mow-thu01 20130103 1544669629

Label:
VÖ:
Cat.-No.:
Magic Circle/Alive
17/07/2009
MCA 01222-2
Disc 1

Thunder In The Sky
Let The Gods Decide
Father
Die With Honour
The Crown And The Ring
(Metal Version)
God Or Man

Disc 2

Tatko (Father - Bulgarian)
Otac (Father - Croatian)
Isä (Father - Finnish)
Mon Pére (Father - French)
Vater (Father - German)
Πατερα (Father - Greek)
Apa (Father - Hungarian)
Padre (Father - Italian)
(Father - Japanese)
Far (Father - Norwegian)
Ojciec (Father - Polish)
Pai (Father - Portuguese)
Tata (Father - Romanian)
Padre (Father - Spanish)
Baba (Father - Turkish)

Jajaja, wir brechen schon wieder Konventionen... aber hin und wieder lohnt sich das eben. Natürlich hat jeder Recht, der meint, daß eine Band wie Manowar auf unseren Seiten fehl am Platze ist, aber da pfeifen wir jetzt einfach mal drauf, denn die vorliegende Veröffentlichung enthält genügend Gegenargumente, die für sich sprechen. Zum einen ist "Thunder In The Sky" nämlich der Auftakt für das Multimedia-Projekt "The Asgard Saga", das in Kooperation zwischen Manowar und dem Schriftsteller Wolfgang Hohlbein gerade im Entstehen ist (Album folgt im Winter). Und zum anderen gibt's auf der CD auch einen Titel auf Deutsch zu hören. Für uns Anlaß genug, die Sache auf "Deutsche Mugge" mal näher unter die Lupe zu nehmen. Zudem ist "Thunder In The Sky" in Ausstattung und Inhalt extrem bemerkenswert ausgefallen. Die DeLuxe-Variante kommt in einem schicken DigiPak daher, enthält zwei CDs und ein fettes Booklet, in dem nicht nur die Hohlbein-Geschichten zu den einzelnen Songs (auf Englisch UND Deutsch!) abgedruckt sind, sondern auch sämtliche Songtexte, einschließlich jeder einzelnen Sprachversion von "Father" auf Disc 2. Womit wir bei einer weiteren Besonderheit der Sache wären. In sechzehn (!) verschiedenen Sprachen bieten Manowar den Titel "Father" ihren Fans an, was allein schon recherchemäßig ein Heidenaufwand gewesen sein dürfte. Doch damit nicht genug: Sänger Eric Adams hat sich unglaublich intensiv in jede einzelne Sprache eingefühlt und interpretiert sie verständlich und ohne jeden (sonst üblichen) Holperer phonetisch korrekt (trotz amerikanischem Akzent). Zumindest da, wo wir es nachempfinden können... Eine ganz erstaunliche Meisterleistung, vor der man nur den Hut ziehen kann! Der Titel selbst ist eine rein akustische Ballade mit dezenter Orchesterbegleitung und einem sentimentalen, einfühlsamen und nachdenklichen Text, der zu Herzen geht und Genregrenzen sprengt. Wer da nicht weich wird, muß ein Herz aus Stein haben. Damit beweisen Manowar erneut Mut zum Risiko, denn welche andere Heavy Metal-Kapelle würde sich schon trauen, ein Lied aufzunehmen, das auch als Schlager durchgehen würde!?
Natürlich kommen auf "Thunder In The Sky" aber auch Freunde der harten Kultur voll auf ihre Kosten. Dafür sorgt CD 1, die ja eigentlich den regulären Teil der Veröffentlichung darstellt (was man bei den aufregenden Boni fast vergißt). Sie beginnt mit dem Titelsong, einem flotten und abwechslungsreichen Stück, daß komplett der Manowar-Tradition folgt, sich also gut zum Köpfeschütteln und Fäusterecken eignet. "Let The Gods Decide" schließt da nahtlos an, ist aber getragener. "Father" kommt in der originalen, englischsprachigen Version etwas kraftvoller daher, als bei den Sprachvarianten. Schlagzeug und E-Gitarre bringen den Titel so richtig auf Touren, ohne seinen sensiblen Grundcharakter zu tangieren. Gänsehaut! "Die With Honour" steigert sich vom einfachen Baß-Intro zur typischen Manowar Kampfeshymne mit dem bandeigenen Pathos, das durch fette Chöre und stampfenden Rhythmus getragen wird. Es folgt "The Crown And The Ring", ein Remake des 1988er "Kings Of Metal"-Hits, das sich vom grandiosen Original kaum unterscheidet, aber nicht dessen ursprüngliche Genialität erreicht. Die hinzugefügten Schlagzeug- und Gitarrenspuren machen das Kraut nicht fett. Hätte nicht sein müssen, stört aber auch nicht besonders. Wer die Originalversion mag, wird auch hier inbrünstig mitsingen. "God Or Man", das letzte Stück, fetzt nochmal los und bringt die Boxen mit galoppierendem Rhythmus zum Glühen. So muß Metal klingen! Fast überflüssig zu erwähnen, daß die Musiker auf durchgehend hohem Niveau zocken und Eric Adams nach wie vor zur Speerspitze unter den Sängern gezählt werden muß. Am Schlagzeug sitzt übrigens mit Donnie Hamzik ein Veteran der Manowar-Familie, der einst das Debüt der Gruppe eintrommelte und heuer den aus persönlichen Gründen pausierenden etatmäßigen Drummer Scott Columbus vertritt.
Fazit: Ein fabelhaftes Metallpaket mit jeder Menge Überraschungen und lohnenden Features zum Hören, Lesen und Staunen (Einen Knechtel-Sonderpunkt für "Πατερα", die griechische Version von "Father"!). Und alles für unter zehn Euro im Handel zu haben! Wer das kauft, fühlt sich beschenkt... Hail! (kf)

 


   
   
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