Ekky Meister: "EkkStrakt" (Album)

ekkstrakt 20190916 1035912401VÖ: 26.04.2019; Label: Rockwerk Records; Katalognummer: ohne; Musiker: Ekky Meister (Gesang und alle Instrumente); Bemerkung: CD im aufklappbaren Digipak, leider ohne Booklet und somit ohne Abdruck der Songtexte;

Titel:
Intro • Komm herein (Extrakt) • Fragende Augen • Schlaflos • Frühling • Mein und Dein • Ich treibe hinaus • Ich habe geträumt • Senex ludit • Trost? • Emotional! • Zwischenhalt • In der Spur (Die Zukunft der Vergangenheit) • Trost! • Frühling (Piano Version)


"EkkStrakt" - ein MEISTERwerk der besonderen Art
Ein Album, das mit einem Instrumental beginnt - das ist eine besondere Art, vom Künstler abgeholt zu werden. Da hört man genau hin - und bei einer Klaviermelodie ich erst recht. Klavierstücken könnte ich stundenlang lauschen. Umso passender, dass Ekky Meister - der Künstler, dessen MEISTERstück ich mir heute anhöre - ein Vollblutpianist ist.

Das erste Stück beginnt mit: "Komm herein! Halb lädst du dich, halb lad ich dich ein. Du weißt noch nicht, was das hier wird ..." - Richtig! Ich hatte eigentlich keine Ahnung, was mich erwartet und welches Album Christian dieses Mal für mich ausgesucht hat. Bevor ich das Album abspielte, habe ich im Internet geschaut, wer sich eigentlich hinter diesem Namen versteckt. Ich muss nämlich zugeben, ich kannte ihn vorher nicht. Dabei bin ich auf eine Beschreibung zu seinem Album "EkkStrakt" von ihm selbst auf seiner Facebook-Seite aufmerksam geworden: "Ich nenne es mal vorsichtig ‚deutschsprachige Pop Chansons' mit Einsprengseln von Rock, Prog, Klassik und Jazz." - Darunter konnte ich mir alles vorstellen und zeitgleich auch irgendwie nichts. Nachdem ich es mir anhörte, verstand ich diese Beschreibung und könnte es besser nicht beschreiben. Ekky Meister fühlt sich nämlich in vielen musikalischen Gebieten zu Hause und das zeigt er auch auf diesem Album.

"Emotional" überrasche mich am meisten. Teils erinnert es an ein Musical-Stück - was sicher u.a. auch durch den gesprochenen Einstieg entsteht. Doch als dann alle Emotionen "aufkochen" findet man auch den genannten Prog. Besser könnte man wohl einen Song namens "Emotional" nicht in Musik verpacken. Danach folgt "Zwischenhalt" - ein Klavierstück, das einlädt zum Träumen. Auch das erinnert mit den lang gezogenen Worten und dem Spiel mit der Dramaturgie an ein Musical. Ekky hat eine angenehme Stimme, der ich gerne lausche. Und hatte ich erwähnt, dass ich Klavierstücken sehr gerne zuhöre? Ich glaub, ich habe mein Lieblingslied vom Album gefunden. Eins möchte ich wohl noch dazu erklären. "Angenehm" bedeutet für mich nicht erträglich. Da steckt viel mehr drin. Das bedeutet für mich, dass ich ihn gerne noch ein weiteres Mal höre und nicht nur einfach dulde, sollte ich ihn zufällig hören. Wobei das wohlmöglich nicht auf jedes Lied zutrifft.

Insgesamt muss ich sagen, dass mich dieses Album im Ganzen fasziniert. Wieso sollte man nur ein Genre bedienen? Ekky Meister weiß Geschichten zu erzählen und wählt den passenden Musikstil dazu. Auf dieser Platte müsste wohl jeder ein Lied finden, das nach seinem Geschmack klingt. Und was ich auch festgestellt habe - die Instrumente spielen eine wichtige Rolle. Sie untermalen nicht nur den Gesang, sondern sie bekommen bei den Liedern ihren eigenen Raum, in dem sie die Geschichte weitererzählen. Außerdem gibt es auch komplette instrumentale Stücke. Auf seiner Seite schreibt Ekky: "Das ist auch nicht zwingend genau das, was ich so höre - es ist das, was aus mir raus kommt, wenn man mich machen lässt und wenn ich nicht darüber nachdenke, was jemand von mir erwarten könnte." Dieses Album fährt gegen jeglichen Mainstream - egal, in welcher Musikrichtung. Das gefällt oder auch nicht. Mir gefällt es.

Besonders rausgestochen ist für mich das Acapella-Stück "Ich habe geträumt". Mehrstimmig und in einer Art Kanon ist dies wohl das kürzeste Lied auf der Platte. Erinnerte mich ein wenig an meine Zeit im Chor. Und plötzlich erinnerte ich mich gelesen zu haben, dass er alles selbst einspielte. Auch den Gesang? Ja auch den Gesang - alle Stimmen sind von ihm. Ich finde das 'ne coole Idee.

Jetzt könnte man meinen, dass es an vielen Stellen hätte "besser" klingen können. Ich schreibe besser absichtlich in Anführungszeichen. Denn "besser" heißt in diesem Zusammenhang perfekter. Doch warum immer perfekt? Ich finde dieses Album absolut authentisch. Es ist echt und einfach so - wie er sagt - wie es aus ihm rausprudelte. Und besonders heutzutage, wo alle nach dem "Perfekten" streben und sich am liebsten ohne Macken und Kanten zeigen, freue ich mich, wenn sich Künstler trauen, mal nicht "perfekt" aufzutreten, sondern authentisch.

Dieses Album fällt mir schwer zu beschreiben, man muss es erleben. Es ist ein Kunstwerk und Kunst sollte man auf sich wirken lassen. Manchmal benötigt es einfach nicht viele Worte. Setzt euch mit einer Tasse Tee auf eure Couch und lasst es einfach wirken.
(Sarah Müller)





Tönende Zusammenfassung:





   
   
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