paulvincent1 20150225 1699858937 Titel:
Interpret:
Label:
VÖ:

Titel:
"L.O.V.E."
Paul Vincent
MIG Records
20. Februar 2015

Die Titellisten der einzelnen CDs findet Ihr am Ende der Rezension





Paul Vincent Gunia, der unter dem Künstlernamen PAUL VINCENT auftritt, hat in der deutschen und internationalen Musikszene viele Spuren hinterlassen. Von 1976 bis 1980 war er Gitarrist, Co-Produzent, Arrangeur und Komponist für Udo Lindenberg und sein Panikorchester. Lindenberg lernte er während der gemeinsamen Zeit in der Band von Klaus Doldinger, Anfang der 70er, kennen. Dort war Lindenberg damals noch Trommler und saß weit weg vom Mikrophon. Lindenberg machte sich später selbstständig, schrieb und sang Rocksongs in deutscher Sprache. Auch Gunia wechselte die Band und ging von Doldinger zur Krautrockband AMON DÜÜL II. Dann trafen sich Mitte der 70er - wie erwähnt - ihre Wege wieder und sie arbeiteten eng zusammen, gingen auf Tourneen und schrieben Songs. PAUL VINCENT war während der kommerziell erfolgreichsten Zeit Lindenbergs sein Begleiter und kreativer Partner. In den 80ern arbeitete PAUL VINCENT auch international. So war er z.B. für das einzige Solo-Album des QUEEN-Frontmanns Freddie Mercury, "Mr. Bad Guy", im Studio als Gitarrist tätig und verlieh den Songs das gewisse Etwas. Er arbeitete außerdem mit Frank Duval (LP "Angel Of Mine", 1981, LP "If I Could Fly Away", 1983), Stefan Waggershausen (LP "Sanfter Rebell", 1982) und Meat Loaf (LP "Bad Attitude", 1984) zusammen. Auch Eric Burdon, MAGNUM, Klaus Lage und Peter Maffay stehen als Stationen in seiner Vita. Nicht vergessen darf man Wolle Kriwanek, dessen Weggefährte, Komponist und Produzent Gunia von 1975 bis zum Tode des Musikers im Jahre 2003 war. So ganz "nebenbei" schrieb er auch zahlreiche Songs und Instrumentals für Filme (u.a. "Der Schneemann" mit Marius Müller Westernhagen), Musicals ("Liane") und TV-Serien (u.a. "Tatort", "In aller Freundschaft", "Rosenheimcops"). Aber er war nicht nur für andere Künstler oder als Komponist für Filmmusiken tätig: Unter seinem Namen erschienen bisher vier Studio-Alben. Die letzte Veröffentlichung ("Sternreiter", 1982) ist jetzt 33 Jahre alt und da wurde es Zeit, mal wieder ein eigenes Album ins Rennen zu schicken. Mit "L.O.V.E." meldete sich PAUL VINCENT am 20. Februar mit einem solchen zurück.

Das Album steht ganz unter dem Motto "Liebe". Und das verrät der Titel des Albums, "L.O.V.E.", ja auch schon. Und weil man die Liebe nicht in Schwarz und Weiß, sondern nur bunt und in vielen Farben beschreiben kann, wurde aus einem einfachen Album eine vier CDs umfassende Box mit 71 Liedern! Über den Inhalt seines Albums sagt der Künstler selbst:
"Da sind zunächst auf CD 1 die kräftigen Farben des Rock, die so wunderbar die Leidenschaft, die Rauschhaftigkeit oder aber auch die Schattenseiten der Liebe treffend darstellen können. So etwa eine enttäuschte oder verschmähte Liebe, die u. U. auch schon mal in Wut, Depression, Verzweiflung oder Hass umschlagen kann.
Im Kontext der CD 2 "Pop" finden sich überwiegend die leichteren Aspekte der Liebe wieder, so, wie man sie meistens als junger Mensch erlebt. Im Pop der Sixties und Seventies wurde das Thema Liebe stilistisch gerne so umgesetzt. Ein kleines textliches oder musikalisches Augenzwinkern konnte ich mir natürlich hie und da nicht verkneifen.
Die 3. CD "Ballads, Blues 'N' Stuff" ist im Gegensatz zu den ersten beiden wesentlich ruhiger, sanfter und introvertierter gehalten. Acoustic-Gitarren und lockere Grooves sind hierbei die dominierenden Farben, passend zum jeweiligen Tenor der "Songs of Love and Life".
Einen ganz anderen Zugang zu unserem Hauptthema bietet die 4. CD "Golden Radio Days". Ich habe mich erinnert, wie meinen Eltern und Großeltern zu ihrer Zeit die Liebe von Künstlern und Medien der damaligen Unterhaltungsmusik nahe gebracht wurde. Als es noch kein 24-Stunden-Fernsehen und kein Internet gab, da war das Radio mit seiner phantasieanregenden Kraft oftmals der emotionale und informative Lebensmittelpunkt. Also habe ich versucht, eine fiktive Radiosendung, bei der alles von A bis Z inklusive Werbung live passierte, mit den Mitteln jener Tage nachzustellen."

Und das ist PAUL VINCENT vorzüglich gelungen. Bemerkenswert an dem Album ist außerdem, dass der Künstler die Songs nicht nur selbst geschrieben und arrangiert hat, sondern dass er auch (fast) allein im Studio war um seine Kompositionen in Musik zu verwandeln. Die Liebe bekommt man hier in seinen verschiedenen Spielarten musikalisch erklärt, und so bedient sich der Musiker auch verschiedenster Stilistiken (Funk, Rock, Pop, Blues, und und und) und Herangehensweisen. Selbst der gute alte Satzgesang, kommt hier ebenso wieder zum Einsatz, wie der klassische amerikanische Funk der 70er Jahre. Auch die Beatles "begegnen" einem auf "L.O.V.E.". Bei der intensiven Arbeit im Studio herausgekommen sind 71 Lieder voller guter Ideen, überraschender Momente, toller Arrangements und fantasievoller Melodien. Zu jeder der vier CDs liegt außerdem ein eigenes Booklet mit Bildern und Texten bei.

PAUL VINCENT nimmt seine Hörer mit auf eine Reise ins Land der Liebe. Er lässt uns die Schönheit der Liebe über die Musik erfahren, leitet das Love-Boat aber auch in stürmische Seen und das Love-Mobile auf unebene Pisten. Ganz so, wie die Liebe eben so ist.
(Christian Reder)



Die Songs:

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