Das sprach sich sehr schnell rum und hatte zur Folge, dass die Behörden die Band bald auf der Abschussliste hatten. Den Höhepunkt erreichte diese schlechte Stimmung zwischen Band und Behörden, als "Diete" am 27. Mai 1981 verhaftet und für sechs Wochen eingesperrt wurde. Beide Musiker bekamen anschließend je zwei Jahre Berufsverbot und HÖHNE & CO lagen erstmal auf Eis.
Nach den zwei Jahren Berufsverbot bekamen die beiden Musiker ihren Berufsausweis zurück und konnten als HÖHNE & CO wieder auftreten. Auflagen erschwerten der Band aber die Arbeit, so konnte eine Einladung für ein Konzert in West-Berlin nicht angenommen werden, weil man "Hugo" und "Diete" nicht ausreisen lassen wollte. An staatlichen Feiertagen durfte HÖHNE & CO auch nicht auftreten und ein zweiter Anlauf für eine Plattenproduktion war erst recht kein Thema. Aufgrund fehlender Perspektiven stellten beide Musiker Ausreiseanträge. "Hugo" durfte am 20. Juli 1985 in die Bundesrepublik ausreisen, "Diete" und seine Familie musste bis zum 21. Februar 1986 warten, ehe sie nach Duisburg ausreisen durften. Die Geschichte von HÖHNE & CO endete an der innerdeutschen Grenze. An ihrem neuen Wohnort in der BRD machten "Hugo" und "Diete" zwar weiter Musik, allerdings nicht mehr unter ihrem alten Bandnamen. Sie blieben im Genre Country- und Western-Musik und gründeten 1986 die Gruppe WESTERN RAILROAD.
Als WESTERN RAILROAD nahm das Duo zwischen den Jahren 1986 bis 1989 in verschiedenen Aufnahmestudios Songs für ein eigenes Album auf, u.a. im Studio von Tom Astor. Das Album erschien dann im Jahre 1990 unter dem Titel "Zeit zu Geh'n" beim kleinen Plattenlabel Impa-Sound Records. Die Band begeisterte das Publikum aber eher live, u.a. auch auf ihrer "Comeback-Tour" durch Ostdeutschland.
Im Jahre 1994 verließ "Hugo" die Gruppe WESTERN RAILROAD und machte unter dem Namen HONKY TONK HUGO solo weiter. Im Jahre 1997 veröffentlichte er mit "Woodstock Dreams" ein erstes Solo-Album, und einige Zeit später mit "One Man Band" (2013) ein weiteres. "Hugo" zog später wieder zurück in den Osten und machte als HONKY TONK HUGO als Straßenmusiker weiter Musik.
"Diete" Bernhardt spielte mit WESTERN RAILROAD, das später zeitweise aus sechs Musikern bestand, weiter. Im Jahre 1995 wurde mit "First Time" noch ein weiteres Album veröffentlicht. Darauf befinden sich Songs aus den Jahren 1986 bis 1993, darunter neben Liedern des 1990er Albums auch diverse Songs (Covertitel) auf Englisch. Ebenfalls 1995 legte die Gruppe mit "Für Euch unterwegs" eine Maxi CD mit fünf neuen Titeln, auf der Sven Gerlach als Solist zu hören ist, nach. Für ein weiteres neues Album kam es zur Zusammenarbeit mit dem US-Amerikaner Helt Oncale, mit dem gemeinsam englische Übersetzungen für die in Deutsch komponierten Lieder geschrieben wurden. Am Ende stieg Oncale als neuer Sänger in die Band ein. WESTERN RAILROAD fuhren 1996 gemeinsam mit ihrem neuen Sänger für die Plattenproduktion nach Nashville/Tennessee. Nach der Produktion kam es zum Zerwürfnis zwischen dem Sänger und der Band. Da dieser die Rechte an den englischen Texten und in Teilen auch an den Kompositionen hatte, veröffentlichte Helt Oncale das Album schließlich unter seinem Namen. Dadurch wurde "Diete" um die Erfüllung seines Traums gebracht, ein Album unter dem Namen seiner Band zu veröffentlichen, das in der Wiege der Country-Musik, Nashville, aufgenommen wurde. In der Folge konnte man WESTERN RAILROAD noch weiter live bei Konzerten erleben, die Aktivitäten schliefen dann aber schleichend ein. "Diete" orientierte sich beruflich um, hatte ein Geschäftsmodell entwickelt, das all seine Zeit in Anspruch nahm, so dass die Bandarbeit zum erliegen kam. Auch wenn WESTERN RAILROAD bis heute offiziell nie aufgelöst wurde, ist die Gruppe nicht mehr aktiv.
Die beiden Bandgründer Andreas "Hugo" Höhne und Dietmar "Diete" Bernhardt kannten sich bereits seit ihrer Kindheit, sie hatten schon als Kinder zusammen gespielt und auch gemeinsam Gitarrenunterricht genommen. Höhne und Bernhardt gründeten in ihrer Jugend ihre ersten Beat-Bands, z.B. das ANDROMEDA SEXTETT, JOLANAS und FORMATION 3. Mit der letztgenannten Gruppe konnten die Musiker auch kleine Erfolge feiern.
Die FORMATION 3 galt als harte Band und spielte Coverversionen von Jimmy Hendrix-, CREAM- oder LED ZEPPELIN-Songs. Ab 1972 und 1973 studierten beide Musiker Ökonomie bzw. Betriebswirtschaft. Gegen Ende des Studiums spielten Höhne und Bernhardt bereits unter dem Namen FLOX in einer Duo-Besetzung zusammen. Im Laufe der Zeit kamen noch ein Schlagzeuger, ein Organist und mit Michael Barth (vormals SATORI) noch ein weiterer Gitarrist hinzu. Musikalisch orientierte man sich damals schon in Richtung American Folk-Music. Als "Hugo" und "Diete" das Studium im Jahre 1975 und 1976 abgeschlossen hatten, traten sie am 7. März 1976 erstmals öffentlich als ANDREAS HÖHNE & CO. auf. Dieser Auftritt war gleichzeitig ihr Vorspiel für die Einstufung, bei der sie ihre Spielerlaubnis erwarben.In der Zeit danach tourte die Band landauf und landab. HÖHNE & CO wurden über ihre Live-Konzerte relativ schnell bekannt. Dies lag u.a. auch daran, dass das Duo eine Musikrichtung spielte, die außer ihnen zu der Zeit in der DDR keine andere Musikgruppe gespielt hat: American Folk-Music. In ihrem Programm befanden sich Songs von Bob Dylan, Cat Stevens, Pete Seeger, Joan Baez u.a., die sie zu zweit nachspielten. "Hugo" sang, spielte dazu Mundharmonika und eine 12-saitige Gitarre, während "Diete" Bass spielte und die Percussions beisteuerte. Eines der Markenzeichen von HÖHNE & CO war von Anfang an eine große Feuerwehrpauke mit dem Bandlogo drauf, die "Hugo" vor seinen Füßen stehen hatte. Er gab mit der Pauke den Rhythmus vor, und "Diete" lieferte mit seinen Percussion-Instrumenten den Gegenrhythmus dazu. Andreas "Hugo" Höhne war für die gesamte musikalische Ausrichtung bei HÖHNE & CO zuständig - er suchte die Songs aus, die live gespielt wurden, er schrieb die Titellisten (Setlists), machte eine ganze Zeit lang fast allein auch die Moderationen während der Shows und schrieb die eigenen Songs für die Band.
Ab Juli 1976 stiegen die beiden Musiker ins Profilager auf und konnten ihre Musik hauptberuflich machen, allerdings nicht ohne die Auflage, nebenher Musik zu studieren. Dabei wurden HÖHNE & CO damals auch von der Konzert- und Gastspieldirektion in Dresden unterstützt. Mit dem vorläufigen Berufsausweis in der Tasche ging's weiter. Das Instrumentarium wurde erweitert, so gab es neben der eben schon erwähnten 12-saitigen Gitarre bald auch eine 26-saitige! Banjo, Mandoline, Waschbrett und diverse andere "klappernde" Instrumente kamen dazu. Eigene selbst geschriebene Songs, wie z.B. "Dieselqualm und Straßen ohne Ende", "Frühling '61", "Bauleute" oder "Strandgut" entstanden. Diese Songs wurden allesamt im Sender "Radio DDR" im Studio Dresden, das damals im Hygienemuseum untergebracht war, produziert.
Auch Live-Mitschnitte von ihren Konzerten wurden im Rundfunk gespielt. Als Auszeichnungen konnten sich die beiden Musiker u.a. beim IV. Interpretenwettbewerb der Unterhaltungskunst im Jahre 1978 ein Diplom des Ministers für Kultur erspielen. Neben HÖHNE & CO nahmen an der Veranstaltung z.B. auch Holger Biege (Silbermedaille), Ute Freudenberg & Elefant (ebenfalls eine Silbermedaille), Roland Neudert, Angelika Mann und Dagmar Gelbke teil. Das erworbene Diplom hatte für "Hugo" und "Diete" zur Folge, dass sie nach dem Wettbewerb von den Kulturoberen gefördert wurden. Noch im gleichen Jahr nahm die Gruppe am "Soli Beat 1978" teil und wurde Stammband im Palast der Republik. Dort sind HÖHNE & CO in den Jahren danach hunderte Male aufgetreten und waren dort sogar einmal Gastgeber vom "Festival des politischen Liedes" ...HÖHNE & CO nahmen u.a. auch an Wettbewerben teil, bei denen das Publikum entscheiden musste, welche Band mit ihrem Live-Auftritt bei ihnen am besten ankam. "Diete" erzählte im Interview mit Deutsche Mugge im Mai 2009, dass HÖHNE & CO bei solchen Wettbewerben grundsätzlich alle dominiert haben. Die einzige Band, die damals besser beim Publikum ankam, war die Gruppe LIFT in der Originalbesetzung mit Zachar und Pacholski. Das war bei einem Konzert in der "Krone" zu Bautzen am 15. Oktober 1978, einen Monat vor dem tragischen Unfall der Gruppe LIFT, bei dem Zachar und Pacholski tödlich verunglückten und Michael Heubach schwer verletzt wurde.
In den Jahren ihres Bestehens, hatte die Gruppe HÖHNE & CO drei Gastmusiker. Einer war der Gitarrist Peter Sandkaulen, der vorher bei electra und LIFT spielte. Nach seinem Ausstieg bei LIFT trat er für eine Zeit lang mit HÖHNE & CO auf. Dies brachte der Band einen mächtigen Schub nach vorn, denn Sandkaulen war damals einer der besten Gitarristen in der DDR und das Konzertpublikum stürmte die Säle, wenn HÖHNE & CO mit Sandkaulen für ein Konzert angekündigt waren. Ein weiterer Gastmusiker war Peter Gottschall aus Weimar, der eine relativ lange Zeit bei HÖHNE & CO mitspielte. Die Zusammenarbeit endete mit einem Fluchtversuch Gottschalls, der daraufhin ins Gefängnis kam. Später wurde Gottschall mit Frau bei einem Austausch in die Bundesrepublik "abgeschoben" und ließ sich in der Nähe von Ulm nieder, wo er selbst Instrumente baute und die Marke "FUNNELbody-Advanced Guitar Technology" schuf. Im Jahre 2012 verstarb Gottschall in seiner Wahlheimat Uttenweiler. Der dritte Gastmusiker war Thomas Wagner, der im Jahre 1980 den Part des Sängers übernahm und auch Gitarre spielte. Er kam von der Gruppe EXPRESS und nutzte HÖHNE & CO als Sprungbrett für eine eigene Karriere. Sein "Aufenthalt" dauerte nur ein knappes halbes Jahr, in dem die Gruppe kurzzeitig auch als HÖHNE WAGNER & CO auftrat.
Die Gruppe war - wie schon beschrieben - sehr erfolgreich. Und so war es nur eine Frage der Zeit, wann auch HÖHNE & CO in der DDR eine eigene Schallplatte aufnehmen konnte. Der Erfolg war so groß, dass man an ihnen irgendwann nicht mehr vorbei kam. Das Duo begann, in den AMIGA-Studios in der Berliner Brunnenstraße eine LP aufzunehmen. "Hugo" und "Diete" waren bereits dort und hatten angefangen zu produzieren, als der DDR-Cheftexter Kurt Demmler während einer Aufnahme erschien. "Diete" erzählte in eben erwähntem Interview auch, dass Demmler der Band einige Texte vorlegte, die sie vertonen und mit auf ihr Album nehmen sollten. Die beiden Musiker fanden sich in den Texten jedoch nicht wieder und lehnten es ab, sie zu verwenden. Damit hatte sich die Produktion der LP erledigt, denn Demmler kegelte HÖHNE & CO wegen ihrer Weigerung, seine Texte zu verwenden, quasi raus. So blieb die Gruppe bis zu ihrer Auflösung ohne eine Veröffentlichung - weder auf Single noch auf einer Kopplung ist eines der Lieder veröffentlicht worden! Alle Aufnahmen schlummern wahrscheinlich noch im Rundfunkarchiv oder wurden zu DDR-Zeiten vernichtet.Die gescheiterte Plattenproduktion war dann auch der Anfang vom Ende der Band. In dieser Zeit wechselte die Gruppe ihren Stil und schwenkte vom Folk zur Country- und Western-Musik. Die Country-Musik war in der DDR zu diesem Zeitpunkt noch völlig neu und hatte es bis dahin nicht "Made in GDR" gegeben. Sie rückte im Programm von HÖHNE & CO immer mehr in den Vordergrund, und verdrängte die bisher gespielten Folk-Songs. In ihren Konzerten wurde die "neue" Musik mit Dias von Städten und Gegenden in Nord-Amerika, die auf eine große Leinwand projiziert wurden, visuell unterstützt. Dias, auf denen Orte zu sehen waren, die die Menschen im Publikum zur damaligen Zeit nicht besuchen konnten. Das sprach sich sehr schnell rum und hatte zur Folge, dass die Behörden die Band bald auf der Abschussliste hatten. Den Höhepunkt erreichte diese schlechte Stimmung zwischen Band und Behörden, als "Diete" am 27. Mai 1981 verhaftet und für sechs Wochen eingesperrt wurde. Beide Musiker bekamen anschließend je zwei Jahre Berufsverbot und HÖHNE & CO lagen erstmal auf Eis.
Nach den zwei Jahren Berufsverbot bekamen die beiden Musiker ihren Berufsausweis zurück und konnten als HÖHNE & CO wieder auftreten. Auflagen erschwerten der Band aber die Arbeit, so konnte eine Einladung für ein Konzert in West-Berlin nicht angenommen werden, weil man "Hugo" und "Diete" nicht ausreisen lassen wollte. An staatlichen Feiertagen durfte HÖHNE & CO auch nicht auftreten und ein zweiter Anlauf für eine Plattenproduktion war erst recht kein Thema. Aufgrund fehlender Perspektiven stellten beide Musiker Ausreiseanträge. "Hugo" durfte am 20. Juli 1985 in die Bundesrepublik ausreisen, "Diete" und seine Familie musste bis zum 21. Februar 1986 warten, ehe sie nach Duisburg ausreisen durften. Die Geschichte von HÖHNE & CO endete an der innerdeutschen Grenze. An ihrem neuen Wohnort in der BRD machten "Hugo" und "Diete" zwar weiter Musik, allerdings nicht mehr unter ihrem alten Bandnamen. Sie blieben im Genre Country- und Western-Musik und gründeten 1986 die Gruppe WESTERN RAILROAD.
Als WESTERN RAILROAD nahm das Duo zwischen den Jahren 1986 bis 1989 in verschiedenen Aufnahmestudios Songs für ein eigenes Album auf, u.a. im Studio von Tom Astor. Das Album erschien dann im Jahre 1990 unter dem Titel "Zeit zu Geh'n" beim kleinen Plattenlabel Impa-Sound Records. Die Band begeisterte das Publikum aber eher live, u.a. auch auf ihrer "Comeback-Tour" durch Ostdeutschland.
Im Jahre 1994 verließ "Hugo" die Gruppe WESTERN RAILROAD und machte unter dem Namen HONKY TONK HUGO solo weiter. Im Jahre 1997 veröffentlichte er mit "Woodstock Dreams" ein erstes Solo-Album, und einige Zeit später mit "One Man Band" (2013) ein weiteres. "Hugo" zog später wieder zurück in den Osten und machte als HONKY TONK HUGO als Straßenmusiker weiter Musik."Diete" Bernhardt spielte mit WESTERN RAILROAD, das später zeitweise aus sechs Musikern bestand, weiter. Im Jahre 1995 wurde mit "First Time" noch ein weiteres Album veröffentlicht. Darauf befinden sich Songs aus den Jahren 1986 bis 1993, darunter neben Liedern des 1990er Albums auch diverse Songs (Covertitel) auf Englisch. Ebenfalls 1995 legte die Gruppe mit "Für Euch unterwegs" eine Maxi CD mit fünf neuen Titeln, auf der Sven Gerlach als Solist zu hören ist, nach. Für ein weiteres neues Album kam es zur Zusammenarbeit mit dem US-Amerikaner Helt Oncale, mit dem gemeinsam englische Übersetzungen für die in Deutsch komponierten Lieder geschrieben wurden. Am Ende stieg Oncale als neuer Sänger in die Band ein. WESTERN RAILROAD fuhren 1996 gemeinsam mit ihrem neuen Sänger für die Plattenproduktion nach Nashville/Tennessee. Nach der Produktion kam es zum Zerwürfnis zwischen dem Sänger und der Band. Da dieser die Rechte an den englischen Texten und in Teilen auch an den Kompositionen hatte, veröffentlichte Helt Oncale das Album schließlich unter seinem Namen. Dadurch wurde "Diete" um die Erfüllung seines Traums gebracht, ein Album unter dem Namen seiner Band zu veröffentlichen, das in der Wiege der Country-Musik, Nashville, aufgenommen wurde. In der Folge konnte man WESTERN RAILROAD noch weiter live bei Konzerten erleben, die Aktivitäten schliefen dann aber schleichend ein. "Diete" orientierte sich beruflich um, hatte ein Geschäftsmodell entwickelt, das all seine Zeit in Anspruch nahm, so dass die Bandarbeit zum erliegen kam. Auch wenn WESTERN RAILROAD bis heute offiziell nie aufgelöst wurde, ist die Gruppe nicht mehr aktiv.
Stand: 03/2023
Autor: Christian Reder
Fotos: Pressematerial Höhne & Co./Dietmar Bernhardt privat
Vielen Dank an Dietmar Bernhard für die Unterstützung beim Erstellen dieses Portraits und für das Fotomaterial
Interviews:
• Dietmar "Diete" Bernhardt im Gespräch mit Deutsche-Mugge (05/2009): HIER
Autor: Christian Reder
Fotos: Pressematerial Höhne & Co./Dietmar Bernhardt privat
Vielen Dank an Dietmar Bernhard für die Unterstützung beim Erstellen dieses Portraits und für das Fotomaterial
Interviews:
• Dietmar "Diete" Bernhardt im Gespräch mit Deutsche-Mugge (05/2009): HIER
Besondere Beiträge:
• Historischer Konzertbericht: Höhne & Co live 1978: HIER
Veröffentlichungen:
Plattenveröffentlichungen von HÖHNE & CO hat es keine gegeben!
WESTERN RAILROAD:
Andreas "Hugo" Höhne
Plattenveröffentlichungen von HÖHNE & CO hat es keine gegeben!
WESTERN RAILROAD:
 Titel: "Zeit zu geh'n"Interpret: Western Railroad Format: Album (LP) Label: Impa-Sound Records (D) Best-Nr.: LP 5052 Erschienen: 1990 Anmerkung: Außer auf Schallplatte beim Label WWM auch auf Kassette erschienen (#MC891503). Dieses Album ist 2013 von "Hugo" im Eigenvertrieg unter dem Titel "Honky Tonk Hugo & Western Railroad Band" nochmals auf CD neu aufgelegt worden. Titel: Seite 1: "Wir reißen heute Mauern ein", "San Francisco bitte", "Der dicke Trucker", "Hör' ich Bier, bin ich hier", "Zeit zu geh'n", "Guten Morgen, guten Tag und gute Nacht" Seite 2: "Immer wieder Whisky pur", "Kreuz und quer durch Deutschland", "Dieselqualm und Straßen ohne Ende", "Der letzte Zug", "Der Mann mit dem Banjo", "Räder in der Nacht", "Geboren um Dieseltruck zu fahren" |
 Titel: "The First Time (1986 - 1993)"Interpret: Western Railroad Format: Album (CD) Label: WWM (D) Best-Nr.: ohne Erschienen: 1995 Anmerkung: Zusammenstellung mit Songs aus der LP "Zeit zu geh'n" sowie Coverversionen verschiedener englischer Titel. Ausschließlich auf CD erschienen. Titel: "Geboren, um Dieseltruck zu fahren", "Dieselqualm", "Der letzte Zug", "Räder in der Nacht", "Kreuz und quer durch Deutschland", "Der dicke Trucker", "Hör ich Bier, bin ich hier", "San Francisco bitte", "Immer wieder Whisky pur", "Cigarettes, Whisky And Wild Wild Women", "Dixieland", "Yankee Doodle", "Cotton Fields", "Orange Blossom Special", "She'll Be Coming `Round The Mountain", "North To Alaska", "I'm A Survivor", "The Gambler" |
 Titel: "Für Euch unterwegs"Interpret: Western Railroad Format: Single/EP (CD Maxi) Label: WWM (D) Best-Nr.: ohne Erschienen: 1995 Anmerkung: Ausschließlich auf CD erschienen. Titel: "Louisiana", "Western Railroad", "Daddy", "Banjo Boy", "Flugzeug nach Nashville" |
 Titel: "Day To Day"Interpret: Western Railroad & Helt Oncale Format: Album (CD) Label: JERO Records (D) Best-Nr.: DTM 26440 Erschienen: 1996 Anmerkung: Auch wenn auf dem Cover nur Helt Oncale als Interpret angegeben wurde, handelt es sich hierbei eigentlich um ein Album der Gruppe WESTERN RAILROAD, die die Songs im Studio eingespielt und teilweise auch mitgeschrieben haben. Oncale war zum Zeitpunkt der Produktion Sänger von WESTERN RAILROAD. Das Album wurde ausschließlich auf CD veröffentlicht. Titel: "Get Up And Go", "Red Neckin'", "Dirty Feet", "For The Love Of A Woman", "Back Home To Memphis", "Day To Day", "Another Dream Walks Away", "Alligator Sam", "Long Gone", "Country Music Live Forever", "Remember The Days", "Black Lace", "Side By Side" |
Andreas "Hugo" Höhne
 Titel: "Woodstock Dreams"Interpret: Honky Tonk Hugo Format: Album (CD) Label: Eigenvertrieb/ohne Label (D) Best-Nr.: ohne Erschienen: 1997 Anmerkung: Solo-Album von Andreas "Hugo" Höhne alias Honky Tonk Hugo mit eigenen Versionen von Songs der Kollegen Bob Dylan, EAGLES, Don MacLean, Eric Clapton, Johnny Cash u.v.a.. Ausschließlich auf CD erschienen. Titel: "City Of New Orleans", "Folsom Prison Blues", "You Ain't Go Nowhere", "Oh, Lonesome Me", "Steets Of London", "500 Miles", "Hush", "In The Morning", "Miss American Pie", "Wonderful Tonight", "Tequila Sunrise", "It's All Over Now, Baby Blue", "Take It Easy", "Knocking On Heavens Door" |
 Titel: "One Man Band"Interpret: Honky Tonk Hugo Format: Album (CD) Label: Eigenvertrieb/ohne Label (D) Best-Nr.: ohne Erschienen: 2013 Anmerkung: Solo-Album von Andreas "Hugo" Höhne alias Honky Tonk Hugo mit eigenen Versionen von Songs der Kollegen Bob Dylan, ROLLING STONES, Leonard Cohen, John Denver, Johnny Cash u.v.a.. Ausschließlich auf CD erschienen. Titel: "Borderline", "Me And Bobby McGee" "Suzanne", "Ring Of Fire", "Orange Blossom Special", "Please Come To Boston", "Ghostriders", "Blowin' In The Wind", "Eve Of Destruction", "Fox On The Run", "Rubytuesday", "Would You Lay With Me", "Detroit City", "Countryroads", "Seven Spanish Angels", "Rhythm And Rhyme" |
 Titel: "Honky Tonk Hugo & Western Railroad Band"Interpret: Honky Tonk Hugo Format: Album (CD) Label: Eigenvertrieb/ohne Label (D) Best-Nr.: ohne Erschienen: 2013 Anmerkung: Solo-Wiederveröffentlichung des WESTERN RAILROAD-Albums „Zeit zu Geh’n“ von 1990 auf CD. Titel: "San Francisco bitte“, „Immer wieder Whisky pur“, „Guten Morgen, guten Tag und gute Nacht“, „Zeit zu Geh’n“, „Geboren um Dieseltruck zu fahren“, „Der Mann mit dem Banjo“, „Räder in der Nacht“, „Der dicke Trucker“, „Dieselqualm und Straßen ohne Ende“, „Wir reißen heute Mauern ein“, „Der letzte Zug“, „Kreuz und quer durch Deutschland“, „Hör ich Bier, bin ich hier" |
