uj-mil 20140225 1122748181 Titel:
Interpret:
Label:
VÖ:

Titel:
"Mitten im Leben"
Udo Jürgens
Ariola/SONY
21. Februar 2013

1. Der Mann ist das Problem
2. Was ich gerne wär' für dich
3. Alles aus Liebe
4. Intermezzo 1 - Dieser Tag
5. Wohin geht die Liebe, wenn sie geht
6. Das Leben bist du
7. Intermezzo 2 - Unser Glück
8. Mein Ziel
9. Die riesengroße Gier
10. Intermezzo 3 - Der Augenblick
11. Liebe bleibt Liebe
12. Vogel im Käfig
13. Der gläserne Mensch
14. Intermezzo 4 - Diese Lieder
15. Mitten im Leben
16. Zehn nach Elf





Wie doch die Zeit vergeht ... In denjenigen Tagen, als ich vor 30 Jahren mein allererstes Konzert des aus Kärnten stammenden Großmeisters des gehobenen Schlagerchansons, UDO JÜRGENS, besuchen wollte, raschelte es im Blätterwald. Die Verantwortlichen von Udos damaligem Konzertveranstalter "Funke" (heute: "Funke Media") planten, seine Tournee 1984/85 - mal wieder eine Mammutreise mit weit über 50 Terminen, fast durchwegs ausverkauft - unter dem Motto "Udo '50" stattfinden zu lassen. Warum "Udo '50"? Ganz einfach: Der ewig junge Chansonnier sollte am 30. September 1984 das magische Alter von 50 Jahren erreichen. Diesen runden Geburtstag wollte man nutzen, um die kurz darauf beginnende Livetour eben mit diesem Ereignis zu bewerben. Doch, wie ich mich erinnere, entschied man sich dann doch noch anders. Begründung in der Boulevardpresse: Würde man bei der Konzertpromotion auf Udos 50. Ehrentag anspielen, könnten womöglich die jungen und v.a. die jungen und weiblichen Fans des heißbegehrten Lebemannes mit heutigem Wohnsitz Zumikon im Schweizer Kanton Zürich abgeschreckt werden, ein Konzert des (angeblich!) "alten Mannes", der nun mal kein - um in der Zeit zu bleiben - Simon Le Bon oder Limahl (mehr) war, zu besuchen ... Naja, die 50 Jahre sah und hörte man dem unschlagbaren Gratwandler auf der Balance von Schlager, Pop und Chanson damals, im Herbst 1984, tatsächlich keinesfalls an. Die Tourneebewerbung bezog sich fortan aber, nach einiger interner Diskussion, auf Udos hoch gelobtes 1984er-LP-Meisterwerk "Hautnah"; ich besuchte am Dienstag, dem 27.11. desselben Jahres, den ersten Udo-Auftritt meines damaligen, 13-jährigen Lebens im "Saal I" des Hamburger CCH - ja, und genau 30 Jahre später käme wirklich keiner mehr auf die Idee, die anstehende Konzertreise des gebürtigen Klagenfurters womöglich "Udo '80" zu nennen, auch wenn der Künstler am 30. September diesen Jahres tatsächlich seinen - man mag es kaum glauben - 80. Geburtstag feiert.

Nix da, mit gemächlichem Ruhestand oder zurückgezogenem Seniorendasein für den Erschaffer unzähliger Klassiker deutschsprachiger Unterhaltungsmusik. Vielmehr "MITTEN IM LEBEN" will Udo Jürgens auch und gerade in seinem 80. Lebensjahr sein: Genauso nannte er seine neue, insgesamt 53. Studioproduktion - und bereits die ersten Takte des aus sage und schreibe zwölf brandneuen, schier phantastischen Liedern plus vier kürzeren Intermezzi bestehenden Albums beweisen, dass alleine schon die Betitelung von Udos neuer Scheibe und der für Herbst 2014 anstehenden Tournee den Nagel ohne jegliche Zweifel oder Abstriche punktgenau auf den viel zitierten Kopf trifft!

Gleich im ersten Beitrag wird kraftvoll drauflos gerockt und gerollt, als hätten STATUS QUO soeben beim ORCHESTER PEPE LIENHARD angeheuert, das den Künstler schon seit unzähligen Jahren bei seinen Live- wie Studiodarbietungen mit steter Regelmäßigkeit so kongenial wie kollegial begleitet. Im Eröffner "Der Mann ist das Problem", einem fetzigen, lauten, Boogie-Rocker, der perfekt harmonierend mit heißen Big-Band-Bläsern, lautstark hämmerndem Schlagzeug und großorchestralen Soundwällen bestückt, und somit enorm aufregend, geradezu aufwiegelend arrangiert wurde, parodiert Udo auf überaus gekonnt drastisch austarierter musikalischer Grundlage grandios und mit spitzer Satire sein eigenes Geschlecht und dessen immer wiederkehrende Widersprüche. Eingängig, trotzig, aber dennoch immer mit viel Verständnis und deutlichem Augenzwinkern ausformuliert, spießt Udo im ersten Titel von "Mitten im Leben" die Diskrepanz des Maskulinen auf, die z.B. daran erkennbar ist, dass manche Männer etwa hoch moralisch das Zölibat einfordern, andere Geschlechtsgenossen dagegen lustvoll die käufliche Liebe nutzen (nicht selten auch dieselben, im Übrigen!), während starke (oder auch nur sich stark gebende) Männer per se zwar oft Angst vorm Zahnarzt haben, aber gleichermaßen in einer skrupellosen Kriegsführung stets vorn anstehen. Der legendäre Linzer Poptexter Wolfgang Hofer, der schon für Udo-Gassenhauer der Sorte "Mit 66 Jahren", "Buenos Dias Argentina" oder "Boogie Woogie Baby" lyrisch verantwortlich zeichnete, ersann die spitzfindigen, aber niemals verletzenden Wortspielereien zu Udos durchaus selbstironischer Abrechnung mit der holden Männlichkeit (nachdem Hofer übrigens bereits 2005 für seinen langjährigen Weggefährten Udo Jürgens die passenden Reime für dessen liebevolle, poppig-jazzige Ehrerbietung an die "Frauen" dieser Welt gefunden hatte, die als eines der erfolgreichsten und beliebtesten Lieder der seinerzeit immens gefeierten CD "Jetzt oder nie" gilt!)
Es folgt das an romantische Musical-Melodien und ähnlich ausgerichtete Filmschlager der 50er Jahre erinnernde, opulent ausgelebte Piano-Chanson "Was ich gerne wär' für Dich", das sich nach und nach aus aller Sanftheit heraus, gnadenlos und äußerst trefflich zu einer streicherverzierten Monumental-Ballade mit internationalem Klangbild und latent klassisch-symphonischen Reminiszenzen auswächst.
Locker-flockig, aus jeder einzelnen Note mehr als nur sympathische Frühlingsfrische versprühend, liebenswert jugendlich-naiv, durchaus kess, burschikos, aber stets voller reifer Contenance und Weisheit, erklingt daraufhin der elitäre, schon jetzt als zeitlos und ewigkeitstauglich zu bezeichnende Big-Band-Swing "Alles aus Liebe". Das mitreißende, munter vor sich hin swingende Pop-Kleinod ist stilistisch irgendwo zwischen typisch US-amerikanischem Jazz/Funk/Soul der 70er a la George Benson und natürlich grußspurigem, prächtig drall inszenierten Großstadt-Swing im Sinne von Udos großem Vorbild Frank Sinatra angesiedelt, und lebt ganz besonders durch die kaum zu zählenden Bläser und Streicher, die mittels ihrer feurigen Spielfreude für ein zutiefst edles, großbürgerlich-urbanes Flair dieses höllisch heißen Jazz-Rock-Epos sorgen!
Nach dem still-grazilen, nur knapp 40-sekündigen ersten Intermezzo "Dieser Tag", betextet - wie übrigens alle vier, stets sehr kurz und prägnant gehaltenen musikalischen Zwischenspiele - von der Münchener Lektorin, Journalistin und Krimiautorin Katharina Gerwens, vernehmen wir ein weiteres, überaus anspruchsvolles und mit viel Liebe zum Detail arrangiertes und inszeniertes Slow-Tempo-Chanson, welches heißt "Wohin geht die Liebe, wenn sie geht?", für das ebenso die gebürtige Münsteranerin, die nun als Freie Autorin in der bayerischen Landeshauptstadt lebt, die sacht philosophischen, stets überzeugenden Reime fand.
Ein klassischer, kraftvoll und aufmunternd vorantreibender Udo-Jürgens Hymnus auf Lebenssinn, Hoffnung, Liebe und Zukunft nennt sich "Das Leben bist Du" und basiert auf intelligentem Poprock, der erneut mit großem, fulminant ertönenden Orchesterarrangement umgesetzt wird, das sich mit den phonstarken, führenden E-Gitarren und sogar mit ein paar knarzig bluesigen Trompetenfragmenten auf großartige Art und Weise paart und so zu einer unübertrefflichen klanglichen Einheit fusioniert. Bei "Das Leben bist Du" handelt es sich um eine unendlich optimistische Aufforderung an das imaginäre Gegenüber des Vortragenden, sich von nichts und niemandem vom ureigenen, selbstbestimmten Leben abbringen zu lassen, in dem man zwar für alles selbst verantwortlich ist und daher durchwegs auf sich und seine Handlungsoperationen aufpassen möge, aber eben auch eigenständig, unbeschwert und von niemand Böswilligem beeinflusst sein Dasein ausgestalten und genießen solle: "Du drehst Dir Deine Welt zur Hölle / Oder auch der Sonne zu / Du bist das Leben / Das Leben bist Du!".
Wiederum ist ein sehr ruhiges, getragenes Intermezzo, genannt "Unser Glück", an der Reihe, bevor ein reifes, betötend zurückhaltend und zugleich hoffnungsvoll aufbrausend dargebotenes, weitschweifig, einmal wieder trefflich bombastisch, von mutmaßlich Tausenden von Streichern, Celli, Geigen, Pauken (übrigens aus dem personellen Bestand des "Filmorchesters Babelsberg"!) bestimmtes, zutiefst persönliches "My Way" (vgl. F. Sinatra) des durchgehend juvenil, intensiv, machtvoll, aber auch hörbar sehr weise und lebenserfahren, zugleich donnernd, ehrlich, offensiv intonierenden immerjungen, scheinbar niemals alternden Entertainers und sprichwörtlichen Weltbürgers Udo Jürgens aus den Boxen dringt.
Kurz darauf wird der Jubilar zum lautstarken, drallen, aufwiegelnden - ja, nicht lachen! - Hardrocker - ich sagte aus vollster Seele: Hardrocker! (und meinte dies auch!) - per Excellance: In dem zutiefst kritisch, widerstandsfreudig ausgerichteten Brachial-Opus "Die riesengroße Gier" rechnet Udo, politisch absolut up to Date, aber niemals belehrend oder unnötig betroffen, voller ehrlicher Wut im Bauch, mit Globalisierung, Turbokapitalismus und sinnlosen Geldverschwendungen für Bankenrettungen ab. Schneller, harter, hymnischer, bluesdurchtränkter Stadionrock, näher bei Springsteen, als bei belanglosem Schlagertrallala - gäbe es nicht so viele Beiträge auf "Mitten im Leben", die man schlussendlich nur zu realen Geniestreichen ausrufen kann, würde ich vermutlich "Die riesengroße Gier" als meinen persönlichen Favoriten aus Udos aktueller Songkollektion bezeichnen, der da gipfelt in der so schlichten, wie den Kern der Sache auf den wunden Punkt bringenden Feststellung: "Nur ein Gedanke macht mich krank / wär' unsere Erde eine Bank / Ich hätte glatt gewettet / Sie wäre längst gerettet"!
Nach Intermezzo Numero Drei, "Der Augenblick", folgt das besonders in lyrischer Hinsicht einwandfrei hochwertige, geradezu bestechende, kompositorisch rasende, fast ruhelose, enorm direkte, treibende Rockdrama "Liebe bleibt Liebe", in dem Udo die Irrungen und Wirrungen, die immer schneller vonstatten gehenden Änderungen von Zeit und Geist, von technischem Status und gesellschaftlichen Normen, hieb- und stichfest karikiert: Das Lied-Ich beobachtet in einem Café ein junges Paar, das beieinander sitzt, sich jedoch nicht anschaut, sondern statt dessen den Blick starr auf das jeweilige Handy richtet. Die beiden schreiben und tippen schweigend auf der kleinen Tastatur, aber plötzlich küssen sie sich ... dann doch noch, denkt sich der Protagonist lakonisch. Denn trotz jedweder technischer Neuerungen, in Anbetracht aller übertrieben modischer Kommunikationsmöglichkeiten, gilt sogar anno 2014, wenn sich zwei Menschen mögen, immer noch und immer wieder: "Liebe bleibt Liebe"! In ebenjenem knackigen Pop/Rock-Hammer lässt Udo nun zig Änderungen und Wandlungen der letzten Jahre Revue passieren: Die gute alte D-Mark gibt's nimmer, man zahlt nun schon länger mit dem Euro, erstmals in der Kirchengeschichte ist ein Papst zurückgetreten, statt einer Landkarte, nutzt man heute beim Autofahren einen Navi oder, wie es im schier genialen Text aus der Feder des in Hamburg lebenden Poplyrikers Frank Ramond so schön heißt. "Aus Peter wird Sandy / Aus RAIDER wird TWIX / aus Kohl wurde Merkel / aus manchen wird nichts!". Dem ist nichts mehr hinzuzufügen!
Eher traditionell und vorhersehbar bleibt die chansonhafte Piano-plus-Streicher-Ballade "Vogel im Käfig"; kein übles Lied, aber schon oft so oder ähnlich in den letzten Jahres von Udo vernommen. Dieser Beitrag plätschert vor sich hin, bietet nichts Neues, und erinnert in seiner lyrischen Intention zudem unverkennbar an Udos musikalische Verbeugung vor Flugpionier Otto Lilienthal, "Flieg - Flieg in die Sonne", aus der 1991er-LP "Geradeaus".
Viel, viel aufregender und nachdenkenswerter wird's dann wiederum in Udos bissiger und inhaltlich sehr notwendiger Abrechnungen mit der Datensammelwut von Geheimdiensten, der Unpersönlichkeit sog. "Sozialer Netzwerke" im Internet, der digitalen Kontrolle von Allem und Jedem, "Der Gläserne Mensch", einem weiteren drallen, krossen Poprocker höchster Qualität, verbunden mit lyrischer Brillanz und brennender thematischer Aktualität.
Das vierte (und letzte) Intermezzo unter der Bezeichnung "Diese Lieder" leitet über in den wahrlich phantastischen, nur von geballter Power und offensivem Lebenswillen, ehrlichen Zukunftshoffnungen und zugleich realitätsorientierter Bodenständigkeit nur so strotzenden Titelgeber von Udos fraglos phänomenalem neuen Album, "Mitten im Leben" - ein zielstrebiger, lebensbejahender, enorm aufbauender Ewigkeitshymnus voller Energie, Lust und Vorfreude, auf das, was noch kommen mag!
Der immens liebevolle, so nachdenkliche, wie sehnsüchtige, einwenig nächtlich-abgeklärte Schleicher "Zehn nach Elf" erzählt aus der Ich-Perspektive über das alltägliche Tourneeleben eines Künstlers. Autobiographisch angehaucht, lässt Udo seine intimsten Gefühle zu Worten und Tönen werden, die ihn regelmäßig durchziehen, wenn er nach dem krönenden Ende eines Auftritts, meist so gegen 23.10 Uhr, erschöpft in seine Garderobe geht, sich frisch macht, seinen Bademantel abwirft, zwar all den Jubel zuvor freudig genossen hat - sich nun aber extrem einsam und alleingelassen fühlt, weshalb er sich nichts sehnlicher wünscht, als dass seine geliebte Partnerin nun, im unpersönlichen Hotelzimmer, bei ihm sein könne und die ellenlang wirkenden Stunden nach dem Konzert, bis zum Aufbruch zur nächsten Tourneestation, mit ihm in intimer Zweisamkeit verbrächte!

Ja, so oder ähnlich war es bestimmt auch damals, am 27. November vor 30 Jahren, als ich im Zuge der Tournee "Udo - Hautnah" die damals 50-jährige Showlegende zum ersten Mal "live" sah. Mit Tourposter bewaffnet, hatte ich im Foyer des "Saal I" des CCH, mit zig anderen Fans, auf den Star des Abends gewartet, bis dieser, natürlich mit eben beschriebenem, inzwischen längst Legendenstatus innehabenden Weißen Bademantel bekleidet, - es dürfte irgendwann zwischen zehn und halbelf gewesen sein - endlich dort, nach einer kurzen Pause im Anschluss an die letzte Zugabe, erschien und uns allen, auch mir 13-jährigem Neuntklässler, der am darauffolgenden Schultag im Englischunterricht sich mit der "Landlady" des britischen Humoristen Roald Dahl und in Erdkunde mit dem ach so spannenden Themenkomplex "Landwirtschaft in den USA" auseinanderzusetzen hatte, und somit - wie meine Mutter kritisch anmerkte - natürlich viel zu spät ins Bett kommen sollte, ein Original Autogramm auf mitgebrachte Photos, Bilder, Platten und andere Erinnerungsstücke schrieb!
Damals war Udo soeben 50 Jahre alt geworden, hatte diesem speziellen Geburtstags auf der "Hautnah"-LP den Titel "Noch mal 25" gewidmet, wie er schon ein Jahr zuvor auf dem Hitalbum "Traumtänzer" mittels "Lebe wohl mein halbes Leben" über diesen ersten Abschnitt seines Daseins im balladesken Kontext sinniert hatte. 30 Jahre sind seitdem ins Land gezogen. Es folgten viele tolle Udo-Jürgens-Konzerte, die ich stets gerne und regelmäßig besuchte, verbunden mit oft bis zu zwei neuen Albumproduktionen pro Jahr. Nun wird der gute Mann also 80, naja wer's glaubt ...! Während manche in jenem Stadium schon jeden Tag ihres Rentnerlebens grau in grau, voller Ödnis und Langeweile sehen und erleben, hat Udo dagegen kurz vor einem 80. Geburtstag - im wahrsten Sinne des Wortes - noch mal mit vollster Wucht in die Tasten seines schneeweißen Konzertflügels gehauen! 80 mag eine Zahl sein, doch dieses hohe Lebensalter spüren kann man beim besten Willen nicht, in keinem einzigen Takt, in nicht einer Note im Rahmen des gesamten Liederreigens "Mitten im Leben", das ohne jegliche Zweifel zu den besten, vielseitigsten, farbenfrohesten, und vor allem kraftvollsten und rockigsten kreativen Aufwartungen gezählt werden muss, die Herr Jürgens in seiner knapp sechzigjährigen musikalischen Laufbahn vorgelegt hat. Ich selbst bin seit Mai 1981 ("Gaby wartet im Park") überzeugter Udo-Jürgens-Fan. Er ist einer derjenigen Künstler, die mich seitdem, also seit knapp 33 Jahren, stets im Leben begleitet haben. So wie es im eher sanften, schlagerbetonten Spektrum z.B. Roland Kaiser, Howard Carpendale oder Roger Whittaker waren und sind, bzw. an der phonstärkeren Deutschrockfront in erster Linie Heinz Rudolf Kunze, BAP, Herbert Grönemeyer oder der andere Udo!
Ich habe unzählige Udo-Jürgens-Platten auf Vinyl und CD zu Hause. Ein tatsächlich schwaches, womöglich langweiliges, oder gar aussageloses Werk, hat der begnadete Komponist und Pianist in seiner gesamten Karriere m.E. niemals vorgelegt. Jedes einzelne Album stand für sich, die meisten glänzten hell und sind haltbar für die Ewigkeit. Doch selbst unter über 50 hochqualitativen, von vielen Menschen aller Generationen heißgeliebten LPs/CDs von Udo Jürgens gibt es immer wieder solche, die ganz besonders hervorstechen, äußerst magisch wirken, beim Anhören durchwegs prickeln, einen in ihren Bann ziehen, die vielleicht auch nur mich ganz persönlich im Speziellen beeindruckt haben. Ja, dazu zählt sicherlich "Hautnah" von vor 30 Jahren, aber auch "Willkommen im Leben" (1981), "Deinetwegen" (1986), "Jetzt oder nie" (2005) oder "Geradeaus" (1991). Und mit ihrer unbändigen Kraft, dem darauf festgehaltenen klanglichen Sturm, der kompositorischen, wie lyrischen Hochwertigkeit, mit all diesen Faktoren, die Udos brandneue Silberscheibe in nahezu jedem der darauf verarbeiteten Titel unwiderruflich festhält und ausstrahlt, verbreitet, lebendig macht, wird dafür gesorgt, dass "Mitten im Leben" auf jeden Fall zu den ganz großen, bleibenden musikalischen Leistungen des unvergleichlichen "Marathon-Mannes" (so ein Titel aus erwähnter 1991er-LP "Geradeaus") aus der Kärntner Landeshauptstadt gezählt werden muss!
(Holger Stürenburg)


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